23. Goodbye, Crystal Ship!
†‡‡†
Ich konnte Jesse davon abhalten zu meinem Dad zufahren. Er war wütend und wollte Dad erzählen was er mit seinem Handeln anrichtete, jedoch hielt ich ihn davon ab. Ich war wütend auf Dad, ja... Allerdings wollte ich die ganze Sache nur so schnell wie möglich vergessen und so weiter machen als wäre nichts passiert.
Jesse nahm dies knurrend hin und wir fuhren gemeinsam wieder einmal in die Wüste und kochten Ice und Ozean.
Jesse wurde immer Besser und das Meth sah nicht nur so aus wie von Dad, nein 97 % Reinheit.
Er verteilte Proben und jeder war begeistert. Ice Blue war so gut wie nie.
Jesse plante sein weiteres Vorgehen, was ihm auch irgendwie leichter viel, so clean wie er war. Anscheinend war er in so etwas echt gut, wenn ihm das Meth das Gehirn nicht vernebelte.
Wir kamen gerade vom Kochen aus der Wüste wieder und ich stand unter der Dusche. Ich hatte die ganze Sache mit der Toden Frau verdrängt so gut es ging, allerdings hatte Jesse und ich uns im Stillen darauf geeinigt, das ich ab jetzt bei ihm schlief. Ich hatte die ersten paar Tage Alpträume und als Jesse sich beim zweiten Mal wo ich schreiend aufwachte zu mir legte und mich hielt, stellte sich heraus das die Träume ausblieben wenn er bei mir war.
Er wollte dass ich aufhörte, doch bei Gun hörte man nicht einfach auf.
Ich hatte Gun nicht mehr gesehen, worüber ich echt froh war. Ich gab die Ware immer an Dog weiter und fuhr dann so schnell wie möglich nach Hause. Den Club hatte ich seit dem nicht mehr betreten... Die Angst war noch zu frisch.
Frei von Wüstenstaub stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in einem Handtuch ein und rubbelte mir die Haare trocken.
Ich betrachte mich im Spiegel. Dogs Handabdruck prangte an meinem linken Arm, sonst jedoch sah ich besser aus als noch vor ein paar Tagen.
Diesen Umstand verdankte ich Jesse, der während wir in der Wüste waren, alles dafür tat mich von dem Scheiß abzulenken.
Wir alberten viel rum und er brachte mich oft zum Lachen. Fuck und diese Blicke, diese scheiß Spannung. Würde das so weiter gehen, könnte man mich bald einweisen lassen. Diese Blicke machten mich verrückt. Und niemand von uns beiden Redete darüber.
Es war unerträglich, und die lange Abstinenz von Meth und wenn man es genau nahm auch vom Sex förderte diesen Umstand nur noch.
Ich seufzte leise und mit einem Letzen Blick in den Spiegel verließ ich das Bad. Als ich in meinem Handtuch in mein Zimmer gehen wollt ließ ich vor Schreck nicht nur fast mein Handtuch fallen sondern schrie auch kurz auf.
„Badger! Scheiße!"
Badger stand vor mir mit einem breiten Grinsen.
„Yo Charly. Du hättest dich doch nicht gleich in Schale schmeißen müssen. Kannst auch gerne nackt runterkommen."
„Hallt die Klappe.", sagte ich Lachen.
„Was machst du hier?"
„Jesse hat angerufen, yo. Und ich wollte sehen wie es meiner Lieblings Methuserin geht. Man, ich hab gehört du vertickst jetzt selber. Scheiße Charly Schlumpf, pass auf, ja?"
Ich lächelte leicht, anhand der Sorge in Badger Stimme.
„Immer. Keine Sorge, yo. Du weißt doch, mich kriegt nicht so schnell klein."
Ich umarmte ihn kurz und sagte ich käme gleich runter. Anscheinend war Skinny auch da und ich wollte nicht in diesem Aufzug unten aufschlagen.
In einer weiten Jeans und einem lockeren Bauchfreien Shirt ging ich nach unten. Jesse saß in einem Sessel, den wir neu gekauft hatten, während Badger und Skinny auf dem Sofa saßen.
„Yo Charly...", sprang Skinny auf und umarmte mich.
„Hey, was geht?"
„Yo, Jesse zeigt uns sein Meth."
Ich sah zu Badger der ein großes blaues Stück Crystal musterte und dabei anfing wie blöd zu grinsen.
Ich ging zu Jesse und setzte mich neben ihn auf die Lehne.
„Yo... Im ernst. Das ist von dir allein?", fragte Badger verblüfft.
„Charlotte hat geholfen.", „Von ihm allein.", sagten wir gleichzeitig und sahen uns und fingen an zu Grinsen.
„Wer ist Heisenberg, sag ich. Mein lieber Jesse und Charly Schlumpf können kochen. Check das yo. Ist nicht trübe oder dreckig oder irgendwas. Nur genau richtig blau."
„Gute Farbe.", meinte Badger
„Und sieh mal wie groß das Teil ist, Yo. Wenn er noch ein bisschen größer wäre wer's ein Bonbon.", schwärmte Skinny Pete begeistert.
„Bedien' dich!", sagte Jesse und sah Badger auffordernd an der nur unsicher erwiderte: „Was echt?"
Er sah mich und Jesse abwechseln an.
„Da komm ich mir arschig vor, weil ihr bei der Kur wart und so..."
„Nein. Das macht gar nichts, yo. Wir können kochen und wir können zusehen.", sagte Jesse locker was ich mit einem Nicken bestätigte.
„Ziehs' dir rein, yo. Ich hab's letzte Woche versucht und bin immer noch am runterkommen.", sagte Skinny euphorisch.
„Sei aber vorsichtig.", warf ich ein, denn ich hatte das Gefühl der Stoff sei stärker wie nie.
„Ok.", sagte Badger voller Vorfreude und zermahlte den Kristall mit seinem Feuerzeug um ihn dann mit einem Zug durch die Nase zuziehen. Jesse und ich beobachteten das ganze leicht melancholisch Lächelnd. Fuck. Wir konnten zusehen...
„Hu... Boah...", Badger sprang auf und vollführte einen Stepptanz.
Skinny und ich fingen an zu lachen während Jesse halb mahnend rief: „Hey! Hey! Hör auf mir meinen Boden zu versauen, yo!"
Badger vollführte eine letzte Drehung ehe er zum Stehen kam und uns grinsend anblickte.
„Verbeugt euch vor mir!"
„Nein.", kam es wie aus einem Mund von mir und Jesse, während er nur den Kopf schüttelte und sich durch Gesicht fuhr.
„Ich bin der König der Stepptänzer, hey! Scheiße ich nehm' noch ‚ne Dröhnung."
„Ja... Nein ich glaub du hast genug...", warf ich ein und hielt ihn so davon ab noch ‚ne Line zu sniffen.
„Das ist ober geil Jesse! Ein Gefühl als hätte jemand mein Hirn rausgenommen und so etwas wie kochendes Wasser..."
„Voll Hannibal mäßig", meinte ich nur auf Badger schrägen Vergleich.
„Ist der Hammer man! Aber voll!"
„Das ist wie Anthrax.", meinte wieder Badger.
Jesse lächelte und sagte: „Gut. Also ähm... Können wir dann übers Geschäft reden?"
Badger und Skinny's lächeln verschwanden und sahen Jesse unsicher an.
„Du meinst das hier ist nicht nur... Freizeit?", Skinny's Blick huschte zu mir.
„Ich weiß genau was ihr denk.", Jesse stand auf und baute sich vor den Beiden auf. Ich ließ mich in den Sessel fallen und beobachtete das ganze still.
„Aber glaubt mir, das wird nicht wie es war... Das wird nie wieder so, wie es war!", sagte er bestimmt, wobei Skinny und auch Badger seinem Blick auswischen.
„Wieso nicht?"
„Wir gehen auf Nummer sicher und verkaufen es diesmal schlau. Wir werden nicht wieder gierig... Wie früher."
„Ich weiß nicht man... Combo und alles...", Skinny rieb nervös seine Hände aneinander. Jesses Blick traf meinen.
„Trotzdem... Von irgendwas muss man leben.", sagte Badger mit Blick auf das Meth, „Wenn's so is' wie Jesse sagt und wir nicht gierig werden... Ich meine... Ich glaub ich kann mir das vorstellen.", Badger sah Skinny an.
„Lief ja gut bis wir anfingen es drauf anzulegen."
„Ja!"
„Wenn wir wieder da hinkommen..."
„Hey, das werden wir...", warf Jesse ein. „Erster Schritt... Wir bauen Inventar auf. Badger! Geh zu Colvis. Er soll den Camper in Schuss bringen. Alles mal checken. Ölwechsel, Bremslichter und so weiter. Die Bullen halten einen immer wegen Bremslichter an. Uns nicht! Wir sind vorsichtig."
„Aber echt."
„Na klar."
„Der Motor ist schon repariert... Hab das vor ein paar Wochen machen lassen.", grinste ich Jesse an der nur die Augen verdrehte. Bei dem Gedanken, wie Charlotte allein in der Wüste Meth kochte, konnte er immer noch nur den Kopf schütteln.
„Ach ja und so ‚nen Summer...", sagte Jesse zu Badger der jedoch nicht wirklich zu verstehen schien. Nun, da war er nicht der einzige, denn ich sah Jesse auch fragend an, „Du weiß schon! Wenn man den Zündschlüssel stecken lässt... Dann Summt der..."
„Jaaa...", sagte Badger lahm.
„Auf Jedenfalls, sowas soll der auch einbauen.", ließ sich Jesse nicht beirren und redete motiviert weiter, „Skinny! Du bist für die Zutaten zuständig. Ich gebe dir eine Liste."
„Yo Cool."
„Ja?"
Jesse klatschte kurz in die Hände und sah beide abwartend an.
„Ja.", sagte Skinny und auch Badger nickte überdreht. Die drei sahen sich an und Schlugen dann ein.
„Yo, und was ist mir dir Charly?", fragte Skinny und sah Jesse dabei an, als wolle er von ihm die Antwort hören.
„Ich helfe Jesse beim Kochen... Aber was das Geschäft angeht... Ich hab was Eigenes am Laufen. Arbeite für Charles Gun."
„Fuck, dein ernst?"
Badger und Skinny sahen sich kurz an bevor ihr Blick auf mich und Jesse fiel.
„Yo, keine Panik, OK? Ich komm klar.", sagte ich locker, wobei Jessy neben mir abfällig Schnaubte.
Ich stieß ihn in die Rippen.
„Yo, Alter. Charly. Pass auf ja.", sagte nun Skinny.
„Immer doch."
Jesse und ich brachten Badger und Skinny noch nach draußen. Ich umarmte Beide zum Abschied.
„Also dann..."
„Also ist dann alles klar?", fragte Jesse während er seinen Arm müde um meine Schultern legte, während ich mich an ihn lehnte.
Fuck ich fühlte mich, als wäre ich gerade erst aus dem Bett gekrochen.
„Ja."
„Gehen wir's an.", meinte Skinny und gab Jesse die Faust, um sich dann mit Badger langsam umzudrehen und auf ihre Autos zu zugehen.
Wir bemerkten nicht das Hank Schader keine 8 Meter von uns entfernt in seinem Wagen saß und sich zurückhalten musste da er nicht nur Badger bei Pinkman vorfand sondern auch seine Nichte.
†‡‡†
Ich ging mit Jesse wieder ins Wohnzimmer wo ich die Reste von Badgers Line entfernte, bedacht nichts an meine Haut kommen zulassen. Man wusste ja nie was einen wieder in Versuchung führen konnte. Jesse hatte sich auf das Sofa fallen lassen und beobachtete mein Tun aus müden Augen.
Ich musste nicht besser aussehen. Das mit Dad und Gun schlauchte uns beide.
Ich setze mich neben ihn und bettete meinen Kopf an seine Schuler während er sich übers Gesicht rieb.
„Jesse, bleib ruhig. Wir werden das hinbekommen ok. Diesmal hängt uns niemand im Nacken der immer mehr will, weil er befürchtet zu sterben."
Er sah mich von der Seite an und nickte: „Yo, du hast recht, diesmal wird alles anders."
Am nächsten Tag saßen Jesse und ich im Wohnzimmer und waren mit der Auflistung des Inventars beschäftigt. Ich schrieb auf was wir noch benötigen während Jesse unsere Ausgaben und Einnahmen berechnete.
Es war eine Weile still bis ich leise vor mich hinmurmelte: „Wir brauchen noch Aluminiumamalgam und das Ammoniak ist auch knapp."
Ich sah auf weil Jesse vor sich hin Grinste und den Kopfschüttelte.
„Was?"
„Nichts nur... Wenn es um diesen Chemiekram geht ähnelst du extrem deinem Dad."
Ich zog eine Schnute und Boxte ihn gegen die Schulter.
„Solange es nur das ist.", fing ich an zu grinsen und ließ mich gegen die Rückenlehne fallen.
„Vielleicht sollten wir irgendwo hin fahren.", sagte ich abwesend.
Jesse sah mich belustig an: „Jetzt?"
„Was? Nein... Ich mein irgendwann... Irgendwo... keine Ahnung."
„Ich wollt schon immer mal nach Florida. Strand, surfen, yo."
Ich sah ihn an und fing an zu lachen.
„Surfen? Ist das dein ernst."
„Yo, du musst ja nicht aufs Brett steigen. Kannst dich auch einfach an den Strand legen. Ist in Florida oben ohne Sonnen nicht erlaubt?"
„Jesse!", rief ich halb Lachend halb empört und wollte ihn wieder schlagen, jedoch fing er mein Faust ab und hielt mein Handgelenk fest.
Das Lachen erstarb so schnell wie es gekommen war, da wir beide wieder mal bemerkten dass wir ziemlich nah beieinander saßen.
Ich sah Jesse schlucken und wollte schon was sagen um die Situation zu entschärfen, jedoch sah er mich plötzlich fest an und zog mich mit einem gemurmelten –Scheiß drauf- an sich.
Seine Lippen nach so langer Zeit wieder zu spüren, war unbeschreiblich. Er ließ mein Handgelenk los und griff in meinen Nacken, wo er mich fester an sich zog. Ich erwiderte den Kuss automatisch, als hätte mein Körper nur auf diesen Augenblick gewartet.
Ich presste mich an Jesse und wollte mich gerade auf seinen Schoß ziehen als uns das Klingeln seinen Handys auseinander fahren ließ.
Wir sahen uns an und nur das stetige Vibrieren erfüllte den Raum.
„Wenn das Badger ist bring ich ihn um.", murmelte Jesse und griff an mir vorbei nach seinem Handy. Ich ließ mich zurückfallen und vor mir etwas verwirrt durch meine Haare. Holly Shit. Was war das denn gewesen?
Ich überlegte schon wie ich jetzt mit Jesse reden konnte ohne das es peinlich wird jedoch ließ mich Jesse plötzliches schnauben auf sehen.
Er hob ab: „Yo?"
Jesse warf mir einen kurzen Blick zu eher er etwas genervt knurrte: „Was is'... Mister White?"
Jesse sah angepisst aufs Handy ehe er es zuklappte.
„Alles in Ordnung? War das mein Dad?"
„Jaaaa... Er hat gar nichts gesagt... Einfach aufgelegt."
Ich grinste Jesse an und sagte lachen: „Vielleicht entwickelt er sich jetzt zum Stalker und ruft dich dauernd an um einfach aufzulegen."
„Ja... Vielleicht.", murmelte er schmunzelnd ehe er sich zu mir beäugte und mich wieder anfing zu küssen.
Fuck. Wer brauchte schon Meth.
Jesse fuhr gerade mit seiner Zunge über meine Lippen, als sein Handy erneut klingelte.
Er ließ stöhnend von mir ab und auch ich sah genervt auf den vibrierenden Störenfried.
„Wenn das wieder dein Dad ist tret' ich ihm in seinen fetten Arsch.", sagte Jesse und sah auf sein Telefon. Es war Badger.
„Was?", knurrte Jesse sein gegenüber an.
Ich biss mir auf die Unterlippe um mein Grinsen zu unterdrücken, was jedoch bei Jesses nächsten Worten automatisch erstarb.
„Was soll das heißen, Heisenberg will den Camper wegbringen lassen."
Ich richtete mich auf und sah Jesse panisch an.
Badger schien auf Jesse einzureden während ich auf sprang, Jesses und meine Jacke schnappte, inklusive Autoschlüssel und schon auf die Tür zuging.
Jesse dicht hinter mir, der mir seine Jacke abnahm und sie sich überstreifte, während er auf Badger ununterbrochen einredete.
Wie rannten raus zu Jesses Wagen während ich ihn laut rufen hörte: "Nein du hörst mir zu! Du besorgst mir die Adresse... Badger, es ist mir egal wie! Du wirst rausfinden wo ihr ihn hinbringt..."
Kaum im Wagen raste Jesse auch schon los. Badger immer noch am anderen Ende der irgendwann die Adresse eines Schrotplatzes hatte.
„Wieso will er ihn verschrotten lassen?", fragte ich ihn panisch.
Fuck ohne Labor konnte ich nicht kochen und auch Jesse währe am Arsch.
„Weil er uns vom Kochen abhalten will und völlig wahnsinnig ist, yo."
Jesse warf mir einen kurzen Blick zu ehe er weiter Richtung Schrottplatz fuhr.
Wir merkten nicht, das uns ein Auto folgte in dem Hank Schrader saß und ganz genau Pinkman und seine Nichte erkannt hatte, die offensichtlich eine neue Frisur hatte...
†‡‡†
Jesse und ich hielten auf dem Schrotplatz neben dem Crystal Ship und sprangen aus dem Auto. Jesse riss die Tür des Campers auf und trat heftig atmend ein um gleich darauf Dad anzuschreien, der alles andere als glücklich aussah uns hier zu sehen.
„Sag mal, was hast du hier vor?"
„Was ich vor habe...", Dad stockte kurz und nahm einen gehetzten Ausdruck an.
„Dad was verfickt noch mal machst du?"
„Der gehört genauso mir wie dir! Du kann ihn nicht einfach..."
Wir beobachteten wie Dad plötzlich sich umdrehte und aus dem Heckfenster sah eher er an uns vorbei Stürmte und die Tür schloss.
„Dad?"
„Was ist?", Jesse sah ihn argwöhnisch an wohingegen ich nur verwirrt war.
„Was ist?", fragte Jesse erneut und ging ebenfalls zum Heckfenster
„Er ist hier...", murmelte Dad.
„Wer ist hier?"
Ich ging zu Jesse und sah ebenfalls nach draußen.
„Scheiße."
Ich erkannte Hanks Wagen der langsam auf uns zugefahren kam
„Oh Gott ihr habt ihn direktem Weg hier her geführt.", sagte Dad und Jesse zog mich vom Fenster weg.
Hier standen wir und versuchten unseren Atem unter Kontrolle zu halten. Ich hörte Schritte näher kommen die am Camper vorbei gingen. Jesse und Dad näherten sich leise der Tür wo die Schritte hielten. Hank schien an ihr zu rütteln was Jesse fluchen ließ.
„Oh Scheiße..."
Als Hank plötzlich an einem Fenster rüttelte kam ein erschrockenes: „Scheiße..." von Jesse, wo rauf Dad ihn anzischte: „Sei still."
„Jesse Pinkman... wenn sie auch noch, wegen der Festnahme verweigern dran sein wollen, meinet wegen. Ist mir doch egal... Charlotte?"
Ich riss die Augen auf als Hank meinen Namen rief. Ich sah gehetzt zu den beiden Männern vor mir die ebenso geschockt wirkten.
„Letzte Chance dass wir das auf die sanfte Tour lösen... Ich weiß, dass du da drin bist. Wenn du rauskommst sorge ich dafür, dass du eine Chance bekommst dich zu verteidigen. Oder willst du dir mit Pinkman für ein Paar Jahre eine Zelle teilen? Letzte Chance..."
Ich sah Jesse panisch an und fuhr mir verzweifelt durch die Haare wobei ich so weit wie möglich von der Tür weg trat.
Ich hörte wie Hank zu seinem Auto ging und dann wieder an die Tür trat. Jeder von uns traute sich kaum zu atmen.
Hank versuchte mit irgendetwas die Tür aufzuhebeln. Dad sprintete zur Tür und hielt sie mit alle seiner Kraft die er aufbringen konnte zu.
Jesse und ich sahen uns kurz an ehe wir wieder die Szene vor uns beobachteten. Als ich die Stimme des Schrottplatzbesitzers hörte, erschrak ich mich so dass ich nach Jesse Hand griff. Er zog sie nicht weg, sondern erwiderte den Druck. Es war fast schon albern wie wir hier standen händchenhaltend, während die DEA vor der Tür stand.
„Haben sie einen Gerichtsbeschluss?"
Hank hielt in seinem Tun inne, jedoch hielt Dad die Tür trotzdem vorsichtshalber fest.
„Wer sind sie, he? Wer sind sie und was wissen sie über diesen Camper.", drang Hanks bedrohliche Stimme an mein Ohr.
„Ich bin der Eigentümer dieses Platzes und das bedeutet sie begehen Hausfriedensbruch... und was den Camper angeht, so ist der glaube ich abgeschlossen und das bedeutet sie versuchen einzubrechen. Deshalb frag ich noch mal, haben sie einen Gerichtbeschluss?"
Ich sah stirnrunzelnd zu Dad, der aufhörte die Tür zusichern und einen Schritt zurück trat.
Wir hörten Hank gedämpft von draußen lachen.
„Denn brauch ich nicht bei hinreichendem Verdacht... Herr Anwalt."
Hanks Stimme triefte vor Hohn jedoch hatte er nicht mit der Schlagfertigkeit von seinem Gegenüber gerechnet.
„Hinreichender Verdacht bezieht sich normalerweise auf Fahrzeuge, soviel ich weiß... Also bei Verkehrskontrollen zum Beispiel."
„Sehen sie diese runden Gummi Dinger. Das sind Räder. Das ist ein Fahrzeug."
„Das... ist eine Unterkunft.", antwortete der Mann selbstsicher, „Ein Wohnsitz und daher, durch den Vierten Verfassungszusatz vor rechtswidriger Durchsuchung und Beschlagnahmung geschützt."
Wir lauschten verwundert der Unterhaltung der Beiden und mein Blick glitt zu Jesse der ebenso verblüfft schien wie ich.
„Hören sie mein lieber warum gehen sie..."
„Haben sie ihn hier herein fahren sehen?", unterbrach er Hank, „Woher wissen sie dass er läuft? Haben sie mit eigenen Augen irgendeine Gesetzwidrigkeit gesehen? Ich glaube nämlich, dass sie hier nur im Trüben... fischen und ich glaube kaum das das vor Gericht standhält."
„Ach ja... Sehen sie sich das hier an."
Ich wisch mit Jesse ein Stück zurück als Hank plötzlich das Klebeband von der Tür entfernte. Licht schien durch die Einschusslöscher in der Tür und Hanks Stimme ertönte wieder von draußen: „Wofür würden sie das halten? Also ich halte das ganz klar für Einschusslöcher... da hat jemand in diesen... Wohnsitz hineingeschossen. Möchte wetten, das es denn ein oder anderen Richter gibt, der das als hinreichenden Verdacht ansieht..."
Dad lenkte meine Aufmerksamkeit von der Szene draußen, als er Jesse zuflüsterte: „Los... Sag ihm, wie konnten sie wissen, das die Löcher da sind bevor sie das Band abgenommen haben."
Jesse sah ihn verunsichert an.
„Was?"
„Wie konnten sie wissen dass die Löcher da sind bevor sie das Band abgenommen haben. Sag das... Sag da!", zischte Dad und Jesse machte ein paar Schritte zur Tür, wobei er keinen Moment meine Hand losließ.
„WIE KONNTEN SIE WISSEN DAS DIE LÖSCHER DA SIND BEVOR SIE DAS BAND ABGENOMMEN HABEN?"
„Das stimmt.", hörte ich den Typ sagen, „Ein hinreichender Verdacht muss vollkommen offensichtlich sein."
Es war eine Weile still bis der Man überrascht meinte: „Da ist jemand drin."
„CHARLOTTE! SCHEIßE, KOMM DA RAUS ODER ICH SORGE DAFÜR DAS DU MIT DER RATTE EINGESPERRT WIRST."
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich sah panisch zwischen Dad und Jesse hin und her.
„VERDAMMT HANK, VERSCHWINDE!", rief ich ihm entgegen. Jetzt war es auch egal. Er hatte vermutlich gesehen wie ich mit Jesse zusammen weg gefahren bin.
„CHARLOTTE, KOMM RAUS.", Hank klang so wütend.
Ich sah zu Jesse, und sein Blick sah genauso verzweifelt aus wie meiner. Ich fuhr mir mit einer Hand durchs Haar und sah mich hektisch um. Fuck wir waren geliefert. Mein Blick fiel auf die Kiste in der sich noch eine Tüte Zwiebelringe befand und ein BH sowie ein Shirt von mir. Die musste ich beim letzten Kochen vergessen haben...
Mir kam plötzlich eine Idee und ich sah Jesse entschuldigend an, während ich nach draußen rief.
„YO, ICH KANN NICHT RAUSKOMMEN... ICH HAB' NICHTS AN."
Es war eine Weile still. Jesse und Dad sahen mich fragend an.
„Lasst euch doch was Besseres einfallen.", zischte ich beiden zu.
„WILLST DU MICH VERARSCHEN?!", schrie Hank aufgebracht.
„YO, WAS DENKST DU WARUM WIR SONST IN EINEM CAMPER AUF EINEM SCHROTPLATZ SIND."
Ich biss mir auf die Lippen und war kurz vorm durchdrehen. Der Camper war auch voll mit meinen Fingerabdrücken. Wenn die DEA hier aufschlagen würde, wäre ich sowas von dran.
„Die Beiden sind öfter hier... Ich sag da nie was. Brauchen wohl den Kick... Sie wissen ja wie junge Leute sind.", hörte ich den älteren Mann Hank erklären.
Ich schloss die Augen und massierte mir die Schläfe. Das konnte doch nicht wahr sein.
Dad schubste Jesse kurz an und flüsterte: „Das hier ist meine Privatwohnung. Wir wollen nicht belästigt werden."
Hank hatte seine Stimme wieder gefunden: "Ich gebe euch drei Sekunden um rauszukommen... 1..."
Dad gestikulierte Jesse zu.
„2..."
„DAS IST MEINE PRIVATWOHNUNG. WIR WOLLEN NICHT BELÄSTIGT WERDEN... BLÖDMANN."
Hank gedämpftes Lachen drang zu uns ehe er lässig zu uns sagte: „Na schön... Sie wollen ‚nen Gerichtsbeschluss? Den lass ich ihnen von meinen Leuten auf einem kleinen seidenen Kissen her bringen... Wie finden sie das? Ich hab so lange gewartet da kann ich noch ein bisschen länger warten."
Hank ging zu seinem Wagen und schien zu telefonieren.
Fuck.
Dad setze sich erschöpft auf ein Fass mit Phenylaceton während Jesse wie ein Irrer hin und her ging.
Ich lehnte an einem Tisch mit Bechergläsern und starrte vor mich hin. Scheiße wir waren geliefert. Ich würde einfahren...
„Ich sage... Ich sage wir rammen ihn einfach... Meint ihr nicht?", Jesse sah verzweifelt zwischen und hin und her, „Ich sage wir... Wir starten die Karre und rammen einfach seinen scheiß Wagen... Dann fahren wir ihm einfach davon..."
Er fing wieder an hin und her zulaufen.
„Er... Er wird mir in den Kopf schießen... Ja, er würde mir in den Kopf schießen..."
„Hier wird Niemand erschossen...", sagte ich zu Jesse der mich kurz ansah ehe er vor Dad in die Hocke ging und auf ihn einredete.
„Also was machen wir denn jetzt, man? He? Was sollen wir denn jetzt tun? Was? Bitte, sag mir das du was hast..."
Dad fuhr sich verzweifelt über seine Glatze ehe er uns beide Ansah und mit entschlossenen Blick sagte: „Ja... Ich hab was..."
Er nahm sein Handy aus seiner Tasche und wählte eine Nummer. Jesse und ich wechselten einen Blick und ich trat näher an die Beiden ran.
„Ich bin's... Wir brauchen ihre Hilfe!"
Als Dad aufgelegt hatte ging ich mit Jesse zur Heckscheibe und wir sahen beide hinaus. Hank schien gerade einen Anruf entgegen zunehmen ehe er panisch auflegte und in seinen Wagen sprang.
Kaum war er von dem Schrottplatz verschwunden öffnete Dad die Tür und trat ins Freie. Jesse und ich folgten ihm und sahen in die Richtung in die er gerade verschwunden war.
„Das war knapp."
Beide sahen mich an was ich nur mit einem Schulterzucken erwiderte.
Das Crystal Ship wurde verschrottet und es tat irgendwie weh zuzusehen wie das zerstört wurde mit dem alles begonnen hatte. Alles was sich darin befand, Bechergläser, die Kolben, der Kondensator, alles wurde bis auf den letzten Rest zerstört. Am Ende war, wie es der Schrotplatzbesitzer versprochen hatte nur ein kleiner quadratischer Klumpen übrig. Jesse griff nach meiner Hand und ihm war es egal ob Dad das mitbekam, genauso wie mir. Als ich sah wie das Meth Labor in seine Einzelteile zerfiel gab ich nur ein: „Ich bin am Arsch." von mir.
Jesse drückte dabei meine Hand noch fester und sagte: „Wir lassen uns was einfallen."
Ich glaubte ihm in diesem Moment. Die ganze Sache war unglaublich ermüdend und ich wollte am liebsten nur etwas Dope um danach in einen tiefen Schlaf zufallen.
Nach einer recht eisigen Verabschiedung von Dad fuhr ich mit Jesse nach Hause. Ich brauchte unbedingt eine Dusche und wollte nur noch ins Bett um für einen Moment vergessen zu können, dass ich ohne Labor bald Tot sein würde.
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