Kapitel 3- Das Grauen des Nattos

"Ich bin wieder da-ha!", rief ich durch den Flur, während ich mir die Schuhe auszog und meinen Schulranzen in die Ecke schmiss.

"Du kommst gerade rechtzeitig, Schatz", abtwortete meine Mutter, Mikoto Uchiha, aus der Küche und erscheint im Türrahmen. Wie immer wenn sie kocht, trägt sie ihre wunderschönen langen schwarzen Haare offen, ein dunkles Oberteil mit in dezentem Rot gehaltenen Rock und eine Schürze darüber.

Meine Augen gehen fast über, denn ich weiß genau was das heißt. "Machen wir heute zusammen Onigiri?"

"Bingo", ruft eine andere Stimme fröhlich aus der Küche und schon hetze ich an meiner Mutter vorbei und quetsche mich neben Itachi auf die Küchenbank, um einen seiner fertigen Onigiri zu vertilgen. 

Ich will gerade genüsslich hineinbeißen, da fällt mir auf, dass Itachi sich gar nicht aufregt. "Bist du krank, Nii-san?", fragte ich misstrauisch und Itachis Mundwinkel zucken verdächtig. Das sieht schlecht für mich aus.

"Ist auch schön dich wiederzusehen, Schwesterchen. An deiner Stelle würde ich den Onigiri aber wieder hinlegen. Er ist nämlich kleine-Geschwister-Sicher."

Angeekelt warf ich den Onigiri wieder auf den Teller, während Itachi friedlich den nächsten in seinen Händen formt. 

"Du hast da wirklich Natto reingemacht, du hinterhältiger Verräter?", fragte ich schmollend.

"Leider sah ich mich in meiner Nahrungszunahme bedroht, wenn ich nicht zu solchen Mitteln greife", erwiderte Itachi schmunzelnd. "Wo ist eigentlich der zweite Nahrungsdieb?"

"Sasuke springt für einen anderen Jungen in der Volleball-Ag ein, weil sie ein Match und keinen Ersatzmann haben."

"Ach, ehrlich?", fragte unsere Mutter interessiert, "wollen wir nachher hingehen? Wir können ihn mental anfeuern."

"Aber bei mental bleibt's dann auch, sonst macht er uns einen Kopf kürzer", erwiderte ich düster, "dass er auch immer Mr. Cool spielen muss."

"Er ist halt gerade in der Phase", wandte Itachi beschwichtigend ein. Wie immer ist er viel zu nachsichtig mit Sasuke. Eigentlich ist er immer zu nachsichtig mit uns beiden. Ohne Natto würde er in diesem Haushalt wahrscheinlich nicht überleben. Trotzdem...

"Nimm ihn dafür bloß nicht in Schutz. Er hat damit heute alle meine Verkupplungsversuche grandios im Keim erstickt!", fuhr ich wütend auf und zog die Schüssel mit Wasser heran, die Mama auf den Tisch stellt, um meine Finger anzufeuchten und auch Reisbällchen zu formen. 

"Ach Gottchen.  Also immer noch kein Erfolg?", fragte Mama, während sie geschnippelte Gurken, Tomaten und Thunfisch auf den Tisch stellt, mit dem ich reihum die Reisbällchen befüllte. 

"Immer noch nicht", erwiderte ich düster. Mama ist meine Verbündete im Punkto Sasuke und Itachi verkuppeln. Allerdings kommen wir bei Sasuke selbst mit geeigneter Kandidatin und zu zweit nicht weiter.

Itachi saß neben uns und aß bedächtig seine Onigiri, während ich mich in einem Vortrag über die Musikstunden erging. Irgendwann, als Itachi bei seinem vorletzten Onigiri ist, und ich mit meinem Vortrag zum Schluss gekommen bin, fällt mir etwas essentielles auf.

Ich schaute mich noch einmal genau um, dann zogen sich meine Augenbrauen böse zusammen, bevor ich mit scheinheiligem Lächeln: "Nii-san, woher bitte hast du denn den Natto, wenn hier gar keiner steht?", fragte.

Itachi versucht es mit einem unschuldigen Augenaufschlag, bevor er merkt, dass das nicht zieht und völlig ruhig: "Ich habe geblufft", antwortet.

"Och, du!", rufe ich während ich aufspringe und Itachi um den Tisch ins Wohnzimmer jage. Itachi verschanzt sich lachend hinter dem Wohnzimmertisch, während unsere Mutter: "Nicht mit den Reisfingern an die Möbel!", ruft. 

Irgendwann schaffe ich es Itachi auf die Couch zu tackeln und stehe mit meinem Todesblick über ihm- immerhin bin ich eine Uchiha- da beginnt er so herzhaft zu lachen, dass ihm die Lachtränen über die Wangen laufen. Schon ist meine Wut verpufft und ich kann ihm nicht mehr böse sein.

Keiner kann Itachi böse sein, wenn er lacht.

Mama steht schmunzelnd im Türrahmen und wir werfen uns einen einträchtiges Lächeln zu.

Itachi lacht nicht sehr oft.

Er lächelt viel, wenn Sasuke und ich da sind, aber so richtig lachen tut er wirklich selten. Er hat einfach so viele Verpflichtungen. Deshalb ist es umso schöner, wenn er dann mal lacht, denn dann kommt es wirklich von Herzen. 

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