drei
PIPER
Piper McLean stand in der Küche ihrer kleinen Wohnung und nippte an einem Kaffee. Eigentlich mochte sie den bitteren Geschmack des Getränkes nicht, doch nachdem sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatte, war ihr das Coffein sehr willkommen.
Im Zimmer neben an schlief ihr Freund Jason Grace. Sie wusste nicht, ob sie ihn wecken sollte. Er hatte gestern noch bis sehr spät an einem Schrein für Viktoria, der römischen Siegesgöttin, gearbeitet und sie wusste, dass es anstrengend für ihn war, so viel Verantwortung zu übernehmen. Allerdings war es schon halb Sieben und in fast zwei Stunden wollte Nico zusammen mit Percys Höllenhund Mrs O'Leary in Camp Jupiter sein, um sie und Jason zusammen mit Hazel und Frank nach Camp Half-Blood zu bringen.
Obwohl sie es nicht zugeben wollte freute sie sich, wieder zu Hause zu sein. Wieder unter Griechen zu sein.
Auch Jason hatte sich für Camp Half-Blood entschieden, aber jetzt mit der Aufgabe allen Göttern, die es gab, Schreine zu bauen, und das in beiden Camps, musste er ziemlich viel hin und her reisen.
Piper hatte natürlich zugestimmt, ihn zu begleiten, aber jetzt war sie schon fast zwei Wochen im römischen Lager und vermisste ihr zu Hause, ja sogar die Aphrodite Hütte.
Sie wollte Hüttenälteste sein, doch diese Pflicht konnte sie nicht erfüllen, wenn sie niemals da war.
Dazu kam noch, dass die Römer Jason letzte Woche zum Pontifex Maximus ernannt hatten. Natürlich freute sie sich für ihren Freund, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dadurch von ihm getrennt zu werden. Durch diesen Titel könnte sich Jason niemals von diesem Camp lossagen.
Piper wusste, dass ihre Gefühle egoistisch waren, aber sie wollte endlich Zeit zum genießen haben. Und sie hatte nicht einmal jemanden, mit dem sie darüber reden konnte. Jason war den gesamten Tag beschäftigt, Hazel kümmerte sich um das Training der römischen Halbgötter, Annabeth war tausende von Kilometern entfernt und ihr bester Freund...
Leo war verschwunden. Unauffindbar.
Hazel hatte Piper zwar mehrere Male versichert, dass Nico ihn im Hades nicht gefunden hatte, er es also vielleicht geschafft hatte, das Heilmittel einzusetzen und von den Toten zurückzukehren, aber es gab nicht die geringste Spur von ihm.
Sie vermisste Leo so sehr.
An ihn zu denken, schmerzte. Und Piper wollte nicht noch mehr Trauer verspüren, also machte sie sich daran, ihre wenigen Sachen einzupacken, die sie mit nach Neu Rom genommen hatte und vielleicht auf dieser neuen Schule, Hogwarts, brauchen würde.
Vielleicht wären Zauberer im Moment gar nicht schlecht für sie. Piper mochte es, Neues auszuprobieren, und Magie, die nicht von einem göttlichen Elternteil abhing, klang wirklich interessant.
Ihre Tasche zu packen, dauerte nicht lange. Nach einer halben Stunde hatte sie die Wohnung sogar schon zweimal überprüft, ob sie auch nichts vergessen hatte.
Also entschloss sie sich, Jason doch zu wecken. Er brummte, als Piper versuchte, ihm die Decke weckzuziehen. Sie liebte seine Morgenstimme, so tief und verführerisch wie sie klang. Sie beugte sich runter und gab ihrem Freund einen kurzen Kuss, in der Hoffnung ihn so aus dem Bett locken zu können.
Schließlich gab der Sohn des Jupiter sich geschlagen und stand auf.
"Wie hast du geschlafen?", fraget Jason, nachdem er fünf Minuten später aus dem Bad zurückkam.
"Gut", sagte Piper. Sie wusste nicht warum sie log, aber sie wollte sich jetzt nicht mit dem Thema beschäftigen. "Hier", sagte sie und warf Jason eine Tasche zu. "Du solltest packen. Wir sind bald bei Reyna verabredet."
"Hast du den Brief eingepackt?", erkundigte sich Jason, während er alles mögliche an Klamotten in die Tasche stopfte.
"Alles da", antwortete die Tochter der Aphrodite und zusammen verließen sie die Wohnung.
Auf dem Weg zu Reyna holten sie sich etwas zu essen bei einem kleinen Café in den Straßen von Neu Rom. Obwohl es noch so früh war, waren viele Personen unterwegs. Piper bemerkte eine Gruppe von Studentinnen, die sich, genau wie sie und Jason, noch ein kleines Frühstück besorgten, bevor sie zu ihren Vorlesungen in der Universität mussten.
Das Lager um Camp Jupiter war sehr groß, also dauerte es fast eine halbe Stunde bis sie endlich bei Reyna ankamen, wo Hazel und Frank schon auf sie warteten.
Hazel lächelte glücklich, doch der Sohn des Mars sah genauso unausgeschlafen aus, wie Piper sich fühlte. Sie hoffte sehr, dass man ihr ihre Müdigkeit nicht ansehen würde.
"Ich bin nicht sehr begeistert, dass ich schon wieder das Camp als alleinige Prätorin leiten muss. Und das ein ganzes Jahr lang."
"Es tut uns wirklich leid, Reyna", sagte Jason entschuldigend. "Wir wollten doch auch alle wieder zu Normalität zurück. Aber ich schätze, wir hatten vergessen, dass es so etwas für Halbgötter gar nicht gibt. Immerhin weißt du dieses Mal, wo dein Mitprätor sich befinden wird." Er grinste verlegen.
"Ja", gab Reyna zu. "Frank und ich haben die letzten Tage auch nur damit verbracht, alles zu planen, was während eurer Abwesenheit geschehen soll. Ich denke, ich komme schon irgendwie klar damit."
Piper war beeindruckt, welche Zuversicht die Tochter der Bellona ausstrahlte. Nur mit viel Mühe konnte Piper die Unsicherheit hinter ihrer Maske erkennen. Obwohl sie es niemals zugeben würde, hatte Reyna ein wenig Angst und war verletzt, dass sie schon wieder verlassen wurde und alles alleine würde stemmen müssen.
"Aber wer weiß", sagte die Prätorin plötzlich verschwörerisch, "Vielleicht komme ich euch ja mal in dieser Schule besuchen."
"Das wäre toll", sagte Piper, um ebenfalls die Stimmung ein bisschen zu heben. Hazel stimmte enthusiastisch zu.
Sie unterhielten sich noch ein wenig über die Zauberer und erstellten Theorien über deren Magie, als es auf einmal an der Tür klopfte.
Nico trat herein. Hinter ihm konnte man den riesigen Höllenhund Mrs O'Leary erkennen, die sich vergnügt im Kreis drehte und versuchte ihren Schwanz zu fangen.
"Ich hoffe ihr seid bereit?", fragte Nico und die anderen Halbgötter folgten ihm nach draußen.
Piper mochte Schattenreisen nicht besonders. Sie hasste das Gefühl von der Dunkelheit verschlungen zu werden und nach dem Sprung wurde ihr immer schlecht, aber sie wusste, dass das die schnellste Möglichkeit war, nach Camp Half-Blood zu kommen.
Reyna umarmte sie alle zum Abschied, dann gingen Piper und Jason zu Mrs O'Leary, während Nico sich zu seiner Schwester und Frank gesellte. Hazel hatte den Trick mit dem Schattenreisen noch nicht ganz raus, aber sie war ehrgeizig es zu lernen und Piper wusste, dass sie es eines Tages mit Sicherheit beherrschen würde.
Jason half Piper auf den Rücken des Höllenhundes, hob ihre Taschen hoch und stieg schließlich selber auf.
Noch bevor sie großartig darüber nachdenken konnte, rannte die Hündin auf den nächsten Baum los und verschwand in seinem Schatten.
Ein Gefühl der Enge überschwemmte Piper und ihr gesamter Körper fühlte sich von einer unsichtbaren Macht erdrückt.
So schnell wie es begonnen hatte, hörte es auch wieder auf und als sie wieder sehen konnte, befanden sie sich auf dem Platz vor dem Haupthaus in Camp Half-Blood, wo die anderen schon auf sie warteten.
Als Piper vom Rücken des Hundes herunter rutschte unterdrückte sie den Reiz zu würgen. Nein, mit dieser Art zu reisen, würde sie sich nie anfreunden.
"Piper!", rief eine Stimme zu ihrer linken und Piper drehte den Kopf. Annabeth kam auf sie zu und umarmte sie fest. Genau das hatte sie vermisst. Eine richtige Freundin.
Pipers Blick wanderte zu den anderen Halbgöttern. Da war Percy, der zuerst Jason und dann Hazel und Frank begrüßte. Vor nicht allzu langer Zeit hätten der Sohn des Poseidon und der Sohn des Jupiter sich noch fast gegenseitig umgebracht, aber inzwischen verhielten die beiden sich wie Brüder und wenn sie zusammen waren, waren sie unzertrennlich. Manchmal fragte sich Piper, ob Jason nicht lieber Zeit mit Percy als mit ihr verbrachte.
Nein, sagte sie sich. Sie musste aufhören eifersüchtig zu sein. Andererseits hatte sie das Gefühl, dass sie ihrem Freund die Wahrheit über ihre Gedanken erzählen müsste, sonst würde ihre Beziehung nicht funktionieren.
Als Piper weiterblickte, entdeckte sie Will Solace, der besorgt in Nicos Richtung schaute. Offenbar suchte er nach Anzeichen, ob Nico nach der Schattenreise mit zwei Begleitern schwach wurde. Aber der Sohn des Hades ließ sich nicht das geringste anmerken.
Seitdem Will sich nach dem Krieg gegen Gaia um ihn gekümmert hatte, wirkte er viel stärker als Piper ihn je gesehen hatte.
Als Nico in Wills Richtung schaute, wendete dieser schnell den Blick ab. Sie seufzte innerlich. Die beiden hatten sich also immer noch nicht ausgesprochen.
Bevor Piper anfangen konnte, darüber nachzudenken, wie sie den beiden helfen konnte, unterbrach Grover ihre Gedanken.
"Wollt ihr nicht endlich reinkommen?", fragte der Satyr. "Chiron wartet schon auf euch. Und er hat eine Überraschung, die ihr auch nicht entgehen lassen solltet." Er grinste.
"Was denn für eine Überraschung?", wollte Hazel wissen, doch Grover war schon wieder im Haus verschwunden.
Nacheinander traten alle in den Raum mit dem Billardtisch, wo sie als allererstes von Mr D begrüßt wurden. "Ach Peter Johnson und Annabella Chapman", sagte er voller Sarkasmus. Zu Hazel und Frank meinte er nur "An euch kann ich mich nicht mehr erinnern, aber da kommen ja Justin Grant, Wesley Smith und Paige McKinnon. Nico mein Junge, wie schön dich zu sehen."
"Wie bitte?", fragte Percy empört und Nico unterdrückte ein Lachen. "Es ist auch schön Sie zu sehen, Mr D.
Doch Pipers Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem erregt. An der einen Seite des Billardtisches, den Rücken ihr zugewandt, erkannte sie einen unverwechselbaren braunen Lockenkopf.
Bevor sie ihre Gefühle unter Kontrolle bringen konnte, stieß sie ein erschreckend hohes Quietschen aus und stürzte vorwärts.
Sie sprang auf den Jungen zu und umarmte ihn so fest, dass sie zusammen vom Stuhl fielen und auf dem Boden lagen.
Piper spürte wie ihr die Tränen vor Glück das Gesicht runter liefen, aber es war ihr egal. Langsam lockerte sie ihre Arme und hob den Kopf um dem anderen ins Gesicht sehen zu können.
Leo Valdez grinste sie an. "Hast du mich vermisst, Schönheitskönigin?"
Piper war sprachlos, ihre Gefühle überwältigten ihre Fähigkeit einen klaren Entschluss zu fassen.
Aber langsam wurde Erleichterung darüber, dass Leo da war, am Leben war, von einer Wut verdrängt und sie fing an, mit ihren Fäusten auf Leos Brust einzuschlagen. "Du bist so ein Idiot Leo Valdez! Ich dachte du bist tot! Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen! Und jetzt tauchst du einfach so wieder auf? Nach Wochen? Als wäre nichts passiert?"
Zitternd wischte Piper sich die Tränen vom Gesicht. Der Sohn des Hephaistos setzte sich vorsichtig wieder auf und zog seine beste Freundin abermals in eine feste Umarmung. "Es tut mir leid, Pipes", murmelte er, das Gesicht in ihren Haaren versteckt. "Aber hätte ich dir oder Jason etwas gesagt, hättet ihr mich aufgehalten. Wo wir schon bei Jason sind, kriege ich von dir gar keine Willkommen zurück Umarmung, Bruderherz?"
Piper drehte sich um. Jason stand wie eingefroren auf der Stelle, sein Gesicht zeigte ein ungläubiges Grinsen. Dann stolperte der Sohn des Jupiter nach vorne und ließ sich neben Piper und Leo auf den Boden sinken und zog beide fest in die Arme. "Mach das ja nie wieder, Mann! Verstanden?"
"Weinst du etwa?", fragte Leo belustigt, doch auch er unterdrückte ein leises Schniefen. Dann steckte er den Kopf zwischen den beiden hervor und sah die anderen grinsend an. "Was ist mit euch? Lust auf Gruppenkuscheln?"
Und einen Moment später saßen Hazel, Frank, Annabeth, Will und sogar Nico bei ihnen und lachten glücklich.
Der einzige, der sich nicht bewegt hatte, war Percy. Versteinert beobachtete er das Mädchen, dass auf dem anderen Stuhl neben Leo gesessen hatte. Piper hatte ihr nur einen kurzem Blick zugeworfen, aber sie hatte sofort gesehen, dass sie unglaublich schön war mit ihren langen karamellfarbenen Haaren und den warmen Augen, vielleicht 15 oder 16 Jahre alt. Irgendwie war es schwer sie richtig einzuschätzen.
Aber Piper hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wen sie da vor sich sah. Calypso. Die Göttin, die Leo das Herz gestohlen hatte. Allerdings wirkte sie auf die Tochter der Aphrodite überhaupt nicht göttlich. Atemberaubend und magisch ja, aber nicht allmächtig und unsterblich.
Calypso schaute schüchtern in Percys Richtung, unschlüssig, was sie tun sollte. Percys Miene war ausdruckslos. Doch dann versuchte er zu lächeln, es sah sehr unsicher aus.
"Hi, Percy", sagte Calypso schüchtern. Die anderen hatten sich inzwischen aus der Umarmung gelöst und beobachteten die beiden neugierig. "Du siehst anders aus", sagte der Sohn des Poseidon. "Also gut aber anders."
Calypso lachte und warf einen verliebten Blick zu Leo. "Ogygia zu verlassen hat seine Konsequenzen. Wir hatten eine Audienz bei Zeus und... naja jetzt bin ich sterblich." Sie strahlte vor Glück.
Leo rappelte sich auf und stellte sich neben sie. "Freunde, darf ich vorstellen, Calypso." Grinsend fügte er hinzu: "Meine Freundin."
Jason war der erste, der sie ansprach. Er musterte sie prüfend von Kopf bis Fuß, aber nicht mit übermäßiger Bewunderung. "Du bist Jason, oder?", fragte sie. "Leo hat mir so viel über euch erzählt."
"Ja", sagte Jason lächelnd, "Ich bin sein bester Freund. Und deswegen muss ich dich warnen, dass solltest du ihm jemals wehtun, werde ich für nichts garantieren können."
"Schon gut, Bruderherz", warf Leo schnell ein. "Ich kann ganz gut auf mich selber aufpassen und bitte, verjag sie nicht gleich wieder. Ich habe sie gerade erst von ihrer Insel geholt."
Aber Calypso schien nicht im geringsten angegriffen. "Es ist schön endlich echte Freundschaft zu erleben."
Piper stellte sich neben Jason und griff nach seiner Hand. "Hi, ich bin Piper. Ich bin froh, dich kennenzulernen, aber ich muss Jason auch Recht geben."
Auch Hazel, Frank, Will und Nico begrüßten sie und stellten sich vor, bis nur noch Annabeth auf dem Boden saß.
Calypso stand auf und hielt ihr die Hand hin. "Es ist schön, dich endlich kennenzulernen, Annabeth", sagte sie. "Ich verstehe jetzt warum Percy unbedingt zurückwollte." Sie schaute die Tochter der Athene bewundernd an.
Annabeth zögerte eine Sekunde, dann ergriff sie die ausgestreckte Hand und ließ sich auf die Füße ziehen. "Ja, ich finde es auch gut, die Person kennenzulernen, die mir fast den Freund weggenommen hätte."
Calypsos Gesicht färbte sich leicht rot, doch Annabeths Haltung wurde langsam lockerer und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. "Es tut mir leid, wie du dich gefühlt hast, als Percy dich verlassen hat. Ich weiß ziemlich genau, was du durchmachen musstest."
Calypso sah sie erschrocken an. "Oh Götter, es tut mir so leid, Annabeth. Du meinst die Verwünschungen im Tartarus. Das hattest du nicht verdient. Ich war schrecklich eifersüchtig. Bitte verzeih mir!"
"Ich kann es dir ja schlecht übel nehmen, dass du einen guten Geschmack hast, was Jungs angeht. Obwohl, wenn ich so über Leo nachdenke..." Die Tochter der Athene lachte und umarmte das andere Mädchen.
Offensichtlich erleichtert erwiderte Calypso die Umarmung.
"Hey, was soll das heißen, wenn du so über mich nachdenkst?", fragte Leo empört. "Ich bin ein gutaussehender legendärer Held. Was willst du mehr?"
Calypso und Annabeth lachten weiter.
"Schön, dass wir jetzt alle wieder beisammen sind", sagte Chiron, der gerade das Zimmer betrat. Als Zentaur war er so groß, dass sein Kopf beinahe die Decke streifte. "Setzt euch doch hin, ich werde euch jetzt von den Zauberern erzählen."
Alle ließen sich auf den Stühlen um den Billardtisch nieder. Piper hielt immer noch Jasons Hand, aber ihr Blick glitt ständig zu Leo und Calypso, die so offensichtlich ineinander verliebt waren, dass es für die Tochter der Aphrodite fast greifbar war. Während sie so darüber nachdachte, kam ihr ihre Hand in Jasons nicht mehr so richtig und perfekt vor. Konnte sie zwischen sich noch immer das Band sehen? Piper konnte förmlich spüren, wie es verblasste. Aber bevor sie wieder in ihren Gedanken versinken konnte, fing Chiron an zu erzählen:
"Also gut, die Geschichte der Zauberer und unsere haben vor sehr langer Zeit zusammengehangen, denn vor vielen tausend Jahren war es eine Göttin, Hekate, die Göttin der Magie, die einer ausgewählten Gruppe von Sterblichen ihren Segen und damit die Fähigkeit gab, Magie zu nutzen. Inzwischen gibt es Hexen und Zauberer auf der gesamten Welt verteilt, sowohl in Amerika also auch in Europa und den anderen Kontinenten. Die vier größten Zauberer und Hexen ihrer Zeit, Rowena Ravenclaw, Helga Hufflepuff, Godric Gryffindor und Salazar Slytherin, gründeten ein Schule, in der sie Kinder ausbildeten, die magische Fähigkeiten besaßen. Hogwarts existiert bis heute und gilt als eine der renommiertesten Schulen der magischen Welt. Die Schüler und Lehrer von Hogwarts haben genau wie wir einen Krieg hinter sich und die Schulleiterin Minerva McGonagall war der Meinung, es wäre an der Zeit unsere Welten miteinander vertraut zu machen. Aus diesem Grund wurdet ihr ausgewählt ein Jahr in Hogwarts zu verbringen. Nutzt dieses Jahr zum lernen und neue Freunde finden."
Piper fand, dass Chirons Geschichte sehr interessant klang und sie wurde immer neugieriger was diese Zauberer anging.
"Aber was ist mit unserem Schulabschluss?", fragte Annabeth. "Percy und ich wollten danach anfangen zu studieren und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Abschlusszeugnis einer Zauberschule bei der Bewerbung anerkannt wird."
Das war natürlich ein wichtiger Punkt. Auch Piper hatte keine Lust, das Jahr wiederholen zu müssen nur um ein gültiges Zeugnis zu erhalten.
"Keine Sorge", sagte Chiron. "Sobald ihr das Schuljahr abgeschlossen habt, werden wir dafür sorgen, dass ihr ein Zeugnis für die Welt der Sterblichen bekommt."
Der Zentaur schaute auf die Uhr an seinem Handgelenk. "Wir sollten jetzt nach draußen gehen. Falls Hekate auftaucht würde ich sie nur ungern verpassen."
"Hekate?", fragte Piper.
"Ja. Sie hatte auf Bitte von Zeus eingewilligt euch ihren Segen für das nächste Jahr zu geben damit auch ihr Magie nutzen könnt. Aber ich würde sie nicht warten lassen."
"Wie kommt es, dass Zeus uns einen Gefallen tut?", fragte Jason mistrauisch. Er musterte Chiron prüfend.
"Das", entgegnete dieser, "Habt ihr Calypso zu verdanken."
"Wie meint er das?", wollte Percy wissen.
"Naja, ich habe meine Unsterblichkeit nicht nur dafür eingetauscht meine Insel zu verlassen. Ich habe gefordert, dass Zeus mit Hekate spricht, und ich habe uns sicheres Geleit über den Atlantik erkauft."
"Wozu brauchen wir sicheres Geleit über den Ozean?", fragte Hazel, doch Piper konnte sehen, dass Hazel es eigentlich schon wusste.
"Naja, wenn wir rüber nach England fliegen", sagte Leo, als wäre es die normalste Sache der Welt.
"Nein! Auf keinen Fall!", sagte Percy auf der Stelle und schüttelte heftig den Kopf.
"Nein", meinet auch Nico, dessen Augen sich geweitet hatten. Auch Hazel sah alles andere als begeistert aus.
"Zeus hat versprochen, dass auf der Reise nichts passieren wird", sagte Calypso mit beruhigender Stimme.
Percy wollte offensichtlich noch etwas erwidern, doch sie wurden abgelenkt durch den Nebel, der sich um ihre Füße bildete und immer undurchsichtiger wurde. Schon nach wenigen Sekunden konnten sie ihre eigenen Füße nicht mehr sehen.
"Heroen, die Göttin der Magie wartet auf euch."
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Ist ein bisschen länger geworden als geplant, aber ich hoffe es gefällt euch.
Was denkt ihr so über Piper und Jason?
xoxo Smxxrrxxhxwlf
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