Ich kam im Keller an.
"Askuria! Da bist du ja!", rief die besorgte Frau Somki mir entgegen, als ich in den Raum kam.
"Ich habe den Anschluss verloren", sagte ich.
"Nun, jetzt bist du ja da", sagte Frau Somki.
"Ja", bestätigte ich uns stellte mich zu Sa-Liné und Di'layn, während ich mein Lichtschwert in der Tasche verstaute. Das eben Erlebte schien so unwirklich. Dass ich diesem Ratsmitglied geholfen hatte, war so unwahrscheinlich. Es war, als wäre es ein Traum gewesen.
"Askuria! Hör doch mal zu!", sagte Sa-Liné. Wenn sie mich schon mit vollem Namen ansprach, musste sie echt ungeduldig geworden sein.
"Was ist?", fragte ich.
"Ich habe gefragt, ob du etwas gesehen hast", sagte Sa-Liné.
"Schüsse. Sie haben auf jemanden geschossen", antwortete ich.
"Wer?", fragte Di'layn sofort.
"Ich weiß es nicht. Aber irgendwer hat eingegriffen, jemand ist da hin gerannt und hat die Angreifer vertrieben", sagte ich und tat so, als wäre ich wegen dem angeblich nur beobachteten vollkommen neben der Spur.
"Krass", sagte Sa-Liné. "Wie sahen sie aus?"
"Wer?", fragte ich.
"Die Angreifer!"
"Vermummt, schwarze Kleidung", sagte ich immernoch abgehackt und mit absichtlich glasigen Augen. Di'layn öffnete erneut den Mund, doch Sa-Liné legte ihr die Hand auf die Schulter und flüsterte ihr etwas zu, was ich nur dank Gedankenlesen verstand:"Ich glaube, sie ist noch nicht darüber hinweg, lass mal gut sein."
Di'layn nickte leicht und ich spielte schleunigst wieder weiter. Ich hörte den gedämpften Gesprächen der Beiden eine Weile zu, dann tat ich, als wäre ich plötzlich wieder im Hier und Jetzt, was sie sofort merkten, das Thema des "Gesehenen" ließen sie aber auf sich beruhen. Das war auch der Zweck der Aktion gewesen, denn so brauchte ich mir nichts auszudenken und ging nicht das Risiko ein, zu viel zu verraten.
Schließlich hörte die Sirene etwas später auf und wir durften ins Klassenzimmer zurückkehren, wo wir den Unterricht fortsetzten.
Irgenwann war auch dieser Tag vergangen und ich war wieder bei meinem Meister auf dem Schiff. Er wollte unbedingt in dem dazu viel zu engen "Trainingsraum" mit mir Lichtschwertkampf üben. Es war eine Katastrophe. Sowohl er als auch ich hatten für unsere Kampfstile viel zu wenig Platz und selbst für die Formen reichte es nicht aus. Schließlich beschloss ich, mir im Park einen Stock zu suchen, mit dem ich üben konnte. Damit ging es ja auch draußen. Ich übte eine ganze Weile und weil der Stock so groß war, benutzte ich ihn bald wie ein Doppelklingenlichtschwert, um festzustellen, dass das zwar ganz lustig war, aber nicht mein Typ. Ich kehrte ins Schiff zurück und mein Meister, der auf der Brücke gewartet hatte, sagte:"Ich habe jetzt alle Informationen, die wir brauchen. Morgen sollten wir uns im Regierungsgebäude umschauen. Denkst du, du kannst deine Klassenkameradin, Di'layn(?) überreden, uns mitzunehmen?"
"Müsste klappen", meinte ich nur. Dann kam mir der Gedanke, dass das dann das Ende der Mission werden würde, wenn wir es schafften. Dann musste ich mich von allen wieder verabschieden.
"Gut, dann frag sie einfach morgen, ob sie dich und deinen Großonkel mitnimmt! Und wenn nötig, dann offenbare dich."
"Wie? Ihr sagen, dass ich ein Jedi bin?"
"Ja, aber offenbare dich nur ihr, hörtst du?", sagte Meister Jinn streng. Ich nickte und er schickte mich in mein Zimmer, damit ich noch mehr über diesen Planeten in meinen Kopien aus dem Archiv las. Der Artikel behandelte die keinen Eiszeiten, die es alle 70 Jahre auf dem Planeten gab. Ich fand es nur mäßig spannend. Irgendwann gab ich es dann mit dem Gedanken, dass ich sowieso nur noch bis morgen hier sein würde, auf.
Am nächste Tag in der Schule lief alles wie immer. Wir hatten heute zur Freude der Klasse eine Doppelstude "Benimmunerricht" beziehungsweise Gesellschaftskunde. Em-Lia musste mit Sam den Tanz von letzter Stunde mit Bepunktung vortanzen und beide waren sich nach der Stunde einig, nicht gerade viele Punkte bekommen zu haben. Danach mussten wir eine ellenlange Definition von richtigem Benehmen in Gesellschaft von Leuten, die nicht von dem Planeten stammten, auswendig lernen, die dann in der nächsten Stunde abgefragt würde. In diesem Moment war ich froh, das nicht mehr erleben zu müssen, auch wenn ich mich im nächsten Moment für den Gedanken hätte schlagen können, da ich die Klasse inzwischen sehr ins Herz geschlossen hatte. Das würde ein schwerer Abschied für mich werden.
In der Pause begleitete ich Di'layn auf die Toilette, um ungestört mit ihr reden zu können. Ich hatte Glück. Der Vorraum war tatsächlich leer. Nach dem Klogang fragte ich Di'layn einfach:"Du hast doch gesagt, dein Vater arbeitet in der Videoabteilung. Nimmt er dich da auch mal mit?"
"Ja, schon. Wieso?"
"Mich würde es mal interessieren, wie es da so ist. Denkst du, ich kann mal mit?"
"Ich frag ihn mal. Aber ich muss heute Abend mit ihm gehen, weil Ilia zu meinem Bruder fährt. Du kannst ja nochmal mit zu mir kommen und ich frage", sagte sie.
"Kann dann mein Großonkel auch mit?", fragte ich.
"Eher nein. In der Videoabteilung gilt strenge Geheimhaltung. Dich mitzunehmen könnte gehen, du bist ja noch minderjährig und Gastschülern. Aber ich weiß echt nicht, unter welchem Vorwand man deinen Großonkel mitnehmen könnte. Das ist nicht regelkonform", erklärte Di'layn. Ich nickte nur. Wie soll ich das bitte Meister Jinn erklären?!
Ich seilte mich wenig später ab, um Meister Jinn zu sagen, dass ich später kommen würde, weil ich ja noch mit zu Di'layn musste, um zu fragen. Ich holte meinen Comlink aus meiner Tasche und sagte:"Hier Askuria!"
"Hier Meister Jinn. Was gibt es?", fragte er.
"Di'layn hat gesagt, dass ich sie vielleicht heute Abend begleiten kann. Ich muss aber mit ihr gehen, damit ich..."
Mein Meister unterbrach mich:"Ist dir jemals der Gedanke gekommen, dass du diese Mission nicht allein auszuführen hast?!"
"Doch, wieso, Meister?", fragte ich.
"Du sprichst davon, dass nur du mit in die Abteilung gehst! Kannst du das bitte mal erklären?"
"Di'layn hat mir gesagt, sie weiß nicht, unter welchem Vorwand sie Euch mitnehmen könnte. Das ist nicht regelkonform", sagte ich.
"Nun gut. Dann werde ich mich im Gebäude stationieren, wir klären das später nochmal", sagte Meister Jinn.
"Ich wollte eigentlich sagen, dass ich etwas später komme, weil ich noch mit Di'layn nach Hause muss, um nachzufragen, ob das klargeht", sagte ich.
"Gut. Dann weiß ich Bescheid. Bis später!", sagte Meister Jinn.
"Ja, bis dann, Meister!", sagte ich und hörte das übliche Knacken.
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