𝟼. 𝙵𝙴𝙱𝚁𝚄𝙰𝚁 𝙱𝙸𝚂 𝟷𝟷. 𝙵𝙴𝙱𝚁𝚄𝙰𝚁 𝟷𝟿𝟶𝟶

Eine ganze Weile sitze ich schon hier an dem kleinen Tisch bei mir zuhause und starre auf die Seite in meinem Tagebuch, die sich in diesem Moment mit Wörtern füllt.
Wahrscheinlich wird das, was auf den folgenden Seiten steht, nicht mehr als ein Gewirr aus Wörtern und Firlefanz sein, denn eigentlich sitze ich nur hier und schreibe.
Ich denke nicht, ich schreibe nur...
Seit dieser Woche sitzt Greywood, ein Schwarzer mit indianischer Abstammung, bei uns in der Zelle, und gerade bekomme ich nicht einmal mehr zusammen, warum, denn das, was er von sich gab, war das eigentlich Interessante.
Er machte Anspielungen - viele Anspielungen, die selbst ein... ein fünfjähriges Kind hätte verstehen können.
Sofort wusste ich, was er meinte, und wenn ich mich zu Anfang noch nicht gefragt hatte, woher er das wusste, dann tat ich es spätestens, als seine Anspielungen kürzer, aber gleichzeitig präziser wurden.
Er wusste es, alles wusste er...
Irgendwann entschied ich mich dazu, einen Hilfssheriff bei ihm abzustellen, und als ich aus der Tür des Büros in Rhodes trat...
Vielleicht sollte ich mir doch noch einmal überlegen, ob ich das Ganze hier wirklich schreiben sollte.
Ich sah nach rechts, wo sich die Anbindestelle des Büros befand.
Dort lag... lag Holly...
Noch immer angebunden lag sie dort und atmete nicht mehr...
Ich hatte Glück, dass gerade Moriarty, Haylie, Madow, Sindo, Grace McCrea (sie besitzt seit einiger Zeit den Saloon in Blackwater) und E Van de Vooert (ein durchaus lustiger Holländer, der nicht nur Schreiner ist, sondern auch Haylie sehr nahe zu stehen scheint) vorbeikamen.
Ich stand nur da und starrte vor mich hin, fast wie ins Leere, während entsprechende Personen die Initiative ergriffen.
Schnell war eine Kutsche besorgt und schließlich fanden wir uns in den Heartlands, die in der Nähe von Valentine sind, wieder.
Van de Vooert, Moriarty und Sindo begruben sie und ich saß noch lange an ihrem Grab, selbst als es zu regnen begann.
Holly,...
Seit ich klein war, warst du stets meine treue Begleiterin, hast mir in jeder Lebenssituation zur Seite gestanden...
Und jetzt... Jetzt habe ich dich begraben müssen...
Verzeih mir, dass ich während des Schreibens schon wieder den Tränen nahe bin.

Für den Rest der Woche blieb Moriko Madow bei mir und erzählte mir, sie würde genau wissen, wie es ist, diesen Verlust durchstehen zu müssen.
Wir unterhielten uns viel und auch wenn ich sie nie wirklich unsympathisch gefunden hatte, wurde sie mir dabei noch sympathischer.
Zurück in Rhodes fanden wir ein Päckchen neben der Tür des Büros, welches dort schon eine ganze Weile lag, denn ich hatte es diese Woche aus dem Augenwinkel zumindest schon einmal registriert. Ich bat Mori, es aufzumachen, denn es war für mich, und schließlich hielt sie mir eine Akte hin, deren Inhalt sie mir ebenfalls vorlas.
Auf dem Weg nach Hause, Mori bestand darauf, mich zu begleiten, sprach ich kein einziges Wort.
Auch mit Ryan, der warum auch immer auf meiner Veranda gesessen hatte, sprach ich nur das Nötigste, wich jedweden Fragen aus, und auch Mori, was ich ihr hoch anrechne, sagte kein einziges Wort zu meinem Zustand. Ich erzählte ihm lediglich, dass Holly gestorben war, und verschwand dann im Haus.
Mittlerweile ist es mitten in der Nacht, doch erst jetzt habe ich die Kraft gefunden, all das, was Mori mir vorlas, noch einmal selbst zu lesen.
Wie sagte Goodnight noch, als er Mori und mich mit dem Päckchen in der Hand vor dem Büro stehen sah?
Er redete irgendetwas von einem baldigen Gewitter und dass es kein Feuer geben würde.
Und oh, wie Recht er damit hat, denn es war töricht von ihm diese Akte vermutlich selbst vor dem Büro zu platzieren!
Jetzt wird er sterben!
Er wird für all das Büßen, was er mir damit angetan hat!
Mir ist sowas von egal, ob das irgendwer herausfindet!
Er soll bluten!
Er soll genauso sterben wie meine Eltern es sind, zu der Zeit, als er Dep. US. Marshall war und inmitten unseres Hauses stand!
Und er wird!
Ganz egal, ob mich das meinen Job oder sogar meinen Kopf kostet!

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