~ Alentiani ~
Ich musste gehen. Ich hatte mich missmutig meinem Schicksal gefügt, denn ich wollte kein schlechtes Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir. Ich würde meine Freunde schließlich weiterhin treffen können, nur viel seltener. Als ich an Lucy und James dachte, wurde mir schwer ums Herz. Ich mochte sie wirklich und wollte nicht gehen. Egal, wie mysteriös und interessant diese Schule auch scheinen mochte, die nicht auf Google Maps eingetragen war. Hatte halt jemand vergessen, passierte durchaus. Den Unterricht machte ich noch mit und auch von einigen Lehrern verabschiedete ich mich freundlich, viele von ihnen waren sehr nett gewesen. Der letzte Tag kam immer näher. Lucy und ich kauften noch die Sachen für meinen Geburtstag und wir mussten im Laden sogar zwei mal so laut loslachen, dass uns alle anderen Kunden ansahen. Wir versuchten, uns gegenseitig zu trösten und ich ging auch ein paar mal mit Lucy, James oder beiden in den Park; versuchte so viel Zeit wie möglich noch mit ihnen zu verbringen. Dann kam der letzte Tag.
Ich stand vor Lucy. "Wir sehen uns jetz wohl nich mehr so oft", schniefte sie und umarmte mich, "Hoff, du findest schnell Freunde da. Kannst mir ja ab un zu schreiben, wenn du Zeit findest." Jetzt kamen mir auch die Tränen. "Lucy, für dich nehme ich mir immer Zeit und wir können uns bestimmt mal treffen oder so." Ich wollte nicht, dass sie so traurig war. Ich hätte es der toughen Lucy gar nicht zugetraut, so sentimental zu werden. Sonst war sie unerschütterlich, aber Abschiede schienen ihr wirklich zuzusetzen. "Aber Allie, du brauchst auch Zeit für deine neuen Freunde da. Und was ist mit deinem nicht vorhandenen Liebesleben?" Trotz der Tränen mussten wir beide ein bisschen lachen. Lucy versuchte mich schon seit Anfang des Schuljahres mit irgendjemandem zu verkuppeln. Bis jetzt hatte ich das meiste mitgemacht, so war Lucy eben, aber ich war mir nicht sicher, ob ich auf der neuen Schule einen Freund wollte, wenn ich gerade meine Freunde verlassen hatte.
Neue Freunde wollte ich eigentlich sowieso nicht. Ich wollte hierbleiben bei Lucy und James, aber ich wusste, dass ich dann nur als trotziges Kind abgestempelt werden würde.
Ich sah James auf uns zukommen. Er stellte sich hinter Lucy und legte beruhigend die Hände auf ihre Schultern. Sie lehnte sich ein wenig an ihn und ich ließ sie los. Die beiden würden gut klarkommen. Das erleichterte much, auch wenn ich es eigentlich schon gewusst hatte. "Hey Lucy, und auf meinem Geburtstag morgen bist du ja trotzdem eingeladen." Ich versuchte, sie ein wenig aufzumuntern. "Du kommst doch, oder?" Ich versuchte ein Lächeln. Man sollte immer positiv bleiben, hatte meine Mutter mir beigebracht. Manchmal fragte ich mich, wie sie das schaffte. "Klar", sagte Lucy, "wie könnte ich den Geburtstag einer Freundin verpassen!" Ein wenig von der alten Lucy war zurück. Das beruhigte mich sehr. Von James verabschiedete ich mich ebenfalls, mit einer Umarmung und einem traurigen ,,Ciao dann."
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532 Wörter
Sorry schon mal, ich bin nicht so gut im Abschiede schreiben... Hoffe, es war trotzdem so okay.
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