In my office, now!
Hastig packte ich mir einen Joghurt und eine Schüssel mit verschiedenen Früchten ein, da ich mir sicher war das Mr Payne mir dieses Mal kein Mittagessen spendieren würde.
Charlie hatte sich bisher noch nicht bei mir gemeldet. Um ehrlich zu sein, starrte ich die ganze Zeit auf mein stilles Handy und wartete auf eine Nachricht von ihm. Streit mochte ich nämlich überhaupt nicht und ich musste ihm nochmal meine Meinung über gestern 'erzählen'.
Im nüchternen Zustand wäre es sicherlich wirksamer.
Nervös tippelten meine Fingerspitzen auf dem Tisch herum, ich hatte noch ein paar Minuten bevor Zayn auftauchen würde um mich mitzunehmen.
Er war der einzige von dem ich bisher eine Nachricht bekommen hatte, immerhin etwas.
Seufzend packte ich meine Tasche und verließ meine Wohung. Das würde ein langer Tag werden und ich war mehr als nur müde.
Dunkle Schatten hatten sich unter meine Augen gelegt, die ich nur mit viel Mühe verdecken konnte. Schnell zupfte ich noch meine schwarze Bluse zurecht und sah dann bereits Zayns Wagen vorfahren.
Ein kleines Lächeln zierte meine Mundwinkel und ich stieg ein.
''Morgen.'', murmelte der Schwarzhaarige verschlafen. Auch seine Augen waren von grauen Kreisen umrandet und auch nur halb geöffnet.
Das Fenster auf seiner Seite war weit runtergefahren und in seiner Hand, die er lässig hinaus hängen ließ, hielt er eine halb gerauchte Zigarette.
''Na? Zu viel getrunken, was?'', zog ich amüsiert über ihn her und klopfte ihm auf die Schulter.
Er verdrehte die Augen und ließ endlich ein leichtes Lächeln sehen. ''Ja..'', gab er kleinlaut zu und fuhr schmunzelnd weiter.
''Danke nochmal für die Einladung!'', sagte er aufeinmal und ich wurde innerlich wütend. Ich hatte niemanden eingeladen!
Natürlich konnte ich es Zayn jetzt nicht ins Gesicht sagen, dass ich es geradewegs gehasst hatte, dass er und Mr Payne gestern Abend in der Bar waren. Obwohl ich eher Charlie in diesem Moment verabscheut hatte, dazu kam auch noch der Flirt mit diesem Mädchen!
''Ella? Wir sind da!'', informierte mich Zayn und fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Ich schreckte ein wenig auf und nickte dann eilig.
Er stieg aus, lief um das Auto und machte mir die Tür auf. Verwirrt grinsend sah ich ihn an. ''Wofür ist das denn?''
''Für eine hübsche Dame tue ich alles!'', grinste er charmant und griff nach meiner Hand. Zögernd nahm ich seine und er zog mich mit einem ruckartigen Schwung vom schwarzen Autositz.
''Nicht so wild junge Lady!'', lachte er schelmisch als ich mit einem kurzen Aufschrei an seiner Brust landete.
Lachend schlug ich ihm spielerisch gegen seine Schulter und drückte mich dann von ihm weg. Ich schnappte mir meine Tasche und ging geradewegs in die Agentur.
Der große, silbern - metallene Eingang faszinierte mich immer wieder. Mr Payne war wirklich einer der erfolgreichsten Männer in London, dass konnte man nicht in Frage stellen.
Ich begrüßte die nette Dame an der Anmeldung und fuhr dann mit dem Fahrstuhl zu meinem Büro.
''Warte doch, Ella!'', rief jemand hinter mir und als ich mich umdrehte, konnte ich gerade noch so im letzten Augenblick einem stolpernden Zayn ausweichen.
''Du warst aufeinmal weg ..'', murmelte er und rappelte sich vom Boden auf. Die Ordner und Blätter die nun auf dem dunklen Laminat verstreut waren, sammelte ich kichernd mit ihm ein.
''Zayn ich muss doch auch arbeiten!'', erinnerte ich ihn und deutete auf meine Bürotür. ''Und ich war sowieso schon ein paar Minuten zu spät und bei Mr Payne wollte ich wirklich nichts riskieren!'' Die letzten Worte flüsterte ich ihm vorsichtig zu, aus Angst Mr Payne könnte irgendwo stehen und uns zuhören.
Zayn schnaufte kurz und sah mich dann amüsiert an. ''Mr Payne ist wirklich einer der nettesten Chef's die ich jemals gesehen habe! Glaub mir, du musst bei ihm nichts 'nicht riskieren'!''
Stutzig zog ich eine Augenbraue hoch und balancierte meine Tasche auf meinem Arm hin und her. ''Zayn, ist dir denn noch nie aufgefallen das er mich hasst? Immer wieder guckt er mich an als wäre ich ein ansteckender Keim und wirklich freundlich ist er auch nicht zu mir!'', machte ich ihn auf meine Missstände aufmerksam, doch er tippte mir bloß mit seinem Zeigefinger auf meine Nasenspitze.
''Hach, Ella. Das bildest du dir bloß ein, glaub mir. Das geht bald wieder vorbei!'' Auch sein hoffnungsvoller Blick zum Ende machte mir nicht allzu viel Mut.
''Ms Burton! In mein Büro .. sofort!'', ertönte eine tiefe Stimme hinter meinem Rücken und eine Tür wurde hastig zugeworfen.
Ich kniff meine Augen zusammen und sah in Zayns blasses Gesicht. Er sagte kein Wort. Wusste er eventuell was jetzt geschehen würde? Würde Mr Payne mich jetzt etwa feuern? Gab es dafür überhaupt einen Grund?
Ich hatte vor seinen Augen keinen Alkohol getrunken und meine Arbeit immer anständig und pünktlich fertig gemacht. Vielleicht wegen gestern? Aber selbst auf unserem Heimweg hatte ich nichts getan was mir eine Kündigung bescheren könnte.
''Ich sagte sofort!'', brüllte die Stimme hinter der Tür und ich fiepte leise auf. Darauf war ich nun wirklich nicht vorbereitet.
''Siehst du? Ich habe dir doch gesagt er hasst mich abgrundtief! Es war schön die paar Tage mit dir zu arbeiten Zayn ..'', seufzte ich weinerlich und machte mich auf in das Büro des Verderbens.
''Tschüß Ella...'', murmelte Zayn und verschwand schnell hinter seine Türen.
Zitternd betrat ich das Büro und machte die große Tür hinter mir leise wieder zu. Als ich mich umdrehte um meinen Ängsten - Mr Payne - ins Gesicht zu sehen, wurde ich mit einer bekleideten Männer Brust konfrontiert.
Langsam schlichen sich meine Augen nach oben und ich unterdrückte ein Wimmern. Mr Payne stand direkt vor mir und sah mit einem undeutbarem Blick auf mich hinab.
''H - hallo.'', flüsterte ich und meine Stimme war aufeinmal so gut wie weg. Nervös spielte ich mit den Ärmeln meiner Bluse und ich traute mich gar nicht ihm in die Augen zu sehen.
Sein dominates Auftreten verschaffte ihm zwar großen Respekt von meiner Seite, doch auch ein mulmiges Bauchgefühl das sich immer stärker ausbreitete. Ich fühlte mich als wäre mein ganzer Körper eine große Schweißdrüse.
Und diese Schweißdrüse würde jeden Augenblick explodieren.
Sein weißes Hemd war leicht durchsichtig und ließ seine Muskeln ein wenig hervorscheinen. Ich wurde immer unruhiger und wusste nicht wie ich mich verhalten sollte, da seine strengen Worte und der ernste Ton von eben, sich durch mich durchzwangen.
''Guten Tag Ms Burton, ich wollte mit ihnen sprechen.'' Es war eher ein Flüstern welches seinen Mund verließ. Doch zu meiner Erleichterung entfernte er sich wieder von mir und setzte sich lässig auf seinen Stuhl.
''Worum geht es denn?''; erkundigte ich mich neugierig, aber vorsichtig.
Ich blieb ein paar Schritte vor seinem Tisch stehen und wippte von einem Fuß auf den anderen. Es war unübersehbar das ich das ganze so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte.
''Es geht um .. den gestrigen Abend.'', rückte er endlich heraus. Wusste ich es doch!
Ich musste mir aufwendig ein Schmunzeln verkneifen oder einen blöden Kommentar.
''Nunja, ich hatte sie mit nach Hause genommen und ...''
Falsch, ich hatte sie mit nach Hause genommen. Sie waren offensichtlich nicht mehr in der Lage zu fahren oder klar zu denken.
''Sie wissen nicht zufällig was ich davor gemacht hatte? Ich habe zwar mein Auto wieder gefunden aber ich weiß nicht mehr was davor geschehen war. Bitte ... lassen sie die peinlichen Sachen weg.'' Sein Gesicht errötete und er drehte sich leicht von mir weg um die aufsteigende Röte zu verbergen.
''Sie haben mich also nur so wütend in ihr Büro gerufen damit ich ihnen erklären kann was gestern alles vorgefallen war?'', stellte ich seine Logik in Frage und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
''Ja .. es tut mir - ach, sagen sie mir einfach was passiert ist verdammt nochmal!'' Nun wurde er wieder etwas gereizter und sah mich verärgert an.
Sollte ich ihm erzählen was er mir alles gesagt hatte? Wie er versucht hatte mit mir zu flirten? Oder das er seine Liebe auf dem Diskoklo entdeckt hatte?
''Wollen sie die ganze Wahrheit?'' Es wäre besser ihm eventuell nicht alles zu erzählen.
''Das hört sich nicht gut an.'' Mit seinem Daumen und Zeigefinger strich er sich nachdenklich über seinen kurzen Bart und schien mich völlig auszublenden. Reihenweise unverständlich gemurmelte Wörter verließen seine Lippen und er kräuselte seine Nase beim Nachdenken.
''Sie haben nur recht viel getrunken, dann bin ich gegangen und kurz danach sind sie aufgetaucht und haben mich für ein paar Minuten im Auto mitgenommen. Danke nocheinmal dafür. Jedoch habe ich sie dann zum Anhalten und Aussteigen überreden können, da sie zu betrunken waren um noch weiter zu fahren. Mehr ... ist nicht vorgefallen.'', seufzte ich.
Schade, es wäre eine witzige Angelegenheit gewesen, ihm all die peinlichen Geschehnisse und Flirtversuche zu erzählen.
''Wirklich? Puh, da bin ich erleichtert. Nun .. gehen sie bitte endlich an ihre Arbeit!'' Sein Ton wurde erneut strikter und seine braunen Augen ließen mich nicht los. Es war wie ein Blickduell bei dem er versuchte mich mit extra bösen Blicken zum Aufgeben zu zwingen.
''Mache ich.'' Ich sollte endlich an meine Arbeit gehen? Er hatte mich hier doch aufgehalten, dass Gespräch basierte schließlich nicht auf Freiwilligkeit.
Für ihn nicht sehbar, ballte ich meine Hände hinter meinem Rücken zu Fäusten um meiner Wut etwas den Dampf zu nehmen. Ich drehte mich wortlos um um stampfend das Büro der Hölle zu verlassen, als meine Schulter gepackt wurde und ich direkt gegen die weiße Wand gedrückt wurde.
Davor wurde ich herumgewirbelt und sah Mr Payne direkt ins Gesicht. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er biss sich auf seine Unterlippe. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit und ich wusste nicht genau wie ich es beschreiben konnte.
''M - Mr Payne?'' Meine Stimme war sehr leise und nur ein aufgeregtes Hauchen. Wollte er mich etwa schlagen? Nein, so schlimm war er nun sicherlich auch nicht.
Auf eine komische Art und Weise fühlte ich mich zu ihm hingezogen, schüttelte diesen Gedanken jedoch gleich wieder ab. Ich war mit Charlie zusammen und ich war glücklich mit ihm.
''Sie scheinen sich gestern nicht sehr gut mit ihrem Freund verstanden zu haben, oder?'', flüsterte er mir in mein Ohr und drängte meinen Körper mit seinem enger an die Wand.
Seine Hände hatte er neben meiner Hüfte platziert und ich suchte vergebens nach einer Fluchtmöglichkeit.
''Das .. das ist privat.'', schluckte ich und wich seinem eisernen Blick aus. Ich verspannte mich und bemerkte meine langsam zu schwitzen beginnenden Hände. Rasch schob ich sie hinter meinen Rücken.
''Ich mag es nicht wenn einer meiner Mitarbeiter unglücklich ist. Vertrauen sie mir ruhig.'' Seine rechte Hand strich mir eine Haarsträhne, welche sich aus meinem Zopf gelöst hatte, hinter mein Ohr und ich schob meinen Kopf eilig etwas nach links um ihm auszuweichen.
''Achja? Drängen sie jeden ihrer unglücklichen Mitarbeiter an eine Wand und machen sie nervös?'', spottete ich energisch und versuchte mich von ihm wegzudrücken.
Hemmisch grinste er mich an und versperrte mir weiterhin den Weg. ''Das ist privat .. Ich mache sie also nervös?''
Meine Augen weiteten sich. Verdammter Mist! ''N - nein! Das habe ich nicht gesagt!'', stotterte ich vor mir her und fluchte mich innerlich an.
Mr Payne feixte und strich über meinen Hals. ''Na wenn sie meinen. Erzählen sie mir nun was los ist?'' Sein Blick glitt wieder zu mir.
Kopfschüttelnd sah ich ihm entgegen und hoffte das jemand hinein kommen würde damit sich das hier endgültig auflöste.
Leider war das Glück mal wieder nicht auf meiner Seite.
Aber verstand er denn nicht, dass er selbst derjenige war der mich im Augenblick unglücklich machte? Er verdarb mir den Spaß bei der Arbeit, kam zu dem Abend von mir und Charlie - auch wenn es Charlies Schuld war - und bedrängte mich nun.
''Nein und ich werde nicht mit ihnen darüber reden, tut mir leid. Nun; ich werde jetzt endlich an meine Arbeit gehen, ich habe einiges zu tun.'' Vorwurfsvoll schaute ich ihn an und bedeutete ihm wie genervt und gestresst ich von ihm war.
''Einen Moment noch!'' Er näherte sich mir noch weiter und sein Atem striff die Haut an meinem Hals. Seine Hände fixierten meine Handgelenke und ich blickte ängstlich und überrascht drein.
Ehe ich mich versah, drückte er mir einen Kuss in meine Halsbeuge und stieß sich dann von mir ab. Nun war ich wirklich fertig mit der Welt und war kurz davor meinem Gegenüber eine Ohrfeige zu verpassen, aber dann wäre ich meinen Job los.
''Machen sie das nicht noch einmal!'', mahnte ich und wischte mir angeekelt über meinen Hals und verließ ohne ein weiteres Wort sein Büro. Draußen traf ich auf einen geschockten Zayn.
''Habt ihr etwa .. -?'', seinen Satz beendete er nicht und sah mir bloß in mein weinerliches Gesicht. Tränen stiegen mir in die Augen. War ich nun fremdgegangen? Ich hatte doch nichts getan, wieso musste mein Chef nur so ein A*schloch sein?
''Hey hey hey, was ist denn los?'' Seine besorgte Stimme umfing mich sanft und er legte mir eine Hand auf die Schulter.
''Schon okay, nichts passiert. Ich muss jetzt arbeiten.'' Ich wischte mir meine vorläufigen Tränen aus meinen Augenwinkeln und ging an ihm vorbei in mein Büro.
A/N: Ein wunderschönes Hallo an all die wunderschönen Bewohner dieses Planeten!
Ich weiß, ich weiß, es ist mal wieder nicht viel passiert, hoffe es gefällt euch trotzdem!:) Danke für die vielen Reads bisher! <3 Freue mich wie immer auf Votes / Kommentare / Meinungen / Ideen! :)
Lieb euch, Leo! <3
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