Shisui's Opfer
Shizuka
In den darauf folgenden Wochen, übernahm Shisui mein Training im Umgang mit dem Sharingan.
Vater ließ mich nicht auf die Akademie gehen, aber es störte mich nicht mehr.
Ich genoss das Training und kroch so langsam wieder aus meiner Schale des allein seins.
Ich liebte meinen Bruder mehr, als alles andere und nutzte die Zeit, die er für mich hatte, da seine Missionen ihn zunehmend in Anspruch nahmen.
Es wurde Abend und ich war beunruhigt, da Shisui noch nicht da war, obwohl er mir versprochen hatte, heute noch mit mir zu trainieren.
Wäre eine Mission dazwischen gekommen, hätte er mir Bescheid gegeben.
Ich ging enttäuscht vom Trainingsplatz durch unser Viertel, in Richtung unseres Hauses, als ich Itachi sah, der es eilig zu haben schien.
Ich folgte ihm unauffällig.
Wir kamen an die Stelle, an der der Wasserfall in den Naka no Kawa Fluss überging.
Shisui stand dort am Rande der Klippe, mit dem Rücken zu mir.
Was machte er denn hier?
"Warum wolltest du mich sehen?" hörte ich Itachi fragen.
"Hör mir zu Itachi.
Es wird nicht mehr lange bis zum Putschversuch dauern.
Sollte ein Bürgerkrieg ausbrechen, würden es sich die anderen Länder zu nutzen machen und wir könnten nichts dagegen tun.
Ich wollte den Putschversuch eigentlich mit meinem Kotamatsukami stoppen, aber Danzo hat mir mein rechtes Auge gestohlen" sagte mein Bruder und drehte sich um.
Ich erschrak.
Sein rechtes Auge hielt er geschlossen und das Blut, welches aus der Augenhöhle trat, klebte an seinem Gesicht.
"Er vertraut mir nicht und will das Dorf auf seine eigene Art schützen.
Es ist ihm egal was es kostet.
Ich bin mir sicher, dass er auch mein linkes Auge will, also möchte ich es dir geben, bevor er die Chance hat, es an sich zu reißen. Verwahre es gut" fuhr er fort, entnahm es sich und reichte es Itachi.
"Shizuka ist zu jung und ich vertraue dir.
Bitte schütze das Dorf und die Ehre des Namen Uchiha"
Ein Rabe kam aus dem Nichts und nahm meinem Bruder das Auge ab, bevor er sich wieder auflöste.
"Noch etwas.
Kümmere dich bitte um Shizuka.
Es ist viel verlangt, wo du ja noch deinen kleinen Bruder hast, aber ich bin froh, dass sie sich einigermaßen gefangen hat. Sie ist gerade aus ihrer Höhle gekrochen und ich möchte nicht, dass sie wieder in so ein Loch fällt.
Du weißt wie sehr ich sie liebe und wie wichtig sie mir ist" sagte er.
Mir kamen die Tränen.
Stille herrschte, bevor Itachi wieder das Wort ergriff.
"Natürlich, aber was wirst du nun tun?" fragte der beste Freund meines Bruders.
Shisui trat einen Schritt zurück.
"Wenn ich sterbe wird sich vieles ändern.
Ich habe ihnen eine Naricht hinterlassen" sagte er.
Er wollte doch nicht etwa....
"Warte Shisui" unterbrach Itachi meine Gedanken.
"Halte mich nicht zurück" sagte Shisui und ließ sich rückwärts die Klippe herunterfallen.
Ich rannte zum Klippenrand und versuchte noch irgendetwas zu tun, doch es war zu spät.
Mein Bruder fiel in den Fluss und wurde davon getragen.
Ich sackte zusammen. Tränen traten aus meinen Augen und tropfte auf den Stein unter mir.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
Ich drehte meinen Kopf zu Itachi, der neben mir hockte und erschrak.
Sein Sharingan hatte sich verändert. Blut lief aus seiner linken Augenhöhle.
Er hatte mit dem Tod Shisui's, sein Mangekyo Sharingan erweckt.
Auch er schien unter Schock zu stehen und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
"Was ist?" fragte ich.
Sein Blick machte mir Angst.
"Deine Augen" sagte er nur.
Jetzt erst merkte ich, dass sich mein Sharingan aktiviert hatte.
Es fühlte sich aber anders an als sonst.
"Was ist damit?" fragte ich und geriet immer weiter in Panik.
"Deaktiviere es" sagte Itachi sofort.
Ich tat was er sagte.
"Itachi, was war das?
Was passiert mit mir?" fragte ich unter Angst und hatte Mühe überhaupt etwas vernünftiges zu sagen.
Ich hatte Angst, vor dem was gerade mit mir passierte.
War verwirrt und wütend darüber, dass Danzo, der so gut mit unserem Vorfahren Kagami Uchiha befreundet war, meinen Bruder Angriff und ihm auch noch sein Auge stahl.
Dann die unbändige Trauer darüber, dass mein Bruder sich gerade in den Fluss geworfen hatte, um zu sterben.
Mein Körper gehorchte mir nicht.
Ich zitterte wie Esbenlaub, obwohl es warm war.
Mir wurde schlecht und ich übergab mich, bevor der Schwindel eintrat und alles in Dunkelheit versank.
Als ich aufwachte, war es immer noch dunkel.
Ich schoss hoch, als mir klar wurde, was alles passiert war.
"Shizuka, alles in Ordnung?" fragte Itachi.
Ich schüttelte den Kopf.
Mein Bruder war Tod.
Er hatte sich einfach die Klippe hinunter gestürzt.
Wieder traten mir Tränen in die Augen.
Ich konnte es nicht verhindern.
Itachi nahm mich in den Arm und ließ mich einfach weinen.
Es dauerte, bis ich mich einigermaßen wieder im Griff hatte.
"Komm, ich bringe dich nach Hause" sagte er, nahm mich huckepack und lief los.
"Shizuka? Kein Wort hierüber verstehst du?" fragte er nach einigen Minuten des Schweigens.
"Aber warum?
Was geht hier vor sich?" fragte ich und wischte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht.
Ich verstand das alles nicht.
"Ich werde es dir ein andern mal erklären, versprochen.
Bitte behalte das, was du gehört hast für dich.
Ich bezweifle, dass das für deine Augen und Ohren bestimmt war" sagte er.
Das half zwar nicht zu verstehen, aber ich nickte.
"Gut und noch etwas.
Aktiviere dein Sharingan vorerst nicht" sagte er noch ernst.
Wieder nickte ich.
Ich war erschöpft und wollte einfach nur schlafen.
Das sanfte schaukeln durch Itachi's Schritte, half dabei und in kürzester Zeit, war ich schon wieder im Land der Träume.
Die Tage zogen vorbei.
Wie Itachi es sagte, ließ ich mein Sharingan deaktiviert.
Nachdem wir Shisui im Fluss gefunden und bestattet hatten, kehrte ein monotoner Alltag zurück.
Ich erledigte meine Aufgaben Zuhause und verließ das Haus meistens im Anschluss.
Seit mein Bruder Tod war, fühlte ich mich dort nicht mehr wohl.
Ich konnte auch die mitleidigen Blicke nicht mehr ertragen, die mir zugeworfen wurden, wenn ich das Viertel durchquerte.
Ich zog mich wieder zurück in meine Schale der Einsamkeit.
Naja, nicht so ganz.
Der einzige, mit dem ich noch sprach, war Itachi.
Die Polizei, hatte angefangen im Fall Shisui zu ermitteln, was Itachi in das Zentrum dieser Ermittlungen führte.
Ich schlug ihm vor, es richtig zu stellen, doch er lehnte das ab.
Er erinnerte mich daran, dass es Shisui's Wille war, dass niemand von der Nacht erfahren sollte.
Ich hielt also den Mund.
Zudem eröffnete er mir, dass durch den Tod Shisui's, auch mein Mangekyo Sharingan erwacht war, verbot mir aber, es einzusetzen.
Er selbst fand es ungewöhnlich aufgrund meines Alters, aber ändern konnten wir daran nichts.
Es war nun mal geschehen.
Ich hatte, ehrlich gesagt, Angst vor der Anwendung des Mangekyo, weshalb ich Itachi's Verbot mit Freuden einhielt und weiter an der Perfektion meines normalen Sharingan arbeitete.
Ich hatte mir selbst das Versprechen gegeben, Danzo dafür büßen zu lassen.
Er sollte es bereuen, meinen Bruder angegriffen und das Auge gestohlen zu haben.
Wenn ich die Chance bekäme, würde ich es mir zurück holen, denn er verdiente, diese besondere Gabe, die mein Bruder besaß, garantiert nicht.
Itachi half mir noch dabei, die Kontrolle über das Mangekyo zu behalten, in dem er mir zeigte, wie ich es aktivierte und deaktivierte.
Was mit diesem Putschversuch gemeint war, was ich ehrlich nur am Rande mitbekommen hatte, sagte er mir nicht.
Er meinte, dass es mich nur unnötig in Gefahr bringen würde.
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