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Wenige Minuten nachdem David gegangen war, klopfte es an meiner Tür und er kam umgezogen mit Badeschlappen und einem Handtuch in der Hand zurück. Ich starrte wohl etwas zu offensichtlich fasziniert auf seinen Oberkörper, denn er begann zu grinsen. Peinlich berührt nahm ich mein Handtuch, mein Handy und band meine Haare davor noch zu einem Zopf zusammen. Ich atmete einmal tief aus und David nahm meine Hand.

,,Du schaffst das", sagte er und sah mich ermutigend an. Gemeinsam gingen wir die Treppen hinunter und alle waren bereits da, außer Kim. Nach weiteren 2 Minuten kam sie auch endlich und wir gingen zu den Lehrern um Bescheid zu geben, aber uns wurde gesagt, dass gleich eine Lehrkraft zum Strand kommen wird, da wir nicht die einzige Gruppe waren, die dorthin gehen wollte.

Als wir da waren rannten schon alle begeistert vor, aber David und ich blieben etwas zurück. Wir liefen Hand in Hand den langen Sandstrand entlang und genossen die schöne Atmosphäre.

Wir legten unsere Handtücher ab, ich schnappte mir Davids Hand und wir liefen langsam auf das Wasser zu. Die anderen waren schon im Wasser und ich versuchte den ganzen Wasserspritzern auszuweichen, weil es dann doch etwas kalt war. Als ich bereits bis zum Bauch im Wasser stand und einen Schritt weiter machte merkte ich ein Ziehen an meinen Rippen. Es schmerzte zwar nicht stark, aber man merkte es auf jeden Fall.

Ich zog scharf die Luft ein und David fragte mit leicht besorgter Miene : ,,Geht es oder sollen wir rausgehen?"

,,Alles gut, man gewöhnt sich dran", war meine Antwort. Wir tauchten beide einmal kurz unter und da ich ja einen Zopf trug, hatte ich nicht das Problem, dass all meine Haare in meinem Gesicht klebten. Ich tauchte prustend wieder auf und legte mich auf den Rücken. David war noch nicht aufgetaucht, aber plötzlich bemerkte ich seine Hände an meiner Taille, weil er unter mir schwamm. Er kitzelte mich leicht und ich versuchte zu fliehen, auch wenn man das nicht rennen nennen konnte im Wasser.

Als ich nur noch mit meinen Füßen im Wasser war, konnte ich wieder wie ein normaler Mensch laufen. Ich stand kurz vor dem Wasser am Strand und genoss begeistert die Aussicht. Es sah echt wunderschön aus und ich fragte mich, wie viel schöner es bei Sonnenuntergang aussehen musste. Ich war glücklich und sorgenfrei, bis ich jemanden neben mir wahrnahm. Marvin.

,,Gefällt es dir hier?", fragte er und sah durch seine Sonnenbrille auf das weite Meer hinaus.

,,J-ja, ich finde es schön hier. Hab's mir schlimmer vorgestellt", sagte ich zunächst etwas verwirrt, aber das legte sich nach einigen Wortwechseln wieder. Trotzdem war ich nicht scharf darauf, eine Konversation mit ihm zu führen, nachdem was er mir alles angetan hatte.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte vorsichtig : ,,Marvin, meinst du das alles hier Ernst? Willst du wirklich aufhören mit dem Mobbing und gehörst du wirklich nicht mehr zu der Clique? Bitte sei einfach ehrlich zu mir, denn wenn du mich verarscht lass es einfach und geh."

,,Vivienne, ich verarsche dich nicht. Ich bin mir in den letzten Monaten erstmal darüber klar geworden, was ich alles getan habe und wofür ich alles verantwortlich bin ", sagte er und deutete auf meine Narben und meine Rippen, ,, Kann ich etwas tun, um es dir zu beweisen, außer dir in die Augen zu sehen und es auszusprechen? Ich weiß, dass ihr mir nicht vertrauen könnt und ich kann das nachvollziehen, aber ich möchte euch beweisen, dass ich ein besserer Mensch werden will ", redete er weiter und er blickte mich ernst an.

,,Du musst dazu jetzt nichts sagen", sagte er und ich nickte langsam, als ich mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ, um sie zu verarbeiten. Ich musste mir erstmal darüber klar werden und sicher sein, dass ich ihm glauben konnte. Das fiel mir nicht wirklich leicht, nach diesen 4 Jahren. Ich nahm mir aber vor, das Beste draus zu machen und ihm eine kleine Chance zu geben. Marvin wurde von Kim gerufen, ob er nicht mit Beach-Volleyball spielen wollte und er ging zu ihr. Sie fragten mich auch, aber ich schüttelte nur entschuldigend den Kopf. Ich stand alleine am Wasser und ließ mir einfach alles durch den Kopf gehen. Ich hatte so viele Fragen. Meine Gedanken wurden durch David unterbrochen, der bis gerade noch mit Marc und Tom irgendeinen Mist im Wasser gemacht hatte, und jetzt auf mich zukam. Er schüttelte sich einmal und fuhr sich durch seine Haare, was echt heiß aussah so oberkörperfrei. Ich musste mich anstrengen nicht zu starren, deshalb schaute ich auf das Wasser und war wieder in Gedanken versunken. Er legte seine Arme von hinten um mich, gab mir einen Kuss auf die Wange und raunte mir ein : ,,Was wollte er? Du wirkst so in deinen Gedanken versunken", ins Ohr.

,,Erzähle ich dir später. Jetzt will ich den Nachmittag mit dir genießen", sagte ich und zwang mir ein Lächeln auf. Ich küsste ihn und wir gingen wieder ins Wasser.

Wir waren erst gegen 17:00 Uhr zurück zum Haus gegangen. Kim, Lara und ich hatten ziemlichen Hunger und fragten alle gleichzeitig, ob wir nicht zum Supermarkt gehen sollten, weil wir alle keine 2 Stunden mehr aushielten. Es gab heute kein Mittagessen, weil ja der Anreise Tag war und wir hatten ewig nichts mehr gegessen.

Ich ging kurz nach oben, nahm eine geeignete Tasche für die Einkäufe, schnappte mir meinen Geldbeutel und ging nach unten. Wir gingen in das Haus nebenan zu den Jungs, um sie zu fragen, ob sie nicht auch mitkommen wollen. Sie kamen mit und gemeinsam suchten wir den Weg zum Supermarkt. Nach kurzem hin und her fanden wir ihn und holten uns zwei Einkaufswagen. Wir Mädchen hatten abgemacht, dass wir den Preis für die Sachen aufteilen würden, damit es keinen Streit gab. Ich wusste nicht wie die Jungs das ausgemacht hatten, aber es sah ziemlich interessant aus, wie sie die nächst besten Sachen hinein warfen und am Ende an der Kasse der ganze Einkaufswagen voll war. Wir Mädchen hatten nur das nötigste gekauft wie Wasser, Cola, Nudeln, ein paar andere Zutaten für Gerichte, die man schnell machen konnte und Süßkram. Ich warf den Jungs einen belustigten Blick zu und sie lachten nur. Ich fühlte mich wohl unter diesen Leuten zu sein. Klar, bei David sowieso, aber ich meine den Rest. Wir verstanden uns alle sehr gut und das mit Marvin schob ich einfach zur Seite in meinen Gedanken. Als ich darüber nachdachte, waren wir bereits auf dem Rückweg und ich lächelte wahrscheinlich die ganze Zeit wie eine Idiotin. David nahm meine Hand und fragte : ,,Warum lächelst du so?"

,,Ich bin einfach nur froh hier zu sein mit euch. Insbesondere mit dir", sagte ich und ging weiter, mit seiner Hand in meiner.

***

Hey :3

Mal so ne kleine Umfrage, soll ich noch weiterhin Musik hinterlegen oder ist das vollkommen unnötig? Würde mich freuen, wenn ein paar Antworten könnten :§

Noch einen schönen Tag euch.

Ihr seid alle toll, nicht vergessen <3

Song im Anhang : One Republic - Wherever I Go

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