Prolog
Schlanke Gestalten huschten den Fluss entlang und versammelten sich um eine kleine, bunte Kätzin die zuckend am Ufer lag und verzweifelt versuchte, nicht zu schreien. Zwei winzige Bündel Fell lagen schon neben ihr. Mit letzter Kraft gebar sie das dritte Junge. »Zwei Kater und eine Kätzin...«, murmelte die Kätzin kraftlos. Eine schlanke braune Kätzin trat neben sie. »Spare dir den Atem... du hast viel Blut verloren.«, flüsterte sie. Die schildpattfarbene Kätzin lächelte müde: »Wozu? Dies werden meine letzten Worte sein.« Die Braune erschrak. »N-Nein... du musst es schaffen...für deine Jungen.« »Du wirst dich um sie kümmern.«, erklärte die Sterbende. »Du darfst nicht von uns gehen!«, beharrte ihre Freundin verzweifelt. »Der SternenClan ruft mich.« Bevor die Braune erwidern konnte, drängte sich eine grau gestromte Kätzin an ihr vorbei. Ihr Alter nagte schon an ihrem Pelz und man sah ihr an, dass sie wohl auch bald zum SternenClan gehen würde. »Wie heißen sie?«, fragte sie knapp und deutete auf die Jungen. »Tupfenjunges.«, hauchte die bunte Kätzin lächelnd und deutete auf eine kleine Kätzin die sich eng an ihren Bruder kuschelte. »Sie sieht aus wie du.«, flüsterte die braune Kätzin wehmütig. Die junge Mutter nickte schwach und deutete auf den pechschwarzen Kater neben Tupfenjunges. »Donnerjunges.« Schockiert richteten sich alle Augen auf den Kleinen. »Wenigstens keine Kätzin...«, murmelte die Alte. Die bunte Kätzin nickte wieder, doch dann verfinsterte sich ihr Blick und sie deutete auf einen braun gestreiften Kater der am Rand lag. »Dunkeljunges.«, murmelte sie finster und schloss langsam die Augen. »Passt auf sie auf...«, wisperte sie. Ihr rauer Atem ging immer langsamer, bis er schließlich verstummte.
»Diese Nacht haben wir eine unserer besten Kriegerinnen verloren. Doch sie hat uns etwas gegeben. Nämlich Hoffnung. Hoffnung für uns und alle anderen Kätzinnen des WisperClans! Diese Nacht wurde die Auserwählte geboren!«, rief die graue Kätzin von einem Felsen am Ende der Höhle aus. Das Echo ihres Rufs hallte von den Wänden wider, bis es schließlich seinen Weg durch das Loch in der Decke fand. Jubeln brach aus, doch die alte Kätzin brachte es mit einem Schwanzschnippen zum Schweigen. »Des weiteren sind ihre Jungen Nachtgeborene. Und einer der beiden Kater besitzt rein schwarzes Fell.« Betroffenes Schweigen herrschte und niemand traute sich auch nur einen Mucks von sich zu geben. Alle starrten auf die drei kleinen Bündel die hilflos am Boden lagen und von einer fremden Kätzin gesäugt werden mussten. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach eine schwarzweiße Kätzin das Schweigen. »Das heißt, die Auserwählte muss ihren eigenen Bruder töten?«, fragte sie missbilligend. Die Kätzin auf dem Felsen sah durch die Öffnung in der Decke in den sternenübersäten Himmel. »So wird es geschehen müssen.«
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