Kapitel 13 Yoga
Ich sah Logan an. Er wollte weiter sprechen aber ich bedeutete ihm leise zu sein.
Ein knappes "Nicht hier" reichte ihm an Erklärung und ich zog ihn mit zu meinem Zimmer. Erst als die Tür von meinem Zimmer geschlossen war atmete ich auf.
"An die Tücken eines Hofes habe ich gar nicht mehr gedacht..." sagte er ein wenig kleinlaut.
Ich lächelte ihn an und versuchte mir die Einzelheiten seines Gesichts und vorallem die seiner Augen einzuprägen. Ich würde mir ein anderes Mal Zeit nehmen und seine Schönheit auf eine Leinwand zu bringen. Doch jetzt war dafür leider keine Zeit.
"Was glaubst Du wird passieren, wenn sie heraus finden, dass es diese Bücher doch gibt?" fragte ich nach einer Stille besorgt.
Er sah auf
"Ich weiß es nicht" sagte er und seufzte
"Naja also bei einer Sache bin ich mir sicher. Sie werden diese Bücher suchen und vernichten. Wir müssen sie vor ihnen finden." setzte er fort.
Das war ein Plan. Kein guter aber es war einer. Ich fragte mich innerlich wo zum Teufel diese Bücher sein sollten. Sie könnten überall sein.
" Logan... Du weißt schon, das wir überhaupt keine Ahnung haben wo diese Bücher sind?" meinte ich und er lachte freudlos auf.
"Natürlich haben wir das nicht. Aber ich hab gehört, dass es hier die größte Bibliothek in ganz Maydom gibt. Wir werden irgendwas finden vertrau mir."
Ich lächelte ihn an und deutete ihm sich auf mein Bett zu setzten.
"Du hast recht. Wir haben eine riesige Bibliothek. Da wird schon etwas sein."
Ich setzte mich zu ihm und verschränkte meine Beine zu einem Yogasitz.
An diesem Abend wollte ich nicht über bedrückende Dinge reden und mir Sorgen machen. So egoistisch es auch klang. Ein Abend ohne Reue genießen. Das war mein neues Ziel.
Logan lachte.
"Erzähl mir nicht, dass du auch noch Yoga machst"
Ich sah ihn empört an.
"Yoga ist was Tolles! Man kann sich dadurch viel besser konzentrieren und man wird ein viel ruhigerer Mensch. Ach du hast doch eh keine Ahnung." sagte ich verteidigen und verschränkte meine Arme demonstrativ.
Doch statt sich zu entschuldigen lachte dieser Idiot nur noch mehr.
" Also viel ruhiger scheinst du als Mensch nicht zu sein du süßer Knoten! "
In fast jeder anderer Situation hätte ich gelacht und wäre wegen dem süß nur so dahingeschmolzen. Aber sein Lachen machte mich nur noch rasender.
"Du bist nur neidisch weil du das gar nicht könntest!"
Er hörte augenblicklich auf zu lachen und zog eine Augenbraue hoch, was wohl soviel hieß wie "Challenge accepted"
"Mara... Bei aller Liebe aber das bisschen Dehnen mit ein und ausatmen bekomme ich auch noch hin." sagte er und sah mich mit funkelnden Augen an.
Der Ärger wich sofort und wich der Belustigung. Das würde amüsant werden.
"Ach ja? Dann wirst du wohl auch nichts gegen eine Yoga Einheit haben und wir werden dann mal sehen, wie einfach das ist" sagte ich und lachte trocken. Er würde das keine 5 Sekunden aushalten, soviel Kraft er auch haben mochte.
Er stimmte zu und ich sagte ihm er solle kurz warten. Ich verschwand im Bad und zog meine Sachen aus, schminkte mich ab und schlüpfte in meine Sportklamotten.
Nach etwa zehn Minuten erschien ich wieder und erwischte ihn durch meinen Zeichenblock blätternd.
Er stand mit dem Rücken zu mir, deshalb schlich ich lautlos zu ihm und tippte ihn an.
"Ich wüsste nicht, was dich mein Zeichenblock angeht.", sagte ich und schmunzelte als er leicht zusammenzuckte.
Verlegen legte er meinen Zeichenblock zurück und fuhr sich nervös durch seine Haare.
"Können wir anfangen?" versuchte er die Peinlichkeit gekonnt zu umgehen.
Wenn er sich nicht gleich noch mehr blamieren würde, dachte ich, würde ich nicht darauf anspringen. Aber ich war einfach zu gespannt auf sein Versagen also sagte ich stattdessen
"Können wir los? Die Yogamatten liegen drüben im Wintergarten."
Er nickte und bot mir seinen Arm an.
Erst jetzt fiel mir auf, dass er selbst ebenfalls lockere Sachen trug und dann sah ich auch den Koffer in der Ecke meines Zimmers. Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Er würde hier schlafen. In meinem Zimmer. Natürlich auf dem Sofa aber das war trotzdem neu für mich.
Ich lächelte und hakte mich glücklich ein. Das würde amüsant werden.
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