Sonntag, 15. November
Es ist jetzt schon knapp ein Monat vergangen, an dem ich offiziell im Team war, an dem nichts passiert war. Also bisher. So konnte es weitergehen! Ich brauchte mir gar keine Sorgen machen. Uns wurde gesagt, wir würden benachrichtigt werden, wenn etwas passierte, was bisher noch nicht geschehen war. Es war fast alles so, wie vorher, nur, dass ich jetzt viel mehr Anerkennung bekam. Ich war spät aufgestanden, hatte spät gefrühstückt und lag nun wieder im Bett mit einem Buch in der Hand. Meine Freunde taten es mir gleich. ,,Was liest du denn da?", fragte ich Mary. ,,Zauberkunst für Fortgeschrittene", las meine Freundin vom Einband ihres Buches ab und machte dabei ein nicht sehr begeistertes Gesicht, ,,Ich muss lernen, sonst schaffe ich die Prüfungen nicht" ,,Jetzt schon?", fragte ich verwundert. ,,Ja", meinte Mary und zuckte unzufrieden mit den Schultern, ,,Und du? Was ließt du?" ,,Ich lese immernoch am Herrn der Ringe", gab ich zur Antwort. ,,Musst du denn gar nicht trainieren?", fragte Mary weiter. ,,Ne, Stark hat uns freigegeben, solange nichts passiert ist", antwortete ich. ,,Du glückliche", seufzte Mary und wandte sich wieder ihren Lehrbuch zu. Aber eigentlich stimmte es: Ich musste mir ein Beispiel an Mary nehmen und lernen oder trainieren. Das hätte mir helfen können, wie es sich noch heute herausstellen würde.
,,Alles in Ordnung, Tracy?", hörte ich Marys Stimme. Ich erwachte tief aus meinen Gedanken. Ich hatte darüber nachgedacht, wie es eigentlich ablaufen würde, wenn jetzt doch etwas passieren würde.
Mary und ich hatten schon lange aufgehört zu lesen und ich war noch etwas liegengeblieben. ,,Öh, ja", antwortete ich. ,,Da ist nämlich jemand, der etwas von dir will. Ich war grad auf dem Weg zur Bibliothek, um das Buch zurückzugeben, sa kam da so ein Typ auf mich zu, der fragte, ob ich deine Freundin wäre und ob ich dich mal holen könnte. Komisch, oder?" Ich schluckte. Hieß das jetzt, es ging los? ,,Ok, dann gehe ich mal zu ihm", sagte ich und machte mich auf, um es zu tun.
Ich lief dorthin, wo Mary gesagt hatte, dass diese Person da auf mich warten würde. Auf dem Weg dorthin liefen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Es ging jetzt wirklich los! Ich würde hoffnungslos scheitern! Oder, naja... Vielleicht auch nicht. Ich hatte ja Grant und Adrian an meiner Seite. Ich war einfach nur unsicher. Ich musste einfach alles auf mich zukommen lassen!
Als ich angekommen war, stutze ich. Da war niemand! Was sollte das? Ich konnte mich doch nich verlaufen haben! Ich war jetzt schon fünf Jahre in Hogwarts, da kannte ich doch jeden Winkel des Schlosses! Ich schaute mich um. Ich war mir sicher, dass ich nahe der Bibliothek war. Daran konnte es also nicht liegen, dass niemand hier war. Also sah ich auf die Uhr. Zu spät konnte ich eigentlich nicht sein. Nachdem mich Mary benachrichtigt hatte, war ich so schnell es ging losgelaufen. Ich entschied mich, zu warten. Vielleicht war die Person nur kurz weggegangen und würde gleich wiederkommen. Ich wartete fünf Minuten, dann zehn, dann wurde es mir zu blöd. Mir wurde klar, dass keiner kommen würde. Mary hatte sich bestimmt einen Spaß mit mir erlaubt. Aber einen ganz schön gemeinen. Sie tut so, als ob mich jemand benachrichtigen will, dass etwas passiert ist und ich mache mir dann Panik und flippe total aus. Der Gedanke machte mich ziemlich sauer. In einem schnellen Tempo lief ich zurück zu unserem Schlafraum. Mary konnte erwas erleben! Als ich sie traf, konfrontierte ich sie nicht gerade freundlich mit der Sache. Doch Mary bestritt Alles: ,,Ehrlich, Teresa, da war jemand! Kräftig gebaut, recht alt..." Mary wirkte sehr ehrlich und panisch, als ob sie sich nicht mit mir streiten wollte und so glaubte ich ihr ubd bekam ein schlechtes Gewissen. Aber ich hatte sowieso nicht wirklich geglaubt, dass Mary so gemein ist. Doch wer sollte nach mir verlangt haben? ,,Tut mir leid", entschuldige ich mich, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, bei meiner besten Freundin. Zum Glück war Mary nicht nachtragend. ,,Weißt du, wer das gewesen sein könnte und was er von mir gewollt hat?", fragte ich sie. ,,Nein, keine Ahnung. Hab ihn noch nie gesehen", versicherte sie mir. Hm, das war seltsam! Wer, der nicht aus Hogwarts kam, sollte mich überhaupt kennen? Ich war neugierig und beschloss den mysteriösen Mann noch eine Chance zu geben und ging nochmals zu den beschriebenen Ort. Doch natürlich war niemand da. Wirklich komisch!
Als ich wieder zum Hufflepuff- Gemeinschaftsraum ging, war dort bereits die Hölle los.
,,Was geht denn hier ab?", fragte ich in die Runde. Alle hatten sich um jemanden in der Mitte versammelt. ,,Bist du das, Teresa? Komm mal her!", hörte ich eine Stimme aus der Mitte der Menschenmasse. Nun schlug mein Herz richtig schnell und mein Kopf wurde richtig heiß. Ich hatte die letzten Tage/ Monate gar nicht mehr an mein Geheimnis gedacht. Doch jetzt... Alle würden es auf einmal erfahren. Ich kämpfte mich durch die Menge und erkannte, dass es Miranda war, die in der Mitte war. ,,Hi, Teresa. Da ich ja die Einsätze leite, wurde ich zuerst informiert", begann Miranda. Ach ja, die Einsätze. Das war ja nochmal gut gegangen. Obwohl man Einsätze auch nicht gerade gut nennen konnte. ,,Was ist passiert?", traute ich mich zu sprechen. ,,Wir sollen untersuchen, ob das Gerücht stimmt, dass Sirius Black hier in Hogwarts ist", fuhr Miranda fort. ,,Ich dachte, Sally und so sind für Einsätze in Hogwarts zuständig", versuchte ich, mich herauszureden. ,,Naja, ich hab gedacht, das heißt Flavius hat gedacht..., nein WIR haben gedacht, dass wir für den Anfang vielleicht jede Hilfe, die wir haben, gebrauchen können", erklärte Miranda. Irgendwie wirkte sie anders, wenn sie von Flavius redete. Lief da was zwischen ihnen? Schade, irgendwie. Ich hatte schon gedacht, ich hätte Chancen bei Flavius. ,,Also, kommst du jetzt mit?" ,,Emm, ja, klar", antwortete ich zögerlich. Miranda nahm mich mit zu den anderen bereits zusammen getrommelten. Dann passierte heute also doch noch etwas!
,,Sag mal, Miranda", fragte ich auf dem Weg, ,,Hat dich zufällig ein älterer, fülliger Mann benachrichtigt, uns zu rufen?" Miranda schien zu überlegen. ,,Nein, das war Mr Pieckock, der Auror" Sie zuckte mit den Schultern. ,,Wieso, was ist mit diesen Mann?", fragte Miranda zurück. ,,Ach, nichts...", wich ich aus. Musste ja nicht gleich jeder wissen, dass ein seltsamer Mann nach mir verlangte.
Wir trafen uns mit den anderen in der großen Halle. Einige sahen erwartungsvoll, manche ängstlich, manche voller Stolz aus.
,,Dann sind wir ja jetzt vollständig", begann Flavius, ,,Gerade vor fünf Minuten wurde uns mitgeteilt, dass Black vielleicht hier um Hogwarts sein soll. Ihr habt es bestimmt schon aus der Zeitung mitbekommen. Es ist nur ein Gerücht, aber deshalb sollen wir es ja untersuchen". Das klang logisch. Und nichtmal so gefährlich. ,,Der Plan ist:", fuhr Miranda Flavius' Vortrag fort, ,,Wir teilen uns in die besagten Teams auf und drehen jeden Stein im und ums Schloss um. Kein Klassenzimmer, kein Schlafraum ist vor uns sicher. Selbst in die Büros der Lehrer werden wir gehen. Adrian, Teresa, Grant, eigentlich seid ihr ja für draußen eingeteilt, allerdings ist das Schloss so groß, dass wir drinnen Hilfe gut gebrauchen können. Flavius und ich werden auch mithelfen. Ihr werdet später außerhalb des Schlosses suchen" ,,Und Jon, Sally", schloss Flavius den gut durchdachten Plan ab, ,,Ihr werdet hier die meiste Arbeit verrichten müssen. Ihr werdet in die Schlafräume gehen" Ich musste gerade daran denken, dass die beiden auch mein Schlafzimmer durchsuchen würden. Sie dürften niemals dieses Tagebuch finden! Zum Glück aber trug ich es immer bei mir. ,,Also gehen wir in die Büros der Lehrer?", fragte Adrian, worauf er Kopfnicken von den Einsatzleitern erntete. Oh, wir bekamen den interessantesten Job. Ich grinste schelmisch. ,,Und was werdet ihr tun, Flavius und Miranda?", fragte Adrian weiter. ,,Wir werden uns die Klassenzimmer vornehmen", antworteten sie. ,,Dann ist ja jetzt alles klar. Klar?", versicherte sich Grant. ,,Jap", sagte ich. Auf gings!
Adrian, Grant und ich hatten uns geeinigt, dass wir zunächst alleine arbeiten und erst, wenn wir etwas gefunden hatten, die Anderen zu rufen. Ich nahm mir vor, außerdem noch nach Marys Geld zu suchen. Das war eine gute Gelegenheit, dazu etwas zu ermitteln. Wer weiß? Vielleicht hingen die Ereignisse zusammen. Nach einer langen Diskussion hatte ich mir das Büro von Professor Dumbledore, Professor Sprout und Professor Lupin erkämpft. Anfangen wollte ich mit dem von Dumbledore. Ich machte mich auf den Weg dorthin. Ich wusste, wo es war. Ich musste nämlich in der dritten Klasse schon einmal dorthin, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich wusste, dass man vor dem Aufgang zu seinem Büro ein Passwort sagen musste, sonst öffnete er sich nicht. Momentan sah man nur einen großen Vogel. Ich fand, der konnte einen schon ziemlich Respekt einflößen. Besonders, wenn man etwas ausgefressen hatte, aber das hatte ich ja nicht. Sofern der Professor sein Passwort nicht geändert hatte, kannte ich es noch. ,,Zitronensorbet", sagte ich übertrieben ernst. Ich fand es ziemlich cool, das Passwort selber zu sagen und es zu kennen, auch wenn es so lustig klang. Der Aufgang öffnete eine Treppe und ich ging hinein. Ich ließ mich durch die sich drehende Wendeltreppe hochtransportieren und strandete vor einer Tür. Bevor ich sie öffnete, überlegte ich nochmal: Durfte ich hier wirklich rein? Hoffentlich war der Professor nicht gerade in seinem Büro. Denn das wäre sehr peinlich, wenn ich da einfach so reingehen würde. Doch ich gab mir einen Ruck und erinnerte mich daran, dass Miranda und Flavius bestimmt alles geregelt hatten und die Lehrer einverstanden waren. Ich sollte nicht immer so viel nachdenken! Und so ging ich hinein.
Ich fand, Dumbledores Büro war sehr groß und schön eingerichtet. Es gefiel mir sehr. Ich hörte ein Geräusch und sah, dass es Fawkes war, der Phönix des Professors. Ich fand diese Tiere so schön. Ich hatte mir zu meinem sechsten Geburtstag mal so einen gewünscht, aber meine Eltern hatten gemeint, ich wäre nicht alt genug für ein eigenes Haustier gewesen. Später hatte ich erst gar nicht versucht, zu fragen. ,,Na, Fawkes? Hab gehört, du bist ein richtiger Held letztes Jahr gewesen? Hast du in letzter Zeit irgendjemanden hier verstecken gesehen, hm?", fragte ich den Phönix. Er sah mich sehr süß an. Zur Zeit war er wieder mal sehr klein. Phönixe konnten ja in Flammen aufgehen und dann aus der Asche neu entstehen und so ewig weiter leben. ,,Nein?", sagte ich, als er -natürlich- nichts gesagt hatte, ,,Na, dann" Ich lächelte den Vogel an. Ich fand, ich war sehr tierfreundlich. Ich sah mich weiter um. Mann, dieses Büro war wirklich groß! Wie sollte ich denn da alles absuchen können!? Ich begann mit den Bildern. Ich sah hinter jeden einzelnen nach, was einige Proteste von den gemalten Personen erforderte. Nachdem ich dazu noch jeden Kleinkram durchsucht hatte -Es waren viele Schulakten dabei-, dachte ich mir, dass es doch keinen Sinn macht, jedes einzelne Ding anzusehen. Von mir aus konnte ich in Schränke sehen, aber nicht jeden Kleinkram. Wir suchten hier eine Person! Auf einmal öffnete sich ein Teil der Wand. Es kam eine Art Becken zu Vorschein. Ich war neugierig wie ein kleines Kind, also ging ich hin und steckte meinen Zeigefinger hinein. Die Substanz war nicht wirklich Wasser, eher etwas anderes. Ich entdeckte ein Regal, was voller Gläschen mit anderen Substanzen in ihnen. Ich begriff, was das war: Es war ein Denkarium. Das kannte ich. Ich persönlich hatte natürlich keins, ich hatte ja noch nicht so viele Erinnerungen. Aber mein Großvater, der ebenfalls ein großartiger Auror gewesen war, hatte eines. Gerade wollte ich eine der Substanzen aus dem Regal hinaus zu nehmen, da wurde mir sofort klar, dass das falsch war. Es waren Dumbledores privaten Erinnerungen, nicht meine. Ich würde sie auf keinen Fall anrühren. Allerdings könnte es sein, dass in diesen Büro noch mehr versteckt war. Wenn das Denkarium verborgen war, könnte noch mehr verborgen sein. Ich ging Zaubersprüche durch. Welcher könnte mir helfen, Verborgenes zu finden? Es dauerte ganz schön, bis er mir endlich einfiel, doch dann fand ich einen Zauber: ,,Apparecium", sagte ich. Ich bemerkte nichts. Das könnte entweder heißen, dass hier nichts mehr versteckt war, oder, dass ich falsch gezaubert hatte. Doch hier vertraute ich mal auf Dumbledore und meine Zauberkünste.
Als nächstes war das Büro von Professor Sprout an der Reihe. Es war bei weitem nicht so imposant wie das des Schulleiters, dafür aber gemütlich. Im Raum waren viele Pflanzen aufgestellt, was typisch für Sprout war. Als ich an einem Bücherregal vorbei ging, erkannte ich viele Kräuterkunde- Schulbücher. Manche von ihnen hatte ich auch gehabt. Aus Interesse schlug ich ein unbekanntes Buch auf und las über hochkomplexe botanische Vorgänge. Ansonsten fand ich nicht viel und natürlich keinen Black. Ich fand nur heraus, dass Professor Sprout eine sehr nette Frau zu sein schien, die sich für Quidditch interessierte. Ihr liebstes Team waren die Chudley Cannons, was ich rein zufällig erfahren hatte, als ein vergilbtes Poster der Mannschaft hinter einer Pflanze, die ich aus Versehen heruntergeworfen hatte, zu Vorschein kam. Ich warf einen Blick auf den Schreibtisch. Nein! Darauf lagen Klausuren. Aus unserer Jahrgangsstufe! Ich kam einen Schritt näher. Es kostete mich einige Überwindung, doch dann ging ich wieder weg. Das wäre ja noch schlimmer, als private Erinnerungen eines Lehrers anzusehen, gewesen. Hier war Black aber ganz sicher nicht.
Als letztes kam ich in das Büro von Professor Lupin. Hier war ich ja erst letztens gewesen. Ich begann, zu suchen. Ich ging vor, wie on den vorherigen beiden Büros. Insgesamt gefiel mir dieses Büro am liebsten. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Nachdem ich wieder alles durchsucht hatte, wollte ich fast wieder gehen. Doch dann hörte ich ein Geräusch aus dem Kamin. Huch, was war das? Das Feuer war gerade dabei auszugehen. Ich konnte mir nicht erklären, weshalb das Feuer so verrückt spielte. Ich ging vorsichtig ein paar Schritte auf es zu. Aus der Ferne meinte ich, ein paar Gesichtszüge im Feuer erkennen zu können. Doch ich konnte mich auch täuschen. Ich ging noch ein bischen näher heran. Da hörte ich, wie sich die Tür öffnete. ,,Ah, Hallo Teresa", begrüßte mich der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Das war mir jetzt peinlich. Ich hatte in seinem Büro rumgeschnüffelt. Im Grunde brauche es mir gar nicht peinlich zu sein, schließlich war es mir befohlen worden, aber dennoch war es mir unangenehm. ,,Bin wieder weg", sagte ich schnell und huschte durch die Tür. ,,Ach, nicht schlimm, bleib ruhig noch ein wenig", meinte der Professor noch, doch ich konnte es nicht mehr hören, denn ich war schon verschwunden.
Nun war ich mit den Büros der Lehrer durch und musste mich den Außenbereich zuwenden. Draußen warteten Adrian und Grant schon auf mich. ,,Hi, erfolgreich gewesen?", fragte uns Grant. ,,Kommt darauf an, was du mit 'erfolgreich' meinst", entgegnete Adrian darauf, ,,Du, Teresa?" Ich antwortete nicht. Ich war zu geschockt. Denn aus der Ferne sah ich einen fülligen, alten Mann wegrennen. Keine Frage, das war der Mann, den Mary mir beschrieben hatte!
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