46. Kapitel

Frohe Ostern!

Di'layn, Sa-Liné und ich standen hinter dem Mann. Sa-Liné machte gerade Anstalten, auf ihn zuzugehen, da fiel mir ein, dass ich vorher vielleicht noch Meister Jinn über unser Vorgehen informieren sollte. Ich tippte Sa-Liné an und teilte ihr das per Gedanken mit. Sie nickte, Di'layn hatte mitgehört. Ich nahm also Kontakt auf und hörte Sekunden später, wie Meister Jinn sagte:"Keine schlechte Idee, die ihr da habt. Deine Freundinnen sind wirklich schlau. Ich verfolge das Interview mit. Wenn du in seinem Kopf etwas findest, dann schick ein Signal mit der Macht zu mir! Ich komme dann und übernehme den Rest", sagte Meister Jinn.
"Gut, sonst noch was?", fragte ich.
"Ja, seit wann kannst du Machtverbindungen abbrechen?", fragte Meister Jinn.
"Seit, äh, etwa 3 Wochen. Oder lasst es 4 sein, wie auch immer", sagte ich.
"Das war eigentlich nicht das, was ich wissen wollte", sagte die halb angenervte, halb belustigte Stimme von Meister Jinn. Schade, dass ich ihn nicht sehen konnte, dieser Blick...
"Ich habe das mit Lyn geübt, seid Ihr jetzt zufrieden?", fragte ich.
"Nein. Weiß Meisterin Swan davon?"
"Nein, sonst wüsstet Ihr doch auch etwas", sagte ich. Das Kopfschütteln meines Meisters konnte ich förmlich sehen.
"Wenn es nichts wichtiges mehr gibt, würde ich jetzt weitermachen, die anderen warten schon", sagte ich.
"Gut, du meldest dich!", sagte mein Meister mit Nachdruck. Er beendete diesmal die Verbindung und ich sah zu Sa-Liné und Di'layn und nickte ihnen zu. Wir gingen etwas herum, als würden wir noch jemanden suchen, dann gingen wir auf den Beamten zu, den ich brauchte, ich holte tief Luft und sprach ihn an:"Entschuldigen Sie?"
Er sah auf, sich fragend, was denn jetzt los war.
"Wir wollten Sie fragen, ob Sie vielleicht ein Interview machen würden. Ich bin eine Gastschülerin von Coruscant und brauche für meinen Reisebericht noch eine Ergänzung", erklärte ich. Er sah etwas nachdenklich aus und musterte uns. Hinter seiner Stirn rumorte es. Eigentlich hatte er nichts gegen eine Pause, doch seine Arbeit rief ebenfalls und außerdem traute er uns nicht ganz. "Und wenn sie herausfinden... , obwohl, das sind Kinder...", dachte er, was meinen Verdacht nur noch bestärkte. Doch erst einmal musste ich ihn in den Vorraum locken.
"Ich dachte, Sie sehen gerade so aus, als könnten Sie eine Pause vertragen", sagte ich. Er seufzte und nickte:"Da hast du Recht, Mädchen. Nun gut, wollt ihr dann in den Vorraum? Da stören wir meine Kollegen nicht."
"Ja, können wir machen. Kommen Sie dann?", fragte Di'layn, als hätten wir das nicht geplant sondern als habe er uns auf die Idee gebracht. Er folgte uns nach draußen.
"Erst mal ein paar berufliche Fragen", leitete ich km Vorraum das Interview ein und konzentrierte mich währenddessen auf die Macht. Einfach war es nicht, gleichzeitig ein Interview führen zu wollen.
"Sie arbeiten ja in der Abteilung für Materialauswertung. Was für Videos werden denn da ausgewertet?", fragte ich los und Sa-Liné zückte den Stift. Der Mann warf einen Blick auf den Stift, dachte, dass es wohl besser wäre, langsam zu reden und sagte im Schneckentempo:"In erster Linie Überwachungsaufnahmen. Aber auch Videos oder Übertragungen von anderen Planeten, die möglicherweise versteckte Inhalte haben."
Ich sah zu, dass Sa-Liné mit dem Schreiben hinterherkam, dann fragte ich:"Können Sie ein Beispiel für den zweiten Fall nennen?"
"Zum Beispiel eine Übertragung von Coruscant von unserer Seantorin, falls sie nebenbei Handbewegungen macht, die etwas anderen erzählen als sie sagt. Habt ihr schon mal von Handzeichensprache gehört?"
Ich nickte, die anderen schüttelten die Köpfe.
"Das benutzt man, wenn man nicht offen reden kann, um Botschaften zu übermitteln", erklärte ich. Der Mann sah mich erstaunt an und war einen Moment lang abgelenkt, sodass ich seine Gedankenblockade brechen konnte und ich drang ein. Er stand von zwei Männern.
"Seid ihr bereit? Greift einfach den ersten idiotischen Ratsbothaner an, den ihr seht! Ich gehe rein und wenn ihr erwischt werdet, wisst ihr, was passiert!", sagte der Mann. ER hatte also den Angriff auf Abgeordneten Tavo verursacht! Komisch, dass das derselbe Mann war wie der, der da von mir stand und geduldig die nächste Frage beantwortete, die Di'layn ihm gestellt hatte.
"Sind Sie mit ihrem Beruf zufrieden?"
"Ja, eigentlich schon. Es ist zwar manchmal etwas stressig, aber im Großen und Ganzen macht es Spaß. Ich habe schon früh angefangen, selbst Videos zu drehen und zu bearbeiten und ich habe mich deshalb schon immer für technische Berufe interessiert", antwortete der Mann. Er konnte also gut Videos bearbeiten? Wollte er sich noch verdächtiger machen? Unklug, dachte ich, sehr unklug.
"Und was hat ihre Familie davon gehalten und was denken die von Ihrem jetzigen Beruf?", fragte ich und tauchte wieder ein, um den endgültigen Beweis zu finden.
Der Mann saß vor einem Computer, eine Aufnahme von dem Ratsoberhaupt der Bothaner am Laufen. Man hörte den Gedanken "Dreckiges Schwein!" durch den Raum schallen, in dem sich die Erinnerung abspielte und kurz konnte ich das Bild eines kleines, rotblondes Mädchen sehen, das von zwei Bothanern gepackt wurde. Dann war der Moment vorbei. Der Mann beugte sich mit einem boshaften Grinsen tiefer über den Computer, sprach einen Text in sein Mikrofon, man konnte nichts von dem Gesagten verstehen, man erkannte nur, dass er es ablas, und stellte etwas ein. Im nächsten Moment sagte die Stimme des Ratsoberhauptes die Worte des Videos. Die Lippenbewegungen perfekt abgestimmt, die Stimme und Betonung genau wie der Echte. Ich tauchte wieder auf. Wer war wohl dieses Mädchen, das man so kurz gesehen hatte? Was hatte sie mit dem Mann zu tun? War sie der Grund für die Taten?
Ich hatte die Antwort verpasst, doch das war jetzt unwichtig.
"Und wenn Sie als Kind so gerne mit Technik gearbeitet haben, was war dann Ihr Lieblingsschulfach?", fragte ich.
"Mathe", hörte ich ihn noch sagen, doch ich nahm jetzt Kontakt zu meinem Meister auf, um ihn zu informieren und die Begründung war nun unwichtig.
"Gut gemacht! Ich komme jetzt. Beschäftigt ihn noch ein bisschen!", sagte Meister Jinn und prompt war die Verbindung wieder weg. Ich stellte schnell wieder Gedankenkontakt zu Sa-Liné und Di'layn her und sagte in ihre Köpfe:"Er ist es! Wir müssen ihn beschäftigen, mein Meister kommt und übernimmt den Rest!"
"Und was machen Sie in Ihrer Freizeit?", fragte ich notgedrungen.
"Ich bin viel mit meiner Frau unterwegs. Wir fahren gerne in die Berge hinauf nach Ene'starn. Das ist eine kleinere Stadt hier in der Nähe. Und ansonsten spielen wir sehr viel. Mit Vorliebe Hayue und Emyklar", sagte der Mann. Ich flehte zum Himmel, dass mein Meister schnell hier war.
"Und wenn Sie entscheiden müssten, lieber bis an Ihr Lebebsende Job oder Freizeit?", fragte Di'layn. Ich hätte ihr in diesem Moment um den Hals fallen können, mir fiel nämlich nichts mehr ein.
"Also, ich denke, dass die Mischung das beste ist. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich Freizeit nehmen. Hier istces nämlich verboten, zu essen und von daher wäre mein Lebensende dann ziemlich schnell gekommen", scherzte der Mann. Ich fand immernoch nicht den Mann in ihm, der all diese Taten begangen hatte, doch andererseits war ich mir des Gesehenen sicher, ich konnte also nur auf Meister Jinn ... RUMS! Die Tür zum Gang flog auf und mein Meister kam herein.
"Ich suche einen Herrn Awesk, es ist dringend. Wissen Sie, wo ich ihn finde?", sagte er scheinheilig zu dem Mann. Er hatte sich Regierungskleidung verschafft. Darin sah er ziemlich komisch aus...
"Herr Awesk bin ich. Worum geht es?", fragte der Mann uns warf uns einen entschuldigenden Blick zu.
"Passt schon, das müsste sowieso reichen", sagte ich, während ich mir einen Lachanfall verkniff.
"Herr Resý möchte Sie sprechen", sagte Meister Jinn. "Ich weiß nicht genau, weshalb, aber es scheint wichtig zu sein."
"Ich komme", sagte Herr Awesk und die beiden verließen den Vorraum. Kaum war die Tür hinter den beiden geschlossen, prustete ich los.
"Was denn?", fragten Sa-Liné und Di'layn gleichzeitig.
"Er ist gerade vom einen Jedi zum anderen gelaufen", kicherte ich in ihre Köpfe.
"Ach, nichts", sagte ich für die Überwachung.
"War das dein Meister?", fragte Sa-Liné gedanklich.
"Allerdings", lautete meine Antwort.

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