12. Kapitel

Wir waren gerade auf dem Weg zum Unterricht. Die Nacht hatten wir wieder einmal in den Lüftungsschächten verbracht und hatten jetzt sehr wenig Lust auf Unterricht. Tashina wollte gerade die Tür öffnen, als mir ein Zettel auffiel. "Tashina, da steht was an der Tür.", sagte ich. Auf dem Zettel stand:
Meister Yoda ist auf Mission. Die Jünglinge des FuchsClan haben Vertretung bei Meister Lemòdun. Die Trainingszeiten in Meditation und Lichtschwert Training ändern sich etwas. Alles weitere ist dem Plan zu entnehmen.

Montag:        9-10:30 Uhr L
Dienstag:      14-16 Uhr L
Mittwoch:     8-9 Uhr M
Donnerstag: 10:30-12 Uhr L
Freitag:         14-16 Uhr L

''Na das ändert sich ja nur ganz leicht'', sagte Tashina ironisch. Ich nickte und verglich es mit den normalen Trainingszeiten in Meditation und Lichtschwert. Diese lauteten:

Montag:    10:30-12 Uhr L
Dienstag:  14-15 Uhr M
Mittwoch: 10:30-12 Uhr L
Donnerstag:  8-10 Uhr L
Freitag:     14-15:30 Uhr L

''Und vor allem: Wie soll das klappen? Wir haben heute von 10:30-12 Uhr Lichtschwert Training, laut dem Plan da an der Tür jedenfalls. Was haben wir dann jetzt? Freistunde oder was? Und was ist mit Galaxiskunde? Wann findet das dann statt?'', fragte Lyn, die das Ganze ebenfalls verglich.
''Stimmt. Das bringt unseren gesamten Stundenplan durcheinander!'', bestätigte Leia.
''Und deshalb bekommt ihr jetzt auch neue.'', ertönte hinter uns eine Stimme. Meister Lemòdun - vermutete ich zumindest - stand hinter uns. Er war ein Rodianer. Wir drehten uns um.
''Hier! Teilt ihr die bitte aus?'', fragte er.
''Ja, Meister Lemòdun'', antworten wir. Sobald er weg war, ging eine Diskussion los.
''Wollen wir sie austeilen?'', fragte Leia.
''Weiß nicht'', sagte Tashina.
''Es wäre fies, die anderen reinzulegen", meinte Lyn.
''Also gut. Aber der Lehrerdroide muss es ja nicht mitbekommen'', sagte ich.
''Wir löschen den neuen Stundenplan einfach von seinem Speicher. Und dann gibt's Chaos pur!'', schlug Tashina begeistert vor. ''So, wie ihr es gemacht habt, als ich noch nicht da war'', fügte sie hinzu.
''Mit dem Unterschied, dass wir es jetzt sofort tun müssen. Sonst haben wir noch Unterricht'', sagte Leia gespielt ängstlich. Wir brachen in Gelächter aus und bogen aus dem recht belebten Korridor um die Ecke, um unbemerkt in den nächsten Lüftungsschacht zu gehen zu können. Wir krabbelten zu unserem Zimmer, um Leias Computer zu holen und beeilten  uns dann, zum Droidenlager zu kommen. Dort kletterten wir vorsichtig aus dem Schacht. Das Vorhaben war nicht ungefährlich. Wir suchten dank Lyn nicht lange nach dem Droiden. Sie hatte den Platz noch im Kopf.
"Das Passwort war die Betriebsnummer", murmelte Leia, die den Droiden gerade umprogrammierte. Tashina und ich passten auf, damit uns niemand erwischte und Lyn guckte Leia über die Schulter.
"Beeilt euch!", sagte ich Minuten später. Leia hatte die Stundenpläne gefunden und stellte gerade den alten wieder ein.
"Schon passiert!", sagte Leia. Sie verwischte die Spuren von ihrem Laptop, loggte sich aus und zog das Kabel ihres Geräts vom Droiden ab. Wir schlüpften so schnell es ging in die Lüftungsschächte und sahen auf unseren neuen Stundenplan.
"Basic", sagte Tashina.
"Ist doch jetzt egal! Wir müssen die Pläne noch austeilen!", sagte Lyn.
"Stimmt!", sagte Leia und wir kehrten zum Trainingsraum zurück. Wir gingen also kurz darauf mit den anderen Jünglingen zu unserem Klassenzimmer und warteten. Und warteten. Und lachten irgendwann los, weil uns klar wurde, dass es geklappt hatte. Um 10:30 Uhr gingen wir mit den verwirrten anderen Jünglingen zum Lichtschwert Training, aber glücklicherweise sagte niemand etwas davon, dass der Droide nicht aufgetaucht war. Meister Lemòdun stellte sich vor und sagte dann:"Ihr bringt zu erst alle etwas über euch vor. Du fängst an!" Er deutete auf mich. Etwas von über mir vor bringen. Hmm. Ich schaute über mich und entdeckte ein Gitter. Mir der Macht holte ich es hinunter, fing es auf und brachte es vor zu Meister Lemòdun. Er sah mich komisch an, während ich mich innerlich kaputtlachte.
"Ich sollte doch etwas von über mir vor tragen. Oder habe ich das falsch verstanden?", sagte ich mit Unschuldsmiene.
Am Ende der Stunde war Meister Lemòdun total überfordert, denn schnell war ich nicht mehr die Einzige, die alles wörtlich nahm. Wor brachten ihn sogar so weit, dass er sagte, er wolle jemand anders für unseren Unterricht organisieren. Wir machten uns auf den Weg zum Mittagessen und freuten uns schon auf den Unterricht, wo der Droide komischer Weise das falsche Fach unterrichtete.  Hmmm.... Was da wohl los war.....
Lyn, Leia, Tashina und ich bekamen die ganze Zeit über Lachanfälle und der Droide konnte uns mit seinen Ermahnungen nicht ruhigstellen, sodass wir am Ende der Doppelstunde Küchendienst bekamen. Auch die anderen kamen nun so langsam dahinter, dass der Droide nach falschem Stundenplan unterrichtete und am nächsten Tag tauchte um 14:00 niemand vor dem Klassenzimmer auf, außer eine Kontrolle von uns, um sicherzustellen, dass der Droide nicht umprogrammiert worden war. War er nicht. An diesem hatten wir Tag eine Jedi-Meisterin namens Fokusha in Vertretung. Die hatte es auch nicht hinbekommen, uns ruhig zu stellen, weil sie uns nicht hatte glauben wollen, dass wir das, was sie uns beibringen wollte, schon durchgenommen hatten. Meister Ovistù (noch ein Tag) hatte uns auch nicht unter Kontrolle. Diesmal lag es an seinem jungen Alter und seiner Ungeduld mit uns. Man schickte uns als nächstes Meister Tiin. Da waren wir etwas respektvoller, weil er im Rat saß. Er war scheinbar vor mir gewarnt worden, da ich bei den letzten beiden Meistern am frechesten gewesen war. So übertrieb ich es nicht und Leia sprang etwas öfter mit ein, sodass er am Ende der Stunde auch ziemlich geschafft aussah. Er gab allerdings nicht so schnell auf. An seinem zweiten Tag allerdings wollte ich mich nicht mehr zurückhalten. Wir kamen in die Stunde und Meister Tiin kündigte an, was wir in der Stunde machen sollten. Exakt dasselbe wie gestern.
Ich erwiederte daher:''Aber das haben wir doch schon gestern gemacht!''
''Schon mal was vom Wiederholen gehört, Jüngling?'', antwortete Meister Tiin genervt. Schon mal was von Namen gehört, Meister?, dachte ich und er warf mir einen strengen Blick zu. Ich hatte zu offen gedacht. Am Ende dieser Stunde hatte auch Meister Tiin genug. Er war nicht an den Clan gekommen, weil er ein schlechtes Namensgedächtnis hatte und der Clan inzwischen zu sehr darauf getrimmt war, alles anders zu verstehen, als er sollte. Meinen Namen hatte er sich allerdings gemerkt.
Am nächsten Tag waren wir gespannt, wer wohl auftauchen würde und waren recht überrascht, als wir Meister Kenobi vorfanden.
"Guten Morgen, Meister Kenobi. Wo habt Ihr Anakin gelassen?", fragte ich ihn.
"Er ist krank geworden. Also habe ich Zeit. Du bist in den letzten Tagen frech geworden?", fragte er mich.
"Könnte man so sagen", meinte ich, nicht sie Spur nervös. Das war Meister Kenobi. Was sollte schon passieren? Wir lernten zwar etwas, aber Meister Kenobi schaffte es auch nicht, unseren inzwischen sehr aufeinander eingespielten Clan ruhig zu halten. Ich war nämlich nicht mehr die Einzige, die alles wörtlich nahm und freche Kommentare abgab. Innerhalb der nächsten Tage wurden dauernd Jünglinge aus unserem Clan krank. Am Anfang dachten wo uns nichts dabei, doch als schon fünf Jünglinge flach lagen, begannen wir, nachzudenken.
"Seit wann ist das jetzt?", fragte Lyn.
"Eigentlich doch seit Meister Kenobi da ist", sagte Leia.
"Stimmt", sagte Tashina.
"Ja, klar! Wisst ihr noch, als ich gefragt habe, warum Anakin nicht da ist? Er ist krank! Und Meister Kenobi ist zwar noch nicht krank, aber vermutlich schon ansteckend!", kam es mir.
"Das heißt, wir sollten möglichst auf Abstand bleiben", meinte Lyn.
"Wir könnten ja rausfinden, was Anakin hat. Ich wette, Meister Kenobi geht ihn besuchen. Wir müssten nur hinterher schleichen. Lüftungsschächte, ihr wisst schon", sagte Leia.
"Gute Idee!", sagte Tashina.
"Dann lasst uns mal Meister Kenobi finden", sagte Lyn.
"Lasst uns erst mal spüren, ob es eine Ratssitzung gibt", schlug Tashina vor.
"Na hoffentlich nicht, sonst wird noch der ganze Rat krank", sagte ich. Wir alle setzten uns im Schneidersitz auf den Boden und konzentrierten uns. Es war auch keine Ratssitzung.
"Gut. Alles andere müssen wir überprüfen", sagte Lyn. So fein mit der Macht spüren, dass wir einen bestimmten Jedi in diesem riesigen Tempel voller machtsensitiver Wesen fanden, konnten wir noch nicht.
"Dann sollten sich zwei am Eingang zum Krankenflügel stationieren und zwei zu seinem Zimmer", meinte Leia.
"Gut. Ich gehe zu seinem Zimmer", sagte ich.
"Ich auch", sagte Leia.
"Dann geht ihr beiden zum Krankenflügel?", fragte ich Lyn und Tashina.
"Sieht so aus", sagte Tashina.
"Gut. Dann mal los!", sagte ich. 

Doch Leia und ich fanden Meister Kenobi schon vor seinem Zimmer. Man hörte seine Stimme aus einem Gang vor einem Aufzug.
"...Gehe schnell noch zu Anakin. Dann kann ich zum SchlangenClan, Ja", sagte er in seinen Comlink. Er trat in den Aufzug und ich wusste, dass er nun zur Medi-Station fuhr.
"Schnell! Der andere Aufzug!", sagte ich. Das ging schneller als durch die Lüftungsschächte. Ich zog das Gitter vor uns beiseite und sprang, dicht gefolgt von Leia, nach draußen auf den Gang. Wir nahmen den anderen Aufzug und ich drückte die Ziffern 4 und 6 auf dem Computer-Touchscreen und die Bestätigungstaste. Sofort setzte der Aufzug sich in Bewegung. Im richtigen Stockwerk sahen wir Meister Kenobi um die nächste Ecke gehen und wenn man sich das Gitter des Lüftungsschachts hier genau ansah, konnte man Gefuchtel dahinter erkennen. Schnell rannten wir zu dem Gitter uns zogen es im Laufen schon weg. Man sah einen Fuß verschwinden.
"Los, schnell!", sagte Leia. Ich sprang und landete im Schacht. Leia folgte mir und machte das Gitter zu. Ich krabbelte nach dort, wo Tashinas Fuß verschwunden war und wir hörten die beiden nach einer Biegung flüstern.
"Lyn! Tashina!", rief ich leise. Die beiden Gestalten am Ende des Ganges fuhren herum. Hinter ihnen war ein Gitter zu erkennen.
"Askuria? Leia?", fragte Lyn.
"Ja. Los, weiter!", flüsterte ich und schloss zu ihr und Tashina auf. Wir folgten Meister Kenobi in den Lüftungsschächten, bis er durch eine Tür verschwand. Wir krabbelten zu dem Loch dieses Raums und versuchten, die Diagnose der Krankheit zu entziffern.
"Te...mul...litis", sagte Lyn. "Temulitis", wiederholte sie noch einmal bestätigend.
"Können wir über einen von euren Computern recherchieren?", fragte ich Lyn und Leia.
"Klar!", sagte Leia.
"Nichts wie los! Aber lasst uns den Aufzug nehmen. Das geht schneller", sagte Tashina.
"Gut", meinte ich und Leia, die nun vorne war, krabbelte in Richtung Aufzüge los.

Wieder in unserem Zimmer schaltete Leia den Computer ein und stellte ihn auf unseren Tisch. Sie stellte eine Suchmaschine an und gab Temulitis als Suchbegriff ein. Sie klickte einen Artikel an und wir lasen:

Temulitis ist eine sehr ansteckende Krankheit. Bei Erwachsenen kann es einige Tage dauern, bis sie nach dem Anstecken krank werden, während Kinder sehr schnell erkranken. Ausgelöst wird Temulitis durch einen Virus, der als AF2 bezeichnet wird. Symptome für diese Krankheit sind v. a. Fieber und Magenschmerzen. Auch kann es bei jüngeren Erkrankten zu Kreislaufproblemen führen.

Das genügte uns schon, damit der Fall klar war.
"Wir müssen uns unbedingt von Meister Kenobi fern halten!", sagte Lyn.
"Eindeutig", bestätigte ich.
"Das passt alles zusammen!", sagte Tashina.
"Ja", sagte Leia. "Das klärt um Beispiel, warum die Jünglinge vor Meister Kenobi krank sind."
"Sollen wir es der Medi-Station melden?", fragte Lyn.
"Wozu? Unser Clan ist eh schon angesteckt und bis die den Vorwurf überprüft haben, ist Meister Kenobi auch krank", sagte Tashina.
"Stimmt", meinte ich. "Aber wer war so doof, das nicht zu bemerken? Das muss doch bekannt sein!"
"Vielleicht war es irgendein Neuling", vermutete Lyn. "Alles andere wäre sehr komisch."

Also versuchten wir, uns an jetzt von den anderen Jünglingen und vor allem von Meister Kenobi zu distanzieren. Allerdings klappte das nicht immer.

Gerade war Lichtschwert-Training und wir übten einen neuen Angriff. Plötzlich klappte ein Mädchen neben uns zusammen. Kreislaufprobleme, schoss es mir durch den Kopf. Es war Zuana. Meister Kenobi hörte das entsetzte Keuchen der anderen Jünglinge und kam herüber.
"Tashina, Oshinn, bringt sie bitte in die Medi-Station!", sagte Meister Kenobi. Tashina sah nicht sehr glücklich aus. Aber sie konnte ja schlecht widersprechen, also hob sie Zuana mit der Macht an, um sie nicht berühren zu müssen. Oshinn nutzte ebenfalls die Macht und so fiel es Tashina leichter. Zuana zwischen sich schwebend verließen die beiden das Zimmer.
"Ich hoffe, sie steckt sich nicht an.", sagte Lyn. Doch am nächsten Tag war es jemand anderes, der nicht zum Training erschien. Meister Kenobi nämlich. Es waren nur noch 7 von 17 Jünglingen übrig und Tashina sah auch nicht sehr gut aus. Sie verstand es aber, wenn wir uns deswegen auf Abstand hielten. Wir warteten gemeinsam mit Dano, Eron und Mino-Su, die als ein Jungszimmer "überlebt" hatten. Eine sehr streng aussehende Jedi-Meisterin mit kinnlangen, schwarzen Haaren kam durch den Korridor auf uns zu.

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