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- Vivienne's P.o.V. -

Ich rannte und rannte, Tränen überströmt. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und blieb abrupt stehen, weil ich umknickte. Ein höllischer Schmerz durchfuhr meinen Knöchel und ich fiel nach vorne. Was war bloß mit mir los? Diese Frage stellte ich mir seit 5 Minuten und hatte keine Antwort darauf. Ich war irgendwo in der Nähe des Felds und fiel nach vorne. Als ich versuchte aufzustehen, was erneut höllisch weh tat, lehnte ich mich sitzend gegen einen Baum. Der Versuch mich zu beruhigen gelang mir zuerst nicht, aber nach einigen Minuten atmete ich schonmal ruhiger. Ich fuhr mir durch die Haare und lehnte meinen Kopf gegen den Baum. Meine Atmung wurde immer besser und ich versuchte wieder aufzustehen. Es gelang mir zwar nicht schmerzfrei und ich versuchte nach Hause zu humpeln. Als ich fast da war, sah ich meinen Vater aus seinem Auto steigen.

,,Dad", rief ich verzweifelt. Er hörte mich nicht.

,,Daad!", versuchte ich es erneut. Diesesmal hörte er mich und stellte sofort seine Arbeitstasche auf den Boden und rannte zu mir.

,,Vivienne Schatz. Was ist passiert?", fragte er sichtlich geschockt. Er trug mich zum Haus und klingelte, weil er die Tür schlecht mit mir auf dem Arm aufmachen konnte. Meine Mom öffnete die Tür und war genauso schockiert wie mein Dad. Mein Knöchel war angeschwollen und hatte sich blau-lila verfärbt. Meine Mom fuhr mich zu dem Krankenhaus in dem sie arbeitete, da sie der Meinung war, mein Knöchel könnte ernsthaft verletzt sein.

Nachdem ich untersucht wurde, stellte sich heraus, dass er "nur" geprellt war, ich aber trotzdem nicht laufen konnte. Ich bekam einen Verband, Krücken und war für 3 Tage krank geschrieben. Glück für mich.

Als ich wir wieder zuhause waren, bekam ich die Anweisung mich ins Bett zu legen und liegen zu bleiben. Ich sah auf mein Handy und wollte mir eigentlich ein paar YouTube Videos ansehen, aber mein ganzer Sperrbildschirm war voll mit verpassten Anrufen und Nachrichten von David.

,,Wo bist du?" ,,Vivienne?" ,,Es tut mir leid." ,,Ich wollte dich nicht anlügen." ,,Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben." ,,Es tut mir leid, kleine." ,,Ich wollte das nicht."

Solche Nachrichten schrieb er mir die ganze Zeit und ich stellte mein Handy auf Flugmodus. Ich wollte mir diese Nachrichten nicht antun, nur um dann wieder einen Heulkrampf zu bekommen. Ich machte meinen Laptop an und schaute Pretty Little Liars. Ich war bei Staffel 5 Folge 9 und liebte diese Serie. Als ich Stunden später auf die Uhr schaute stand dort 23:30 Uhr. Ich durfte eh die nächsten Tage nicht zur Schule, beschloss aber trotzdem schlafen zu gehen, weil ich meinen Schlafrhythmus behalten wollte. Ich humpelte ins Bad, machte mich schnell fertig und legte mich wieder unter meine warme Bettdecke. Die Gedanken die in meinem Kopf herrumschwirrten versuchte ich abzustellen und nach einiger Zeit gelang es mir.

*3 Tage später*

Morgen musste ich wieder in die Schule. Morgen musste ich ihn wieder sehen. David. Ich wollte ihn nicht wieder sehen. Ich war sauer, aber zugleich verletzt. Als ich ihn da im Park bemerkt hatte, stieg in mir die Enttäuschung hoch. Warum hatte er mir nicht die Wahrheit gesagt? Das wäre doch kein Problem gewesen. Ich wäre alles andere als wütend, enttäuscht und verletzt gewesen. Besonders nachdem Blondchen hervorgetreten war und fragte : ,,Schatz, wer ist dieses Mädchen?"

War sie etwa seine Freundin? Oder hatte er irgendwas anderes mit ihr laufen? Küsste er ständig einfach irgendwelche Mädchen? Dafür war ich ja gut genug, dachte ich mir und schlief weinend ein.

Freitag. Eigentlich würde ich mich jetzt freuen, aber erstens muss ich David heute wiedersehen und zweitens stand die Stufenfahrt am Sonntag an. Nach meiner üblichen Morgenroutine und dem Frühstück fuhr mein Dad mich zur Schule, weil ich ja schlecht laufen konnte und wegen meinen Krücken. Im Auto machte ich meinen Flugmodus nach 3 Tagen wieder aus und hatte das Gefühl mein Handy würde gleich explodieren. Ich ging auf WhatsApp und hatte ungelogen 100 Nachrichten und 30 Anrufe von David. Auf Instagram sah ich, dass Marvin mir wieder eine Anfrage gestellt hatte. Konnte der Typ das nichtmal lassen, fragte ich mich und rollte innerlich mit den Augen. Ich nahm die Anfrage diesesmal an und schickte ihm eine zurück. Ja, ihr könnt mich jetzt für Lebensmüde erklären, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass Marvin aufhörte mit dem Mobbing und nur der Rest weitermachte. Nach 10 Minuten Autofahrt waren wir angekommen und mein Dad und ich stiegen beide aus. Er half mir aus dem Auto und gab mir meine Schultasche und meine Krücken. Ich verabschiedete mich bei ihm mit einem Kuss auf die Wange und er sagte mir, dass meine Mom mich nachher abholen würde.

Auf dem Schulhof wurde ich von allen komisch angestarrt, bis mich plötzlich zwei starke Arme hochhoben. David. Hä? Was sollte das jetzt bitte?

,,Du gibst jetzt keinen Ton von dir, sondern lässt es jetzt zu das ich dich trage du kannst ja nicht wirklich laufen",sagte er zu mir, mit fester Stimme. Ich antwortete ihm nicht, sondern war gespannt wo er mich jetzt hintragen wollte, besonders mit meinem Gewicht.

,,Bin ich dir nicht etwas zu schwer?", fragte ich ihn als er gerade die Treppen hoch zum 2. Stockwerk ging. ,,Du bist ein Fliegengewicht", meinte er nur augenverdrehend und steuerte auf das Klassenzimmer zu, indem wir letztens am Klavier saßen. Er setzte mich auf einen Stuhl und gab mir einen zweiten damit ich meinen Fuß drauf legen konnte und schloss die Tür.

Er setzte sich neben mich, sodass ich seinen rechten Arm spüren konnte und begann zu reden : ,,Du hörst mir jetzt zu, weil du mich ja sonst komplett ignoriert hast : Vivienne, ich weiß du hasst mich dafür. Ich weiß, ich bin ein Arschloch. Ich hätte dich nicht einfach anlügen dürfen, aber diese Leute die dort waren, sind meine Freunde aus meinem alten Heimatort. Ich weiß, was Lisa da gesagt hat war unterste Schublade und das habe ich ihr dann auch sehr deutlich gezeigt. Sie steht schon seit langer Zeit auf mich, will aber nicht verstehen, dass ich nichts von ihr will, sondern von einem anderen Mädchen. Ich habe dich angelogen, weil ich dachte du wärst dann enttäuscht gewesen weil ich keine Zeit hatte. Ich weiß, dass es ein Fehler war und es tut mir unglaublich Leid. Auch mein Ausraster davor. Es tut mir.." , ich stoppte seine Rede indem ich meine Lippen auf seine legte.

,,Ich könnte dich niemals hassen", hauchte ich. Er lächelte und meinte dann aber : ,,Danke. Ich hätte es aber verdient. Und über das", sagte er und machte eine Andeutung auf unsere Lippen, ,,Müssen wir auch noch reden okay? Aber nicht hier in der Schule. Hast du nach der Schule Zeit?"

,,Ja, ich habe Zeit. Und ich verzeihe dir, okay?", sagte ich mit einem leichten Lächeln und hob sein Kinn etwas, weil er auf den Boden sah.

,,Okay", antwortete er.

***

Cut. Ich weiß ich bin fies höhö :D Aber keine Angst @Volleykeks und @Champanger
es geht sofort weiter, weil ich direkt weiterschreibe :3

Ihr seid alle toll, nicht vergessen <3

Song im Anhang : Alan Walker - Sing me to sleep

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