✴.·'¯'·.·★ 𝓢𝓬𝓱𝓻𝓮𝓲𝓫-𝓘𝓭𝓮𝓮 ★·.·'¯'·.✴

Wer kennt es nicht? Man hätte mal wieder Lust eine (Kurz-)Geschichte zu schreiben, aber es mangelt an jeglicher Inspiration? Dann hätte ich hier was für dich: 

Geh auf die Seite 75 eines beliebigen Buches (jedoch sollte es nicht dein Mathebuch sein!). Schreibe den ersten vollständigen Satz heraus. Dieser Satz wird der erste Satz deiner Geschichte sein. Wenn sie dir gefällt veröffentliche sie doch irgendwo auf Wattpad und markiere mich! 


Mein Buch ist Das Parfüm von Patrick Süskind (auch wenn ich es echt krank finde haha)

In den Salons palaverte man nur noch über Kometenbahnen und Expeditionen, über Hebelkraft und Newton, über Kanalbau, Blutkreislauf und den Durchmesser des Erdballs. 

Alain schüttelte abfällig den Kopf. Als ob er seine Zeit für so einen Mist verschwenden würde. Wer würde schon antike Schriften über den Kreislauf des Blutes studieren, wenn er zeitgleich auf seinem Hengst Luc ausreiten, sich in einem der Gasthäuser auf ein Bier treffen oder sich mit schönen Mädchen vergnügen konnte? Genau, niemand. 

"Unterricht. Als ob ich das bräuchte", stieß er hervor und warf dem alten Adrien, den sein Vater  - ein reicher Kaufmann aus der Nähe von Grasse - extra als Lehrer für ihn eingestellt hatte, einen spöttischen Blick zu. 

Dem war längst klar geworden, dass er den jungen, verwöhnten Kaufmannssohn niemals für Kometenbahnen, die atemberaubende Reise des Hannibals oder die antiken Kunstschätze begeistern würde. 

"Ihr könnt schon ohne mich mit dem Unterricht beginnen", spottete Alain und machte auf dem Absatz kehrt. Der Lehrer warf ihm einen verzweifelten Blick hinterher. Wie sollte er mit dem Unterricht beginnen, wenn sein einziger Schüler eben verschwunden war? 

Gar nicht. Für diese Erkenntnis hätte er nicht in Bologna studieren müssen. 

"Er kann mich im Arsche lecken", zitierte Adrien seinen Lieblingsautor, den großen Johann Wolfgang von Goethe und sah sich um. Von seinem Arbeitgeber war nichts zu sehen. Der Alte schüttelte den Kopf, dann verließ er das ehrwürdige Herrenhaus durch den Dienstboteneingang und machte sich auf dem Weg zurück ins Dorf. Er sollte dringend einmal wieder seinen Sohn besuchen... 

Zur gleichen Zeit fegte Alain bereits auf seinem Rappen Luc über die Felder und Wiesen der Provence. Ja, das war ein Leben nach seinem Geschmack. Wenn er den Wald durchquerte würde er zu einem Gasthaus gelangen. Dort gab es das beste Bier in der Gegend für einen fairen Preis und nebenbei die junge Adèle. Bei dem Gedanken an die junge Bäckerin, die den Gasthof mit frischem Brot belieferte, musste Alain lächeln. Ihre glatten dunkelbraunen Haare, die so einen wunderschönen Kontrast zu ihren großen grünen Augen bildeten. Ihre langen Beine. Ihr freundliches, aber dennoch zurückhaltendes Lächeln, mit dem sie ihn noch nie bedacht hatte. 

Es war längst an der Zeit das zu ändern. Welches Mädchen konnte schon ihm, dem Sohn des reichsten Mannes der Gegend, mit den Augen so blau wie der Atlantik und goldenen Locken widerstehen? Selbst seine Sommersprossen, für den ihn sein Bruder Eric stets verspottet hatte, gefielen ihm mittlerweile. Und vor allem gefielen sie der Damenwelt. 

Während er sich ausmalte, wie er Adèle eines seiner berüchtigten und unwiderstehlichen Lächeln zuwerfen und endlich seine Hände in ihren glänzenden braunen Haaren vergraben würde, geschah es. 

Luc hatte ihn bereits in den Wald getragen, war schnell galoppiert wie immer. Und hatte das Seil, das heimtückisch über den holprigen Weg gespannt hatte, nicht bemerkt. 

Der Hengst wieherte und bäumte sich auf. Alain schrie erschrocken auf und klammerte sich am Zügel fest. Doch zu spät. Sein Pferd war dabei durchzugehen. 

"Ruhig, Luc!", brüllte er über das panische Wiehern seines Pferdes hinweg, doch der Rappe reagierte nicht. Zu groß war seine Panik.

Alain spürte, dass er sich nicht mehr lange halten könnte. Seine Hände waren schweißnass. Da geschah es. Der Zügel rutschte ihm aus den Fingern, Luc bäumte sich ein weiters mal auf. Dann flog er. Er fiel und fiel. Und schlug hart auf dem Waldweg auf. 

Er stöhnte auf. All seine Knochen schmerzten, und als er sah, wie sein Pferd querfeldein durch den Wald galoppierte, schrie er wütend auf. Wie sollte er zurück nach Hause gelangen? Er hatte sich mindestens den Knöchel verstaucht, zu Fuß würde er Tage zurück brauchen. Und Luc konnte er auch vergessen, der würde in seiner Panik meilenweit galoppieren. 

Doch so weit sollte es nie kommen. In diesem Moment spürte er, wie er von zwei starken Armen unter den Achseln gepackt und auf die Füße gezogen wurde. Sein Retter! Doch was der Mann von sich gab, ließ ihm eine Gänsehaut über den Körper laufen. 

"Wenn das nicht der Sohn des guten, alten und zufällig schwerreichen Fernand De Villiers ist!" 

Die Stimme des Mannes klang kalt. Und brutal. Mit klopfendem Herzen hob Alain den Blick und starrte direkt in die kalten grauen Augen eines Mannes. Sein Gesicht war schon faltig, aber knallbraun. Mehr war nicht zu erkennen, denn er hatte sich mit einem dunklen Tuch maskiert. 

Alains Beine begannen zu zittern und er schaffte es nur mühsam, die Tränen zurückzuhalten. Dieser Kerl hatte nichts gutes mit ihm vor. 

"Gut gemacht, Cicatrice", ertönte nun eine andere Stimme und ein weiterer Mann kam auf sie zu. Zunächst entfernte er allerdings das Seil, diese so heimtückische Falle. 

"Nicht, dass noch Unschuldige verletzt werden", grinste er. Auch er hatte sich maskiert, allerdings erkannte er an der Stimme, dass er wohl um einige Jahre jünger war als sein Komplize. 

Der hatte ihm inzwischen mit einem kratzigen Seil die Hände auf dem Rücken zusammengebunden und knurrte: "Mach keine Dummheiten, Junge. Alles was wir wollen, ist pures Gold von deinem überfetteten Herr Vater, verstanden? Und nun lauf, wir haben nicht ewig Zeit!" 

Der Grobian schubste ihn vor sich her, tiefer in den Wald hinein. Und Alain wusste, dass er verloren war. Fernand De Villiers ging nicht auf solche Forderungen ein. Eine Kiste Rubine waren ihm damals wichtiger gewesen als das Leben seines Ältesten, Eric. Warum sollte dies bei einem Sack voll Gold anders sein? 


Jo, keine Ahnung wie ich auf diese Geschichte gekommen bin xD Ich würde mich freuen, wenn ein paar Leute noch mitmachen würden ;D

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