Dumbledore ist nicht der Richtige

Ein böser Zauberer namens Abernathy hatte die Freunde gesehen und jäh überrascht. Mit schnellen Schritten kam er näher. Entsetzt drehte sich Olga um. Zögernd wich sie zurück.
Abernathy spannte seine Muskeln verkrampft an, um all seine Kraft zu bündeln. Risse zogen sich nach und nach durch die Gebäude des Platzes. Sie hatte es so weit geschafft, dachte Olga. Sie konnte nicht kämpfen oder helfen. Sie konnte nicht zaubern, aber sie konnte auch nicht einfach aufgeben. Von den Wänden lösten sich mittlerweile kleinere Teile, aber auch ganze Balkone, die auf dem Boden des Platzes zerschellten. Plötzlich raste ein Fluch auf Abernathy zu, aus Olgas Richtung kommend, traf ihn unvorhergesehen, sodass er rückwärts stürzte und schließlich von einem herabfallenden Brocken getroffen wurde. Olga war positiv überrascht, vielleicht das erste Mal an diesem Tag. Was für ein Glück!
Sie stand bebenden Herzes da. Hatte sie gerade diesen Zauber ausgeführt? Ganz neue Fragen und Gefühle kamen auf einmal in ihr hoch: War sie etwa eine Hexe?  Wurden ihre Sinne getäuscht? Wie kam es gerade zu dieser rettenden Tat?

Verwirrt warf sie einen Blick hinter sich, als sie endlich wagte, sich zu bewegen und erschrak beinahe zu Tode. Nicht sie hatte diesen Zauber ausgeführt. Er trug dieses Mal sowohl einen braunen Mantel als auch das vertrauliche, selbstsichere Lächeln vom letzten Mal: Dumbledore. Der Wind blies mit einer erfrischenden Brise durch sein dunkles Haar und sein Gewand. Nebenbei bemerkt leuchtete sein Zauberstab, weil er die arme Queenie wieder auf sicheren Boden brachte. „Olga", sprach Dumbledore voller Gelassenheit. Das Mädchen grinste höchst erfreut. Ihr Wunsch nach Erlösung schien mit einem Mal erfüllt. Nun waren die Gefahren zu Ende! Nun konnte sie endlich- Olga fiel unter seelischen Schmerzen vor Dumbledore auf die Knie. Warte, das war gar nicht beabsichtigt.
Eine plötzliche Leere überwältigte Olga – eine Leere, die das Gute verdrängte. Das ungute Gefühl beschlich sie, sie stände auf der falschen Seite, bei den falschen Menschen und den falschen Absichten. Olga steht besseres zu. Olga beugte sich vornüber, als müsste sie erbrechen. Aber Dumbledore hielt sie, mitfühlend, wie er war, mit der rechten Hand. Das Mädchen spürte diese Berührung auf seltsame Art. Sie bemühte sich aufzuschauen. Dumbledore ist nicht der Richtige. Er nutzt an dir nur, was er selbst braucht. Ein paar unterdrückte Laute kamen stoßweise aus Olgas Mund, sie kniff die Augen noch weiter zusammen. Dumbledore sah ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Dann blickte sie langsam zu dem Zauberer auf: Ihr linkes Auge war braun, ihr rechtes weiß. Ja, ganz die Augen von Grindelwald. Dumbledore sagte nichts, er schwieg. Grindelwald hatte Besitz von dem Muggel-Mädchen ergriffen. Olga, auf dich wartet mehr als nur ein mutloser, schwerfälliger und ebenso selbstsüchtiger Mann. Sie schüttelte sich.
„Olga, hörst du mich? Denk daran, wie wir uns begegnet sind, wie lange wir geredet haben. All das Schöne." Es war nicht Dumbledore, der jetzt sprach, noch war es Grindelwald. Der verwundete Newt begann aufzustehen. Sein Gesicht trug die Prägung des Steinsturzes im Zimmer von Olga. Dumbledore wurde sehr verdrossen beim Anblick dessen. Doch Newt schluckte und versuchte, Dumbledore nicht zu beachten. „Denk daran, wie du mir erzählt hast über deine Hobbies, über deine Familie, deine geliebte Mutter." Da schien bei Dumbledore ein Hebel umgelegt worden zu sein. „Mütterliche Liebe", flüsterte er sachte und überwandte sich, wiederum in die Augen von Grindelwald zu sehen. Ihre Mutter ist tot!
Dumbledore ließ Olga abrupt los, er ging  zusammen, bis er sich seitlich mit der Hand bemitleidenswert am kalten Boden abstützen musste. Olga stand rasch auf. Sie wurde von Grindelwald besessen wie ein Dämon.

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