15.6.2021

Hey, ja ... tja ... ich lebe tatsächlich noch XDXD nur für die, die's nicht interessiert. Was ist bis jetzt so in meinem Leben passiert? Nun ja, zusammengefasst haben wir seit etwa einem Jahr ein neues Kätzchen. Es heißt Sammy, ist ein kleiner Raufbold, wurde bereits kastriert, hat mehr Energie als ein Kleinkind samt ADHS und zu viel Cola intus und nachdem die Tage der Hyperaktivität vorbei sind, schläft er jedes mal tagelang durch.

Außerdem bin ich Ende der 12. Klasse, habe eine Klasse von 7 Leuten und bin in einer Projektarbeit, für die es sehr hinderlich ist, dass man eine so kleine Klasse wie uns noch extra wegen Corona trennen musste. Diese Klasse hat sehr nette Leute. Sie achten drauf, dass jeder mitmacht, kümmern sich ganz gut um das Projekt und arbeiten gut zusammen. Also sie arbeiten gut zusammen, nicht sie arbeiten mit mir zusammen. Irgendwie habe ich das Gefühl, so sozial sie sich auch geben, dass sie mir nicht trauen. Meine Ideen sind häufig nicht von Belang, bis sie jemand anderes erwähnt. Sie geben sich keine sonderliche Mühe, meine Ideen zu verstehen. Die Aufgaben gehen in der Gruppe immer an die Beliebten, was 4 von 7 Leuten einschließt. Ich bin und bleibe in jeder Besprechung irgendwie das 5. Rad am Wagen, dessen Ideen und Beiträge immer erst eingehen überprüft werden müssen, ehe es wirklich rein kommt ins Projekt.

Ich schreibe Protokolle und bekomme sonst selten Aufgaben, weil ihnen einfach keine einfallen und sie die coolen, die wichtigen Aufgaben selber machen wollen, weil sie mir nicht zutrauen, dass ich es ihren Vorstellungen nach hinbekomme, aber das ist nicht schlimm. Ende dieses Schuljahres werde ich gehen. Weit, weit weg. Am besten in irgendein Loch am Ende der Welt, wo ich auf jeden scheißen kann. Doch im Loch des anderen Endes der Welt kann man kein Geld verdienen und wenn ich auf jeden da draußen scheißen würde, wäre die Welt für mich irgendwann nur noch ein großer Klumpen voller Scheiße, also beginne ich vorzugsweise nach einem Jahr Praktikum und Erlangen der Fachhochschulreife eine Ausbildung zur Bauzeichnerin.

Außerdem habe ich endlich mal eine beste Freundin!!! Ja, ich weiß, unglaublich aber wahr.

Freunde hatte ich schon öfter. Aber irgendwann, wenn der Kontakt enger wurde, habe ich sie nicht mehr verstanden und sie gaben sich seltener Mühe, mich verstehen zu wollen. So ging es jedes mal auseinander, bevor es wirklich eine Freundschaft wurde. Aber jetzt habe ich eine beste Freundin. Nach 19 Jahren. Wow. Trauriger Erfolg XDXD

Sie wohnt am anderen Ende von Deutschland.

Und ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich dieses Kapitel hochladen soll, denn sie hat vor einiger Zeit begonnen, das zu lesen, was ich schreibe. Allerdings ist sie immer noch erst in meinem ersten Buch bei den ersten Kapiteln, was mich auch sehr stört. Denn diese Bücher, die einem Blog ähnlich kommen, präsentieren mein Leben, mein Ich. Wie ein Stück Haut, dass man aufreißt, um hineinzuschauen. In der Anonymität ist es eine andere Sache. Es ist mein Leben, dass jeder kennt ohne mich zu kennen. Sie kennt mich aber. Meine Freundin, die Kitty, weiß wer ich bin. Und jetzt kennt sie bald meine inneren Gedanken und ich kann nicht kontrollieren, wann sie es liest, weil ich auch nicht immer nachfragen will, in welchem Kapitel sie inzwischen ist. Ich vertraue einfach darauf, dass sie noch am Anfang des ersten Buches ist und dieses Kapitel erst in ein paar Monaten oder Jahren liest.

Folglich ist sie natürlich auch auf Watti. Sie schreibt auch ein RPG Buch, also wer Lust hat, kann ja mal vorbei schauen XDXD sie heißt hier wie fast überall _atarinaa_ und ich markiere hier bewusst nicht ihren Namen, damit sie es erst später irgendwann liest, wenn überhaupt, aber noch nicht jetzt XDXD

Ich mag meine neue beste Freundin. Seit einem halben Jahr schreiben wir fast täglich. Bloß telefonieren ... hat bisher noch nicht so geklappt ^^' ich kann mich einfach nicht gescheit unterhalten. Ich kann super erzählen und zuhören kann ich auch ganz gut, aber mit jemandem unterhalten? ... Das fällt mir schwer. Mir fallen keine Themen ein. Deswegen basierten die zwei bisherigen einzigen Telefonate nur auf ihrer Fähigkeit, eine Unterhaltung zumindest einigermaßen am Laufen zu halten. Zumindest für kurz. Ich bin nach den Telefonaten meistens sehr unzufrieden.

Außerdem stört es mich ungemein, dass sie eben nicht hier wohnt. Wir ticken eigentlich ziemlich ähnlich, haben eine ähnliche Denkweise und verstehen uns sehr gut, aber es ist trotzdem kein richtiges Erleben. Ich weiß so wenig von ihrem echten Ich, wie sie von mir. Wir kennen einander die Geheimnisse, doch es sagt mehr über einen Menschen aus, wie derjenige mit anderen Menschen redet oder wirklich von Angesicht zu Angesicht zueinander zu stehen, als nur seine Geheimnisse und Gedanken zu kennen.

Das belastet mich ziemlich. Weil ich mir Hoffnungen auf eine wahre Freundschaft mache und keine Gewissheit habe, ob wir uns tatsächlich in der Realität verstehen würden. Ich denke also immer wieder darüber nach. Eigentlich existiere ich für sie nur als ein Chatverlauf in ihrem Handy. Und Chats kann man schnell vergessen, wenn man viel zu tun hat. Würden wir uns wirklich kennen, könnten wir uns nicht so schnell vergessen. Ich habe sie schon öfter heimlich auf die Probe gestellt. Sie weiß nichts davon, deswegen hoffe ich auch, dass sie dieses Kapitel nicht frühzeitig liest.

Jeden Tag und fast jeden Abend gibt es eine Begrüßung und eine Verabschiedung und ich finde es als eine Ehre, dass sie jeden morgen daran denkt, mir einen guten Morgen zu wünschen. Das rechne ich ihr hoch an, weil auch das etwas ist, was man leicht vergisst. Da ich morgens häufig relativ früh aufstehe, warte ich dann jedes mal, dass sie schreibt und am Wochenende kann dass Warten dann manchmal bis 9 oder 10 Uhr dauern XDXD

Tagsüber halte ich dann meistens als Alleinunterhalterin Kontakt. Ich habe eine Idee zu irgendwas, eine Frage oder will einfach was erzählen, was mich beschäftigt oder was passiert ist. In der Regel schreibt sie auch frühstmöglich zurück und geht auch darauf ein, was ich sage. Dass finde ich sehr wichtig, weil es doch zeigt, dass sie sich Gedanken dazu macht und es nicht nur überfliegt und ein fades Ok antwortet, weil sie es nur gelesen hat, aber sich nicht wirklich in meine Erzählung oder Frage hinein ziehen lassen will. Trotzdem kommt von ihr selten was. Sie fragt seltener, sie erzählt nur das wichtigste. Das ruft in mir dann eine andauernde Unsicherheit auf, weil ich nicht will, dass die Freundschaft irgendwann nur daraus besteht, dass ich sie mit irgendwelchen Nachrichten nerve und sie es nicht für nötig hält, mich über ihr Leben zu informieren. Ich weiß, dass es nicht so ist. Sie ist ehrlich und treu, sonst würde sie nicht jeden Tag so engagiert mit mir schreiben. Aber trotzdem ... dieser kleine Zweifel bleibt immer. Dass sie die nachricht nicht beantwortet, weil sie zu tun hat, sondern weil sie zu beschäftigt mit anderen Freunden ist, von denen sie es nicht nötig hält, es mir zu erzählen, weil ich kein echter Bestandteil ihres Lebens bin.

Meine Probe hatte also was mit dem Vergessen zu tun. Ab und zu alle paar Wochen, wenn ich merke, dass sie wieder nicht ganz bei der Sache ist, wenn sie viel zu tun hat und meine Nachrichten erst später liest, dann vergesse ich bewusst einfach mal, ihr am Abend eine gute Nacht zu wünschen. Ich meide den Kontakt meinerseits und warte, dass sie schreib. Dass ihr irgendwann auffällt, dass sie mir was erzählen kann. Dass sie mich an ihrem Leben teilhaben lassen will und nicht, weil ich ihr ständig schreibe, sondern weil sie mich dabei haben will. Weil sie die Geschichte mit mir teilen will.

Meistens gibt es dann ein paar Stunden, manchmal einen ganzen Tag, fast nur Funkstille, bis sie mir was schreibt. Aber bisher hat sie es immer irgendwann getan. Sie hat immer wieder von sich aus den Kontakt aufgenommen und ich war vorerst beruhigt. Ich wäre wesentlich sicherer, wenn ich wirklich ein Teil ihres Lebens wäre. Wenn ich wirklich da wäre, ihr Leben kennen würde, wie sie meins. Dann müsste ich nicht immer Angst haben, dass sie mich vergisst, weil ich dann kein Chat wäre, von dem kaum einer was außer ihr weiß, sondern eine echte Freundin, eine echte Person, an die ihr ganzes Umfeld sich erinnern kann.

Im Grunde bin ich wie ein Geist.

Hinzu kommt, dass meine Freundin Kitty im wahren leben ziemlich Kontaktfreudig ist. Sie hat Freunde. Nicht sehr enge, aber es genügt die Tatsache, dass sie ihnen Sachen erzählen kann, die sie in der Sekunde beschäftigen und die sie vergisst, mir zu erzählen, weil es danach nicht mehr wichtig scheint. Aber es ist gerade dieses Impulsverhalten, dass ungeheuer viel über den Menschen aussagt. Ein Impulsverhalten, dass ich von ihr nicht kennen lernen kann.

Und jetzt hat sie eine Freundin ._.

Zur Info, nach einigen Ex-Freunden hat sie herausgefunden, dass sie lesbisch ist. Dass sie jetzt eine Freundin hat, oder besser gesagt Fast-Freundin, denn sie sind noch nicht zusammen, belastet mich um einiges mehr, als sie ahnt XDXD Ich bin weniger auf dieses andere Mädchen an sich eifersüchtig, denn sie scheint sehr nett zu sein, sondern eher auf das Vertrauen, auf die Aufmerksamkeit, die sie mir irgendwie klaut. Wegen der großen Entfernung habe ich bereits jetzt nur einen Bruchteil des Bewusstseins von Kitty auf meiner Seite. Sie denkt an mich, aber erzählt selten was.

Das gibt mir jedes mal das Gefühl, dass ich ein bisschen außenvor bin. Nicht da. Und wenn sie jetzt eine feste Freundin hat, dann bekommt diese natürlich mehr Aufmerksamkeit. Sie will sich ihr öffnen, ihre Geheimnisse, ihre Empfindungen mit ihr teilen. Mein Problem ist dabei, dass ich ja nur diese Geheimnisse von Kitty habe. Ich bin nicht wirklich da, was voll gemein ist. Wenn sie zum Beispiel traurig oder deprimiert über irgendwas ist, kann ich nicht da sein und sie trösten, wie das eine echte beste Freundin kann. Ihre neue Freundin kann das. Sie ist da und gibt Körperwärme. Und ich fühl mich wie ein kleines Computerprogramm, dass nur zusehen kann, wie gut sie sich verstehen XDXD

Es ist etwas, das ich nicht ändern kann. Es ist einfach so. Und es kann genauso gut sein, dass ihr die neue Freundin bald wichtiger ist als ich, weil sie eben da ist und ich nicht. Irgendwann fahre ich mal zu Kitty ans andere Ende von Deutschland und dann schauen wir mal, ob unsere Freundschaft dann noch besteht. Solange kann ich nur hoffen, dass sie mich nicht vergisst oder ersetzt oder gar dieses Kapitel zu früh liest XDXD ich will nicht, dass sie es weiß. Zumindest noch nicht. Denn sie kann auch nichts daran ändern. Ich kann schließlich nicht von ihr verlangen, dass sie alle Freunde aufgibt und nur noch meine beste Freundin ist. Sie kann ja auch schlecht herkommen oder die andere Freundin in den Wind schießen, bloß weil ein kleiner Chatverlauf in ihrem Handy sich außenvor fühlt. Es wäre nicht fair. Außerdem wäre dann meine Probe keine Probe mehr. Denn dann wüsste sie ja davon und würde sich bewusst bemühen, mit mir Kontakt zu halten. Das will ich nicht. Sie soll es tun, weil ihr der Sinn danach steht, sich mit mir zu unterhalten und nicht aus Mitleid oder Pflicht, damit ich nicht böse auf sie bin.

Also, ich glaube nicht, dass sie es in den nächsten Tagen finden wird, aber Kitty, wenn du dieses Kapitel trotzdem irgendwie jetzt schon findest ... sag mir bitte Bescheid, dann kann ich mich wenigstens drauf einstellen, dass du es bereits weißt ^^'

Jeder lebt sein Leben und wenn ich in der Realität die Möglichkeit auf echte Freunde hätte, würde ich es sicher auch so machen und mir nebenbei trotzdem die größte Mühe geben, dass sich Kitty nicht außenvor fühlt. Ich weiß, dass sie mich nicht einfach so bewusst ersetzen würde. Niemals! Hoffe ich zumindest. Und das würde ich ihr auch nicht antun. Aber man kann manchmal nichts dagegen tun, wenn man einen Chat trotzdem vergisst. Wenn man viel um die Ohren hat, mit vielen Leuten redet, mit vielen Leuten interagieren kann. Es ist ... ähnlich wie eine Fernbeziehung. Sie fehlt mir als beste Freundin hier bei mir.

Gestern Abend habe ich diese Probe erneut begonnen. Wie die Zeit, verändern sich auch Menschen und Umstände. Ich überprüfe immer wieder, ob ich ihr noch wichtig genug bin, dass sie von sich aus Kontakt halten will. Wer weiß, vielleicht war das Interesse an mir nur eine Phase. Ich kann es nur vermuten, aber wissen kann ich es nie. Sie erzählt mir ja selten was aus ihrem Leben, also muss ich durch diese kleinen Proben herausfinden, ob ich ihr noch als Freundin wichtig bin. Gestern hat sie wenig mit mir geschrieben. Und auch heute kam außer einer Begrüßung und ein bisschen Smalltalk nicht viel von ihr. Ihre Freundin hat bei ihr übernachtet. Meistens dann hat sie wenig Zeit, mit mir zu schreiben, weil es natürlich unhöflich ist, wenn sie immer wieder am Handy wäre, statt Zeit mit ihrer Freundin zu verbringen.

Aber sie hat heute morgen gefragt, was ich gestern Abend noch so gemacht habe. Nicht, um mir von ihrem Abend zu erzählen, sondern einfach, weil es sie interessiert hat und das fand ich sehr nett. Aber ich würde trotzdem gerne mehr über so was wie ihren gestrigen Abend wissen. Einfach weil es etwas ist, was in ihrem Leben passiert ist. Ich muss bei allem immer wieder nachfragen, weil sie von sich aus selten erzählt. Es ist einfach so. Ich glaube, sie weiß auch gar nicht, wie sehr mich das jedes mal verunsichert, wenn sie mir nur das nötigste erzählt. Vielleicht, weil sie nicht alles abtippen will. Vielleicht, weil es ihr in dem Moment nicht mehr wichtig erscheint, es zu erzählen. Keine Ahnung. Sie scheint einfach so ein Typ Mensch zu sein.

Und jetzt warte ich.

Von mir aus wird vorerst keine Kommunikation ausgehen. Wenn sie mir schreibt, werde ich natürlich darauf eingehen und es ist auch nicht so, dass ich irgendwie sauer auf sie bin. Aber ich muss wissen, ob sie nicht doch langsam beginnt, mich unbewusst zu ersetzen, weil ihr die neue Freundin mehr gibt. Mit ihr kann sie sich über gemeinsame Sachen aufregen, über das was passiert ist und sei es ein alter gemeiner Mann im Bus gewesen.

Kennt ihr das auch? Ich kennt jemanden und könnt, aus irgendwelchen Gründen auch immer, nicht wirklich an dessen Leben teilnehmen? Ist grausam nicht wahr? XDXD aber na ja, was soll man machen. Solange nicht irgendein irrer Wissenschaftler Teleportation erfunden hat, werden wir wohl vorerst nicht fremde Welten mal so eben besuchen können. Es bleibt nur warten und hoffen, dass man es schafft, Freunde zu bleiben. Und irgendwann besuche ich meine Kitty mal. Denn jetzt habe ich übrigens auch endlich meine theoretische Fahrprüfung bestanden. Und wenn Kitty nicht herkommen kann, dann komm ich einfach irgendwann zu ihr. Vielleicht schon nach diesen Sommerferien, denn bis dahin habe ich sicher endlich Führerschein und dann lerne ich auch mal ihr Leben kennen XDXD wünscht mir Glück ihr heimlichen Leser. Schon lustig, wie die Welt läuft.

Manche Leute lernt man in der Realität kennen, versteht sich auf Anhieb und braucht trotzdem noch ein ganzes Jahr, um den anderen wirklich zu kennen, wenn überhaupt. Und andere lernen ihre besten Freunde durch ihre Geheimnisse und Empfindungen im Internet kennen, und wissen doch nicht, wer auf der anderen Seite wirklich hockt. Und damit, ihr lieben Gauner, habe ich es tatsächlich auf genau 2500 Wörter in diesem Kapitel geschafft. Und dabei sollte das hier nur eine kurze Verabschiedung werden XDXD demnächst wird dieses Buch hier geschlossen und ich schreibe ein neues. Momentaner Arbeitstitel ist "Der dritte Akt der Apokalypse in meinem Kopf". Vielleicht ändere ich den Titel noch ein wenig. Wär nett, wenn ihr im Anschluss zu diesem Buch auch in mein nächstes reinschauen würdet, dass demnächst kommen wird.

Und kommentieren nicht vergessen ;p