Gartenarbeit

Ich konnte mir vorstellen, dass Sasuke sicher einen Haufen Fragen hatte, aber warum musste er mich so finster anstarren?

Er hatte mich das letzte Mal vor gut fünf Jahren gesehen.
Das war noch, bevor ich das Training mit meinem Vater begann.

Meine dunklen Augen fixierten ihn.
Er hatte sich ziemlich verändert. Während Itachi eher seinem Vater glich, hatte Sasuke die weichen Gesichtszüge seiner Mutter.
Abgesehen von dem Gesicht, das er gerade zog, was ziemlich ernst aussah, hatte anscheinend nichts von seinem Vater.
Natürlich wusste ich, warum Itachi ihn am Leben ließ, aber das würde ich niemals zu lassen, was ich ihm auch klar gemacht hatte.

Mit meinem Versprechen, Danzo zu erledigen, würde ich den Namen Uchiha wieder rein waschen und Itachi entlasten.

Iruka schienen unsere Blicke nicht zu entgehen.

"Nun gut, da ihr beide euch ja zu kennen scheint, kannst du dich neben Sasuke setzen" sagte er.

"Verzichte" sagte ich und ging in die letzte Reihe, wo noch ein Fensterplatz frei war.

Ich sollte ein Auge auf den gleichaltrigen habe, nicht mit ihm befreundet sein.

Ich wollte nur hier den Unterricht hinter mich bringen, die Akademie abschließen und mich dann um Danzo kümmern.

Itachi's Rat, Freunde zu finden, ignorierte ich.
Ich wollte keine Freunde.
Sie machten nur Ärger und Probleme.

Der Unterricht zog sich schleppend durch den Tag, den ich damit verbrachte, Löcher in die Luft zu starren.

Die Pausen verbrachte ich, im Schatten, auf einem Baum

Es war stinklangweilig.

Jetzt wusste ich, warum Itachi und auch Shisui so früh Genin geworden waren.

Als endlich die Klingel zum Ende des Tages ertönte, ging ich los und kaufte ein.

Einige Dorfbewohner sahen mir überrascht hinterher.
Das lag wahrscheinlich daran, dass ich das Clanlogo auf meinem Rücken trug und nicht bekannt war, dass es noch mehr überlebende des Uchiha-Clan's gab.

Ich ignorierte die Blicke und machte mich auf den Weg nach Hause.

"Du kannst rauskommen, ich habe dich längst bemerkt" gab ich von mir, als ich im Uchiha Viertel ankam.

Ich blieb stehen, drehte mich um und sah Sasuke ins Gesicht.
Dieses zeigte nicht, was er gerade fühlte. Er wirkte emotionslos, wie jeder Uchiha.

"Was willst du?" fragte ich.

"Was machst du hier?" stellte er eine Gegenfrage.

"Ich war einkaufen und gehe nach Hause" gab ich zurück und zog eine Augenbraue hoch, da es ja offensichtlich war.

"Das meinte ich nicht" sagte er und kam näher.

Ich wusste natürlich was er meinte, aber bezweifelte das er mir die Geschichte von der Flucht genauso schnell abnahm, wie der Hokage.

Ich ignorierte die Frage, drehte mich wieder um und ging weiter.

Er sprang vor mich.

"Ich will eine Antwort" sagte er und blickte mich finster an.

"Du bekommst aber keine" sagte ich unbeeindruckt und teleportierte mich hinter ihn, um weiter zu gehen.

"Shizuka" sagte er.

Ich drehte den Kopf zu ihm.

"Warum hat er dich am Leben gelassen?" fragte er.

Das, konnte ich beantworten.

"Weil er Shisui versprochen hat, auf mich aufzupassen, kurz bevor er starb" gab ich ehrlich zurück und ließ ihn stehen.

Ich hatte die Nacht bis jetzt erfolgreich aus meinem Gedächtnis verband.

Die Alpträume, hatten irgendwann aufgehört.
Nur das Versprechen blieb in meinem Gedächtnis zurück.

Zuhause angekommen, leerte ich die Tüten und verstaute alles, bevor ich mich ans Kochen machte.

Im Anschluss ging ich in den Garten und machte mich daran, ihn in Ordnung zu bringen.

"Wo warst du die ganze Zeit" holte mich Sasuke's Stimme aus der Arbeit.

"Unterwegs" gab ich monoton zurück ohne von meiner Tätigkeit aufzusehen.
War ja, im Grunde genommen, nicht ganz gelogen.

Ich merkte, dass er mich weiter beobachtete.

"Sasuke, was willst du von mir" sagte ich genervt und drehte mich zu ihm um.

"Antworten" sagte er und sprang vom Dach.

"Die musst du woanders suchen.
Ich habe keine"

Er musterte mich eingehend.

"Du hast dich verändert" stellte er fest.

"Genau wie du.
Außerdem haben wir uns fast fünf Jahre nicht gesehen, da ist es ja wohl selbstverständlich, dass ich nicht mehr das Kind von damals bin" antwortete ich und machte mich wieder ans Werk der Gartenarbeit.

Sasuke

Ich sah ihr weiter bei der Gartenarbeit zu.
Mir war klar, dass sie nicht mehr so sein konnte wie früher.

Ich war es ja auch nicht.

Damals war sie schon ziemlich schräg.
Sie hatte sich noch nie wie ein Kind verhalten, doch schien es noch schlimmer geworden zu sein.

Sie wirkte kalt und emotionslos.
Selbst mir gegenüber verhielt sie sich distanziert.

Ich musste zugeben, dass ihre Kindheit, bescheiden war.
Als wir Kinder auf die Akademie gingen, wurde sie von ihrem Vater trainiert.
Ich hatte erst viel später erfahren, was er mit ihr gemacht hatte.

Emotionale Demütigungen musste sie monatelang über sich ergehen lassen, weil ihr Vater scharf darauf war, das Sharingan in ihr zu erwecken.

Ob sie es damals geschafft hatte, wusste ich nicht.
Itachi meinte nach Shisui's Tod nur, dass sie hart trainieren musste.

Ich mochte ihren Bruder.
Er war immer besorgt um sie.
Im Nachhinein verstand ich, warum er, als sie mit ihrem Training begann, immer so wütend und verbittert aussah.

Sein Tod hatte sie sicher hart getroffen.

Itachi sagte mir, er hätte ihn getötet.

Ob sie davon wusste?

"Statt da dumm rum zu sitzen und mich anzustarren, könntest du mir auch helfen" sagte sie und drehte sich erneut zu mir.

Es war kein Gefühlsausdruck in ihrem Gesicht zu erkennen.
Ihre onyxfarbenen Augen sahen mich emotionslos an.
Mir fiel ein kleiner Blaustich auf, den sie in ihren Augen hatte.
Ansonsten sah sie aus, wie alle Uchiha- Mädchen.

Dunkles schwarzblau schimmerndes Haar, weiche Gesichtszüge, selbst ihre dunklen Klamotten mit unserem Clanwappen, zeigten, dass sie eine Uchiha war.

Sie war hübsch.
Es gab hier viele hübsche Mädchen, daran gab es keinen Zweifel, aber sie übertraf sie alle.

Außerdem war sie anders.
Sie ist mit Uchiha-Jungs aufgewachsen und ließ sich nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken.

Ich stand auf und half ihr, Unkraut zu jähten.

Auch wenn ich es nicht zeigte, war ich froh, dass ich nicht der Einzige war, der am Leben gelassen wurde.

Vielleicht würde sie sich auch mit mir zusammen tun, um an Itachi Rache zu nehmen.

Ich sah auf ihr Seitenprofil.

Sie schien kein Interesse daran zu haben, Freunde zu finden.
Hätte ihr auch nicht ähnlich gesehen.

Sie war damals schon nicht darauf erpicht.
Eigentlich, war ich der Einzige, mit dem sie sich als Kind abgab.
Das lag wahrscheinlich daran, dass unsere Brüder beste Freunde waren.

Sie stand auf und ging ins Haus, um kurz darauf mit Getränken wieder raus zukommen.

Sie warf mir eine Trinkflasche zu und setzte sich auf die Veranda, die in den Garten führte.

"Genug für heute" sagte sie, lehnte sich zurück und sah in den Himmel, der begann sich rot zu färben.






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