Sonntag, 6. Mai
Ich kam -natürlich- in einer Zelle wieder zu mir. Erschrocken stand ich auf. Wo war ich? Wie lange war ich weg gewesen? Was war passiert? Ich hatte keinerlei Gewissheit, was geschehen war. Ich sah mich im Raum um. Er war klein und nicht groß eingerichtet, aber immerhin gab es ein Bett. Ich fand kein Fenster, dafür aber eine Tür (natürlich abgeschlossen, das hatte ich zu aller erst getestet). Es gab gerade so viel Licht, dass ich sehen konnte. Mein erster Instinkt war es, meinen Zauberstab zu ziehen und einfach "Lumos" zu rufen, doch als ich nach ihm greifen wollte, bemerkte ich, dass er nicht an seiner gewohnten Stelle war. Man hatte ihn mir abgenommen. Verständlich. Dann musste ich eben mit einem mehr oder weniger dunklen Raum vorlieb nehmen. Um mich besser zu orientieren, betrachtete ich den Raum etwas genauer. Und sah mit Entsetzen, dass an den Wänden gewaltige Kratzspuren waren! Ich erschrak heftig. Die Rückverwandlung war wohl schmerzvoll gewesen, sonst hätte der Werwolf nicht um sich geschlagen. Auf dem Boden waren ebenfalls Blutspuren zu sehen, die wahrscheinlich davon kamen, das ich hier hinein geschleift worden war. Kurz gesagt: Der Raum hier erinnerte an ein Horrorszenario! Doch es würde schon alles gut werden! Irgendwie. Was könnte schon noch passieren? Man würde mich hier raus lassen. Schließlich hatte ich mich ja zurückverwandelt. Aber ich hatte noch andere Probleme... Doch erst einmal musste ich mich auf meine jetzige Situation konzentrieren. Ich untersuchte meinen Körper auf Verletzungen. Ich war mäßig lädiert. Mal abgesehen von den vielen Kratzern, die ich sowieso fast immer hatte, blutete mein Arm ziemlich und ich konnte ihn nicht gut bewegen und mein Schädel brummte gewaltig. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch Hunger. Ich hatte seit Stunden nichts gegessen und mein Magen knurrte laut. Als ich versuchte, mich weiter zu bewegen, bereute ich es sofort. ,,Au", entfuhr es mir. Ich setzte mich wieder auf das Bett. Meine Kleidung war zerissen, das war klar gewesen. Doch zum Glück fand ich neben mir einen warmen Pullover, der mir etwas zu groß war, und Jeans. Den Schmerz ignorierend zog ich mich um. Langsam taten die Bewegungen nicht mehr so weh und ich konnte sogar ein paar Schritte laufen. In diesen kalten Raum half ein warmer Pullover. Wieder fragte ich mich, wo ich sein konnte. Meine Erinnerungen waren gelöscht. Das letzte, was mir noch einfiel, war unser Einsatz im Zaubereiministerium und, dass ich mich kurz bevor wir zurück gehen wollten verwandelt hatte. Ich hatte mir schon ausgemalt, dass ich in Askaban gelandet war, doch diesen Gedanken hatte ich sofort verworfen. Dafür war dieser Raum -so karg er auch eingerichtet war- zu komfortabel. Doch wo war ich sonst? Mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis jemand kam, der mich aufklären und rauslassen würde. Denn das würde man. Sicherlich. Doch eigentlich hatte ich es verdient, hier eingesperrt zu sein. Ich war eine Gefahr. So schlimm meine Lage hier auch war, ich konnte es niemandem übel nehmen, in sie geraten zu sein. Es war meine Schuld. Nun überflutete mich ein Gedankenstrom. War mein Kopf vorhin noch leer gewesen, glich ich das jetzt mit einem Dutzend Gedanken aus. Einen Moment der plötzlichen Panik hielt ich inne. Am besten sollte ich hier bleiben. Für immer. Ich konnte Menschen verletzen, Werwölfe waren böse. Ich wollte einfach keiner mehr sein! Die Verwandlungen waren immer so schmerzvoll, ich hatte genug darunter gelitten. Bei dem Gedanken, dass noch viele Verwandlungen in meinem Leben anstehen würden, hatte ich fast gar keine Lust mehr darauf. Außerdem konnte ich jede Nacht jemanden verletzten. Jemanden töten. Diese Nacht war es besonders schlimm gewesen. Hatte ich vielleicht sogar schon jemanden verletzt? Meine Freunde waren bei mir gewesen. Hatte ich sie angegriffen? Es war diese Ungewissheit, die mich extrem aufregte. Es musste endlich jemand kommen, der mich aufklärte! Meinen Freunden konnte sonst etwas passiert sein! Flavius, Miranda, Adrian und Grant. Ich hatte sie hintergangen und jetzt sogar noch verletzt! Oder waren sie schlau gewesen und hatten fliehen können? Schnell rennen konnten meine Freunde ja. Doch so schön es auch gewesen wäre, ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie weggerannt waren. Sie hätten einander nicht im Stich gelassen und hätten die anderen verteidigt, wenn sie angegriffen worden waren. Warum waren meine Freunde nur so stur und hilfsbereit?! Konnten sie nicht einmal an sich selbst denken und die anderen in Ruhe lassen?! Nur dieses eine Mal in dieser Notsituation! Außerdem waren sie womöglich zu schockiert gewesen, um zu fliehen... Dieser Anblick muss erschreckend gewesen sein. Und jetzt waren sie verletzt. Von mir. Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus. Adrian voller Blut, Grant am Boden... Vielleicht war sogar noch viel schlimmes passiert! Vielleicht waren meine Freunde nicht mehr am Leben. Und alles war meine Schuld. Schuld. Dieses Wort kreiste mir die ganze Zeit im Kopf herum. Ich war schuldig. Bei diesen Gedanken musste ich heftig aufschluchzen. Ich konnte meine Freunde umgebracht haben. ,,Nein, nein, nein!", sagte ich und schüttelte immer wieder den Kopf. Ich legte mich auf das Bett, den Kopf in das Kissen. Es wurde triefnass von meinen Tränen. Am liebsten wollte ich ewig weiter so liegen bleiben. Obwohl ich meinen Körper noch immer vor Schmerzen kaum bewegen konnte, übertraf der seelische Schmerz nun meinen körperlichen Schmerz. Es tat mir so leid. Alles. Wie sollte es nun weitergehen? Ich wollte nicht mehr zurück nach Hogwarts. Ich wollte nach Hause zu meinem Vater. Oh, Mann! Mein Vater! Ich musste an ihn denken und bekam gleich ein schlechtes Gewissen, dass ich es nicht gleich getan hatte. Welche Sorgen er sich machen musste! Der ärmste! Er hatte meine Mutter verloren und jetzt war ich hier. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Vielleicht würde ich ihn nie wieder sehen! Mein Papa musste noch viel mehr leiden, als ich im Moment. Ich hätte mich von Anfang an von allen Gefahren fernhalten sollen. So hätte er es gewollt. Dann wäre alles normal gewesen. So normal, wie unser Leben eben sein könnte. Aber wir wären damit klargekommen. Jetzt würde unser Leben ganz anders sein. Und ich hatte ihm nicht einmal erzählt, was ich tat. Er wusste über gar nichts bescheid. Wenn ich doch nur mit ihm reden konnte! Ihn über meine Situation informieren! Dass es mir gut ging! Aber ging es mir überhaupt gut? Ich war verletzt und lag heulend auf dem Bett. Ein paar Minuten lag ich noch so da, doch dann realisiete ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich musste aufhören, so negativ zu denken. Für meinen Vater. Ich legte die miesen Gedanken beiseite und fühlte mich gleich ein wenig besser. Es konnte auch sein, dass meine Freunde überlebt hatten. Schließlich waren sie taff und die besten der Schule. Von mir konnte man das wirklich nicht behaupten. Ich war so dumm gewesen und hatte mich aufs äußerste überschätzt. Dumm, dumm, dumm! Ich hatte nie zu dem Team gehört. Ich war nur in ihm gelandet, weil Lupin sich für mich eingesetzt hatte. Wie hatte ich mir nur einbilden können, dass ich gut genug war! Ich war schlecht in der Schule. Schon fast immer. Ausdauer hatte ich auch nicht. Sofort fielen mir die ZAGs ein. Dort war ich sehr gut gewesen... Doch das lag nur daran, dass Professor Lupin mich bevorzugte. Ich hätte ihm nie helfen sollen, hätte auch nie überhaupt in dieses Team gehen sollen. Hätte ich mich vom Team ferngehalten, wäre nichts von diesem Schlamassel passiert. Ich hätte wissen müssen, welches Risiko ich hier eingegangen war. Eigentlich lag alles an Sirius Black. Wäre er nicht aus Askaban ausgebrochen, wäre auch nie das Team gegründet worden und Lupin wäre nie auf mich zu gegangen. Es baute sich auch eine gewisse Wut auf ihn in mir auf. Er hätte mich nicht in alles hineinziehen sollen. Bestimmt hätte er alles auch allein geschafft. Im Grunde hatte ich nicht einmal ihm wirklich geholfen. Ich hatte auch hierbei versagt. Professor Lupin hatte zu viel von mir verlangt. Die Aufgabe, sich gegen die Regierung und seine Freunde zu stellen war viel zu viel für mich. Allerdings: Ohne, dass Sirius Black aus Askaban ausgebrochen wäre, hätte ich meine neuen Freunde aus dem Team nie so wirklich kennengelernt und viele schöne Momente des Glücks mit ihnen wären mir verwehrt gewesen. Meine ganze Wut auf die anderen und die Schuld auf Lupin und Black zu schieben, entschuldigte aber auch nicht meine eigene Unfähigkeit. Ich war so verdammt unfähig! Alles wäre anders gewesen, wenn ich gewusst hätte, dass Vollmond war! Ich hätte einfach daran denken sollen! Ich achtete immer so sehr darauf, wann Vollmond ist und wann nicht, aber jetzt hatte ich einmal alle meine Probleme vergessen und dann hatten sie sich plötzlich vertausendfacht. Alles war so schön gewesen! Wie wohl ich mich noch gestern Nachmittag in der Eulerei gefühlt hatte! War mir denn kein Glück gegönnt?! Erneut fragte ich mich, wie es mit mir weitergehen sollte. Würde ich überhaupt wieder normal glücklich leben können? Ich hatte jetzt schon lange gewartet. Wann kam denn endlich jemand?! Oder kam überhaupt jemand? Auf einmal kam mir die fürchterliche Angst, dass rausgekommen war, was ich wirklich im Zaubereiministerium getan hatte. Dass das Ministerium wusste, dass ich für Black arbeitete. War ich vielleicht doch in Askaban? Schickte man überhaupt Minderjährige dorthin? Ich wusste es nicht. Aber irgendwie vorstellen konnte ich es mir schon... Ich war viel zu leichtgläubig gewesen und hätte mich nicht auf Lupins Aufgabe einlassen sollen. Ich wollte nicht nach Askaban! Ich hatte doch nichts Böses im Sinne! Black hatte nichts Böses im Sinne! Ich bekam so schreckliche Angst! Ich kann jetzt meine Gefühle von dem Monent in der Zelle gar nicht wirklich in Worte fassen. Ich hatte doch nur gewollt, dass Gerechtigkeit mit Black geschieht. Weil er doch unschuldig ist. Könnte ich das vielleicht einfach erzählen, damit ich hier rauskam? Schließlich war es doch die Wahrheit. Irgendjemand musste mir glauben! Ich hatte Lupin doch auch geglaubt. Askaban war so ein schrecklicher Ort. Ich gönnte niemanden, dort hin zu kommen. Mir kam ein Gedanke. Bestimmt hatte man auch herausgefunden, wie Professor Lupin involviert war! Er wollte nur seinen Freund helfen und hatte schon genug Schlimmes erfahren! Ich durfte mich eigentlich nicht beschweren. Was ich durchgemacht hatte, war nur ein kleiner Anteil dessen, was Lupin erfahren hatte. Schon wieder war es meine Schuld. Professor Lupin wäre nicht im Gefängnis gelandet, hätte er mich nicht um Hilfe gebeten. Ich war sein Untergang gewesen. Ich wollte nicht, dass er in Askaban war! Lupin war die friedvollste Person, die ich kannte. Er in einem Gefängnis voller gemeiner Mörder, das passte gar nicht zusammen. Auch wenn ich nicht bestreiten wollte, dass er sich verteidigen kann. Schließlich war er der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts. Doch eigentlich konnte es nicht sein, dass ich in einer Zelle in Askaban war. Wie sollte ich schon hingekommen sein?! Und außerdem: Woher sollte man wissen, dass ich für Black arbeitete?! Der einzige, der davon wusste war Professor Lupin. Und der wird es wohl niemandem verraten haben. Man würde mich hier hinaus lassen. Ich war nicht böse. Würde ich auch niemals sein! Blieb nur, dass ich ein Werwolf war. Und das wussten jetzt auch alle. Mein Geheimnis war ans Licht gekommen. Fast ganze fünf Jahre hatte ich es in der Schule geschafft, es geheim zu halten. Auch wenn es schwierig war, aber ich hatte es geschafft. Jetzt jedoch wusste es jeder. Das Gerücht musste sich schnell herumgesprochen haben. Ich wollte nicht zurück in die Schule. Alle würden mich ansehen. Vorwurfsvoll oder bemitleidend. Beides gefiel mir nicht. Mir kam ein Bild vor Augen, wie ich durch die Gänge der Schule ging und alle um mich herum mich ansehen und ich deshalb mein Gesicht verdecken muss. Ich hatte mein Geheimnis nicht umsonst verschwiegen! Durfte ich überhaupt zurück zur Schule? Ich war eine Gefahr für meine Mitschüler. Wovon ich allerdings am meisten Angst hatte, waren meine Freunde. Jahrelang hatte ich ihnen mein Geheimnis verschwiegen. Wie würden Mary, Joanne und auch Claire reagieren, wenn sie es erfuhren? Sicherlich geschockt. Doch würden sie enttäuscht sein, weil ich ihnen nicht alles erzählt habe und etwas verschwiegen? Ich hätte es ihnen erzählen sollen. Hoffentlich würden sie keine Angst vor mir haben! Wollten sie überhaupt noch mit mir befreundet sein? Was noch schlimmer war: Das Team hatte mich verwandeln sehen. Wie geschockt und verstört sie sein mussten! Ich würde ihnen nicht mehr in die Augen sehen können. Die ganze Sache war mir auch peinlich. Außerdem hatte sie auch noch viel schwerwiegendere Folgen für mich. Ich hatte nicht nur der ganzen Schule verschwiegen, was ich war. Sondern auch der Regierung. Genau genommen einfach jeden. Mein Vater war der einzige Eingeweihte. Jetzt aber wusste es auch die Regierung. Was würde mit mir passieren? Ja, was würde mit mir passieren? Davor, was jetzt geschehen war, hatte ich immer Angst gehabt. Dieser Gedanke war äußerst beklemmend. Die Regierung und das Zaubereiministerium waren schon immer mein Feind gewesen. Ich hatte mich vor ihnen versteckt. Und jetzt war ich in ihren Händen. Was sollte ich tun? Was würden sie mit mir machen? Schon wieder diese Ungewissheit. Was passieren würde. Es war schlimmer hier unwissend auf das Kommende eingesperrt zu sein und Spekulationen anzustellen, als dass es einfach geschah. Ich lief aufgeregt hin und her. Ich konnte nicht mehr still sitzen. Ich war zu aufgeregt und voller Angst. Lange Zeit war niemand zu mir gekommen, wie ich es eigentlich gedacht hatte. Würde man mich vielleicht ewig hier festhalten? Besser als Askaban. Aber dennoch schlimm. Die Menschen hassten eben Werwölfe und wollten sie bekämpfen. Weil sie Angst hatten. Die Menschen begierten danach, das was sie nicht kannten und wovor sie Angst hatten, auszulöschen. Im Grunde hatten die mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Doch momentan war ich machtlos. Ich war eingesperrt und gefangen. Ich war vollkommen in den Händen des Ministeriums. Oder würde ich doch nach Askaban kommen? Oder noch schlimmer: Würde das selbe passieren, wie mit meiner Mutter? Ihr Tod war scheußlich gewesen. Für uns alle. Ich war so jung und glücklich gewesen. Ich dachte an sie und schloss die Augen. Ich verrante mich in die Erinnerung und wieder konnte ich nicht verhindern, dass mir Tränen kamen. Ich war traurig. Und wütend. Die Wut kam so unerwartet und plötzlich, dass ich viel schneller umher lief. Mein Hass auf alle Angestellten des Ministeriums verstärkte sich noch einmal. Selbst auf den freundlichen Marc Thorn, den wir getroffen hatten. Ich war so wütend. Unbewusst ballte ich die Fäuste. Sie jagten uns. Dabei waren wir eigentlich harmlos. Wir waren friedlich. Ich wollte nicht sterben. Nicht, weil ich ein Werwolf bin. Ich konnte froh sein, dass ich den Kampf überlebt hatte. Und jetzt? Ich hatte Angst. Angst vor dem Ministerium. Es konnte doch nicht sein, dass das hier das Ende war! Ich durfte nicht aufgeben. Es musste einen Weg geben. Ich musste hier raus!
Das war einfach gesagt. Wie sollte ich das schaffen? Ohne Zauberstab? Ohne jedes andere Hilfsmittel? Der Raum hier hatte ja nicht einmal Fenster! Der einzige Weg hinaus war die Tür. Und die war abgeschlossen. Sicherheitshalber rüttelte ich noch einmal an ihr. Es konnte ja sein, dass sie mittlerweile geöffnet worden war. Doch natürlich war sie das nicht. Ich versuchte es einmal mit einem Hilferuf. Der Versuch entsprang aus purer Verzweiflung. Es war im Vorneherein klar gewesen, dass niemand öffnen würde, aber vielleicht war vor der Tür ja irgendjemand, der sich um mich kümmerte. Ich rief lauter und lauter und hämmerte an der Tür. ,,Kann hier jemand aufmachen?", schrie ich und als niemand antwortete, fügte ich noch ein "Bitte" hinzu. Doch das half auch nichts. Ich schlug mit der Faust so lange gegen die Tür bis sie wehtat. ,,Kann mich jetzt bitte jemand rauslassen", brüllte ich aufgebracht und gab das Hämmern auf. Natürlich antwortete niemand. ,,Nein?" Jetzt war ich genervt. ,,Dann versuch' ich es eben selbst!" Es folgten noch ein paar Schimpfwörter, die mir im Nachhinein zu peinlich sind, sie hier hinein zu schreiben. Mit aller Kraft schlug, trat und hämmerte ich gegen die Tür, bis mir meine Hand wehtat. Doch die Tür wollte sich einfach nicht öffnen lassen. Ich war zu schwach. Mir kamen Zweifel, ob es überhaupt die richtige Entscheidung gewesen war, mich zu Wort zu melden. Wenn sie wussten, dass ich mittlerweile wach war, dann würden sie vielleicht reinkommen und es hinter sich bringen. Jetzt brauchten sie keine Angst vor mir zu haben. Vielleicht war der einzige Grund, weshalb ich noch lebte, dass ich mich nicht gemeldet hatte. Ich hatte einen Fehler gemacht. Jetzt war es aber zu spät. Umso wichtiger war es nun, dass ich mich bemühte, hier hinaus zu kommen. Ich musste mich beeilen! Es ging um Alles. Doch wie sollte es weitergehen, wenn ich es jemals schaffen würde, zu fliehen? Zuerst würde ich zu meinen Vater gehen. Dann mussten wir beide weitersehen. Nach Hause konnten wir nicht mehr. Wir würden untertauchen müssen. Die Lage war aussichtslos. Vor Wut und Verzweiflung trat ich heftig gegen die Wand. Ich fühlte mich wie in einem gläsernen Käfig. Ich kam nicht hinaus und lief unwissend hin und her, während man mich von außen ansah und mit mir spielte. Nur, dass sich dieser Käfig nach und nach mit Wasser füllte... Es gab keinen Ausweg. Um jedoch einen zu finden, musste ich mich sammeln. Es half nichts, wenn ich mich hier aufregte und jammerte, ohne wirklich einen Plan zu haben und etwas gegen meine Situation zu tun. Ich musste es wenigstens versuchen. Man braucht immer einen Plan, hatte mir mein Vater gesagt, als ich ihn einmal als ich klein war über seine Arbeit als Auror ausgefragt hatte. Seitdem hatte ich nicht weiter daran gedacht, doch ab heute sollte es meine neue Lebenseinstellung sein. Ich setzte mich auf den Boden und versuchte so gut es ging nachzudenken. Doch mir wollten keine passenden Einfälle kommen. Wie sollte ich es denn schaffen, hier auszubrechen, wenn ich nicht mal einen Zauberstab hatte! Ohne ihn fühlte ich mich so machtlos. Er war eines der wertvollsten Dinge, die ich besaß. Auch die Konsequenzen eines Scheiterns meines potenziellen Planes ließen mir keine Ruhe. Mir lief die Zeit davon. Die Auroren konnten jeden Augenblick hier eintreffen! Mir rann der Schweiß dem Nacken hinunter. So langsam musste mir etwas einfallen. Es musste! Ich dachte nach. Ich hatte zwar keinen Zauberstab, aber das hieß ja nicht, dass ich nicht zaubern konnte. Wäre ich ein Animagus -vielleicht eine Fliege-, hätte ich möglicherweise unter dem Türspalt durchgepasst. Doch eine zweite Gestalt, in die ich mich verwandeln konnte, reichte mir. Ich konnte es mit sehr viel Können und Glück schaffen, auch ohne Zauberstab zu zaubern. Das würde ich aber gewiss nicht hinbekommen. Denn die sogenannte 'zauberstablose Magie' war ein sehr, sehr komplexer Zweig der Magie und nur die fähigsten Magier beherrschten sie. In der Schule hatten wir gelernt, dass Merlin ein Meister ihrer war und ich habe einmal gehört, dass auch Professor Dumbledore sie beherrschte. Im Unterricht hatten wir sie nur einmal kurz angesprochen. Sie sei zu kompliziert. Ich bedauerte es sehr, dass wir nicht mehr zu ihr gemacht hatten. Außerdem bereute ich, bei dem Thema nicht allzu sehr aufgepasst zu haben. Da sieht man mal, wozu Schule so nützt. Doch Professor Lupin beherrschte die zauberstablose Magie auch. Zumindest ein bisschen. Er kannte sich in diesem Gebiet zwar nicht wirklich aus, aber ein wenig Kenntnisse hatte er schon. Und zu meinem Glück hatte er mir Einblicke in diese gegeben. Das klang nach einem Lichtblick. Es gab nur ein Problem: Ich hatte es nicht hinbekommen. Sollte ich es wagen, es trotzdem zu versuchen? Ein Versuch war es wert...oder? Ich ging nochmal die alternativen Möglichkeiten durch. Mir blieb eigentlich nur, weiterhin wie eine Blöde auf die Wände und die Tür einzuschlagen. Oder eine Idee hatte ich noch. Aber die gefiel mir überhaupt nicht... Ich könnte warten, bis jemand kam und dann würde ich ihn erledigen müssen und davon rennen. Aber dabei musste ich vollkommen auf meine körperliche Aktivität vertrauen. War ich fit genug? Bestimmt nicht. Schon gar nicht mit meinen ganzen Verletzungen. Und der Gegner war mit seinem Zauberstab bewaffnet. Ich dagegen hatte nichts außer meine Fäuste. Zudem könnte es sein, dass gleich mehrere kamen. Ich würde schon Schwierigkeiten mit nur einer Person haben, mit mehreren würde ich es sicher nicht aufnehmen können. Und das größte Problem lag darin, was ich tun würde, wenn ich es geschafft hatte -wenn ich es überhaupt schaffen würde-, die Person zu erledigen. Es würde Verstärkung kommen. Und ich wusste nicht einmal, wo ich war. Außerdem hatte er mit Gewalt zu tun. Und ich hatte momentan wirklich keine Lust auf noch mehr Gewalt. Insgesamt waren das für mich ein paar zu viele wenns. Dieser Plan war zum Scheitern verurteilt. Dann musste ich eben doch auf meine Zauberkünste vertrauen. Und es mit der zauberstablosen Magie versuchen. Es war die bestmöglichste Idee, die mir eingefallen war. Ich überlegte kurz. Welchen Zauber sollte ich überhaupt probieren? Am besten etwas einfaches. Ich war ohnehin schon überfordert. Nach wenigen Sekunden entschied ich mich für Alohomora. Er erschien mir am treffendsten. So könnte ich die Tür öffnen, ohne mir erneut die Hand wund zu schlagen. Wie ging das nochmal? Ich ging den Zauber abermals in Gedanken durch. Nur um sicherzugehen, ob ich ihn auch richtig aussprach. ,,Alohomora!", machte ich einen Testversuch. Nichts geschah. Ich hatte aber auch nicht erwartet, dass etwas passierte. Schließlich war es nur ein Testversuch gewesen. Ich versuchte es noch einmal. Dieses Mal ernsthaft. Zu meinen Bedauern geschah wieder nichts. ,,Mist!", entfuhr es mir. Es musste klappen! Doch noch war nichts verloren. ,,Alohomora!!!", sagte ich noch einmal. Nichts! Verdammt! Ich startete immer wieder neue Versuche und immer wieder funktionierte es nicht. Mit jedem Versuch wurde ich verzweifelter. Eigentlich war klar gewesen, dass ich zauberstablose Magie nicht hinbekam. Ich schaffte nie etwas, was ich mir vornahm. Mein eben noch vorhandenes Selbstbewusstsein schwand sofort wieder. ,,Alohomora, Alohomora, Alohomora", rief ich unter Tränen verzweifelt. Ich startete einen letzten Versuch. Dieses Mal musste ich es schaffen. Es war so wichtig! Zuerst tat sich nichts und ich hatte schon aufgegeben. Ich musste eben sehen, was geschehen würde. Und schlimmstenfalls improvisieren. Doch hörte ich da etwas? Hörte ich etwa, wie das Schloss aufging? Ein kleiner Funken Hoffnung entzündete in mir. Ach wenn er wirklich klein war. ,,Bitte, bitte, bitte!", wimmerte ich. Vorsichtig hielt ich mein Ohr an das Schlüsselloch. Ich hatte mich nicht getäuscht. Es war eindeutig etwas zu hören. Sehr leise, aber kein Zweifel, dass da etwas war. Voller Hoffnung nahm ich meine Hände an den Türgriff. Ich hatte ein bisschen Angst, ob es doch nicht funktioniert hatte. Ich drückte den Türgriff runter... und nichts passierte. Ich war verzweifelt. Was konnte ich noch versuchen? Ich hatte keine weiteren Optionen mehr. Jetzt musste ich es geschehen lassen. Aber ich hatte doch etwas gehört! Ich nahm wieder mein Ohr an das Schlüsselloch. Sei es nur aus Trotz. Tatsächlich war da wirklich etwas. Und es wurde lauter. Es waren Stimmen! Noch konnte ich sie nicht zuordnen, aber sie näherten sich. Ich konnte allgemein nichts heraushören. Klangen sie aufgebracht? War eine Diskussion am laufen? Ging es dabei um mich? Oder doch nicht? Schnell hastete ich hinter die Tür, die sich wahrscheinlich gleich öffnen würde. Jetzt musste ich zwangsläufig die letzte Option ausführen, die mir blieb. Ich musste mich verteidigen. Ich ging in Kampfposition. Ich schloss die Augen. Mein Herz raste und mein Atem ging sehr schnell. Ich versuchte, ihn anzuhalten, damit ich nicht so laut war. Und dann hörte ich, wie ganz langsam die Tür, die ich so oft zu öffnen versucht hatte, aufging.
Zunächst einmal tat sich eine Weile lang nichts. Ich stand weiterhin still da und wartete, bis sich die Tür wieder schloss oder jemand mich entdeckte. Ich konnte nur hoffen, dass das erste Ereignis eintreffen würde. Spätestens jetzt hatte man wohl bemerkt, dass ich nicht da war und ich mich versteckte. Meine Herzfrequenz wollte und wollte sich nicht verringern. ,,Halloo?", hörte ich eine allzu bekannte Stimme. Doch noch wollte ich mich nicht zu erkennen geben. Alles könnte eine Falle sein. Ich hörte, wie Schritte immer weiter auf mich zu gingen, bis sie schließlich kurz vor mir stehen blieben. Der Besitzer der Stimme hielt kurz inne. Hatte er mich entdeckt? Was sollte ich jetzt tun? Was würde er jetzt tun? Ich handelte kurz entschlossen und sprang aus meinem Versteck hervor. Jetzt kam es darauf an. Ich musste mich verteidigen. Jetzt im Nachhinein bin ich froh, dass ich, als ich einen Schlag vorwärts machte, nicht auch noch einen Schlachtruf ausgestoßen hatte. Es wäre mir zu peinlich gewesen. Denn die Person, die ich beinahe getroffen hätte (der Schlag ging vorbei), war niemand anderes als Professor Lupin! Als ich aufschaute und entdeckte, dass er es war, konnte ich es mir nicht verkneifen und setzte zu einer Umarmung an. Doch gleich darauf ließ ich es wieder. Es erschien mir zu seltsam. Doch es war so schön, ein bekanntes Gesicht zu sehen! Überhaupt jemanden zu sehen! Sofort vergaß ich, dass ich vor weniger Zeit noch wütend auf Professor Lupin gewesen war. War er gekommen, um mich zu retten? Lange Zeit standen wir so da, bis Professor Lupin endlich zu sprechen begann. ,,Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich reagiert habe, als ich erfahren hatte, was passiert war!", sagte er, ,,Ich war so wütend! Und bin so schnell es möglich war hierher gekommen!" Kurz ärgerte ich mich, dass er nicht schon früher gekommen war. Schließlich hatte ich hier Stunden des Elends verbracht. Doch gleich darauf erschien mir diese Ansicht äußerst egoistisch. Er war in der letzten Nacht auch... verhindert gewesen. Ich sah Lupin an. Er sah auch nicht sehr viel besser aus als ich. Sein Gesicht wies wie so oft Kratzer auf und unter seinen Augen waren dicke Ringe. Auch sein Haar war zerzaust. ,,Geht es dir gut?", wollte er von mir wissen. ,,Geht so", antwortete ich. Schmerzen fühlte ich zwar momentan nicht -dafür hatte der Adrenalinschub gesorgt- doch man konnte sicher nicht behaupten, dass es mir gut ging. ,,Ich bin müde", sagte ich nur, doch das war nicht alles. ,,Ich glaube mein Arm ist gebrochen oder so etwas" Sofort nahm Professor Lupin ihn. ,,Das sollte sich Madame Pomfrey auf jeden Fall mal ansehen", meinte er. Madame Pomfrey? Hieß das, ich kam zurück nach Hogwarts? Ich kam hier raus? ,,Ich habe mir große Sorgen gemacht", gestand der Professor. Das war sehr lieb von ihm. Jetzt, da Lupin da war, war das die Gelegenheit zu erfahren, was los war. Wir hätten natürlich noch länger so weiter reden können, doch zunächst musste er mir ein paar Fragen beantworten. Tausende fielen mir ein. Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte. ,,Geht es meinen Freunden gut?", schoss es aus mir heraus. Das war für mich das wichtigste. Gespannt wartete ich auf eine Antwort. ,,So weit ich weiß ja", antwortete der Professor gelassen. Manchmal bewunderte ich seine Gelassenheit. Wie konnte er in dieser Situation nur so entspannt wirken, während mein Herz vor Aufregung noch immer schlug als hätte ich etwas genommen! Die Nachricht über meine Freunde aber ließ mir einen Stein von Herzen fallen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich, während ich auf die Antwort gewartet hatte, den Atem angehalten hatte. Jetzt atmete ich erleichtert auf. ,,Es geht ihnen gut!", stieß ich voller Freude aus. Eine meiner vielen Sorgen weniger! Ich hatte mir sie wieder umsonst gemacht! ,,Was ist passiert?", fragte ich nun etwas entspannter weiter und machte mich auf eine lange Erklärung gefasst. ,,Nun, ich war nicht dabei, aber..." Professor Lupin erzählte mir alles, was er wusste. Es war nicht sehr viel, aber soweit ich verstand hatte ich mich verwandelt, es hatte einen Kampf gegeben und nun war ich hier. (Mehr sollte ich noch von Grant erfahren.) Noch wusste ich nicht alles, aber es war genug. Ich wusste, dass es meinen Freunden gut ging. Das war alles, was ich wissen musste. Doch nun drängte sich mir eine weitere schwerwiegende Frage auf. ,,Was passiert jetzt mit mir? Komme ich hier raus? Darf ich zurück nach Hogwarts? Zurück nach Hause?" Fragend und hoffnungsvoll sah ich Lupin an. Die Antwort würde über mein weiteres Leben entscheiden. ,,Das sind ganz schön viele Fragen! Beruhige dich, Teresa! Es ist alles gut!" Schweigend versuchte ich den Rat des Professors zu folgen. Ein paar Mal atmete ich tief ein und aus. Diese Methode half. Ich wurde gleich ein klein wenig entspannter. ,,Und? Was geschieht jetzt mit mir?", wiederholte ich nun -etwas ruhiger- meine Frage. Der Professor hatte mir noch keine Antwort darauf gegeben. Hieß das, die Antwort würde mir nicht gefallen? Doch ich musste sie wissen! Ich wollte, dass Lupin ehrlich war. ,,Was-wird-passieren?", fragte ich nun ganz langsam. ,,Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht", wurde mir nun endlich in Lupins ruhiger Stimme geantwortet. Na schön. Lupin wusste es nicht. Schon wieder Ungewissheit. Ich hatte gedacht, jetzt würden mir endlich alle Fragen beantwortet werden! Doch nun saß ich wieder da, weiterhin ohne zu wissen, was passieren würde. Eine kurze Welle des Zorns überrollte mich. Wieso war Lupin dann überhaupt gekommen?! Wenn er doch über gar nichts bescheid wusste! Konnte er mich nicht einfach mitnehmen?! Von einem guten Mentor erwartete man doch so etwas! Doch schon bald wich dieser Welle des Zorns der Welle der Verzweiflung und Frustration. Ich würde hier niemals rauskommen! Nie! Wahrscheinlich hatte Lupin mir im Gesicht gelesen, wie verzweifelt ich war, denn er sprach mir sofort gut zu. ,,Mach' dir darüber keine Sorgen", versuchte er mich aufzuheitern, ,,Es wird nichts Schlimmes sein. Das kann ich mir nicht vorstellen! Ehrlich nicht." Allmählich war meine Wut ganz verflogen. Lupin hatte nur mein bestes gewollt und war gekommen, um mir Beistand zu leisten. Das konnte man nicht von jedem behaupten. Und es war bestimmt nicht einfach gewesen, hierher zu kommen. Doch ich war mir mit Lupins Ansicht nicht ganz so sicher. Wenn selbst Professor Lupin nicht genau wusste, was geschehen könnte... Ich wusste nicht mehr weiter. Ich versuchte sie zurückzuhalten, doch schon wieder kamen mir die Tränen. Ich musste weinen. Es war mir peinlich. Ich setzte mich auf das Bett. ,,Ich habe einfach keine Lust mehr!", sagte ich verzweifelt, ,,Jeden Monat diese Angst. Diese Angst, jemanden getötet zu haben. Und dann auch noch dieses Geheimnis zu wahren!" Lupin sah mich verständnisvoll an. ,,Wie schaffen Sie das nur?" Nun schaute er, als wisse er nicht, was ich meinte. ,,Wie haben Sie es geschafft über Jahre hinweg dieses Geheimnis nicht preiszugeben und damit klarzukommen?", erklärte ich, ,,Und gleichzeitig ein perfektes Leben vorzugeben, während Sie doch so viel verloren haben?!" Ich wollte vor ihm nicht aufzählen, was Professor Lupin alles verloren hatte. ,,Ich breche unter diesen Druck fast zusammen!", fügte ich noch hinzu. Ich bewunderte den Professor wirklich dafür, wie er mit all dem umging. Wie konnte er unter all diesen Druck nur so gelassen, ausgeglichen und freundlich sein?! Hatte er einen Tipp für mich? Lupin machte eine lange Pause. Dann sagte er leise: ,,Vor allem hatte ich meine Freunde" Traurig sah er auf den Boden. Gleichzeitig bekam ich ein schlechtes Gewissen. Hieß das, ich hätte meine Freunde von Anfang an einweihen sollen? Auch bekam ich ein schlechtes Gewissen, Lupin so direkt darauf angesprochen zu haben. Es schien für ihn doch nicht so einfach zu sein, wie es den Anschein hatte. Plötzlich fiel mir etwas anderes ein. Diese Frage schnitt sich in meinen Körper wie eine Scherbe. ,,Sie wissen nicht, was mit uns los ist. Was wir tun. Oder?", stellte ich sie ganz leise, kaum hörbar. Lupin hatte sie aber dennoch gehört. Er schüttelte den Kopf. ,,Nein, tun sie nicht", sagte er tonlos. Wieder breitete sich Erleichterung in mir aus. Es war ja doch alles nicht ganz so schlimm wie es schien! Ich fragte mich, wie Lupin zum Ministerium stand. Aus seiner Miene war nichts zu lesen. War er ihm genauso feindlich gesinnt wie ich? Es erschien mir logisch. Er war ein Werwolf, wie ich. Und das Ministerium jagte seinen Freund zu Unrecht. Aber seine Mutter war nicht durch die Hand des Ministeriums gestorben, wie meine. ,,Was werden Sie jetzt tun?", fragte ich weiter. Ich hatte gehofft, er würde noch ein Weilchen länger bleiben und mich vielleicht sogar mitnehmen. Doch eigentlich war klar, dass Lupin nicht ewig bleiben durfte. Er meinte, er müsse wieder los und nach einer schmerzhaften Verabschiedung ging er aus dem Raum, die Tür schloss sich von selbst.
Nun war ich also wieder allein. Professor Lupin, mein einziger Kontakt zur Außenwelt, war gegangen. Es war wieder ruhig. Kein Laut war zu hören und Totenstille war eingekehrt. Es war fast unheimlich. ,,Da sind wir also wieder", murmelte ich. Ich war nun eher genervt als voller Wut und Sorge. Ich drehte mich im Kreis und es gab kein Weg hinaus. Mir war langweilig. Ich war schon so lange hier! War das eine Art Folter, jemanden hier eine Ewigkeit einzusperren bis er verrückt wurde? Ich legte mich auf den Boden und überlege, ob ich vielleicht irgendetwas singen sollte, um das Schweigen zu brechen. Doch mir fielen keine meiner Stimmung entsprechenden Songs ein. Ich brauchte eine Beschäftigung. Wie lange war ich schon hier? Waren es Stunden? Ein ganzer Tag? Wie viel Uhr mochte es sein? Hier im Raum war keine Uhr und meine Armbanduhr hatte ich schon vor längerer Zeit verloren. Waren meine Freunde inzwischen wieder in der Schule? Zum Glück wusste ich ja jetzt, dass es ihnen gut ging. Was sie wohl gerade taten? Bestimmt war in Hogwarts ein ganz normaler Tag und es herrschte Alltagsbetrieb, als wäre nichts, während ich hier die ganze Zeit hier in der Zelle gesessen hatte. Vermissten Mary und Joanne mich? Ich brauchte etwas zu tun. Erneut sah ich mich im Raum um, doch es gab nichts, womit ich mich hätte beschäftigen können. Ich brauchte meinen Zauberstab! Mir blieb nichts als mein Kopf. Also dachte ich nach. Professor Lupin hatte mir Hoffnung gemacht. Ihm war es erlaubt gewesen, zu mir zu kommen. Zumindest glaubte ich das. Vielleicht war er auch heimlich hergekommen. Aber abgesehen davon hieß das, sie hielten mich doch nicht für so gefährlich und würden mich vielleicht sogar irgendwann rauslassen? Lupin hatte auch recht damit, dass er mich nicht befreit und mitgenommen hatte. Wenn alles aus irgendeinen Grund doch halb so wild war und ich rausgelassen werden würde, dann wäre es klüger, wenn wir jetzt keine Aufmerksamkeit auf uns zögen, wenn Lupin mich illegalerweise befreite. Außerdem hatte Lupin gemeint, dass er nicht glaubte, dass ich schwer bestraft werden würde. Zwar war ich davon zuerst nicht so überzeugt gewesen, doch Lupin hatte nicht so geklungen, als wollte er mir nur leere Hoffnungen machen. Er schien voll und ganz an seine Meinung zu glauben. Ich wollte ihm da mal vertrauen. Es war meine einzige Hoffnung. Ich entschied mich, in der Zwischenzeit ein wenig zu lernen. Es war die einzige Beschäftigung, die mir gerade eingefallen war, auch wenn es nicht gerade die beste war. Aber schaden konnte es nicht. Doch ohne die Schulbücher hatte es wenig Sinn, obwohl ich den letzten Stoff von Geschichte der Zauberei in Gedanken kurz durchgegangen war. Und so recht konzentrieren konnte ich mich auch nicht. Wie ich so dalag drängte sich mir immer mehr der Wille auf, von hier weg zu gelangen. Ich wollte hier nicht mehr eingesperrt sein. Und das auch noch grundlos. Laut Lupin hatte ich nichts zu befürchten, warum ließ man mich dann nicht raus? Meine Gedanken schwirrten noch immer um den Begriff 'Schuld'. Hatte ich sie noch zuerst in mir, Sirius Black und Lupin gesehen, änderete sich meine Sichtweise nun völlig: Cornelius Fudge war die Schuld zuzuschieben! Ohne ihn hätte es das Team nie gegeben. Und auch er war der Anführer des Zaubereiminusteriums. Er stand hinter allem. Auch die Suche nach Black ging von ihm aus. Die ganzen Meldungen, die ich im Radio über Black immer hörte, trugen seine Stimme. Das war alles doch nur Propaganda! Schon wieder regte ich mich ganz plötzlich ohne Vorankündigung auf. Am liebsten würde ich auswandern! In ein Land mit einem fähigeren Minister! Ich versuchte mich abzuregen. So wütend zu sein brachte jetzt auch nichts. Ich atmete ruhiger. Ich war so sehr mit meinen Problemen beschäftigt, dass ich nicht bemerkte, dass sich jemand genähert hatte und die Tür sich öffnete. Erschrocken stand ich mit einer schnellen Bewegung auf. Ich hatte wirklich nichts gehört und auch nicht erwartet, dass noch jemand kommen würde. War das jetzt endlich die rettende Botschaft, dass ich raus durfte? Es trat ein junger Mann ein, den ich nicht kannte und auch noch nie gesehen hatte. ,,Miss Teresa Carter?", sagte er zu mir. ,,Wer denn sonst?!", dachte ich mir wütend, ,,Gibt es hier noch jemanden mit diesem Namen, der ewig eingesperrt worden ist?!" Doch ich nickte nur. Ich war im meiner jetzigen Lage nicht wirklich in der Position um freche Antworten zu geben. Auch wenn ich den Gedanken nur zu gern aussprechen wollte, behielt ich ihn also für mich. ,,Es wird nach Ihnen verlangt", erklärte mir der junge Mann, hielt die Tür offen und verschwand dann wieder. Ich hatte kurz überlegt, in dem Moment schnell raus zu rennen, hatte es mir dann aber doch anders überlegt. ,,Nach mir?", wunderte ich mich. Ich musste wissen, was diese Person von mir wollte. Was war da los? Ich schaute mich nach meinem Boten um, doch er war schon wieder weg. Und wer jetzt in den Raum eintrat war - Cornelius Fudge!
Es erschien mir fast witzig. Einen Moment zuvor noch war ich todeswütend auf ihn gewesen und jetzt stand Fudge vor mir. Am liebsten hätte ich laut aufgelacht. Ich konnte mir es verkneifen, doch bestimmt sah man mir an, dass ich die Situation äußerst komisch fand. Zum Glück fragte niemand warum. Aber darauf, unseren Zaubereiminister mal die Meinung zu geigen, hatte ich schon Lust. Ziemlich große sogar! Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte! Erst im Nachhinein war mir klar, dass ich in diesen Augenblick gar keine Angst hatte, so wie es eigentlich immer war. Sie war verflogen. Ich war einfach nur wütend. Was für ein Recht hatte dieser Mann, mich so lange hier zu lassen?! Ich setzte gerade zum Reden an, als der Minister schon sagte: ,,Hallo, Miss Carter" Hallo auch! ,,Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat", begann Fudge, ,,Es war nicht meine Absicht, Sie hier so lange festzuhalten" Nicht zu fassen! Es war 'nicht seine Absicht'. Was sollte das denn heißen? Wessen denn dann? ,,Ach nein?", sagte ich und es schwang ein gewisser Unterton in meiner Stimme mit. Es war unüberhörbar. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Egal, in welcher Lage ich momentan war, es musste einfach raus. Nichts in diesem Moment hätte mich beruhigen können. Es war eine Frechheit! Ich war aber auch neugierig. ,,Was wollen Sie?", sagte ich harsch und klang desinteressiert. Obwohl ich sehr interessiert war. Warum konnte es Fudge gewagt haben, her zu kommen? Vor allem persönlich. Was war seine Absicht? Kam sie mir zugunsten oder wollte Fudge mir etwas böses? Ich wusste nicht, ob Fudge meine Einstellung gegenüber ihm bewusst war, jedenfalls ließ er sich es gar nicht anmerken. Das musste man ihm wirklich lassen, der Minister blieb immer ruhig, selbstbewusst und diplomatisch. ,,Ich wollte mich nur dafür entschuldigen", wiederholte er noch einmal. ,,Warum? Für was?", unterbrach ich ihn. Ich wurde unsicher. Was zum Teufel ging hier ab? War es nicht das Ministerium gewesen, das mich hier so lange festgehalten hatte? ,,Sie so lange eingesperrt zu haben!" Der Minister klang immer noch gelassen. Ich war in diesem Moment einfach nur verwirrt. ,,Das heißt, ich darf raus?" ,,Na, aber selbstverständlich!", sagte Fudge und klang dabei etwas belustigt, was mich ärgerte. Ich wusste nicht mehr, was um mich geschah. Die letzten Stunden waren für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen. Von immer wiederkehrender Wut bis hin zur tiefsten Angst zur Verzweiflung und Unsicherheit. Immer wieder hatte ich Tiefen und Höhen durchlebt. Neue Hoffnungen. Die am Ende wieder zunichte gemacht wurden. Ich wusste nicht mehr was ich glauben sollte. Jetzt war das eingetroffen, was ich mir so sehr gewünscht hatte, doch sicher fühlte ich mich noch immer nicht. Natürlich hatte ich gehofft, dass sie mich rausließen und endlich in Ruhe ließen und ich keine Angst mehr vor ihnen zu haben brauche. Aber ob sie es wirklich tun würden, war eine andere Frage. Obwohl Professor Lupin es gesagt hatte, war ich mir nicht wirklich sicher gewesen. Woher kam diese plötzliche Sinneswandlung? ,,Warum?", fragte ich nur. Mehr Worte wollten mir im Moment nicht kommen. ,,Bitte?" Fudge tat so, als hätte er mich nicht verstanden. Doch er wusste ganz genau, was ich meinte. ,,Warum darf ich raus?!", sagte ich laut zu ihm, ,,Ich dachte immer..." Fudge sah nun unsicherer aus. Vielleicht suchte er nach einer Erklärung, vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen oder vielleicht hatte er auch Angst. Nach einer sehr langen Pause, in der ich nur fassungslos und gebannt auf ihn starrte, sagte Fudge: ,,Du musst wissen..." Pause. Ich glaube, Fudge war alles drei. Er suchte eine Erklärung, hatte ein schlechtes Gewissen und Angst. ,,Du musst wissen, Werwölfe sind gefährlich. Und oft sind sie auf der Seite des Bösen..." Dass Werwölfe gefährlich waren, war mir klar. Und dass sie oft böse waren auch. Aber ich war es nicht! Obwohl... In den Augen des Ministeriums war ich das höchstwahrscheinlich. Wenn sie wüssten, für wen ich arbeitete! Aber was Fudge mir sagen wollte, war mir noch immer nicht klar. Worauf wollte er hinaus? ,,Dann gab es diesen Kampf..." Der Kampf also. Aber es war doch alles gut gelaufen! Der Minister sah mich an, als ob ich von selbst wüsste, was er zu sagen beabsichtigte. Aber ich wollte, dass er weiterredete und ich schwieg. ,,Es ist so. Wir wussten nicht, ob wir dir vertrauen konnten. Das ist der Grund, weshalb du hier so lange eingesperrt warst!", fuhr Fudge also fort. Jetzt endlich redete er Klartext. Das hätte er mir gleich sagen können, ohne dieses ganze drum herum Gerede! Da konnte ich ja von Glück reden, dass das Ministerium es sich anders überlegt hatte. Es war knapp gewesen. Schließlich hatte ich etwas vor ihnen zu verbergen und sie konnten mir nicht trauen. Und ich konnte ihnen nicht vertrauen. Zumindest noch nicht. Ich wusste immer noch nicht, woher dieser Sinneswandel kam. ,,Und weshalb haben Sie Ihre Meinung geändert?", wollte ich folglich wissen. ,,Ich finde nicht schlimm, dass du ein Werwolf bist!", meinte Fudge und klang dabei sogar voller Mitgefühl. Das brachte mich völlig außer Fassung. Immer war ich vom Gegenteil überzeugt gewesen. Die ganzen Geheimnisse. Alles unbegründet? ,,Was ist mit meiner Mutter?", sagte ich sofort. Ich war am Ende. Ich wusste wirklich nicht mehr, was und wem ich glauben sollte. Wenn das Ministerium nicht schlimm fand, dass ich ein Werwolf war, warum verdammt war meine Mutter dann tot?! Man konnte Fudge deutlich ansehen, dass es ihn unangenehm war, über das angesprochene Thema zu reden. ,,Das, was damals geschehen ist, war ein äußerst tragischer Unfall. Ein Dilemma. Wir hätten entscheiden müssen zwischen mehreren Leben von unseren besten Auroren und dem von Ihrer Mutter. Es tut mir leid, was damals geschehen ist", entschuldigte Fudge sich betroffen. Aber meine Mutter war auch eine sehr gute Aurorin gewesen! Warum hatten sie sie dann nicht gerettet?! Am liebsten hätte ich in Fudges Gesicht etwas von Verlogenheit gesehen, doch so war es nicht. Fudge klang ehrlich. Was meine Stimmung nicht gerade besser machte. ,,Und warum wurde Melanius dann entlassen?", fragte ich. ,,Bitte?", kam nur die Reaktion des Ministers. Ich erklärte es ihm. ,,Melanius Payne. Mein Onkel. Der Bruder meiner Mutter. Er wurde vor ein paar Monaten entlassen, nachdem er hier gearbeitet hatte. Sagt Ihnen das was?" Ich hoffte auf eine Antwort. Fudge überlegte. ,,Dieser Name sagt mir zunächst nichts. Aber mit Ihrer Familie hat das sicher nichts zu tun!" Die Stimme des Ministers hatte einen verteidigenden Ton angenommen. ,,Entlassungen kommen vor. Immer wieder mal. Verstehen Sie?" Langsam nickte ich. Ich war völlig verwirrt. Hatte ich etwa überreagiert? Die ganze Zeit? Wenn Melanius gar nicht entlassen worden war, weil es einen Werwolf in seiner Familie gab, dann hatte ich mich auch Black ganz umsonst angeschlossen. Konnte ich Lupin jetzt überhaupt noch helfen? Ich wusste gar nicht mehr, was richtig und was falsch war. Wer war in der ganzen Geschichte der Böse? Und wer der Gute? Konnte man überhaupt von gut und böse sprechen? Ich war immer der Überzeugung gewesen, die Regierung sei die Bösen. Stimmte das jetzt noch? Ich kam mir elend vor. Immer war ich im falschen Glauben gewesen. Dieser ganze Hass auf das Ministerium war nur überreagiert gewesen. Aber ihr müsst verstehen, so ein traumatisches Ereignis, das gestern passiert war, mein Aufenthalt in der Zelle, der Tod meiner Mutter und meine 'Doppelidentität' als Werwolf hatten mich geprägt. Ich hatte immer gedacht, wenn jemand von meinem Geheimnis erfahren würde, dass es mir genau so ergehen würde wie meiner Mutter. Schließlich hatte das Ministerium sie umgebracht. Und ich hatte geglaubt, dass ich ausgeschlossen werden würde. Ich kam mir so dumm und elendig vor. ,,Darf ich bitte meinen Zauberstab zurück haben?", fiel mir ein. ,,Ach ja, stimmt. Natürlich" Cornelius Fudge griff in seine Manteltasche, nahm ihn heraus und streckte ihn mir entgegen. ,,Hier ist er. Bitte" Schnell nahm ich mir den Stab und drückte ihn mir an die Brust. Gleich fühlte ich mich besser. Es war, als wäre ein Teil von mir selbst weggenommen und jetzt wiedergegeben worden. ,,Danke!", sagte ich ehrlich. ,,Dann ist das jetzt geklärt. Ich verabschiede mich", meinte Fudge, ,,Ich muss heute noch einiges hinsichtlich der Suche nach Black klären" Der Zaubereiminister öffnete die Tür. ,,Und Sie kommen jetzt zurück nach Hogwarts! Wie ich hörte, soll dort bald das Quidditch-Finale zwischen Gryffindor und Slytherin stattfinden!" Ich konnte zurück nach Hogwarts! Ich konnte es so wirklich noch nicht glauben. Wie war das geschehen? Mein Leben würde ab heute mit Sicherheit anders verlaufen. Ob besser oder schlechter, das wusste ich nicht. Das konnte mir nur die Zukunft zeigen. Ich würde sicher nie ein Freund vom Ministerium werden und mochte Fudge noch immer nicht, doch ich brauchte keine Angst mehr vor ihm haben und in gewisser Weise herrschte nun ein Waffenstillstand zwischen uns. Mit diesen Gedanken trat ich erleichtert aus meiner Zelle.
Hallo zusammen!
Zunächst einmal einen herzlichen Dank an meine treuen Leser!
Es gibt nicht viele von ihnen, aber die wenigen sind mir wirklich treu!
Dankeschön!
Ihr musstet auf dieses Kapitel lange warten und es hat mich wirklich viel Arbeit und Mühe gekostet, aber ich hoffe es hat sich gelohnt!
Dieses Kapitel ist bis jetzt sozusagen das Herzstück von meiner Fanfiction. Ja, sogar von all meinen bisher geschriebenen Kapiteln!
Noch nie habe ich so lange für ein Kapitel gebraucht, aber ist jetzt auch wirklich das längste!
Und ich muss aber ehrlich gesagt wirklich sagen, dass ich stolz bin. Allein der erste Abschnitt, ein innerer Monolog, ist fast die Hälfte von ganzen Kapitel. Da bin ich schon irgendwie stolz ;)
Ihr habt es ja gelesen: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Schreibt mir gerne, wenn ihr findet, dass ich übertrieben habe oder mich zu sehr wiederholt habe. Weil das finde ich ein bisschen. Ich bin auf euer Feedback gespannt!
Zum weiteren Handlungsverlauf:
Die nächsten Kapitel werden das große Finale. Ich bin gespannt, was daraus wird! (Ich muss es aber noch schreiben)
LG,
Amelie ♡
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