31. Kapitel

Wir verließen den Hyperraum und vor uns nahm ein Planet Gestalt an.
"Wie weit bist du eigentlich mit Aufräumen gekommen?", fragte Meister Jinn nach kurzem Schweigen.
"Nicht sehr weit. Immerhin liegt jetzt keine halb vergammelte Obstschale mehr rum", sagte ich.
"Na, ist doch schon mal ein Fortschritt", sagte Meister Jinn leicht sarkastisch. "Nein, im Ernst, wie viel liegt da denn noch?"
"Eine Menge. Unter anderem ein verrosteter Rasierapparat und ein altes Shampoo", sagte ich und verzog übertrieben angeekelt das Gesicht. Mein Meister sah eher belustigt aus.
"Du könntest wirklich überlegen, Schauspieler zu werden", sagte er lächelnd.
"Nie im Leben", sagte ich und tat entsetzt. Dann musste ich grinsen.

Wenig später landeten wir auf einer Plattform auf einem Berg. Vor uns lag die riesige Hauptstadt des Planeten: Drev'starn. Die dominierende Farbe war sandsteinfarbenen, denn nahezu alle Häuser schienen aus diesem Material zu bestehen. Die Häuser sahen allesamt recht klein aus, aber ich kannte ja von Couruscant nur die riesigen Hochhäuser.
"Was machen wir dann heute noch, Meister?", fragte ich.
"Wie wäre es mit weiter Aufräumen?", sagte Meister Jinn. Ich verdrehte die Augen.
"Willst du heute Nacht neben dem Müll schlafen?!", fragte Meister Jinn. Ich seufzte und nickte dann:"Na gut. Dann schaut Euch das Zeug mal an."
Meister Jinn folgte mir in mein Zimmer, wo der Boden immernoch mit Müll bedeckt war. Ich hatte einen Pfad von der Tür zum Bett geschaffen und bereits einige Haufen sortiert. Die Tüte mit den Speiseresten lag neben der Tür.
"Da hat Anakin ganze Arbeit geleistet", stellte Meister Jinn mit hochgezogenen Augenbrauen fest.
"Stimmt. Aber im negativen Sinne", sagte ich nur und lief zum Bett, wo ich mich in den Schneidersitz setzte und eine weitere schwarze Tüte in did Mitte des Raumes schweben ließ, wo ich sie so platzierte, dass ich Gegenstände hineinfallen lassen konnte.
"Wollen wir mit dem Metallmüll anfangen?", fragte ich.
"In Ordnung", sagte Meister Jinn. Er blieb im Türrahmen stehen.
"Ich hab den grob da rüber sortiert", erklärte ich und deutete auf den am meisten grauen Haufen. Wir begannen also beide, Gegestände aus dem Haufen in die Tüte schweben zu lassen. Es dauerte eine ganze Weile, dann war der Haufen abgearbeitet. Ich schloss die Augen, verknotete die Tüte und ließ sie zu der Anderen an die Tür schweben. Dann kümmerten Meister Jinn und ich uns um den Rest des Mülls. Das füllte zwei weitere Müllsäcke, doch dann war der Boden endlich frei. Nur das Netz lag noch unter dem Bett. Ich ließ kurzerhand die Müllsäcke auf das Netz schweben und verknotete das Netz darüber.
"Stellt sich nur noch eine Frage", sagte ich.
"Und die lautet?", fragte Meister Jinn.
"Bringen wir das Meister An...Skywalker als Begrüßung mit oder entsorgen wir es hier?"
"Ich würde letzteres vorziehen", sagte Meister Jinn.
"Und ich ersteres", sagte ich grinsend. Doch Meister Jinn sah mich nur streng an und sagte:"Lass uns das noch jetzt hier raus bringen. Es gibt am Rand von dem Raumhafen eine Müllstation, da können wir es abladen."
"Na gut", sagte ich und ließ die Müllsäcke mit der Macht hoch schweben. Meister Jinn öffnete das Schiff und ich sah mich um. Um uns herum standen lauter Schiffe, die etwa genauso groß waren, wie unseres, weiter hinten auf dem Platz ragten einige große Frachter aus der Menge der Schiffe hinaus und am anderes Ende des Platzes konnte man einen Speederverleih erkennen, der aus dem selben Sandstein bestand, wie alle Häuser im Blickfeld. In dessen Richtung gingen wir auch. Der Verleih lag in Richtung der Stadt, die beim näher kommen immer größer zu werden schien. Was mich jedoch mehr beeindruckte, war der ganze Wald auf den Bergen um den Raumhafen herum. Wir kamen an dem Speederverleih an und Meister Jinn führte mich zu einer großen, grauen Tonne daneben. Ich hatte die Müllsäcke in dem Netz immernoch neben mir schweben - so dicht, dass es nicht wirklich auffiel - und tat nun, als würde ich ihn in die Tonne werfen, in Wirklich berührte ich ihn nicht im mindesten. Ich sah, wie mein Meister eine belustigte Miene machte und warf ihm mit hochgezogenen Augenbrauen einen Blick zu. Mein Meister zwinkerte und sagte:"Dann zurück zum Schiff! Wir können ja noch ein wenig zum Wald gehen, bis es dunkel wird."
"In den Wald?!", sagte jemand hinter uns. Ich fuhr herum und sah mich einer jungen Frau gegenüber. Ich schätze sie etwa auf 20. "Der Wald hier ist gemeingefährlich. Davon haltet ihr euch lieber fern. Von wo kommt ihr?"
"Coruscant", sagte Meister Jinn.
"Ach, echt? Da wollte ich auch schon immer mal hin. Naja, wenn ihr einen schönen Ort sucht, da drüben, hinter dem Platz, ist ein großer Park. Der ist abgezäunt, damit da nichts hin kommt. Es gibt dort aber ein paar komische Leute, die ignoriert man am besten einfach. Kann sein, dass die dich", sie nickte mir zu "ein bisschen anmachen."
"Wir werden schon klarkommen. Danke für den Tipp!", sagte ich.
"Kein Problem. Ich arbeite hier und ich hab gerade Pause. Da lerne ich gern ein paar Leute kennen", sagte die Frau. Sie trug etwas, ähnlich der Schuluniform, die Tsil'na mir gegeben hatte. Nur, dass ein Muster auf der Kleidung zu sehen war.
"Wenn du möchtest, kannst du uns begleiten", schlug Meister Jinn vor. Die junge Frau nickte erfreut und ihre kurzen Haare fielen ihr in die Stirn. Dann lief sie los und Meister Jinn und ich beeilten uns, hinterher zu kommen. Wir durchquerten die Reihen der Schiffe und die Frau lief zielstrebig im eine Richtung. Mir fiel an einer Ecke ein merkwürdig grell blaues Schiff auf, doch wir bogen ab und es verschwand aus meinem Blickfeld. Nach kurzer Zeit waren wir an einem anderen Rand des sechseckigen Platzes angelangt. Hier führten einige Treppen nach unten in einen Park. Es standen hier viele Bäume und Büsche, die mir völlig unbekannt waren. Eine Blumenhecke fiel mir durch ihre glänzenden Blätter auf, die leicht sternförmig waren. Die Frau lief auf einen Pfad, der in den Wald hinein führte, wartete aber nach ein paar Metern auf Meister Jinn und mich.
"Ach ja, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Askina. Aber alle nennen mich Asky", sagte die Frau.
"So nenne ich dich demnächst auch", sagte Meister Jinn belustigt.
"Wehe!", sagte ich, dann bemerkte ich Askys fragenden Blick und sagte:"Ich heiße Askuria."
Asky lachte und meinte:"Finde ich besser als Askina, um ehrlich zu sein."
"Naja, ich kenne deutlich schlimmere Namen", sagte ich.
"Sieht aus, als ob ihr beiden euch versteht", sagte Meister Jinn. Asky und ich lächelten uns zu.
"Stimmt", meinte ich und konnte mich gerade noch davon abhalten, etwas mit 'Meister' zu sagen. Das wäre Asky nämlich aufgefallen.
"Seid ihr eigentlich verwandt?", fragte Asky in diesem Moment. Ich blickte Meister Jinn an und er sagte:"Ja. Ich bin ihr Großonkel."
Ich verkniff mir, loszuprusten. Meister Jinn und mein Großonkel, die Vorstellung war zu komisch. Asky führte uns noch etwas weiter im Park herum und wie Asky angekündigt hatte, kamen wir zwei oder drei Mal an Gruppen von merkwürdigen Gestalten vorbei, die teilweise dick vermummt waren und ein Mann begann tatsächlich sofort mit Anmachsprüchen, als er uns sah. Asky ignorierte ihn einfach, während ich ihn eine Weile lang ansah, bis Meister Jinn mir einen leichen Stoß versetzte. Danach kehrten wir dann zu unserem Schiff zurück und verabschiedeten uns dort auch von Asky.

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