1.Kapitel

Ich ging langsam den Pfad entlang, der mich zu meinem Lieblings-Platz führte. Ich lief oft dorthin, um zu spielen, denn zu Hause fand man keine Ruhe mehr dazu seit meine Schwester geboren war. Sie schrie die ganze Zeit herum und man konnte einfach nicht bei der Sache bleiben. Da nahm ich plötzlich ein Geräusch von hinter mir wahr. Schnell versteckte ich mich am Wegrand hinter einer Pflanze. Man hatte mir nämlich beigebracht, mich zu verstecken, sobald ich etwas hörte, denn auf Felucia gab es einige Tiere, die 3-Jährige Kinder wie mich sofort auffressen würden. Aber da ich so klein war, verdeckten mich die Pflanzen immer vollständig. Eine Frau mit komischer Schminke im Gesicht, ein Junge, der viel älter war als ich und ungefähr so groß war, wie ein 14 Jahre alter Junge aus meinem Dorf, und ein paar bewaffnete Männer, vermutlich Soldaten, gingen den Weg entlang. Die Frau und der Junge, die beide sehr komische Kleidung trugen, führten die Gruppe an. Die Frau hatte eine Art schwarzes Kleid an und der Junge eine beige Kleidung, die ich so noch nicht gesehen hatte. Neugierig, da es außer den Menschen in unsrem kleinen Dorf keine Menschen mehr in der Nähe gab, folgte ich ihnen. *

* In meinem Dorf gab es 3 Familien. Eine hatte eine Arztpraxis und eine Apotheke, von einer anderen Familie war die Mutter Lehrerin und brachte mir Lesen, Schreiben und Rechnen bei. Ich konnte inzwischen relativ gut schreiben, aber im Rechnen war ich schlecht. Gesprochen wurde Basic, da alle Familien von unterschiedlichen Planeten stammten und sich nur so verständigen konnten.

Ich hielt mich aber weiterhin versteckt. Eine ganze Zeit lang hatte ich Glück: Die Fremden nahmen an Weggabelungen immer die Richtung, die auf meiner Seite des Wegs lag, doch dann bogen sie auf der anderen Seite ab und ich musste den Weg überqueren, um ihnen folgen zu können. Noch bevor ich den Weg betrat, drehte die Frau sich um.
'' Hallo, Kleine! '', sagte sie.''Warum schleichst du hinter uns her, anstatt uns einfach zu fragen, was wir auf Felucia tun?''
Woher wusste diese Frau, warum ich ihnen gefolgt war? Aber das war mir im Moment egal. Statt zu antworten sagte ich : '' Ich bin nicht klein! Papa sagt immer, ich bin groß für mein Alter! ..... Was tut ihr jetzt eigentlich auf Felucia?''
Die Frau lächelte und sagte:''Wir haben einen Auftrag, hier einem Stamm von Eingeborenen zu helfen. Und was machst du hier?''
Ich antwortete:''Ich wollte zu meinem Geheim-Platz gehen, bis ihr aufgetaucht seid. Wer seid ihr eigentlich?''
Der Junge antwortete als Erster:"Ich heiße Tarnas und bin der Padawan von Meisterin Unduli. Das heißt, ihr Schüler.'' Bei näherem Betrachten des Jungen fiel mir ein komischer Zopf an der Seite seines Kopfes auf. Ich sah nun erwartungsvoll die Soldaten an. Einer von ihnen, der eine gelbe Schulterklappe hatte, stellte sich und die anderen Soldaten vor:'' Ich bin Kommander Scin und das sind Leynond, Max, Konan und Barny. ''
Er nickte dem jeweiligen Soldaten immer kurz zu, damit ich sehen konnte , wer wer war. Obwohl ich das eh nie wissen würde, denn die Soldaten sahen alle gleich aus. Nun sprach die Frau wieder:'' Wie Tarnas bereits erwähnte, bin ich Meisterin Luminara Unduli. Und wie heißt du?''
Ohne weiter zu überlegen antwortete ich:''Askuria.''
''Gut, dann......Willst du uns vielleicht begleiten?'' fragte Meisterin Unduli.
''Natürlich, aber ich darf nicht.'', meinte ich. ''Ich muss sowieso nach Hause. Im Dunkeln darf ich nicht mehr draußen sein.'', fügte ich hinzu. Dann bemerkte ich, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich mich befand und wie ich nach Hause kommen sollte.
''Wie hast du mich eigentlich bemerkt?'', fragte ich nun.
''Ich habe dich gespürt.'', antwortete die Meisterin.
''Du bist auch nicht zu überspüren!'', warf Tarnas, der Padawan ein.
''Spüren, ja, sicher!'', meinte ich ungläubig. Diese Fremden hielten mich anscheinend für dumm, denn dass man andere Menschen nicht spüren konnte, wusste selbst ich.
''Durch die Macht, ganz einfach!'', sagte Meisterin Unduli. Ich erinnerte mich plötzlich dunkel an etwas: Ein Mann, der die gleichen komischen Klamotten trug, wie Tarnas. Er hatte ebenfalls etwas von der Macht gefaselt und Papa hatte ihn kurz darauf angeschrien. ''Nicht schon wieder!'', stöhnte ich. Alle schauten mich verwundert an. Schnell wechselte ich die Spur:''Es ist gleich dunkel. Ich muss nach Hause!''
''Besser wir bringen sie!'', seufzte Meisterin Unduli und wandte sich an die Soldaten:''Konan, Barny, geht zum Schiff zurück! Der Rest von euch kommt mit. Wo wohnst du denn?'', fragte sie mich schließlich.
''In Marikas.'', antwortete ich, da ich wusste, dass ich eh nicht nach Hause finden würde.
''Ich glaube, wie gehen am Besten einfach den Weg zurück, den wir gekommen sind.'', sagte Meisterin Unduli. Wir waren noch nicht weit gegangen, als ich ein Geräusch hörte, von dem ich ganz genau wusste , was es war und es war nichts gutes.
''LAUFT!'', schrie ich. Die anderen rannten zwar hinter mir her, schienen aber nicht zu wissen, was mich beunruhigte.
''Das sind Suken!'', keuchte ich nach einer Weile und hielt an.
''Was ist das denn?'', fragte Tarnas außer Atem.
''Das sind große, Fleisch fressende Tiere mit dunklem Fell, die uns sofort in Fetzen reißen, wenn wir nicht schnell genug....''
Ich beendete meinen Satz nicht mehr und starrte in die Schatten. Dann erkannte ich, wo wir waren und atmete auf. Es war mein Geheim-Platz. Nun kannte ich den Weg. Ich übernahm die Führung und lausche auf jedes Geräusch. Plötzlich raschelte es hinter einem Busch.
''Stehen bleiben.'', sagte ich gelassen. ''Da ist ein Rofla. Seit Tagen streicht der jetzt schon hier rum!''
''Ein Rofla?'', fragte der Kommander.
''Ja. Die spüren jede kleinste Erschütterung, können aber überhaupt nichts hören. Und dumm sind sie noch dazu.'', sagte ich.
''Und warum bleiben wir dann stehen?'', fragte Meisterin Unduli.
''Weil der Rofla nach Erschütterungen im Boden sucht, um zu Jagen! Und wenn die Erschütterung weg ist, geht er woanders hin.'', erklärte ich und dachte, diese Leute hätten sich ruhig mal informieren können, bevor sie hergekommen waren.
''Das heißt, wir sollen hier stehen bleiben und nichts tun, bis dieses Vieh wieder weg ist?'', fragte Tarnas.
''Wenn ihr nicht sterben wollt, ja.'', stellte ich klar.
Also warteten wir, bis der Rofla weg war und kamen danach unbehelligt weiter. Wir kamen an den Eingang unseres Dorfes und ich überquerte den Platz, um den die Häuser gebaut waren und ging zielstrebig auf mein Haus zu. Ich klopfte und wartete. Einen Augenblick später öffnete meine Mama.
''Askuria! Endlich! Wir dachten schon, dir wäre etwas passiert! Ein Glück, dass Sie sie gefunden haben! Wollen Sie hereinkommen?'', sagte Mama.
Meisterin Unduli antwortete:''Gerne. Allerdings hatten wir eher Glück, Askuria zu treffen. Sie kennt sich gut mit den Tieren hier aus.''
Ich betrat das Haus, zog meine Sandalen aus und rannte weiter hinein. Dann wartete ich auf die anderen und Mama ging ins Wohnzimmer, wo Papa schon mit meiner Schwester Mirea wartete.
''Ihr habt also Askuria gefunden? '', fragte Papa Meisterin Unduli.
''Ja. '', antwortete diese. Ich setzte mich auf einen Sessel.
''Nun, ich muss Ihnen danken.'', sagte Papa.
''Nichts zu danken. Askuria hat uns mehr geholfen, als wir ihr. Sie kennt sich gut aus mit den Tieren hier. '', sagte Meisterin Unduli erneut. Ich war dankbar, dass sie nicht erwähnte, dass ich ihnen hinterher geschlichen war, denn sonst hätte ich Ärger bekommen.
''Stimmt das?'', fragte Papa erstaunt.
''Wenn die nicht mal erkennen, dass eine Suken-Herde kommt, ist das nicht schwierig! '', meinte ich.
''Eine Suken-Herde? '', fragte Mama. ''Das melde ich besser den anderen.'' Und sie ging aus dem Wohnzimmer.
''Nun, wir haben außerdem gemerkt, dass Ihre Tochter ein gutes Gespür für die Macht hat. Papas Gesicht wurde steif. Er war nun wütend.
''Ich habe schon einmal Nein gesagt und ich werde meine Meinung nicht ändern!'', sagte er.
''Schon einmal? Deshalb hast du 》Nicht schon wieder!《 gesagt, oder?'', sagte Meisterin Unduli.
''Ja.'', antwortete ich. ''Aber warum darf ich nicht gehen? Und wohin überhaupt? '', fragte ich. Wenn ich etwas nicht durfte, gab es immer eine Erklärung dafür und nun wollte ich auch dieses Mal eine Erklärung haben.
''Pass auf! Wir sind Jedi, das heißt, wir nutzen die Macht, um Frieden in der Galaxis herzustellen. Die Macht ist ein Kraftfeld, das alle Lebewesen umgibt und es gibt Lebewesen, die in der Lage sind, die Macht zu nutzen. Solche Lebewesen versuchen wir schon in sehr jungem Alter zu finden und mitzunehmen, um sie auszubilden. Und du bist so ein Lebewesen. Wenn du einverstanden bist, nehmen wir dich mit und bringen dich in den Jedi-Tempel. Dort wirst du dann ausgebildet und wirst erst zum Padawan, dann zum Ritter und dann zum Meister. Und die erfahrensten und klügsten Jedi können in den Rat der Jedi aufgenommen werden. Das ist eine große Ehre und das höchste Amt, was du erreichen kannst. '', erklärte Meisterin Unduli. Dann warf Papa ein:''Aber dieser Tempel ist auf Coruscant. Das heißt, du musst alles hier zurücklassen und ohne uns weiterleben. ''
Ich war hin und hergerissen. Natürlich wollte ich bei meiner Familie bleiben, aber diese Chance, die sich da auftat....
''Denk noch mal eine Nacht drüber nach. '', sagte Meisterin Unduli. Da meldete sich Papa wieder zu Wort:'' Was gibt es da nachzudenken? Sie bleibt hier!'', sagte er.
''Aber Papa!'', sagte ich. ''Wieso denn?''
Ich verstand nicht, warum ich bleiben sollte. Auch wenn ich mich noch nicht entschieden hatte.
''Weil du unser Kind bist. Du kannst doch nicht ohne uns aufwachsen! Wir sind deine Familie! Und wir würden dich vermissen. Sehr sogar.'', sagte Papa. Ich wollte ihn nicht so traurig sehen und sagte zur Ablenkung:''Wo sollen Meisterin Unduli, Tarnas und die Soldaten schlafen? Durch den Wald können sie schlecht zurückgehen! ''
''Stimmt. Im Gästehaus ist genug Platz. Es steht leer im Moment.'', sagte Mama, die soeben wieder ins Zimmer gekommen war.
Also wurden die Jedi und die Soldaten im Gästehaus untergebracht. Mama brachte mich wie jeden Abend ins Bett und ich fragte sie:'' Denkst du, ich soll gehen?''
Mama antwortete nicht sofort, dann sagte sie:''Ich denke, das solltest du tun. Dein Vater mag es nicht einsehen, aber wenn du gehst, dann musst du es gleich tun, bevor dich noch 2 Leute mehr vermissen. Askuria, Mirea wird sich nie an dich erinnern und der Kleine in meinem Bauch hat dich noch nie gesehen. Letztes Mal habe ich deinen Vater verstanden. Du warst unser einziges Kind und erst 1 Jahr alt. Aber jetzt hast du eine Chance, deinen Vater zu überreden. Er hat jetzt Mirea und bald noch einen Jungen, um die er sich kümmern kann, aber letztendlich ist es deine Entscheidung, Askuria. ''
Ich wünschte, sie würde nicht so viel reden. So viel konnte man nicht überdenken! Aber eines hatte ich verstanden: Mama erwartete noch ein Kind. Einen Jungen.
''Wie willst du den Jungen nennen?'', fragte ich. Ich wollte nicht mehr an die Jedi denken.
''Wir wissen es noch nicht. Hast du einen Vorschlag? '', fragte Mama.
''Wie wäre es mit Silo?'', schlug ich vor. Mama zog eine Liste aus der Tasche uns schrieb etwas darauf. Nach kurzem Betrachten wusste ich, dass sie dort alle Namens Vorschläge sammelte, um später entscheiden zu können. Mama, die als Ersatz-Lehrerin in der Dorf Schule arbeitete, hatte mir Lesen und Schreiben beigebracht.

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