So, heute reden wir über Hunde
8. August 2019
Wie ihr sicher alle wisst, habe ich einen Hund. Einen süßen noch dazu und jetzt gerade liegt er vor dem Sofa zu meinen Füßen und wartet, dass ich ihn bespaße, weil ihm langweilig ist. Und dass, obwohl wir eben ne Stunde draußen waren und ganz viel gespielt haben.
Heute fand ich nämlich, dass es an der Zeit ist, mal wieder seinen Kumpel abzuholen. Beide sind nicht sehr groß, gehen knapp bis zu meinem Knie, und sie lieben rennen. Deswegen holen wir seinen Kumpel gerne mal ab, dann gehe ich mit den beiden Gassi und sie spielen so krass, dass man denkt, die prügeln sich wirklich, bis einer schließlich kein Bock mehr hat und man sieht, dass alles nur ein Spiel war.
Nach dem Gassigang haben wir seinen Kumpel für ein paar Stunden mit zu uns nach Hause genommen und eben haben wir ihn wieder weg gebracht. Nebenbei gesagt, sein Kumpel stinkt! Und zwar bestialisch. Ich weiß nicht, wonach genau, aber aus irgendeinem Grund rieche nur ich es. Ich meine, ja. Meine Nase ist sehr gut, aber diesen penetranten Gestank muss man doch riechen!
Und der kommt nicht etwa von Mundgeruch, das natürlich auch, oder weil er sonderlich schmutzig ist, das ist er nämlich nicht, sondern von irgendwo anders. Fast schon nach Verwensung, als würde sein inneres, der Kumpel ist schon sehr alt, abgestorben und verwesen. Komischerweise rieche nur ich diesen üblen Gestank, von dem mir schlecht wird.
Aber ich schweife ab. Unterwegs sind wir nämlich Maya begegnet. Einem Hund, vor dem wir uns lieber in Acht nehmen. Ihre Besitzer gehen täglich morgens und abends einmal um den Block und das war's. Sie ist total frustriert und nicht ausgelastet, deswegen bellt sie jeden an, beisst um sich und zerrt an der Leine.
Den Besitzern ist das meistens egal bis peinlich und sie zerren den kniehohen Hund erbarmungslos mit sich, bis der sich fast an der Leine stranguliert. Dabei interessiert es sie gar nicht, dass der Hund Sozialkontakte braucht, sowie psychische und physische Auslastung.
Leider haben wir aber keinen Einfluss darauf, wie andere ihre Tiere halten. Als nächstes gingen wir am Haus unseres ehemaligen Jägers vorbei. Dieser hält schon sein Leben lang Jagdhunde und kennt sich bestens mit ihnen aus. Nachdem sein letzter Hund aber vor ein paar Monaten gestorben ist, holte er sich einen Welpen.
Großer Fehler.
Denn obwohl er bei seinen bisherigen Hunden nicht viel falsch gemacht hat, misshandelt er den jetzigen regelrecht und er merkt es nicht mal. Er denkt, er erzieht ihn sich. Aber mit über 70 Jahren sollte man sich lieber keinen jungen Welpen holen. Noch dazu, wenn der Welpe ein reinrassiger Jagdhund ist und unglaublich viel Power und Temperament besitzt.
Der Jäger kommt mit dem armen Tier überhaupt nicht mehr zurecht und weil er nicht mehr so die Kraft hat, ihn zu halten oder mit ihm lange Strecken zu gehen, ist der junge Hund nicht ausgelastet und haut ständig ab. So auch heute.
Er kam gerade vom Hof runter und fragte mich, ob ich seinen Hund gesehen hätte, als um die Ecke sein Nachbar bog. Mit provisorischer Leine und dem Jagdhund des Jägers. 10 Meter von uns entfernt ließ er den Hund von der Leine, damit er zu uns laufen konnte. Als der Alte ihn erwischt hat, hat er ihn ziemlich brutal am Nacken gefasst und sogar mein Hund ist hinter mich geflohen.
Der Alte zerrte seinen Hund am Nacken mit sich und man konnte sehr gut sehen, dass das Tier Schmerzen hatte. Er winselte und saß praktisch auf seiner Runte. Es war einfach nur schrecklich, sogar der Nachbar hat seinen Kopf geschüttelt. Sogar noch über die nächste Ecke hörten wir den kleinen Hund, bis es plötzlich ganz laut klatschte und der Hund aufheulte.
Das war der Moment, an dem mein Hund und sein Kumpel sich umgedreht hatten. Beide waren abgeleint und fast wären sie zurück gelaufen, wenn ich sie nicht aufgehalten hätte. Ich bin mir nicht sicher, was sie getan hätten, wenn ich sie nicht schnell fest gehalten hätte. Ob sie ihrem Kollegen geholfen hätten?
Beide waren danach total aufgebracht und aufgeregt. Sie haben nicht gebellt, aber sie haben sich ständig wieder umgedreht. Vom Jäger haben wir nicht mehr viel gehört, aber das Gehörte fand ich schon schrecklich. Und jetzt überlege ich, was ich mache.
Für Maya kommt jede Hoffnung zu spät. Ist kalt, so etwas zu sagen, aber sie lebte ihr ganzes Leben bei diesen schrecklichen Leuten, die nicht mit Hunden umgehen können. Sie ist richtig aggressiv geworden, weil sie sich nie wirklich austoben kann, da hilft nur eine kostenspielige Therapie oder im schlimmsten Fall einschläfern.
Aber der Hund des Jägers ist verdammt nochmal blutjung. Unter der richtigen Erziehung könnte aus ihm noch was werden, aber der Alte ist dazu nicht mehr in der Lage, beim Besten Willen nicht. Er tut ihm weh, weil er sich nicht anders zu helfen weiß. Der Hund ist ihm schon so oft abgehauen und jedes mal haben wir es bereut, wenn er seinen Hund zurück hatte.
Ich überlege, ob ich eine anonyme E-Mail an die Sendung hundkatzemaus schicke. Die kümmern sich ja ständig um solche Fälle. Ich will nicht mit ansehen müssen, wie der Welpe bei diesem Typen kaputt geht. Aber irgendwie tut es mir auch leid, weil der Alte eigentlich sehr nett ist. Er ist nur einfach viel zu alt für einen Welpen. Das haben ihm alle gesagt und jetzt hat er einen.
Was würdet ihr in der Situation empfehlen und kennt ihr Organisationen, die sich mit so etwas befassen?
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