40 - Resignation
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Hey^^
Ohne viele Worte will ich hier das nächste Kapitel hinknallen (^^)
Nur ein fettes SORRY, aber meine andere Story spannt mich etwas ein ;)
Dafür gibt es als Entschädigung heute oder morgen noch ein Kapitel mit dem ich mich von 2016 verabschieden möchte.
Natürlich geht es aber mit Charlotte auch in 2017 weiter, schließlich kommt doch bald der Showdown der 3 Staffel <3
Also viel Spaß und bis später ihr Süßen <3
Liebe Grüße, CharlyXO
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Es war schon dunkel als ich die Haustür aufschloss und das Wohnzimmer betrat. Jesse saß auf dem Sofa und sprang direkt auf, als er mich sah.
„Yo, wo warst du ich hab bestimmt 50-mal versucht dich anzurufen.", fuhr Jesse mich an und baute sich vor mir auf. Als er jedoch meinen Gesichtsausdruck sah, stockte er und blickte mir verwirrt entgegen.
„Charlotte, was...?"
Ich konnte ihn nur anstarren und wusste nicht wie oder wo ich anfangen sollte. Ohne dass ich es wirklich realisierte liefen Tränen über meine Wangen und erst als Jesse mich schon fast panisch und etwas unbeholfen in den Arm nahm, merkte ich das ich weinte.
„Scheiße Char. Was ist passiert?"
Ich antwortete nicht sofort. Eine Zeitlang Schluchzte ich nur an Jesses Schulter. Ich wusste nicht genau wieso ich weinte. Vielleicht war es, weil Combo durch einen 11 Jährigen sterben musste. Vielleicht war es, weil Kinder zum dealen und morden gezwungen wurden. Oder einfach weil unser Stoff, der Stoff den ich vor wenigen Stunden selbst verpackt hatte, durch Kinder Hände ging. Ich war, nach dem ich den Stoff bei Thoma gekauft hatte, noch Ziellos durch die Stadt gefahren. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein erster Gedanke war gewesen, zurück zufahren und diese Miesen Schweine umzulegen. Jedoch wäre ich vermutlich schneller tot gewesen, als Combo... Erst als es dunkel wurde, hatte ich mich entschlossen zu Jesse nach Hause zu fahren. Ich musste es ihm sagen. Nicht nur weil ich es ihm Schuldig war, sondern weil ich nicht allein mit diesem Wissen rumlaufen wollte.... Es nicht konnte. Ich vertraute Jesse und er war der einzige dem ich mich anvertrauen konnte.
Als ich mich beruhigt hatte entfernte ich mich etwas von Jesse um ihn anzusehen.
„Ich...Fuck... Jesse, ich..."
„Hey, ganz ruhig. Sag mir einfach was passiert ist."
Ich schüttelte den Kopf, ehe ich noch einmal tief durchatmete und leise sagte.
„Andreas Bruder hat Combo erschossen... Er... er ist 11."
Jesse schien einen Moment zu brauchen um meine Worte zu verstehen.
„Was...? Woher willst du das wisse?"
„Andrea hat es mir gesagt. Ihr Bruder wird gezwungen Drogen zu verticken und... als Combo in ihrem Revier war... Scheiße, Jesse das... Ich war dort und... ich weiß nicht genau warum oder weshalb ich wirklich dort hingefahren bin...„
Ich stoppte und griff in meine Tasche um das Meth herauszuholen. Jesse sah verwirrt von meiner Hand zu mir und schien immer noch nicht zu verstehen.
„Was...?"
„Das...", ich wedelte mit dem Tütchen, „hat mir ein 11 Jahre alter Junge verkauft."
Jesse sah wieder zu dem Meth in meiner Hand und wieder zu mir.
Ich erzählte ihm von dem Ablauf. Wie sie den Kleinen benutzen, um die Drogen zu verticken. Jesse Miene wurde immer ernster und ich sah Wut in seinen Augen.
Als ich geendet hatte blickte er mich immer noch wütend an.
„Scheiße... Wieso hast du mir nichts gesagt?", fuhr er mich an und ohne das ich es wollte liefen mir neue Tränen übers Gesicht.
„Weil ich mich vergewissern wollte. Ich wollte wissen ob es stimmt. Scheiße...", erneute Schluchzer kamen aus meinem Mund und Jesse schien es leid zu tun mich angefahren zu haben. Er zog mich erneut an sich und fuhr mir beruhigend durchs Haar.
„Scht... Sorry. Tut mir leid, Char... Ich... Fuck..."
Ich klammerte mich an Jesse und verharrte in seiner Umarmung. Der Tag hatte mich meine ganze Kraft gekostet.
„Das ist unser Stoff Jesse.", murmelte ich an seiner Brust.
„Das weißt du nicht.", sagte er leise, doch ich hörte wie unsicher er sich war.
„Doch. Er ist von uns..."
Jesse schwieg eine Weile, ehe er mich fester an sich drückte.
„Was machen wir jetzt?", nuschelte ich an seinem Hal und spürte die Anspannung die durch seinen Körper ging. Er befreite sich aus meiner Umarmung und sah mich an, mein Gesicht zwischen seinen Händen. Seine Augen nahmen meine gefangen und ich sah Sorge in ihnen gepaart mit Wut, die er wohl immer noch verspürte. Die er immer in sich trug.
„Ich will nicht dass du dort nochmal alleine hingehst klar?"
„Ich werde nicht dabei zusehen wie sie Kinder dazu zwingen unser Meth zu verticken.", sagte ich aufgebracht und wollte mich aus Jesse Griff befreien. Ich sah wie Jesse mit sich rang. Einerseits machte er sich sorgen um mich, andererseits konnte auch er nicht einfach dabei zusehen wie Kinder zum Drogendealen gezwungen wurden.
„Außerdem sind sie für Combos tot verantwortlich. Scheiße, er war auch mein Freund."
„Ich weiß... yo, ich mein es nicht so. Woher willst du überhaupt wissen das es unseres ist.", fragte er unsicher und ich schnaubte nur abfällig, ehe ich immer noch leicht aufgebracht antwortete: „Ich erkenne unser Meth."
Jesse erwiderte meinen Blick zweifelnd und zog mich wieder in seine Arme. Er roch nach Labor und Nicotin und gerade diese Mischung schien mich zu beruhigen.
„Wir werden uns was einfallen lassen, klar?", murmelte er in mein Haar und fuhr mir abwesend über den Rücken, „Aber bis dahin wirst du nicht mehr alleine dort hingehen."
Ich schluckte und nickte langsam, ehe ich leise sagte: „Okay... Versprochen."
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Als ich am nächsten Morgen schwer keuchend wach wurde, war das erst was ich tat neben mich zugreifen um eine leere Bettseite vorzufinden. Jesse war fort und ich fühlte mich seit langem mal wieder allein und einsam. Ich stand auf und ging steif und verschlafen Richtung Badezimmer um mich unter die Dusche zustellen in der Hoffnung, das kalte Wasser würde mich wachbekommen.
Als ich unter der Dusche stand und starr auf die Fließen vor mir starrte, legte sich meine Stirn in Falten, weil sich plötzlich ein beengendes Gefühl in mir breit machte. Jesse war noch nie einfach ohne Bescheid zusagen gegangen, vor allem nicht wenn ich eine Nacht voller Alpträume hinter mir hatte.
Mein Schlaf hatte diese Nacht nicht nur aus den beängstigenden Bildern bestanden dich ich sowieso immer wieder sah und am liebsten mit einer Line verdrängt hätte. Ich hatte von Combos Beerdigung geträumt und von Andreas Bruder der immer wieder im Kreis um mich rum fuhr mit seinem Fahrrad und der mich immer wieder fragte was ich will.
Jesse würde mich nicht einfach so allein lassen wenn er nicht einen guten Grund dafür hatte.
„Scheiße.", keuchte ich und in Rekordzeit war ich aus der Dusche gesprungen und zog mich hektisch an, während ich mit nassen Haaren meine Autoschlüssel samt Tasche schnappte und schnell in meinen Wagen sprang. Mit quietschenden Reifen fuhr ich Richtung City weiter in Andreas Viertel. Ich brauchte keine zwei Sekunden um Jesses Wagen zu entdecken, der in einigem Abstand zu dem Wagen von den Dealern stand. Genaugenommen befand sich deren Wagen am anderen Ende des Platzes und mit Verwunderung beobachtete ich eine Gestalt, die sich auf den Mustang zubewegte.
Ich kannte die Person. Es war Wendy.
Ich hatte of mit ihr Party gemacht als Jesse und Dad mich ausgeschlossen hatten und ich im Crystal Palace schlief. Wir hatten zusammen gefrühstückt und uns viel unterhalten. Ich wusste, dass sie einen Sohn hatte, Patric, für den sie das alles hier machte.
Ich brachte ihr auch mittags immer was zu essen wenn sie gerade Pause machte von ihrem Job. Ein paar Mal wurde ich sogar ausversehen angesprochen, weil Wendys Kunden dachten ich gehöre zu ihr.
Scheiße was machte sie hier.
Ich parkte den Wagen mit etwas Abstand hinter Jesses, der aber nicht zu bemerken schien dass jemand hinter ihm hielt. Er starrte konzentriert zu den Männern und Wendy, die eine Tüte vom Burger Palace in der Hand hielt und den Typen gab. Anschließend kaufte sie wohl bei denen Meth. Fuck.
Ich stellte den Wagen ab und stieg aus bevor ich langsam zu Jesse ging und die Autotür aufriss, um mich auf seine Beifahrerseite zu setzen. Einige Sekunden sah er mich geschockt an, bevor ich ihm kräftig gegen die Schulter boxte.
„Aua, spinnst du."
„Ob ich spinne?", fragte ich empört und sah ihn an, „Was machst du hier?"
Er schluckte und ich schlug ihn noch mal, allerdings hielt er diesmal meine Hände mit seinen fest und funkelte mich an.
„Hör auf mich zu schlagen, yo. Ich wollte selbst sehen ob es stimmt und..."
„Und was?", fragte ich lauernd und sah ihn durchdringend an. Er presste die Lippen fest zusammen und sein Blick glitt zu den Typen.
Ich sah von Jesse zu seinen Händen und befreite mich aus seinem Griff ehe ich seine sanft in meine nahm. Jesse sah mich fragend an.
„Schließ mich nicht aus.", sagte ich fest und redete in ernstem Ton weiter, „Wir wissen beide, das das immer schlecht ausgeht, also lass es. Was immer du vorhast ich bin dabei. Ich... diese Typen benutzen Kinder!"
Allein dieser Satz schien gleichzeitig als Erklärung und Grund für alles zu gelten, denn Jesse sah mich entschlossen an, bevor sein Blick wieder den Wagen fixierte, von dem sich Wendy gerade entfernte.
„Bist du nicht mit Wendy befreundet?", fragte er langsam, wobei ich genau wusste worauf er hinaus wollte.
Ich grinste nur und sagte ohne den Blick von den Dealern zuwenden: „Ich hab sie nicht gevögelt und nur mal so. Echt mutig von dir."
Zufrieden lächelte ich, als ich sah wie sich Jesse verlegen den Nacken rieb.
Wir beobachteten noch einige Zeit wie die Typen einfach nur in ihrem Wagen saßen und sich Hamburger reinzogen. Meine Gedanken kreisten um diese Männer und ich stellte mir die Frage, was WIR tun konnten damit SIE nie wieder jemanden etwas tun konnten.
„Meinst du Wendy bring ihnen regelmäßig essen?", fragte ich leise ohne Jesse dabei anzusehen.
„Yo, keine Ahnung. Wir könnten sie fragen. Sie ist cool. Wenn wir ihr Stoff geben wird sie dicht halten."
Ich schluckte schwer und sah gedankenverloren nach unten in den Fußraum.
„Man dürfte nicht nachverfolgen, dass wir es waren. Oder sonst jemanden damit reinziehen."
„Ich hab mich umgehört... die Typen arbeiten für Fring."
Mein Kopf ruckte bei Jesses Worten nach links und ich sah ihn einen Moment geschockt an, ehe mir klar wurde das ich eigentlich nicht überrascht sein sollte. Es gab keinen Tuco mehr oder Heisenberg oder Gun. Fring war jetzt Papa Schlumpf der alles regierte. Bei dem Gedanken schüttelte ich kurz den Kopf. Ich verbrachte definitiv zu viel Zeit mit Jesse.
„Okay... dann ist es umso wichtiger das wir nicht damit in Verbindung gebracht werden."
„Womit?"
„Was?", ich sah verwirrt zu Jesse, dessen Stimme so fordernd klang.
„Womit in Verbindung gebracht werden? Sprich es aus."
Er sah mich ernst an und ich schluckte trocken, bevor ich leise sagte: „Mit ihrem Tot."
Seufzend ließ ich mich zurück in meinen Sitz fallen und fuhr mir nervös durch meine Haare.
„Rizin.", gab ich von mir und Jesse sah mich fragend an.
„Das Zeug von damals bei Tuco. Es wäre die einfachste Möglichkeit... nur gibt es ein Problem."
„Und das wäre?"
„Ich hab keine Ahnung wie man das herstellt."
Jesse sah wieder nach draußen zu den zwei Männern, bevor er sich wieder mir zuwandte. Seine Augen sah mich direkt an und er wirkte so entschlossen, dass ich schon fast angst bekam.
„Was ist mit anderem Gift? Was... Was ist mit Rattengift?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein. Um jemanden mit Rattengift gezielt umzubringen bräuchten es Täglich gleiche Dosen. Außerdem ist es im Blut nachweisbar und wenn sie ins Krankenhaus kommen, könnte man sie ohne Probleme behandeln."
„Wir werden uns was einfallen lassen.", sagte er fest und warf einen Blick auf seine Uhr.
„Wir müssen los."
Ich sah ebenfalls auf das Display meines Handys und es stimmte. Wir mussten die Behälter heute neu mit Aluminiumamalgam füllen.
Wir sahen beide ein letztes Mal zu den zwei Männern in dem schwarzen Mustang und fuhren langsam Richtung Wäscherei.
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Die Arbeit lief eher schweigend ab, waren wir doch, Jesse und ich, tief in Gedanken wie wir Thoma aus dem scheiß Drogengeschäft rausholen konnten und gleichzeitig dafür sorgen konnten das kein anderes Kind jemals wieder dazu gezwungen wird einen anderen Menschen zu erschießen.
Ich war so vertieft in mein Tun, das ich etwas zusammen schrak als plötzlich Jesses Stimme ertönte, doch hatte er nicht mich angesprochen.
„Wie wär's wenn wir später noch irgendwo zusammen ein Bier trinken?", fragte Jesse Dad und ich warf ihm durch meine Maske einen fragenden Blick zu. Was hatte er vor?
Dad zog sich die Maske vom Kopf und sah unsicher zu Jesse, bevor er zögerlich antwortete: „Nein aber... danke trotzdem. Vielleicht ein andermal."
„Ich meins ernst.", zischte Jesse und plötzlich wusste ich was er vorhatte. Doch begriff ich nicht ganz was das bringen sollte. Ich zog jetzt ebenfalls meine Maske vom Kopf.
„Gehen wir nachher ein Bier trinken.", sagte Jesse ernst und deutete mit einem eindeutigen Blick in den Raum.
Ich sah zu Dad und nickte ihm zu was ihn jetzt doch zu Einsicht brachte den keine Stunde später saßen wir bei Paul's Monterey Inn und hatten jeweils ein Bier vor uns.
Ich saß neben Jesse der nervös schien, denn sein Bein wippte immer schneller auf und ab. Ich legte reflexartig meine Hand auf sein Knie, was ihn endlich zu beruhigen schien. Ich starrte starr auf den Tisch und erst als wir einige Minuten geschwiegen hatten fragte Dad ungeduldig: „Was ist?"
Jesse sah ihn an und blickte dann zu mir, um mir mit einem nicken und einem geflüsterten: „ Zeig's ihm!", zu verdeutlichen, ich soll anfangen. Ich sah unsicher zu Dad und griff in meine Jackentasche um das Meth herauszuholen und auf den Tisch zwischen uns zuschmeißen. Dad sah aus als hätte er mich am liebsten übers Knie gelegt. Seine Hand ging automatisch zu dem Meth und er deckte es mit dieser ab, um zu verhindern dass einer das kleine Tütchen sah.
Er sah uns warnend an und zischte: „Verdammt nochmal was soll das?"
„Das ist unseres Stimmt's? Sieh's dir an und sag mir ob es unsers ist.", sagte Jesse und ich hörte wie verzweifelt er klang und sich wünschte es wäre nicht unsers. Er hatte mir nicht geglaubt. Wollte mir nicht glauben, dass unser Meth durch Kinderhände ging. Ich sah Dad aufmerksam an, der wohl schon jetzt ziemlich genervt von der Situation schien.
Er zog noch einmal tief schnaubend die Luft ein, bevor er seine Hand näher an sich zog und mit einem kurzen Blick auf das Meth meinte: „Ja es ist unsers und jetzt tu es wieder weg.", flüsterte er und schob es mir entgegen. Ich nahm es und steckte es wieder in meine Jacke, verblüfft darüber das Dad es mir wieder zurückgab.
„Spinnt ihr jetzt total.", zischte er, „Wo habt ihr das her? Aus dem Labor mitgehen lassen?"
„Das hab ich von den beiden die Combo umgelegt haben.", sagte Jesse ruhig, bevor ich was sagen konnte. Ich sah ihn verwirrt an, doch schien er nicht auf meinen Blick eingehen' zu wollen. Warum er sagte, dass er das Zeug besorgt hatte wusste ich nicht. Vielleicht hatte er angst Dad würde irgendwie austicken. Ich konzentrierte mich wieder auf Dad und beobachtete genau seine Reaktion. Er schien noch nicht begriffen zu haben, was das bedeutete.
„Die haben Combo auf der Straße erschießen lassen. Und es ist unser Produkt das sie verkaufen. Und das bedeutet sie arbeiten für unseren Boss. Stimmt's?", fragte Jesse weiter, bedacht nicht zu laut zu werden.
„Was ist denn das? Das ist ein Gerücht.", winkte Dad fahrig ab, „Hast du einen Beweis dafür?"
„Ich weiß es von der Schwester des Jungen der ihn erschossen hat.", sprang ich ein und sah wie Jesse sich neben mir anspannte.
„Hast du gehört dass ich Junge gesagt hab. Dieser Junge ist 11 Jahre alt. Hatte den Auftrag Combo zu erschießen. Diese zwei Drecksäcke haben ihn dazu gebracht. Zum Dealen und zum...", ich verstummte in meiner Rede und fuhr mir fahrig durch die Haare. Ich sah endlich eine Regung in Dads Miene. Er wirkte betroffen. Gut so.
„Und wir wissen das er nicht der erste ist.", redete Jesse für mich weiter und sah Dad ebenso aufgebracht an wie ich, „Die nehmen Kinder weil, hey... Wieso nicht? Sind leicht zu kontrollieren, leicht zu verarschen und sie kriegen eine Jungendstrafe, wenn sie erwischt werden. Herz und Verstand nicht war. Hol sie dir wenn sie jung sind und sie gehören dir für immer. Diese Typen haben Combo umgebracht. Sie haben diesen kleinen Jungen als Marionette benutzt. Sie haben ihn benutzt, um unseren Freund zu ermorden.", dabei zeigte er auf mich und ich spürte während Jesse sprach, dass er sich immer mehr in Rage redete. Meine Hand wanderte automatisch zu seiner die auf dem Tisch lag und ich drückte sie. Mir war egal dass mein Dad uns gegenüber saß.
„Und warum erzählt ihr mir das?"
„Ich... Wir brauchen deine Hilfe.", sagte Jesse eindringlich und ich sah wie Dad sich anspannte.
„Wie?"
Er klang Misstrauisch.
„Wir brauchen Rizin.", sagte ich fest und hielt dem geschockten Blick von Dad stand. Er sah abwechselnd zu mir und Jesse, ehe er bei letzterem hängen blieb und zischte: „Oh Gott... Nein!"
„Die Zwei- Hey!"
„Nein!"
„Hey... Die Zwei müssen weg. Ich hab das ganze schon genau geplant. Die Liefermethode. Einfach alles. Das einzige was ich von dir brauche ist das Gift. Nichts weiter... Hör zu! Darüber hinaus musst du nichts-„
„Nein!", unterbrach Dad Jesse aufgebracht und sah uns fassungslos an.
„Du musst keinen Finger rühren.", warf ich ein wurde aber direkt von dem Älteren angefahren: „Du weißt ja gar nicht wovon du redest."
„Verstehst du nicht", sprach Jesse weiter, „Das das völlig wichtig ist! verstehst du nicht, das es für die ganze Welt das Beste wäre?"
„Ich will nicht weiter darüber reden.", sagte Dad fest und legte seine gefalteten Hände vor sich auf den Tisch als wolle er beten. Seine Miene war ernst und ich sah wie seine Kiefermuskulatur arbeitete.
„Ich kenne eine Frau die ein bis zweimal die Woche von diesen Typen was kauft und dann bringst sie ihnen Hamburger, weil sie die ganze Zeit im Wagen sitzen und Hunger kriegen. Also, sie bringt ihnen essen und dafür bekommt sie ein paar Dollar Rabatt auf ihren Stoff und da haben wir unsere Liefermöglichkeit. Wir können ewig weit weg sein.", erklärte ich leise und sah wie mein Gegenüber sich wohl zusammen reißen musste. Bei der Erwähnung von Wendy schien allerdings sein Geduldsfaden zu reißen.
„Gütiger Himmel... Eine Methuserin? Und der willst du in der Sache vertrauen? Warum lässt du das zu?", wand sich jetzt Dad an Jesse, der verbissen seinen Blick erwiderte.
„Weil Jesse der gleichen Meinung ist wie ich. Diese Mistkerle dürfen nicht weiter die Straßen unsicher machen. Und was Wendy angeht... Ich vertraue ihr. Ich hab viel Zeit mit ihr verbracht als ihr Beide eure Solo Nummer abgezogen hab."
Dad schnaubte und sagte immer noch in diesem herrischen Ton: „Ich weiß ganz genau, das ich nach diesem Blödsinn im Knast sitzen werde. Im Knast oder schlimmeres und zwar direkt neben euch."
"Ich komm in den Frauenknast, also werden wir uns wohl für längere Zeit nicht sehen.", sagte ich trocken und hielt dem Blick von meinem Vater stand. Jesse hatte bei meinen Worten wieder meine Hand ergriffen und sie so fest gedrückt, das ich glaubte er würde sie mir brechen.
Dad wand sich von mir ab und sprach direkt mit Jesse: „Also Jesse das kann doch wohl nicht dein ernst sein. Wieso ziehst du Charlotte damit rein. Das ganze... das Ganze ist eine absurde Idee."
„Scheiße, ich bin anwesend!", sagte ich sauer wurde aber jetzt tatsächlich von beiden Männern ignoriert, die sich gegenseitig anfunkelten.
„Absurd ja? soll das heißen es wird nicht funktionieren? Wie war's denn als dieser Plan von die gekommen ist? Damals als wir ihn bei Tuco benutzen wollten?"
„Du vergleichst Äpfel mit Birnen.", erwiderte Dad und fuchtelte mit den Händen herum, als wüsste er nicht was er damit machen sollte.
„Der Typ schluckt Rizin. zwei bis drei Tage später kriegt er Grippe oder einen Herzinfarkt oder irgendwas und reist die Hufe hoch. Das hast du selbst gesagt! Nicht zurück verfolgbar zu uns. Zu... Zu mir."
Ich trat Jesse gegen sein Bein als er mich in seiner Überlegung ausschloss, was mir nur einen Bösen Blick von ihm einbrachte und er ungerührt weitersprach.
„Nicht mal dieser andere scheiß Typ für den wir arbeiten wird' das jemals rauskriegen. Yo, das war ein guter Plan als es damals um Tuco ging und es ist auch jetzt ein guter Plan."
„Tuco wollte uns umbringen. Diese zwei wollen das nicht. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. muss ich euch jetzt wirklich den Unterschied zwischen diesen beiden Fällen erklären. Verdammt Charlotte.", Dad sah mich schon flehend an, als würde er wollen dass ich Jesse zur Vernunft brachte.
„Combo war einer von uns, Dad. Er war einer von uns. Bedeutet dir das gar nichts?", antwortete ich leise und sah ihm fest in die Augen. Er schüttelte fassungslos mit dem Kopf eher er wieder abwechselnd zu mir und Jesse sah.
„Warum seid ihr nicht gleich auf diese Leute losgegangen vor zwei bis drei Monaten?"
Ich runzelte aufgrund von Dad frage verwirrt die Stirn und sagte, als wäre es offensichtlich: „Weil wir jetzt erst von ihnen erfahren haben."
„Was gab's da zu erfahren?", sagte Dad kalt und sah uns ebenso kalt an, „Das war ganz einfach. eine Revier Streitigkeit, ja. Und wie schwierig wäre es für dich... euch gewesen sie gleich damals vor Monaten in ihrem Revier zu finden und zu töten. Aber damals wart ihr beide zu sehr damit beschäftigt high zu sein und ein schlechtes Gewissen zu pflegen... Also Mord gehört nicht zu eurem zwölf Stufen Programm."
Ich schluckte bei Dad Worten den Klos in meinem Hals herunter und von der Seite sah ich, dass auch Jesse mit sich zu kämpfen hatte. Keiner von uns wollte an damals zurück denken.
Nicht zurück zu blicken GEHÖRTE zu unserem 12 Stufen Programm.
„Es ist keine Wiedergutmachung die ihr leisten müsst. Das was ihr hier angesprochen habt, das bringt nichts. Damit erreichst ihr nichts es bewirkt rein Garnichts."
Dad Blick wirkte fast flehend, doch ich wusste das es ihm nicht wirklich um uns ging, sondern eher darum keinen Ärger zu verursachen.
„Wenn du nicht verstehen kannst was das bewirkt dann hab ich keine Chance es dir zu erklären.", zischte Jesse und kramte seinen Geldbeutel heraus.
Dad beugte sich nach vorne und sah gehetzt zwischen uns hin und her, bevor er leise und doch bemüht gefasst sagte: „Jesse! Charlotte! Hört mir zu! Ihr seid keine Mörder. ich bin keiner und ihr seid keine. So einfach ist das"
Ich sah Dad einfach nur an und fragte mich ob er das ernst meinte.
„Jesse.", zischte Dad als Jess sich erhob und ein paar Dollar auf den Tisch schmiss.
„Ich mache es mit dir oder auch ohne dich.", sagte er kalt ehe er zu mir sah und auffordern eine Hand hinhielt. Ohne zu zögern ergriff ich sie und stand nun ebenfalls auf um Jesse zu folgen. Wir beide gingen ohne noch mal auf Dad zusehen Richtung Ausgang und ohne die Hand des anderen loszulassen.
Dann würden wir es eben alleine tun. Gemeinsam.
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