30. Gun's Rache
†‡‡†
Nach dem ich mit meiner Familie noch eine Weile im Krankenhaus bei Hank blieb, verabschiedet ich mich. Ich fühlte mich als hätte ich Wochen nur noch in diesem Krankenhaus verbracht und währe seit Tagen ununterbrochen Wach.
Ich sagte Dad er solle Jesse ausrichten ich wäre nach Hause gefahren. Er nickte nur und umarmte mich kurz zum Abschied. Irgendwie fühlte sich im Moment alles surreal an.
Ich hatte ihm nicht über den Deal mit Fring gesagt. Ich wusste nicht wie. Ich wusste nicht mal wie ich es Jesse sagen sollte.
Als ich zu Hause ankam, ließ ich alles fallen und ging unter die Dusche. Ich ließ kaltes Wasser über mich laufen, wieder bedacht meine Wunde nicht zu sehr darunter zuhalten. Nach dem ich wieder sauber und wesentlich wacher war ging ich in mein Zimmer und streifte mir Unterwäsche über. Vor dem Spiegel betrachtete ich mich seit langem mal wieder. Mein Hals leuchtete immer noch in allen Farben und schmerzte beim Schlucken, auch mein Rücken war von Blutergüssen gezeichnet. Perfektioniert wurde das Ganze noch von dem dicken verband um meine Schulter. Ich sah abgefuckt aus, jedoch erinnerte ich mich, Jesse sah nicht besser aus....
Ich hörte unten die Haustür zuschlagen und spürte eine Welle der Erleichterung. Jesse.
Ich wollte ihn sehen und für einen kurzen Moment vergessen, dass ich schon wie-der fast gestorben wäre und auch das ein weitere Tot auf meine Kappe ging.
Ich nahm meinen schwarzen Kimono vom Bett und streifte ihn über. Noch einmal sah ich in den Spiegel, bevor ich nach unten ging.
„Jesse?"
Er antwortete nicht. Es war nur das tapsen meiner nackten Füße zuhören.
„Du glaubst gar nicht wie froh ich bin, das du endlich da bist.", sagte ich glücklich und mit einem Lächeln im Gesicht, das einem Stirnrunzeln platz machte, als ich in das leere Wohnzimmer kam.
„Jesse?"
Keine Antwort. Ich sah mich in dem noch immer karg eingerichteten Raum um. Hatte ich mir das zuschlagen der Tür nur eingebildet? Ich wollte gerade in die Küche, um zusehen ob Jesse dort war, als mich von hinten zwei starke Arme packten und ich ein Tuch auf Nase und Mund gedrückt bekam. Ich griff reflexartig nach dem Arm der sich schmerzhaft gegen meine verletzte Schulter drückte. Instinktiv hielt ich die Luft an und machte meinen Körper locker, so wie ich es in meinem Selbstverteidigungskurs gelernt hatte. Mein Herz raste vor Panik, was diese Vorhaben nicht gera-de vereinfachte. Ich merkte wie mir langsam die Luft ausging und das Rauschen in meinen Ohren wurde immer lauter.
Der Typ war nicht blöd und wartete geduldig darauf, dass ich wieder anfing zu atmen.
Als ich gierig die Luft einzog kam mir der Geruch von Chloroform in die Nase und ich versucht mich jetzt mit aller Kraft zu wehren. Hustend und keuchend wand ich mich in den Armen, die mich wie ein Schraubstock umschlungen hielten. Mein Ver-such mich zu befreien wurde schwächer. Das Betäubungsmittel ließ meinen Körper schwer werden und auch mein Verstand wurde träge bis mich vollkommen die Kraft verließ und eine Schwärze mich umhüllte, ehe ich vollkommen mein Bewusstsein verlor.
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Das erste was ich war nahm waren schwere Schritte auf Planken Holzboden, außerdem roch es nach Möbelpolitur und ein leichter Hauch von Marihuana lag in der Luft.
Mein Kopf schmerzte so wie der Rest meines Körpers, von den Anstrengungen der letzten Tage. Ich hielt meine Augen geschlossen, meine Glieder fühlen sich noch träge an und ich realisierte das ich mich in einer sitzenden Position befand und meine Arme nicht bewegen konnte. Gott, war mir schlecht.
Ich rutschte ein wenig auf dem Sitz nach vorne und gab ein stöhnen von mir, da ich durch die Bewegung Kopfschmerzen bekam und sich alles zudrehe begann.
Nur nicht kotzen, rief ich mir in Gedanken zu. Kotzen wäre kontraproduktiv.
Als ich die Augen öffnete war das erste was ich sah meine nackten Oberschenkel. Ich war tatsächlich auf einem Stuhl gefesselt und hatte nur meine schwarze Unterwäsche an die ich nach dem duschen übergestreift hatte. Mein Kimono war weg und ich wusste nicht ob mich das beunruhigte oder doch die Tatsache, dass ich gefesselt war. Die Angst in mir wuchs, doch ich versuchte ruhig zu bleiben.
Ich hob meinen Kopf der sich anfühlte als würde er eine Tonne wiegen und sah einen Männerrücken in einem schwarzen Anzug. Ich kannte diesen Fucking Anzug und wusste mit einem Mal, dass ich sterben würde.
Es war Guns Rücken und es war Guns Büro in das ich mich gerade befand. Beides war nicht gut. Fuck wollte Mike nicht auf mich aufpassen? Oh Gott, hatte der Kerl Mike etwa gekillt?
Meine Aufmerksamkeit wurde auf Gun gelenkt der sich mit einem wahnsinnigen Grinsen im Gesicht zu mir umdrehte. Ich schluckte trocken.
„Ah, Charlotte, Liebes, endlich wach. Ich dachte schon du würdest alles verpassen währe echt schade."
Er kam langsam auf mich zu, wie eine Raubkatze auf beutefang. Ich hätte mich er-klären können, aber ich wusste allein schon an dem Wahnsinn der in Guns Augen aufleuchtete, dass er mir nicht glauben würde. Und was sollte ich auch sagen? Mike hatte Dog angeschossen wegen mir und keine Stunde später machte ich einen Deal mit Gustavo Fring... Gott, ich war so am Arsch.
Mein Blick fiel auf seine Hand und ich runzelte verwirrt die Stirn. Er hatte eine Spritzte in der Hand und ein Blick hinter ihm erklärte mir was sich in der Spritze befand. Hinter Gun auf dem Schreibtisch lag ein Stück Alufolie sowie ein Löffel und ein Feuerzeug. Ich kannte diese Utensilien, hatte ich sie doch auf dem verdreckten Boden in dem Junkie Haus gesehen... Fuck
„Nein...", flüsterte ich panisch und zog instinktiv an meinen Fesseln. Mein Hals fühle sich an wie Schmirgelpapier und ich musste mich ein paarmal räuspern, ehe ich richtig sprechen konnte.
Ich sah abwechseln mit wachsender Panik auf Gun und zu der Spritze in seiner Hand.
„Gun, was soll das. Ich versteh das nicht. Ich hab immer Pünktlich geliefert. Es tut mir Leid okay. Die DEA war mir im Nacken und wir mussten das Labor verschrotten, Fuck...", schrie ich und riss immer weiter an den Kabelbindern an meinen Handgelenken, wobei ich merkte wie mir etwas feuchtes die linke Schulter runter lief. Meine Wunde war wieder aufgegangen.
„Ich... ich wurde angeschossen falls du es nicht siehst. Fuck, Gun. Bitte. Ich konnte nicht kochen... Was hab ich verfickt noch mal getan.", ich wusste was sein Problem war, doch in diesem Moment schien mein logisches Denken außerkraftgesetzt zu sein. Ich hatte nicht nur Angst. Nein, mein Gemütszustand kam immer näher an ei-ne Panikattacke. Ich spürte förmlich wie mein Puls sich beschleunigte und das Rauschen in meinen Ohren erschwerte mir zunehmend das Denken. Meine Stimme kam einem Wimmern gleich und ich rüttelte noch einmal mit aller Kraft an den Kabelbindern die mich an den Stuhl fesselten. Sie schnitten in die zarte Haut an meinem Handgelenk, doch nachgeben taten sie nicht. Mein Körper fühlte sich wie eine einzige Wunde an.
„Du hast seit drei Tagen nicht geliefert, Honey und mit Fring hegst du offensichtlich auch einen engen Kontakt. Warum sonst sollte sein Handlanger auf Dog schießen und mir eine Nachricht überbringen?"
„Mike arbeitet für meinen Anwalt... Er... er sollte auf mich aufpassen, ich wusste nicht das er für Fring arbeitet. Bitte... du musst mir glauben.", rief ich wimmernd als ich sah das er immer näher kam. Mein Blick war auf die Spritze fokussiert. Wollte er mich mit einer Überdosis töten und dann irgendwo entsorgen um es wie einen Unfall aussehen zulassen?
„Fuck, ich wollte mit dir reden... Gun, scheiße wir werden eine Lösung finden bitte. Ich werde ein neues Labor einrichten. Ich kann dir drei Pfund pro Woche liefern..."
„Ganz ruhig, gleich wird dir alles egal sein. Ich hätte dich echt gern behalten Charlotte, aber ich hab auch ein wirklich großzügiges Angebot von einem alten Freund bekommen, der eine Menge Geld für dich zahlt. Mehr Geld als du mir in einem Jahr einbringen würdest. Und das ist wohl das mindeste, da ich wegen dir mein Leben hier aufgeben muss."
Dabei schnipste er kurz an die spritze und ließ etwas der bräunlichen Flüssigkeit ab.
Ich sah ihn erst verständnislos an ehe mein Blick wieder zu Spritze wanderte. Nein. Bitte kein Age. Ich war solange Clean, schoss es mir durch den Kopf.
„Was...", krächzte ich und musste wirklich erbärmlich aussehen. Ich hatte immer noch schmerzen von Hanks Attacke und mein Hals tat weh wie noch nie, wegen Dog und meinen kläglichen Erklärungsversuchen.
„Normalerweise wird so viel Geld nur für Jungfrauen gezahlt... aber mein Freund hat eine Schwäche für blaue Augen und ein hübsches Gesicht."
Er sah wieder zu mir und legte die spritze neben mich auf einen Tisch.
„Das ist nicht dein ernst! Was soll das... Was soll das heißen...", ich weinte, „Du kannst mich nicht einfach verkaufen. Man wird mich suche. Ich bin Amerikanerin. Meine Familie... Man wird mich suchen. SCHEIßE... Ich werde vermisst."
„Meinst du etwa Heisenberg... Deinen Daddy?"
Ich riss die Augen auf und hörte auf zu atmen. Selbst meine kläglichen Befreiungs-versuche stellte ich ein.
„Glaubst du wirklich ich bin so dumm? Honey, Liebes. Ich habe ein bisschen recherchiert. Du wohnst mit diesem Pinkman zusammen und was für ein Zufall... Pinkman arbeitet für Heisenberg. Ich musste nur ein bisschen recherchieren und dein Familie unter die Lupe nehmen und schon... War es klar..."
Mein Atme ging keuchend während Gun immer näher kam.
„Das kannst du nicht machen... Was glaubst du wird passieren wenn Fring und mein Dad erfahren wer mich verschleppt hat?", ich versuchte meinen Blick stark und kalt wirken zulassen. Keine Ahnung ob es mir gelang.
„Dein Verschwinden wird für eine kurze Zeit Ärger verursachen aber glaub' mir, es verschwinden jeden Tag junge weiße Mädchen. Eins mehr oder weniger fällt da nicht ins Gewischt. Und bis die Polizei herausfindet, was du wirklich alles getrieben hast, bin ich schon über alle Berge und du in Mexico. Man wird denken du wärst wieder auf Meth und irgendwo verschwunden so wie viele Methuser."
„Mein Dad..."
„Heisenberg, kann gar nichts.", zischte Gun und zog seinen Gürtel aus. Mein Herz schlug so schnell das es mir die Kehle zuschnürte.
„Bitte Gun... Tu das nicht, ich tue alles aber bitte tu das nicht.", schluchzte ich auf und spürte die Tränen auf meinen Wangen.
„Mh...", Gun schnurrte wie eine Katze.
„Versprich nichts, was du nicht auch bereit bist einzuhalten, Liebes. Vielleicht komm ich dich ja besuchen... Don Vuente hat die Angewohnheit nach einer gewissen Zeit das Interesse an seinem Spielzeug zu verlieren."
Er lachte leise und mir brach der Schweiß aus. Ein Schauer durchzuckte meinen Körper und ich fror, da ich nur in Unterwäsche hier saß. Vielleicht fror ich aber auch aus Angst. Ich konnte es in diesem Moment nicht sagen.
Bei dem Namen klingelte bei mir etwas. Ich kannte den Name. Hatte nicht dieser Salamanca Typ gesagt Don Vuente würde mich holen kommen. Fuck, was wollten nur alle von mir.
„Gott...", ein erneutes Schlurtzen ließ mich erzittern und immer mehr Tränen tropften auf meine Beine hinab.
Als Gun mit den Gürtel um meinen linken Oberarm band und ihn festzog wehrte ich mich und fing an zu schreien, wohl bewusst dass mich hier eh niemand hören konnte. Meine Schulter schmerzte und die nähte rissen jetzt vollkommen auf. Gun holte plötzlich aus und gab mir eine heftige Ohrfeige, die meinen Kopf zur Seite zucken ließ.
Ich biss mir auf die Lippe um nicht weiter zuschreien oder ihn zu beschimpfen. Ich schmeckte Blut. Langsam hob ich wieder meinen Kopf und legte all meinen Hass in meinen Blick den er ungerührt und mit einem leichten lächeln zur Kenntnis nahm.
Gun hatte den Gürtel fertig geschnallt und nahm die spritze in die Hand die er mir ohne zu zögern in den Unterarm rammte. Ich keuchte auf und sah wie sich etwas von meinem Blut mit der Flüssigkeit vermengte bevor Gun das Heroin in meine Venen schoss.
Meine Brust hob sich heftig auf und ab, durch meine fast panischen Atemzüge. Ich war kurz vorm Hyperventilieren bis ich plötzlich spürte wie alles um mich ruhiger wurde. Mein Herz schien immer noch zurasen, doch versetze mich, dieser Umstand nicht mehr in Panik. Die Gänsehaut verwandelte sich in ein stetiges Kribbeln auf meinem Körper, als würde meine Haut unter Strom stehen und dann fühlte ich nur noch Schwerelosigkeit. Mein Körper war leicht und frei und ich fühlte mich unendlich glücklich. All meine Probleme, die Angst, die Sorgen, der Schmerz waren weg.
Mein Kopf sackte nach hinten und meine Augen waren halb geschlossen. Es war alles so viel Heller aber dafür hörte ich nichts mehr nur ein angenehmes rauchen, das von meinem Blut kam.
Ich merkte nur am Rande wie Gun mein Gesicht mit einer Hand berührte und er seine Lippen auf meine presste und dann mit einem leichten lächeln von mir abließ so das mein Kopf vornüber kippte.
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„Charlotte"
„Mh?"
„Charlotte."
Jesses Gesicht kam in mein Blickfeld und er sah mich mit diesem seltenen aber glücklichen Lächeln an.
„Hey, du bist eingeschlafen."
„Wo sind wir?"
Ich sah mich um und erkannte das Zimmer von damals aus dem Crystal Palace.
„Immer noch hier... Badger hat in seinem zugekifften Kopf vielleicht vergessen anzurufen."
Jesse lag neben mir. Oberkörperfrei in seiner weiten Jeans und ich neben ihn in meiner schwarzen Unterwäsche. Sein Haar war ebenso wie meins ein reines durcheinander. Er lächelte leicht und seine Augen waren verklärt und rot vom Crystal. Ich wusste dass ich nicht besser aussah. Wir waren drei Tage unterwegs gewesen ohne Schlaf.
„Oder vielleicht suchen sie doch nicht nach uns."
Ich grinste ihn an und sein Blick streifte mich bevor ich mich erhob und mich Rittlings auf ihn setze. Mein Haar viel auf die linke Seite über meine Schulter und meine Hände hatte ich rechts und links neben seinem Kopf abgestützt.
Er sah so verdammt jung aus. Er lächelte immer noch.
Seine Hände fuhren langsam meine Oberschenkel entlang und blieben auf meinen Hüften liegen. Sein Blick senkte sich ein wenig und er fragte mit rauchiger Stimme: „Was bedeutet das?"
Er fuhr mit einer Hand das Tattoo an meinem linken Rippenbogen nach.
„Freiheit.", flüsterte ich und bekam eine Gänsehaut bei seiner Berührung.
„Vielleicht finden sie uns ja nicht und wir können für immer hier bleiben.", grinste er mich an.
„Im Crystal Palace mit dir, ich könnte mir schlimmeres vorstellen.", sagte ich ihm und beugte mich zu ihm runter um ihn zu küssten.
†‡‡†
Ein heftiger schlag auf meine Wange holte mich aus meinem Traum oder war es eine Halluzination?
Ich sah verwirrt auf und versuchte angestrengt meinen Blick zu fokussieren. Es war Gun der jetzt mein Kinn in die Hand nahm und in meine Augen sah die versuchten irgendetwas wahrzunehmen.
„Scheiße, Liebes. Du hattest noch nie was Stärkeres als Meth, oder?" Er grinste.
„Wir machen dich jetzt los. Es wird Zeit das wir aufbrechen."
Ich merkte wie jemand neben mich trat und die Kabelbinder Durchschnitt. Ich war fei... doch nutze mir das nicht viel, da mein Körper sich anfühlte wie Gummi.
Ich hörte mich leicht kichern. Fuck, ich war eine scheiß Gummipuppe.
Mein anfängliches lachen wandelte sich in ein schluchzen.
„Pssst... Alles gut.", hörte ich irgendjemanden sagen.
„Nein...", murmelte ich schwach und mich zu wehren, doch gehorchte mein Körper mir nicht mehr. Als ich dies realisierte fing ich erneut an zu weinen.
Ich wurde an meinen Armen gepackt und über eine kräftige Schulter geworfen, was mich aufstöhnen ließ. Ich merkte sogar den schlag auf meinen Hintern, der mit Sicherheit von Gun kam.
Mir wurde durch das Rumgeruckel leicht schlecht und ich wünschte mir jetzt sogar, dass ich einen von diesen Arschlöchern vollkotzen würde.
Unsanft wurde ich auf etwas Hartes abgelegt. Es fühlte sich rau an und scheuerte mir meine Haut auf, was ich in Anbetracht des gleißenden Sonnenlichts das in meine Augen stach ignorierte.
Fuck, sollten die nicht lieber warten bis es dunkel ist. Machte man das nicht so, dachte ich träge und spürte wir mir erneut schlecht wurde. Ich drehte mich unbeholfen auf die Seite, nur für den Fall das ich kotzen musste.
Eine Gestalt tauchte über mir auf die einen Schatten auf mich warf, eh das helle Sonnenlicht der Dunkelheit mit einem lauten Knall des zuschlagenden Kofferraums platz machte. Dann bewegte sich der Boden und es vibrierte unter mir.
Still weinte ich und sah in die schwärze, während ich mich zu einer Kugel zusammen rollte. Ich war in diesem Moment froh das, dass Heroin verhinderte das ich einen klaren Gedanken zusammen bekam oder wirklich Angst haben konnte.
Doch Moment... Ich hatte Angst, oder? Ja, ich hatte definitiv Angst und ich spürte auch wieder meine Schulter und das getrocknete Blut an meiner Seite. Auch brannte meine Lippe. Das Age ließ nach. Wie lange war ich bitte schon hier? Ob Jesse und Dad mitbekommen hatte, das ich weg war?
Ich schluchzte auf und schrie: „FUCK."
Mir wurde kalt und ich zitterte ununterbrochen, sodass ich sogar mein eigenes Zähneklappern hören konnte. Es war so scheiß dunkel. Ich bekam allmählich wirklich Panik, was dazu führte das ich heftiger weinte und vor lauter schluchzen kaum Luft bekam.
Scheiße. Was hatte Gun gesagt? Er hatte mich verkauft. Ich würde höchstwahrscheinlich nicht sterben sondern es würde das eintreffen was Gun versprochen hatte. Ich würde mir wünschen Tod zu sein.
Fuck, Fuck, Fuck.
Okay, beruhige dich Charlotte, sagte ich mir in Gedanken wie ein Mantra vor. Mein Atem ging viel zu schnell und ich musste unbedingt verhindern ohnmächtig zu werden.
Ich lauschte angestrengt um mich irgendwie abzulenken und auch wieder einiger-maßen Herr der Lage zu werden, jedoch vernahm ich nur mein keuchen und das stetige Brummen des Motors in der Dunkelheit.
„Fuck.", schrie ich wieder laut und fing an gegen alles zu schlagen was ich berühren konnte.
„IHR VERDAMMTEN WIXER. LASST MICH RAUS..."
Ich wimmerte und mein Hals Schnürte sich zu. Ich drehte mich wieder auf die Seite weil ich einen Moment dachte ich müsste kotzen, doch ich würgte nur trocken auf. Mein Körper war durch die Anstrengung schweißbedeckt und mir war so scheiße kalt, das ich zitterte.
„Lasst mich raus.", wimmerte ich immer und immer wieder vor mich hin.
Ich würde tatsächlich verkauft werden. Ich kannte die Geschichten über die mexikanischen Menschenhändler die vorwiegend Frauen kauften um sie in Ihren Bor-dellen oder auch zur Privaten Nutzung für ihr Vergnügen zu verwenden. Hank hatte mir das erzählt. Dabei werden die meisten Heroin abhängig gemacht. Willenlosigkeit machten diese Wixer geil. FUCK.
Bei diesem Gedanken spürte ich die Verzweiflung wachsen, die jede Zelle meines Körpers auszufüllen schien.
„Nein, nein, nein, nein...", murmelte ich wimmernd vor mich hin.
Ich wollte nicht so enden und ich wollte zu Jesse. Was würde er ohne mich machen? Er würde wahrscheinlich wieder weiter abrutschen. Noch jemanden zu verlieren würde er nicht verkraften und was wäre mit Dad. Er würde sich die Schuld geben, genau wie Mum. Ich wollte nicht sterben ohne mich bei ihr entschuldigt zu-haben, für alles... und Hank. Scheiße ich hoffte er würde wieder gesund werden. Dad wird irgendwann sterben und Mum wäre mit Junior und Holly allein. Gott, ich wollte sehen wie meine Schwester aufwuchs und erwachsen wird.
Meine Gedanken schweiften wieder zu Jesse, der danach vollkommen allein wäre. Ich wollte nicht dass Jesse allein war. Das hatte er nicht verdient.
Ich würgte wieder ein paar Mal, jedoch kam nichts. Ich hatte seit einigen Tagen nichts mehr gegessen.
Plötzlich wurde ich aus meinem Apathisch ähnlichen Zustand gerissen, als ein lau-ter Knall ertönte der das Auto in dem ich mich befand zum Schlingern brachte. Ich schrie erschrocken auf und wurde etwas unsanft in dem Kofferraum hin und her geschleudert.
Fuck. Jetzt würde ich bei einem Autounfall sterben, weil diese Idioten zu dumm zum Fahren waren... welche Ironie.
Das Auto kam anscheinend wieder in die Spur fing aber nach einem weiteren Knall der von Irgendwoher kam zu ruckeln an. Schließlich begleitet von einem lauten quietschen blieb er stehen und man hörte nur noch meinen keuchenden Atem, ehe ich von draußen und vom Wageninneren laute rufe vernahm.
Oh Gott, bitte, bitte...
Mein Atem ging schwerer und ich versuchte mich zu konzentrieren um klar zubleiben, leider war ich voll auf Age und es war schwierig einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich hört von draußen gedämpfte stimmen näher kommen bis mehrere Schüsse er-tönten. Ich hielt den Atem an und traute mich nicht auch nur einen Ton von mir zu-geben. Lauschend sah ich in die Dunkelheit.
Ich bettete, dass sie nicht den Kofferraum treffen, als ich weiter Schüsse vernahm. Schreie, wieder Schüsse... und dann war es still. So verflucht Still...
Ich hörte wieder nur meinen hektischen Atem und meinen Herzschlag der viel zu schnell in meinen Ohren klang.
Als plötzlich der Kofferraum geöffnet wurde drehte ich meinen Kopf erst weg, da mich die Sonne blendete.
Ich blinzelte und sah vorsichtig auf.
Oh Gott...
„Mike...?", meine Stimme klang rau und kläglich.
„Wie oft muss ich dich noch aus der scheiße holen, kleine?"
Ich wollte eigentlich lachen und ihm danken, aber ich fing wieder an zu weinen und musste einen mehr als erbärmlichen Anblick abgeben.
Mikes Blick glitt kurz über meinen Körper und schien nach schwerwiegenden Verletzungen zu suchen. Als er nichts Gravierendes fand außer meiner alten Schuss-wunde, die wieder leicht blutete, beugte er sich zu mir runter und schnitt mit einem Taschenmesser den Kabelbinder auf. Das Plastik hinterließ rot, brennende Schlieren an meinen Handgelenken.
Er beugte sich runter und schob seine Arme unter mich um mich hoch zu heben. Ich schlang automatisch die arme um seinen Nacken und ließ zu das er mich in seinen Armen zu seinem Wagen trug.
Dort stand noch ein anderer Mann... Fuck, denn kannte ich. Es war der Mexen Handlanger von Fring.
Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sein Blick musterte mich wie bei unserem ersten Treffen: „Puede entender, que la Vuente ha pagado tanto..." (Kann verstehen das Vuente so viel gezahlt hat.)
„Halt die klappe und kümmre dich um die Beweise.", schnauzte ihn Mike an.
Mein Blick glitt über Mikes Schulter, wo ich einen guten Blick auf das Szenario hin-ter ihm hatte. Anscheinen hatten Mike und der Typ, hier an der Straße gelauert um den Reifen von Gun zu zerschießen und ihn so aufzuhalten.
Das Auto stand schräg auf der Straße und auf der Fahrerseite prangten in der Frontscheibe mehrere Einschusslöcher. Die Beifahrertür war offen und im Dreck lag Gun mit leeren Augen und zerschossenem Schädel. Aus seiner Schläfe floss ein dünnes Rinnsal Blut und auch sein teurer Designeranzug zierte mehrere Blut-flecke.
Ich spürte in diesem Moment nur eine Genugtuung und Erleichterung.
Mike setze mich auf die Rückbank seines Wagens zog seine Lederjacke aus die er mir reichte. Ich nahm sie und sah im in die Augen. Ich hatte aufgehört zu weinen und war nur noch müde und high vom Heroin. Fuck off. Es fühlte sich an als seien meine Arme und Beine taub. Meine ganze Haut kribbelte und mein Körper überzog eine unangenehme Gänsehaut. Sollte dieses Gefühl nicht langsam nachlassen? Oder lag es daran, das ich noch nie Age genommen hatte und seit gut 3 Monaten Clean war?
Ich hing zwischen diesem schwebenden Gefühl und eine Panikattacke.
Ich zog Mikes Jacke an die immer noch warm war. Eine Wohltat... Denn trotz den wahrscheinlich typischen 30 Grad in der Wüste fror ich.
Mike schloss die Tür und ging zum Kofferraum, wo er irgendetwas rausnahm. Ich begriff erst was es war als der andere Typ danach griff und um das Auto von Gun lief und Benzin über das Auto schüttete. Er schmiss den Kanister in den Wagen und Mike warf ein Sturmfeuerzeug hinein. In wenigen Sekunden fing Guns Wagen Feuer, ebenso alles was sich darin befand.
Mike und der Typ sahen noch kurz den Flammen zu bis sie wieder in meine Richtung kamen und beide in das Auto stiegen.
Ich sah den Flammen aus dem Seitenfenster zu wie sie mehr und mehr Guns Anzug fraßen und legte meinen Kopf erschöpft gegen das kühle Glas.
Mike fuhr los und beobachtete mich im Rückspiegel. Ich spürte seinen Blick.
Charlotte war nicht nur verheult sondern hatte auch ein leichten Bluterguss an der rechten Wange und eine aufgeplatzte Lippe. Außerdem hatte sich der Einstich an ihrem linken Arm schon bläulich verfärbt. Ihre Haut war kränklich blass und ein leichter Schweißfilm bedeckte sie. Ihre Augen waren Rot gerändert und sie hatte dunkel violette Augenringe. Ihr harr war wirr und an machen stellen leicht feucht. Sie sah aus als hätte er sie gerade aus einem Junkie Haus herausgeholt wie damals Jesse.
„Wo fahren wir hin?"
Ich erkannte meine Stimme fast selbst nicht mehr.
„In die Wäscherei. White und Pinkman warten dort.", erklärte Mike in ruhigem Ton.
Ich sah nicht auf, nickte nur abwesend.
Nach einer Weile, die Sonne war bereits untergegangen merkte ich wie wir langsamer wurden und schließlich hielten.
Als ich ausstieg, immer noch barfuß, sah ich mich aufmerksam um. Doch ließ mich der aufkommende Schwindel und die Übelkeit meine Umgebung für einen Augen-blich vergessen. Ich stützte mich an der Tür ab und stöhnte auf.
„Alles ok, kleine?", fragte Mike, kam um den Wagen herum, wo er stehen blieb und mich mit seinem typischen gelangweilten Gesichtsausdruck musterte.
„Nein... Ich glaub ich muss kotzen.", presste ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus. Ich hatte plötzlich unglaubliche Krämpfe und meine Muskeln
schmerzten.
„Wie lange war ich eigentlich weg?", versuchte ich mich mit dieser Frage von der Übelkeit abzulenken.
Mike griff nach meinem Arm und halb an ihn gelehnt gingen wir Richtung einer riesigen Lagerhalle.
„Eineinhalb Tage..."
Ich sah ihn geschockt an.
„Wir mussten deinen Vater und Pinkman ganz schön in Zaun halten nicht irgend-was Dummes anzustellen."
Das konnte ich mir wirklich gut vorstellen. Vor allem bei Dad und Jesse die in Notsituationen, sich immer für die Dümmste Idee zu entscheiden schienen.
Ein Schild prangte über dem Tor auf dem in verschnörkelten Buchstaben ein Name prangten, den ich in meinem Zustand nicht ganz entziffern konnte. Dies war also die Wäscherei. Eigentlich perfekt, dachte ich mir. Niemand würde auf die Idee kommen, dass hier Meth produziert würde. Die Wäscherei bekam bestimmt täglich die verschiedensten Chemikalien geliefert und die Abgase würde man hier niemals riechen.
Mike trug mich halb in Richtung Halle in der Mehrere Industrie Waschmaschinen standen. Vor einer blieben wir stehen und Mike betätigte einen Knopf, worauf die Maschine sich hob und nach vorne kippte wodurch eine Treppe zutage kam, die in einen Keller zuführen schien.
„Oh Scheiße...", kam es etwas überrascht von mir.
„So kann man es auch ausdrücken.", schnaubte Mike und half mir die Treppe nach unten. Vor einer roten Tür blieben wir stehen. Scheiße, war das eine hermetisch verriegelte Tür?
Mike öffnete die Tür wobei er mich kurz loslassen musste. Ich lehnte mich an die Wand, barfuß und in Mikes Lederjacke gehüllt und beugte mich, gestützt auf meine nackten Knie etwas nach vorne. Gott, mir war immer noch schlecht und jede Bewegung schien in Zeitlupe abzulaufen. Wann hörte das endlich auf. Wie lange konnte man bitte High sein... Außer... Ich öffnete meine Augen die ich kurz geschlossen hatte und krempelte den linken Ärmel der Jacke hoch um meinen Arm frei zulegen. Meine Armbeuge war blau und lila verfärbt und auch etwas getrocknetes Blut zierte meine blasse Haut. Ich sah wie hypnotisiert auf meine Armbeuge und zählte die Einstiche. Drei... es waren drei. Drei Injektionen in 1½ Tagen. Ein wunder das ich noch lebe, dachte ich bitter, wenn man bedachte wie lange ich clean gewesen war.
„Kann's weiter gehen?", fragte Mike der an der geöffneten Tür stand und mich ab-wartend ansah.
Ich nickte nur und ging selbständig durch die Tür. Allerdings musste ich mich an dem Türrahmen festhalten und so ging es weiter an ein Geländer. Mike hinter mir. Wir betraten ein Gitterpodium mit einer Wendeltreppe die in eine großen Raum führte, der den Traum jedes Chemikers wahr werden ließ. Ich vergaß einige Momente tatsächlich, dass ich total benebelt war. Scheiße.
Ich blieb kurz stehen und sah mich in dem riesigen raum um und ein leichtes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
„Charlotte..."
Ich hörte Dad und Jesse voller Panik meinen Namen rufen und sah mich etwas desorientiert in dem großen Raum um und erblickte Dad, Jesse und diesen Mexikaner vor der Treppe stehen.
Mike trat hinter mich und legte eine Hand in meinen Rücken, um mich zum Weiter-gehen zubringen. Ich ging immer noch etwas zittrig weiter und die Treppe hinunter, dabei immer noch staunend das Labor musternd. Dabei merkte ich nicht wie Dad und Jesse mich besorgt betrachteten. Jesse musste sich zusammenreißen um nicht sofort auf Charlotte zuzustürmen und in seine Arme zuschließen. Doch hinderte ihn der Ausdruck in Walters Gesicht daran, der nicht nur Erleichterung zeigte sondern auch unbändige Wut. Wobei Jesse nicht ganz klar war auf wen genau er wütend war.
Etwas torkelnd bewegte ich mich Schritt für Schritt voran und zog jedes Detail des Labors in mich ein. Meine Auffassungsgabe war nicht die beste und ich war noch ziemlich high und müde, jedoch sah ich trotzdem die ganzen Laborutensilien. Fuck, war das ein Katalysator?
„Oh Fuck! Geiles Labor, wer hat das alles zusammengestellt?", sagte ich etwas zu euphorisch und ging auf Dad zu der mich in seine Arme schloss, wo ich, kaum das ich mich gegen ihn lehnte, etwas einsackte.
Dad wechselte einen verwirrten Blick mit Jesse und Mike den ich aber nicht sehen konnte.
„Die haben sie unter Drogen gesetzte. Ich schätze Heroin. Wird noch ein paar Stunden dauern bis sie wieder klar ist."
Jesse fuhr sich durch die Haare und hätte am liebsten gegen irgendetwas geschlagen. Er fuhr sich müde übers Gesicht und blickte dann zu mir, wobei er meine Kör-per abzuscannen schien.
„Fuck.", fluchte er laut.
„Wie geht's dir?" fragte Dad voller Sorge. Ob ihm klar war, das das ganze seine und Frings Schuld war?
„Super.", murmelte ich träge und es hörte sich an als wäre ich unter Wasser.
„Jesse?"
Er sah mich an und dann unsicher zu Dad der mich langsam losließ, damit ich zu Jesse gehen konnte.
Ihm ging es gegen den Strich, aber Charlotte und Jesse verbrachten viel Zeit zusammen und waren Freunde. Sie wohnten zusammen...
Ich ging auf Jesse zu der mich halb auffing und ich schlang meine Arme um seinen Nacken, bevor ich ihn ohne zu überlegen küsste.
Schien mir in diesem Moment als eine gute Idee.
Jesse schien eine Sekunde etwas überrumpelt, jedoch als ihm bewusst wurde was ich gerade tat und vor allem das Dad, Mike und dieser Typ mit uns hier waren packte er mich bestimmt und drückte mich etwas von sich weg.
„Okayyy..."
Jesse lachte nervös auf und blickte etwas ängstlich zu Dad der genervt die Augen verdrehte und so etwas murmelte, das sich anhörte wie: „Das darf ja wohl nicht wahr sein."
Ich ließ mich wieder nach vorne fallen und legte meinen Kopf an Jesses Schulter.
„Fuck, ich bin so high."
„Offensichtlich...", nuschelte Jesse und räusperte sich verlegen. Er wollte keines Wegs das Mister White dachte er würde seine Tochter vögeln, auch wenn er nicht abgeneigt wäre...
„Was verfickt nochmal ist überhaupt passiert, Yo", fragte er nun etwas lauter.
„Gun wollte sie über die Grenze bringen, hatte sie anscheinend verkauft. Er ist jetzt Tod. Genau wie seine Leute. Er wird uns keinen Ärger mehr machen."
Mike schien ebenfalls müde, schließlich hatte er die letzte Nacht damit verbracht Charlotte zu suchen und Sie von Gun zu befreien.
„Hatte Fring nicht versprochen er würde sich darum kümmern."
„Ja, und er hat sich darum gekümmert. Sie lebt. In eins zwei Tagen ist sie wieder die alte."
„Ach ja? Warum ist Fring nicht hier um sich selbst für den Scheiß der passiert ist zu entschuldigen?", schrie Jesse Mike an was mich leicht zusammenzucken ließ.
„Mister Fring ist beschäftigt... Ich soll dir aber was ausrichten, Kleine."
„Mh...?"
Ich drehte mich etwas in Jesses Armen um und Mike ansehen zu können.
„Er hofft dass du die Arbeit wenn es dir besser geht beginnen kannst."
„Yo, WAS?"
„WAS?", riefen Jesse und Dad und sahen abwechselnd mich und dann Mike an.
„Was für eine Arbeit?"
„Das ist der schlimmste Trip den ich jemals hatte.", nuschelte ich an Jesses Schul-ter.
„Hat sie ihnen nicht von Frings Angebot erzählt?", fragte Mike wobei er eine Augen-braue fragend hochzog, und einen höhnischen Blick auf Dad warf.
„Oh... Ja ganz vergesse. Dad... Mister Fring hat mir einen Job angeboten... Sorry, wirklich, der Tag war echt hektisch... ich wusste doch das ich was vergessen hatte."
„Fuck ist das dein ernst?"
„Sie... was? Ich hab mit Fring abgemacht das er sie Schützen soll und nicht..."
„Wenn sie ein Problem damit haben, regeln sie das mit Gus. Ein steht fest. Charlotte schuldet Mister Fring einen Gefallen. Außerdem seien sie Froh. Hier kann sie wohl nicht viel Dummes anstellen."
„Heyyy...", ich schob mein Kinn nach vorne und sah Mike halb wütend halb stoned an.
„Mister White, ihre Tochter teilt das gleiche Talent und... hier können sie sichergehen das ihr nichts passiert."
„Sie ist zwar high aber anwesend... und sie brauch keinen Babysitter, klar.", sagte ich halbwegs verständlich und drückte mich etwas von Jesse weg, jedoch ließ er mich nicht los, was auch gut so war, da ich immer noch etwas schwankte.
Dad und Mike sahen mich kurz an und Dad seufzte resigniert auf.
„Von mir aus. Aber du wirst das tu was ich sage, das gilt für euch beide klar?"
„Yo Mann, Mister White..."
„Psssst, bitte keine Disku-ssion. Dafür bin ich nicht klar genug.", unterbrach ich Jesse in dem ich ihm mit meiner Hand den Mund zuhielt bevor ich mich wieder an ihn drückte, „Und ich hab keinen Bock auf eine Prügelei..."
„Da das nun geklärt wäre, würde ich jetzt gerne nach Hause fahren.", vernahm ich Mike ungeduldige Stimme.
Jesse und Dad nickten wohl, was ich nicht sah, da meine Augen geschlossen waren. Ich atmete tief durch.
„Mhhh, du riechst gut.", nuschelte ich an Jesses Hals der sich leicht versteifte. Ich musste kichern. Fuck, wer konnte ahnen das ich Jesse in Verlegenheit bringen konnte.
„Okayyyy... also ich würde sagen ich bring dich ins Bett..."
Jesse sah meinen Dad fragend an der ihm einen giftigen Blick zuwarf.
„Äh, also in dein eigenes. Du gehst in dein Bett und ich in meins, yo.", stotterte Jesse vor sich hin.
Ich fing an zu kichern das an Jesses Schulter etwas gedämpft wurde.
„Que pueda traerlos a casa demasiado... En mi cama es todavía suficiente espacio!" (Ich kann sie auch nachhause bringen... in meinem Bett ist noch genug Platz.), vernahm ich die Stimme dieses Mexen Typen.
„Wie war das, Mann?", fragte Jesse knurrend.
„Apenado, no le interesa... También dudo, que su cola gran suficiente es... de wanker." (Sorry, kein Interesse. Außerdem bezweifle ich das dein Schwanz groß genug ist, Wichser.), ich sah den Kerl provozierend an.
Es war eine Weile still ehe Vincent wütend das Gesicht verzog und ein: „Mierda Pu-ta!" (Verfickte Schlampe.), von sich gab.
Mike knurrte drohend: „Vincent es reicht.", und sah ihn warnend an.
„Ja Vincent... es reicht.", sagte ich feixend. Fuck, ich war immer noch high.
„Ähhh seit wann kannst du Spanisch?", fragte Jesse um mich von Vincent abzulenken, bevor das Ganze noch ausartete.
„Naja, hättest du am Unterricht teilgenommen anstatt meine Freundinnen in ‚ner Besenkammer flachzulegen, könntest du jetzt auch spanisch."
„Äh... okay..."
„Oh Gott bring sie nach Hause, bitte?", sagte Dad sichtlich genervt, „Und pass auf dass... du weißt schon..."
Jesse funkelte ihn an, da er wusste was er meinte. Pass auf das sie nicht an ihrem erbrochenen erstickt. Dad sah Jesse prüfend an bevor er nickte.
„Ich hoffe sie werden trotzdem allem pünktlich liefern können.", sagte nun wieder Vincent und sah jeden von uns abschätzend an.
Bevor irgendjemand was sagen konnte schaltete ich mich ein: „Yo, null Problemo."
Jesse wollte mich wegbringen, ich blieb jedoch stehen. Er sah mich fragend an.
„Ich hab noch Mikes Jacke an."
Jesse musterte mich ehe er seine Sweat-Jacke auszog. Ich wechselte die Lederjacke mit Jesses Sweater wobei jeder versuchte mich nicht unverschämt anzusehen außer Vincent der einen giftigen Blick von Jesse erntete. Jesse entging trotzdem die Einstiche an meinem Arm nicht so wie auch die restlichen Verletzungen der vergangen Tage.
Mir war es egal, schließlich hatten mich heute schon mehr Menschen in diesem Aufzug gesehen.
Ich nahm die Lederjacke und reichte sie Mike.
„Danke fürs erneute retten, Mann. Sie sollten ‚ne Firma aufmachen. Lebensretter Inc."
Mike hob eine Augenbraue und sagte belustigt: „Ich werd' drüber nachdenken."
Jesse Half mir dann den Weg die Treppe rauf. Als wir draußen waren drehte ich mich noch einmal um und sah mir den Eingang des Labors an.
„Nette Idee."
Jesse folgte meinem Blick ließ aber keinen Kommentar ab. Wir gingen zum Auto und Jesse half mir beim Einsteigen. Auf der Fahrt schwiegen wir. Jesse warf mir hin und wieder verstohlene Blicke aus dem Augenwinkel zu.
Als das Auto zum Stillstand kam stieg Jesse aus und eilte auf die Beifahrerseite um mir beim Austeigen zu helfen. Ohne auf meinen Prostest zuhören schlang er seine Arme um mich und trug mich zur Haustür. Er setze mich ab und öffnete die Tür. Ich ging auf wackligen knien ins Haus und blieb im Flur stehen. Jesse schloss die Tür und stelle sich hinter mich und spürte seine Hand auf meinem Rücken.
„Komm, ich bring dich ins Bett.", hörte ich Jesses leiste Stimme neben meinem Ohr.
Ich war immer noch etwas benebelt, merkte aber durchaus die Anzeichen des Turkeys der sich anbahnte. Mir war kalt und ich zitterte leicht. Auch spürte ich den auf-kommenden Schmerz hinter meiner Stirn pochen. Fuck. Weswegen wollte ich nochmal clean werden?
Ich schaffte es mit Jesses Hilfe nach oben und er steuerte mich automatisch in Richtung meines Zimmers. Ich stoppte und ging so gut es ging, zielstrebig in Jesses Zimmer wobei ich etwas an den Türrahmen stieß. Ich krabbelte auf Jesses Bett was vermutlich etwas verrucht wirken musste, da ich immer noch Jesse Sweater anhatte und darunter nur meine Unterwäsche. Müde ließ ich mich in die Kissen fallen und schloss meine Augen. Jesse legte sich zögernd neben mich Schloss mich in seine Arme. Ich spürte ihn und roch seinen einmaligen Geruch, nach Chemie, Nicotin und Zitronengras.
„Ich dachte ich würde heute endgültig sterben. Man müsste meinen ich sollte mich langsam daran gewöhnen.", meine Stimme klang kratzig und geschwächt.
„Daran gewöhnt man sich nie.", hörte ich Jesse leise flüstern, bevor ich endgültig wegdriftete.
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