47. Kapitel
Wir saßen zusammen in Oymerós Büro. Ich wartete auf Meldung meines Meisters, der mir sagte, was als nächstes zu tun war und beantworte während dem Warten leise flüsternd die Fragen von Sa-Liné und Di'layn zum Leben als Jedi. Oymeró hatte ich mit der Macht aus dem Zimmer geschickt, er gibt jetzt etwas herum. Beide Mädchen waren sehr neugierig und ich musste ihnen erst einmal alle möglichen Fragen zur Rangordnung, dann zu den Lebensumständen, zu Lichtschwertern und so weiter beantworten, bevor wir auf die interssanteren Dinge zu sprechen kamen, wie zum Beispiel die Historie und Entwicklung des Jedi-Ordens, bei allen Fragen darauf achten, nicht zu viel zu sagen, denn die Jedi arbeiteten mit Geheimhaltung und als Jünglinge schon hatte man uns beigebracht, was wir sagen durften und was nicht. Ich hatte den beiden Mädchen gerade ein bisschen vom Rat der Jedi erzählt und auch daran waren sie interessiert.
"Kennst du von den Ratsmitgliedern welche?", fragte Sa-Liné.
"Also die Namen kenne ich alle, aber wirklich in Kontakt gekommen bin ich nur mit zwei von ihnen. Meister Yoda hat meinen Jünglingsclan ausgebildet und Meister Kenobi ist oft zum Training dazugekommen und ich sehe ihn auch wegen meinem Meister oft. Meister Kenobi war früher mal Schüler von meinem Meister", erzählte ich.
"Cool, die kennst du also wirklich gut", sagte Sa-Liné. Ich nickte, während ich eigentlich auf glühenden Kohlen saß. "Aber nur die beiden", bestätigte ich. Plötzlich meldete sich mein Comlink.
"Meister?", fragte ich.
"Askuria, komm schnell! Lass deine Freundinnen da, sie sollen sich die Überwachungsaufnahmen von Raum C16 beschaffen, er hat gestanden! Aber er will sich verdammt nochmal nicht abführen lassen und hier sind zwei Kopfgeldjäger", hörte ich die angespannte Stimme meines Meisters.
"Bin unterwegs. Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Und wenn es da ein Gefecht gibt, müsst ihr unbedingt hierbleiben!", rief ich den anderen im Hinausgehen zu, sprintete los und hörte kurz darauf Schüsse. Ich zog mein Lichtschwert aus dem Gürtel. Geheimhaltung war jetzt egal. Hinter der Tür lag weniger ein Raum als eine Halle. Es waren vier bewaffnete Männer in Regierungskleidung da. Wahrscheinlich hatten sich auch die Kopfgeldjäger getarnt. Sie lachten, als ich hereinkam.
"Ihr habt Euch das kleine Mädchen zur Unterstützung geholt, Jedi?", fragte Herr Awesk gehässig.
"Kleines Mädchen?", fragte ich. Endlich würde sich mein langes Training im wirklichen Leben bezahlt machen. "Das werden wir ja sehen!"
Ich gab meinem Meister per Gedanken zu verstehen, dass ich den Täter fesseln würde, denn leider war Herr Awesk ebenfalls bewaffnet, mein Meister konnte es mit den Kopfgeldjägern aufnehmen. Er nickte mir zu und ich ging sofort auf den Beamten zu. Als ich mein Lichtschwert ausfuhr, sah der Herr dann doch etwas überrascht aus.
"So, eine kleine Jedi?", fragte er hämisch. "Oder tust du nur so?"
"Ich bin mächtiger als Ihr denkt!", sagte ich und da er nicht schnell genug schoss, schlug ihm mit der Macht die Waffe aus der Hand. Ich holte sie zu mir und der Mann stand ganz schön dumm da. Er rannte jetzt weg, doch da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich hielt mit der Macht seine Füße fest, sodass er längs hinfiel und holte schnell auf. Doch die Kopfgeldjäger hatten mich jetzt unter Beschuss genommen. Ich konnte gerade noch ein paar Schüsse abwehren und musste mich ablenken lassen. Herr Awesk schaffte es währenddessen, wieder auf die Beine zu kommen und war halb aus dem Zimmer, als ich mich wieder ihm zuwenden konnte. War sowieso besser, wenn ich ihn abseits von den Kopfgeldjägern erwischte, dachte ich und verfolgte ihn. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass er von draußen absperren würde. Das hätte ich wissen können, hätte ich seine Gedanken verfolgt!, dachte ich verärgert. Die Praxis fehlte mir definitiv noch. Ich brauchte eine ganze Weile, um die Tür mit der Macht aufzubekommen, dieser Mechanismus war wirklich ausgeklügelt. Währenddessen musste ich auch die Kopfgeldjäger hinter mir im Blickfeld behalten. Halb verzweifelt schaffte ich es schließlich, die Tür zu öffnen und nahm endlich die Verfolgung auf. Ein Glück dass die Gefühle des Manns so aufgepeitscht waren, so fand ich ihn schnell, doch er durfte nicht bis zum Ausgang kommen, sonst konnte er entkommen. Ich lief so schnell ich konnte und dankte meinem Ausdauertraining. Ich rannte dem Mann hinterher, der bald das Ende des Bereichs B erreichen würde, ich war in der Mitte. Doch ich holte auf. Etwas Hoffnung schöpfend rannte ich weiter und hatte den Herrn als ich am Ende von Bereich B war im Blick. Er wurde langsamer, kam außer Atem, während ich noch durchhielt. Er verlor Zeit, als er sich umsah, ich holte noch ein Stück auf. Er bog um eine Ecke, ich kam näher und war jetzt nah genug, um ihn erneut stürzen zu lassen. Ich wurde etwas langsamer und konzentrierte mich. Der Mann lag auf dem Boden, ich war nur noch einen Meter entfernt. Er machte Anstalten, wieder aufzustehen, doch ich hielt ihn mit der Macht am Boden fest. Von meinem Jedi-Gürtel, den ich über der Schuluniform trug, holte ich mir ein Stück Seil, das daran hing und band damit die Handgelenke des Mannes zusammen, darauf achtend, dass er keinen Trick benutzte, den ich je für solche Fälle gelernt hatte.
"Wollt Ihr jetzt aufstehen und mitkommen oder liegen bleiben?", fragte ich ihn. Er sah mich von unten herauf abschätzig an. Ich war etwas außer Atem, doch ansonsten noch in Form, was ihn davon abhielt einfach aufzustehen und wieder loszulaufen, das erkannte ich in seinen Gedanken.
"Tja, wohl doch erkannt, dass ich nicht einfach irgendein Mädchen bin, was?", fragte ich herablassend. Er kniff nur seine Augen zu Schlitzen zusammen und ich hörte ihn denken:"Dummes Gör!"
"Na, das sind keine schönen Gedanken", sagte ich.
"Kann die jetzt auch noch Gedanken lesen oder was?", dachte der Mann.
"Ja, kann sie", sagte ich. "Wollt ihr jetzt mitkommen oder hier versauern?"
Er erhob sich und ich hielt ihn mit der Macht unter Kontrolle. Er überlegte immernoch, wie er flüchten konnte.
"Sehr schlau, Fluchtpläne zu entwerfen, die ich alle mithören kann. Vielen Dank für den Hinweis von dieser Sicherheitslücke in der Überwachung. Ich werde den Wachdienst später darauf hinweisen", sagte ich recht belustigt. Sein Gesicht im nächsten Moment war unbezahlbar. Er schimpfte sich nun gedanklich selbst aus, weil er sich von einem kleinen Mädchen übers Ohr hauen ließ, trotz dass seine innere Stimme ihm sagte, dass ich doch ein Jedi war und er deshalb keine Chance gehabt hatte. Aber dieses Mädchen ist vielleicht gerade so 12, sagte seine andere Stimme.
"Ich werde in 4 Tagen 13, aber egal", sagte ich und lief weiter, immer Herrn Awesk neben mir haltend. Ich kehrte zu dem Raum zurück, wo Meister Jinn war und fand ihn mit 4 kampfunfähigen Kopfgeldjägern vor. Einem fehlte die Waffenhand, einem ein Arm, einer lag K.O. in einer Ecke und einer hatte seine Maske verloren und, wie ich beim Eindringen in seine Gedanken feststellte, eine ziemlich krasse Sehschwäche, die von den Augenteilen der Maske ausgeglichen wurde. Ohne sie konnte er nichts sehen und er hatte sich an die Wand gesetzt.
"Ah, da bist du ja. Sehr gut", sagte Meister Jinn und blickte Herrn Awesk an.
"Ich denke, ich nehme den Herrn hier mit, du gehst zu deinen Freundinnen zurück und kümmerst dich um die Aufnahme von dem Geständnis! Wir treffen uns später wieder, per Comlink", sagte Meister Jinn.
"Ja, Meister", sagte ich und ging wieder hinaus auf den Gang. Im Hinausgehen sagte ich allerdings noch:"Es gibt übrigens eine Überwachungslücke im Hangar 2. Das sollte dem Wachdienst gemeldet werden."
"Ah ja, sehr gut", sagte Meister Jinn. Damit ging ich endgültig hinaus.
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