Lass deine Maske auf

Haru ließ sich nicht davon abbringen, mich nach Hause zu begleiten.

Ich nahm es hin und ließ ihn machen.

Er schien eine Frohnatur zu sein, denn er pfiff und grinste die ganze Zeit.

"Sag mal Shizuka?"

Ich sah ihn an.

"Lachst du eigentlich auch mal?
Wie Ame schon sagte, du siehst so furchtbar ernst aus" sagte er.

"So bin ich nun mal.
Ich wurde so erzogen, meine Gefühle versteckt zu halten" gab ich zurück.

"Also warst du schon immer so?" fragte er.

"Ich war schon immer anders, sagen wir es mal so" antwortete ich.

Das schien ihn zu verwirren.

"Du scheinst nicht gerne von dir zu erzählen" sagte er nach ein paar Minuten Stille.

Wir betraten das Uchiha Viertel.

"Alles was ihr wissen müsst, habe ich euch bereits erzählt.
Außerdem war mein Leben bis jetzt nicht so aufregend, dass ich damit hausieren gehen müsste" gab ich zurück.

"Ich sehe das anders.
Nicht das mit dem hausieren,
aber du warst immerhin ein paar Jahre auf der Flucht und hast ein Massaker überlebt.
Langeweilig, war es also nicht" sagte er.

Er schien kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

"Versteh das nicht falsch.
Natürlich war es schrecklich, was mit deinem Clan passiert ist, was ich eigentlich sagen wollte..." fing er an und wedelte wild mit seinen Hände, als er Begriff, was er da gerade gesagt hatte.

"Vergiss es, schon in Ordnung" unterbrach ich ihn.

Er schien überrascht.

"Ich hatte nach dem Tod meines Bruders kein gutes Verhältnis zu meinem Vater und dem Clan, also ist es mir egal" sagte ich.

"Verstehe" murmelte er.

Wir kamen an mein Haus.

Zu meiner Überraschung, saß Sasuke im Eingangsbereich und schien auf mich zu warten.

Er sah auf, als ich auf die Tür zu kam.
Als erstes musterte er mich, dann Haru.

"Ist das dein Freund?" fragte Haru und wackelte mit den Augenbrauen.

"Was machst du hier?" fragte ich den Uchiha und ignorierte die zuvor gestellte Frage.

"Ich wollte mit dir reden" gab er zurück.

"Das ist wohl mein Zeichen zu verschwinden.
Wir sehen uns morgen" sagte Haru grinsend.

Ich nickte und er verschwand.

Sasuke stand auf und machte mir Platz, damit ich die Tür aufschließen konnte.

Ich ging, gefolgt von ihm, rein und machte mich sofort in der Küche zu schaffen.
Ich hatte heute morgen nicht gefrühstückt, weshalb ich beschloss, ein paar Reisbällchen zu machen.
Die dürften den Magen bis zum Abendbrot füllen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sasuke sich an den Tresen setzte und mich beobachtete.

"Was wolltest du mit mir besprechen?" fragte ich, als er sich nicht die Mühe machte, das Gespräch in Gang zu bringen.

"Wer war das?" fragte er.

"Wen meinst du?" fragte ich.

"Du stellst dich zwischendurch echt gerne dumm oder?" fragte er.

"Das war niemand besonderes.
Einer aus meinem Team" antwortete ich.
Er schien schlechte Laune zu haben.

"Was ist das für ein Team?"

Verhörte er mich jetzt?

"Ein seltsames" gab ich zurück.

Er schnaubte.

"Was ist los, eingeschnappt?" fragte ich belustigt.

"Wenn du nicht drüber reden willst, kannst du das auch sagen, statt so komische Antworten zu geben"

"Die Antworten sind nicht komisch. Ich wurde heute morgen noch einmal getestet und in ein anderes Team gesteckt. Dieses Team ist recht schräg. Voller gut gelaunter Leute und der Junge, der mich nach Hause gebracht hat, ließ sich nicht davon abhalten, mich besser kennen lernen zu wollen" sagte ich und stellte ihm einen Teller hin.

Fragend sah er mich an.

"Du hast garantiert Hunger. Außerdem kann ich dir ja schlecht was vorkauen.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass du nicht nur fünf Minuten bleibst, wenn du dieses Haus erst einmal betreten hast" antwortete ich.

Er schmunzelte, während ich mit den Augen rollte.

Dieses Dorf machte mich noch sozial.

Ich nahm mir meinen Teller und setzte mich ihm gegenüber.

"Sag mal, wie alt ist dieser Junge eigentlich?" fragte er zwischen zwei Bissen.

"Keine Ahnung, hab nicht gefragt. Interessiert mich auch nicht" antwortete ich.

"Wieviele seit ihr in eurem Team?"

Er Verhörte mich also doch.

"Das Team besteht mit mir aus sieben Leuten.
Ich werde aber vorerst keine Missionen mit ihnen machen, sondern nur trainieren, um mit dem Team arbeiten zu können.
Es ist eine weitere Frau dabei.
Das Team besteht aus unterschiedlich alten Ninja" zählte ich auf und hoffte, damit alle Fragen beantwortet zu haben.

Er nickte und beließ es dabei.

Nach dem kleinen Imbiss, machte Sasuke sich an den Abwasch.

Was war mit dem denn heute los?

Ich nutzte die Zeit und ging duschen.

Als ich frisch und umgezogen war, setzte ich mich auf die Veranda und entspannte mich.

Der Tag heute, war im Gegensatz zu den letzten Wochen, echt anstrengend.

"Darf ich dich was fragen?" meldete sich der Dunkelhaarige.

"Hast du doch schon" gab ich zurück und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.

"Shizuka"

"Ja, frag" gab ich zurück.

"Hast du dein Sharingan erweckt unter Kontrolle?" fragte er.

"Wie kommst du denn darauf?" fragte ich zurück.

Eigentlich wunderte es mich, dass er die Frage erst jetzt stellte. Der ganze Clan wusste damals von meinem Training.

"Du hättest Kakashi nie einfach so überrumpeln können" gab er zurück.

"So schwach bin ich nun auch wieder nicht" sagte ich.

Er sah mich eindringlich an.

Ich seufzte.

"Ja, hab ich.
Ich hab Kakashi in der Prüfung mit einem leichten Genjutsu überrascht und die Chance genutzt, ihm die Glöckchen abzunehmen" sagte ich ehrlich.

"Dann stimmt es also, was Itachi mir damals über dein Training erzählt hat.
Das würde einiges erklären" murmelte er.

Das war nicht wirklich die Reaktion, die ich erwartet hatte.

"Kommt drauf an, was er dir erzählt hat" gab ich zurück.
Mir gefiel nicht wirklich, in welche Richtung dieses Gespräch nun führte.

"Itachi hat mir erzählt, dass dein Vater dich monatelang emotional gedemütigt hat, um dein Sharingan zu erwecken" sagte er.

Ich nickte.

"Das würde auch deinen Charakter erklären"

"Ich war damals schon anders, dass weißt du auch. Das Training mit meinem Vater, hat es nur verstärkt" erklärte ich.

"Mag sein.
Trotzdem, früher hast du wenigstens noch mal gelächelt oder gelacht.
Du hattest Spaß am Training" sagte er und schien in Erinnerungen zu schwelgen.

Es wunderte mich, dass er sich noch so genau an mich zu erinnern schien.
Ich selbst tat es ja nicht mal mehr.

"Sasuke?"

Er sah mich an.

"Warum bemühst du dich so um mich?" fragte ich.

"Ich weiß nicht was du meinst" gab er verwundert zurück.

"Du hockst die ganze Zeit bei mir Zuhause rum, versuchst mich permanent in Gespräche zu verwickeln.
Du hast mich schlafend nach Hause gebracht und bist....
Naja, schon fast nett zu mir" zählte ich auf.

Das interessierte mich schon die ganze Zeit.

"Du bist die Einzige nach mir, die überlebt hat.
Du kennst meinen Schmerz und das Gefühl von Einsamkeit.
Du verbirgst das hinter einer Maske, wie ich es tue.

Außerdem, bist du nicht so nervig, wie die anderen.

Ich glaube außerdem, dass dich meine Anwesenheit gar nicht so stört, sonst hättest du mich längst hochkant rausgeworfen" schmunzelte er.

"Ich kann das gerne nachholen" sagte ich.

Er reagierte nicht darauf.

"Ich geh kochen, bevor du deine Maske ganz ablegst und hier noch anfängst zu heulen.
Diese Gefühlssache ist ja furchtbar. Lass die Maske der Emotionlosigkeit auf, bevor ich noch anfange, dich zu bemitleiden" sagte ich und stand auf.

"Ich gehe davon aus, dass du bis nach dem Essen bleibst" sagte ich und blickte ihn fragend an.

Er nickte.













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