Freitag, 12. Dezember

Der November verging schnell. Er war so ein Monat, der eher unwichtig war, fand ich. Es war nicht komplett winterlich wie im Dezember, aber auch nicht herbstlich wie im Oktober. Nun war es Dezember. Draußen lag schon Schnee. Alles sah aus wie eine perfekte Winterwelt. Den Winter in Hogwarts zu verbringen, war eines der schönsten Ereignisse im Jahr. Nach der Schule hatte ich heute mit Peter, mit dem ich auch ab und zu Zeit verbrachte, einen Schneemann gebaut. In den Höfen des Schlosses standen dutzende. Wir waren wohl nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen waren. Aber unserer war meiner Meinung nach einer der schönsten. Ich hatte in letzter Zeit sehr, sehr viel über Adrians, Grants und meine Begegnung mit Auric Whitehall nachgedacht. Das war eine Sache, die einen nicht einfach aus dem Kopf ging. Eine Sache, die mich besonders beunruhigte war, dass Auric mich aus irgendeinem Grund nicht verletzen durfte. Das passte doch nicht dazu, dass er nur Kontakt mit mir aufnehmen wollte, weil er von unserem Team mitbekommen hat! Außerdem war er in Kontakt mit Sirius Black! Sirius Black!! Das vereinfachte die Sache nicht gerade. Hatte er einen Nutzen an mir? Brauchte er einen Werwolf, um mehr Morde anzurichten? Oder hatten wir uns alle in ihm getäuscht. War er gar nicht der brutale Mörder, der auf allen Fahndungsplakaten zu sehen war? Aber nein. Die Nachrichten sagen, dass er ein brutaler, gemeiner Mörder ist. Und die Nachrichten lügen nie! Ich konnte diesen Gedanken selber nicht glauben. Oder hatte Whitehall mich wirklich wegen meinem Vater aufgesucht? Diese Vermutung hatte ich eigentlich immer ausgeschlossen. Denn ich glaube, Mr Whitehall wusste gar nicht, dass es mein Vater war, der ihn gefasst hatte. Ich hatte ebenfalls gründlich darüber nachgedacht, ob ich meinen Freunden Mary und Joanne darüber erzählen sollte. Am Ende hatte ich mich dann dafür entschieden, es ihnen nicht zu erzählen. Es fiel mir schwer, aber dann musste ich sie nicht anlügen. Außerdem hatte ich ja schon ein Geheimnis vor ihnen, da ist ja ein weiteres auch nicht so schlimm. Ich verbrachte sowieso in den letzten Tagen und Monaten nicht mehr so viel Zeit mit ihnen. Ich hatte viel zu tun und verbrachte meine übrige Zeit öfter mit Adrian oder Grant, manchmal auch mit Miranda. Aber meine Freunde schien das nicht zu stören. Unser Verhältnis blieb zum Glück das selbe wie sonst auch. Grant und Adrian hatte ich aufgetragen, möglichst niemanden von dem, was Whitehall gesagt hatte, zu erzählen. Doch jetzt werde ich nicht mehr so viel darüber nachdenken. Später würde ich nochmal über meine Theorien drüber lesen, dafür habe ich sie gerade ja aufgeschrieben. Doch jetzt wollen meine Freunde und ich erstmal eine Schneeballschlacht machen.

Wir hatten uns in einem Hof mit genügend Schnee versammelt. Fast alle meiner Freunde wollten mitmachen. Nur Grant nicht, er fand das zu 'kindisch'. Er war eben doch ganz schön hochnäsig. Er war aber dennoch gekommen, um zuzusehen. ,,Okay, die Mannschaften stehen fest", übernahm Grant die Rolle des Kommentators, ,,Auf der einen Seite Adrian, Jon, Silvester, Fred, George und Flavius. Auf der gegnerischen Seite Joanne, Miranda, Peter, Teresa und Mary" ,,Hey, wir sind einer weniger", beschwerte sich Mary. Unsere Gegner zuckten mit den Schultern. ,,Ach, das passt schon. Wir sind sowieso viel besser", behauptete Peter. ,,Na, das wollen wir man sehen", sagte Silvester und begann damit die Schlacht. Joanne übernahm bei uns die Rolle, der Bällemacherin. Ich wurde ein paar Male getroffen. Am häufigsten von Adrian. Der hatte es auf mich abgesehen! Ich musste mich verteidigen! Ich schnappte mir von Joanne ein paar Bälle und nahm die Verfolgung von Adrian auf. Natürlich hörte er nicht auf, mich zu bewerfen. Ich traf ihn ein paar Mal. Ziemlich oft wurde ich auch von den Zwillingen Fred und George getroffen. Ich kannte sie nicht wirklich gut, aber werfen konnten sie! Sie waren aus Gryffindor und ungefär in meinem Alter. Es freute mich wirklich riesig, hier mit meinen besten Freunden eine Schneeballschlacht zu veranstalten. Ich hatte nach all dem Stress, der sonst immer passierte, endlich mal wieder Spaß. Es war toll, dass es in Hogwarts sogar erlaubt war, Schneebälle zu werfen. In so manchen Muggel- Schulen war es das nicht. Leider ging uns dann irgendwann der Schnee aus und wir beendeten die Schlacht. ,,Und wer hat jetzt gewonnen?", wollte Jon wissen. ,,Ich würde sagen: keiner", beschloss Adrian, ,,Es geht uns ja eigentlich nur um den Spaß. Wir wurden alle gleich oft getroffen" ,,Stimmt", meinten auch Joanne, Mary und ich. ,,Na, gut...", sagten Silvester und Jon. Ich setzte mich mit Joanne, Adrian, Silvester und Miranda auf eine Bank. ,,Das hat jetzt Spaß gemacht!", stellte Joanne etwas aus der Puste fest. Ich war genau ihrer Meinung. ,,Kennt ihr dieses eine Buch von Gilderoy Lockhart?", fragte Miranda, die ganz gerne las. ,,Mmh, Lockhart ist nicht so meins...", sagte Silvester. Seine Bücher waren auch nicht gerade so mein Geschmack, auch schon bevor er hier in Hogwarts war und dann verrückt geworden war. ,,Ich habe es auf jeden Fall gelesen und es war sehr spannend", klärte uns Miranda auf, ,,Kaum zu glauben, dass dieser coole Typ, der Autor, jetzt in der Psychatrie ist!" ,,In der Psychatrie!", kicherte Adrian. Ich konnte es mir auch schlecht vorstellen, doch er hatte nun mal sein Gedächtnis verloren. ,,Habt ihr auch gehört, dass hier in der Schule ein Werwolf ist?", fragte uns Silvester. Jetzt fing er wieder mit diesen Thema an! ,,Und Snape scheint davon zu wissen!" ,,Stimmt, letztens im Unterricht war das schon seltsam. Wie er darauf bestanden hat, dass wir das Thema Werwölfe durchnehmen. Dabei haben wir das ja schon längst gemacht. Und bei den anderen Klassen wollte er es auch unbedingt durchnehmen!", stellte Joanne fest. Das hatte mich auch sehr beunruhigt. Hatte gerade Snape mein Geheimnis geknackt? Ich hielt mich bei der ganzen Unterhaltung zurück, wie ich es immer tat. Ich musste immer vorsichtig sein. Silvester nervte. Er schien von dem Thema echt begeistert zu sein und verbreitete sein Gerücht überall. ,,Patricia aus der ersten Klasse meint, letzten Monat bei Vollmond einen gesehen zu haben" ,,Ja, aus der ersten Klasse! Das hat die sich bestimmt nur zusammengesponnen!", wandte Miranda ein. Immerhin Miranda war nicht Silvesters Meinung. Aber letzten Monat... Da hatte ich mein Mittel genommen. Ich konnte das nicht gewesen sein! Das hieß, entweder diese Patricia hatte es sich wirklich nur ausgedacht, oder es gab hier unter uns wirklich noch einen Werwolf. Das passte auch zu meiner ersten Verwandlung dieses Jahr. Dort dachte ich auch, weitere Spuren gesehen zu haben. Ich wüsste nur zu gerne, wer es war. Er hielt seine Identität auch geheim. ,,Also letzten Vollmond habe ich tief und fest geschlafen", trug ich jetzt doch zur Unterhaltung bei. ,,Ja, du schläfst ja sowieso immer", kam jetzt auch Mary zu uns, ,,Du bist fast immer gar nicht zu wecken! Und schnarchen tust du auch!" ,,Stimmt!", meinte Joanne ebenfalls. Gut, sie hatten nie bemerkt, dass ich mich manchmal raus schleiche. Aber dass ich schnarche, kann schon sein. ,,Man entdeckt immer neue Seiten an dir, Tracy", stellte Miranda fest und wir lachten alle.
Jetzt auf einmal kam eine Horde Slytherin aufgeregt auf uns zu. ,,Was ist denn da los?", fragte Silvester, der ein paar seiner Freunde erkannt hatte. Die Meute öffnete sich und ein ziemlich verschreckt aussehender Draco Malfoy kam zu Virschein. ,,Ich muss euch etwas erzählen!", sagte er.

Ich mochte den jungen Malfoy wenig. Sein Charakter mochte vielleicht ganz nett sein, aber was für einen Gefallen konnte man daran haben, andere Menschen ständig zu diskriminieren?! Ich konnte es einfach nicht ab, wenn man andere Leute schlecht zu machen, um sich selber groß zu fühlen. Außerdem trug er ziemlich dick auf. Wie gerade. ,,Ich war in Hogsmeade, ja? Wie es für uns Schüler üblich ist", begann er zu erzählen. ,,Und dann? Was ist daran denn so besonders?", fragte Miranda. ,,Warte. Das seltsame kommt gleich!", antwortete Gregory Goyle, einer von den treuen Begleitern Malfoys. Draco fuhr fort: ,,Da bin ich in Richtung Heulende Hütte gegangen und dann..." Er machte eine theatralische Pause, ,,Dann wurde ich aus dem Nirgendwo angegriffen! Einfach so. Und jetzt kommt's: Nirgendwo war ein Angreifer zu sehen!" ,,Ist ja ein Ding!", meine Adrian erstaunt. ,,Ja, nicht?", meldete sich Vincent Crabbe zu Wort, ,,Ich war auch dabei!" ,,Es war ein super spannender Kampf! Zuerst dachte ich, er hätte mich. Ich wusste ja gar nicht, gegen wen oder was ich da kämpfte!", erzählte Draco. Langsam wurde es mir zu langweilig. Draco wiederholte sich und übertrieb sehr. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Angreifer eine Armee von Tieren heraufbeschworen hatte, wie es Draco uns weismachen wollte. Doch der Anfang war interessant. Ein unsichtbarer Angreifer? Ich sah zu Grant und unsere Blicke meinten das gleiche: Das war doch was für das Team! ,,Und kannst du das auch beweisen?", zweifelte Mary an der Erzählung. Es folgte eine kurze Diskussion. ,,Ach, frag doch Granger oder Weaselby, die waren auch dabei", verteidigte Crabbe wütend Malfoy, worauf er von Draco gleich einen Stoß gegen den Arm kassierte. Es war wohl doch nicht so viel wahres an Malfoys Geschichte dran. Doch einen Blick war die Sache wert. Das Team musste nach Hogsmeade.

Wir hatten uns mit den anderen Mitgliedern am Schlosstor verabredet. ,,Ich denke, wir müssen nicht alle mitkommen", entschied Flavius, ,,Vier, fünf Leute sollten reichen" ,,Ich würde sagen, Grant, Teresa und Adrian sollten auf jeden Fall mitkommen", schlug Jon vor, ,,Sie waren das letzte Mal doch so erfolgreich" Ich freute mich etwas über dieses Lob. ,,Stimmt, außerdem sind wir das Außeneinsatz- Team", antwortete Grant auf Jons Vorschlag. ,,Ich würde auch vielleicht gerne mitkommen", sagte Flavius. ,,Okay", meinten wir. ,,Dann nehme ich mir Ron Weasley und Hermine Granger vor", schlug Miranda vor, ,,Crabbe hat doch gesagt, sie waren auch dabei" ,,Gute Idee", lobte ich. Und nach diesen Plan taten wir es auch.

Auf dem Weg nach Hogsmeade dachte ich über die noch anstehenden ZAG Prüfungen nach. Die hatte ich erst einmal nicht beachtet. Doch der Termin für sie rückte immer näher. Ich nahm mir vor, bis zum Ende des Monats mit dem Lernen zu beginnen, ansonsten würde ich Probleme bekommen. Ich hatte Adrian mal darüber befragt, wie die Prüfungen der fünften Jahrgangsstufe verlaufen waren. Er hatte gemeint, dass sie gar nicht so schwer waren, sofern man genügend  gelernt hatte. Außerdem musste man ein paar Sympathiepunkte bei den Lehrern hben. Die hatte ich, denke ich... Naja, ob Professor Snape überhaupt das Wort Sympathie kannte, da war ich mir nicht sicher, aber da war er von den Lehrern der einzige. ,,Hast du Angst vor den ZAGs?", wollte ich von Flavius, der ja auch in meiner Jahrgangsstufe war, wissen. ,,Neee", antwortete er gelassen, ,,Krieg ich schon hin" Flavius' Gelassenheit hätte ich auch gerne. Aber vielleicht simulierte er auch nur.

Hogsmeade war nicht sehr weit von Hogwarts entfernt, also dauerte es nicht  lange, bis wir im Dorf angekommen waren. Noch mehr als Hogwarts im Schnee liebte ich Hogsmeade im Schnee. Diese kleinen Häuschen mit weißen Dächern und Kaminen. ,,Wie gehen wir jetzt vor?", fragte ich an Grant gewandt. ,,Lasst uns es so einfach machen wie möglich", schlug Flavius statt ihm vor, ,,Ich würde mich einfach ein wenig umhören. Vielleicht ist den anderen hier auch etwas aufgefallen" Das hielt ich für eine gute Idee. ,,Hmm", sagte Grant, ,,Na gut" ,,Teresa und ich gehen zusammen und Grant und Adrian", entschied Flavius. Es gab keine Einsprüche.

,,Also gut, wo wollen wir als erstes hingehen? Zonkos Scherzartikelladen?", schlug ich vor. ,,Hm", machte Flavius, ,,Wir sollten uns nicht so auf die Läden konzentrieren. Wir sollten es ernst meinen" Stimmt, ich hatte mich eher auf den Spaß konzentriert und die Mission vernachlässigt. ,,Na gut. Also was schlägst du vor?", fragte ich ihn. ,,Lasst uns in die Drei Besen gehen. Dort tummeln sich die meisten Schüler", antwortete Flavius. Das war eine vernünftige Idee. Die Drei Besen waren nicht weit von unseren Standpunkt entfernt. Hogsmeade war ja nicht sehr groß, deshalb waren die Wege kurz. Wir schwiegen beim Gehen. Ich überlegte, ob ich ein Gespräch anfangen sollte. Doch über was? Mich interessierte es ja brennend, ob Flavius Miranda näher gekommen war. Ich war mir aber nicht sicher, ob Flavius in der Stimmung für ein solches Gespräch war. Gerade wirkte er etwas gestresst. Ich wollte ihn nicht verärgern. Doch dieses peinliche Schweigen regte mich auf. Ich holte Luft, um etwas zu sagen, doch schon unterbrach Flavius mich: ,,Wir sind da. Komm!" Er öffnete mir die Tür und machte eine Geste, dass ich eintreten sollte. ,,Lasst uns dort hinten an den Tresen hingehen, dort sind die meisten Schüler", sagte ich in der Kneipe. Wir setzten uns neben ein paar Schüler aus der dritten Jahrgangsstufe. Das alte Gebäude war voll von Schülern, Leuten, die sich aufwärmen wollten und magischen Wesen. ,,Was darf ich Ihnen bringen?", wollte ein Kellner wissen. Daran hatte ich gar nicht gedacht! Ich hatte kein Geld dabei. Aber, um die Mission zu erfüllen, mussten wir uns unter die Leute mischen und das tun, was sie tun und uns mit ihnen unterhalten. Wir konnten nicht einfach in die Drei Besen gehen, wenn wir nichts bestellten. ,,Ich nehme ein Butterbier", orderte Flavius währenddessen. Etwas bettelnd schaute ich zu ihm hinüber. ,,Ich hab kein Geld dabei", sagte ich ziemlich kleinlaut. ,,Na gut, ich leih dir was", meinte er noch genervter, als er überhaupt schon war. ,,Ok, dann auch 'n Butterbier, bitte", bestellte ich und gleich darauf wurden sie uns schon gebracht. ,,Hallo, Longbottom", begrüßte Flavius unseren Sitznachbar. Er schien ihn, in Gegensatz zu mir zu kennen. ,,Hi", sagte ich auch. ,,Sag' mal, ist dir heute gerade etwas aufgefallen?", kam ich gleich zum Thema. ,,Was sollte mir aufgefallen sein?", fragte Longbottom nach. ,,Etwas seltsames, unerklärliches" Flavius nahm ein Schluck seines Butterbieres, ,,Draco Malfoy meinte, er wurde von einer unsichtbaren Macht aus dem Hinterhalt angegriffen" ,,Naja, nicht dass ich wüsste...", überlegte Neville Longbottom. ,,Schade", sagte ich. Wäre ja auch zu schön gewesen. ,,Oder doch!" Ich hörte wieder genauer hin. ,,Ich war heute im Honigtopf. Hab' mir 'nen Lolli gekauft. Ich wollte gerade an der Tür, da löste er sich aus meiner Hand und schwebte davon!", erklärte uns Neville. ,,Echt? Vielleicht war es nur ein Schwebezauber?", fragte ich. ,,Könnte sein. Aber niemand wäre da gewesen, der seinen Zauberstab gezogen hatte", antwortete Longbottom. ,,Interessant", meinte Flavius langsam. Ich nippte an meinen gesponsorten Butterbier. ,,Naja, ich muss dann auch mal wieder", verabschiedete sich Neville, der sein Bier längst ausgetrunken hatte. Das war nicht schlimm. Wir hatten gehört, was wir hören wollten. Als Neville weg war, traute ich mich dann doch Flavius etwas zu fragen: ,,Ist eigentlich etwas, Flavius?", fragte ich ganz vorsichtig und freundlich, ,,Du wirkst, seitdem wir hier in Hogsmeade sind, irgendwie angestrengt" ,,Teresa, lass' es einfach, okay", schnaubte Flavius darauf verärgert, bezahlte und ging hinaus. Ich folgte ihm.

Ich hatte mir schon gedacht, dass Flavius auf dem Weg zum Honigtopf war. Dort trafen wir auch auf Adrian und Grant. ,,Habt ihr etwas herausgefunden?", fragte Grant erwartungsvoll. ,,Ja, hier beim Honigtopf soll der Lolli eines Schülers namens Neville Longbottom weggeschwebt sein", antwortete ich und sah dabei zu Flavius. Er sah zum Glück nicht mehr sehr wütend aus. Dann war diese Sache zwischen uns geklärt. Es erleichterte mich wirklich, zu wissen, dass er keinen Groll mehr auf mich hatte. Ich wollte, dass unsere Freundschaft weiter bestand. ,,Dann lasst uns das mal untersuchen", regte Adrian uns wieder zum Arbeiten an. Wir gingen in das Süßwarengeschäft. Ich wandte mich dem Ort zu, an dem Neville uns beschrieben hatte, dass es passiert war. Grant ging zu der Verkäuferin und befragte sie. ,,Hast du eine Ahnung, wie man herausfinden kann, ob hier gezaubert wurde und welcher Zauber überhaupt angewandt wurde?", wollte ich von Adrian, der neben mir stand, wissen. ,,Ganz ehrlich: Keine Ahnung", meinte dieser. ,,Man könnte es vielleicht mit einem Offenbarungszauber versuchen", mischte sich Flavius mit ein. ,,Stimmt", sagte Adrian. Flavius versuchte es mit seiner Idee, doch er fand nichts. ,,Komisch", sagte ich, ,,Sehr mysteriös" Grant kam zu uns. ,,Hat sie etwas bemerkenswertes gesagt?", fragte Adrian ihn. ,,Nicht wirklich", murmelte Grant, ,,Sie meint, dass niemand gesehen hat, wie der Lolli wegschwebte. Longbottom sei der einzige gewesen, der es bemerkt haben soll" ,,Dann bleibt diese Frage eben ungeklärt", sagte Flavius, ,,Ich hatte sowieso nicht gedacht, dass das hier etwas mit Sirius Black zu tun haben könnte" ,,Na gut, dann zischen wir halt wieder ab", beschloss Adrian. ,,Halt, wartet", rief ich, als die Jungs schon hinaus gehen wollten. ,,Was ist, Tracy", fragte Adrian, der mit einen Fuß schon aus der Tür war. ,,Wollen wir nicht noch ein wenig hier bleiben. Rein aus Forschungszwecken, natürlich", sagte ich und zwinkerte dabei. Die Verkäuferin hatte verstanden, was ich meinte und kicherte leise. ,,Na gut, bleib' du doch noch hier und wir gehen dann schon mal los", schlug Grant vor. ,,Okay", willigte ich ein. ,,Frauen und Shoppen", murmelte Grant beim Weggehen ,,Tschüss", verabschiedete sich Adrian lachend von Grants Witz, ,,Wir warten nicht auf dich" ,,Ist gut", sagte ich.

Die Jungs verschwanden zurück nach Hogwarts. Ich hatte zwar kein Geld dabei, aber all die Süßigkeiten anzusehen, erfüllte mich auch mit Freude. Süßigkeiten waren eine große Leidenschaft von mir. Deshalb liebte ich den Honigtopf. Alles war bunt und voller Süßigkeiten. Es gab alles, was man wollte. Von Lakritzzauberstäben bis zu Kürbissaft. Am liebsten mochte ich Bertie Botts Bohnen, auch wenn manche Geschmacksrichtungen nicht die besten waren. Die Verkäuferin sah mich wohl, wie ich die Bohnen ansah, denn sie fragte, ob ich sie kaufen wollte. ,,Tut mir leid, ich habe kein Geld dabei", erklärte ich ihr. ,,Ach, weißt du was? Ich schenke sie dir", sagte die Frau großzügig. ,,Vielen Dank", bedankte ich mich. Das hatte ich nicht erwartet. Jetzt hatte es sich sogar gelohnt, hierher zu kommen. Erfreut von dem großzügigen Geschenk verließ ich den Laden. Draußen überlegte ich, ob ich doch noch zu Zonkos Scherzartikelladen gehen sollte, doch ich überlege es mir anders. Ich sollte nicht sehr viel später als die Jungs zurück kommen, es wurde nämlich schon spät und die meisten Hogwarts-Schüler begannen auch, sich auf den Weg zurück zu machen. Also lief ich den Mengen an Schülern hinterher. Ich war schon wieder bei den Drei Besen angekommen, da bemerkte ich etwas seltsames. Die Tür öffnete sich einfach so und im Schnee waren Fußspuren zu sehen. Aber niemand, der sie hinterlassen haben könnte! Das konnte nur mit Malfoys Begegnung zu tun haben! Entschieden beschloss ich, ihr zu folgen. Die Spur ging durch einen Chor, der empört seinen Gesang abbrach. Dadurch, dass so ein Durcheinander entstanden war, gelang es mir, mich unbemerkt an die Fersen der Spur zu heften. Ich folgte ihr eine ganze Zeit lang bis es in einen Wald ging. Dieser Wald war gar nicht weit von der Heulenden Hütte entfernt. Und dorthin traute ich mich alle Male nicht. Ich drehte mich um und lief zurück, um wieder ins sichere Hogwarts zu kommen. Als ich wieder im Dorf war, bereute ich es zwar etwas, dass ich mich nicht getraut hatte, das unsichtbare Wesen näher zu verfolgen, aber die Jungs und ich waren ja zu den Schluss gekommen, dass wir diese Sache ungeklärt lassen konnten.

Hallo :)
Nach einer längeren Ferienpause gibt es hier endlich mal wieder ein Kapitel.
Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, beruht dieses Kapitel sehr auf den Ereignissen im Film. Ich habe zwar das Buch gelesen, allerdings habe ich jetzt beschlossen, dass diese Fanfiction größtenteils auf den Film basiert.
Außerdem ist der Wochentag bei den Datum jetzt nur noch irgendeiner, der zu der Story im Kapitel passt.
Danke fürs Lesen :)

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