𝟿. 𝙱𝙸𝚂 𝟷𝟻. 𝙾𝙺𝚃𝙾𝙱𝙴𝚁 𝟷𝟾𝟿𝟿
Diese Woche bin ich von Sindos Ranch zum Krankenhaus geritten. Dort habe ich nur Miller angetroffen, der wieder meinte, mir erzählen zu müssen, dass ich ja falsch gehandelt hätte.
Er meinte, seine Kollegen zu befragen, wäre wichtiger als einen Täter, der sich stellen will.
Er hat sich darüber ausgelassen, wie ich denn Hope MacKenzie meinen Kollegen vorziehen könnte, worauf ich geantwortet habe, dass ich mich wieder mit ihnen befasst hätte, wenn die ganze Situation anders verlaufen wäre.
Frank, er hatte uns gehört, da wir unsere lautstarke Auseinandersetzung auf dem Balkon führten, gesellte sich dazu und sagte: Es wäre absolut nicht in Ordnung, wie er mit mir spricht, denn schließlich bin ich mittlerweile seine Vorgesetzte.
Da er sich das nicht weiter bieten lassen wollte, hat er den Balkon schließlich verlassen und Frank hat versucht, mich dazu zu bringen, mich wieder zu beruhigen, indem er auf mich einredete.
Schließlich riet er mir, ans Wasser in der Nähe des Krankenhauses zu gehen, um mich abzureagieren, was ich schließlich tat.
Doch zu allem Übel kam Miller daher.
Da ich in diesem Moment absolut keine Nerven dafür hatte, mich noch einmal mit ihm zu unterhalten, obwohl er mich ansprach, ignorierte ich ihn einfach und ging zurück zu Holly, die vor dem Krankenhaus stand.
Ich entfernte mich vom Krankenhaus und habe Hope und die Dame getroffen, die ihre Maskierung nicht abnimmt.
Hope sprach mich auf den Vorfall in Miss Parkers Restaurant an und darauf, ob es diesbezüglich schon Neuigkeiten gab, doch ich musste das verneinen, denn schließlich hatte ich bezüglich der Entführung andere Dinge zu tun.
Ich bin zurück nach Rhodes geritten und habe Morrison getroffen, mit dem ich mich ein wenig unterhielt. Dann passierte auf der Straße etwas.
Hope MacKenzie war anscheinend mit einem anderen Bürger zusammengestoßen, weshalb ich meine Aufmerksamkeit auf sie und die Leute, mit denen sie unterwegs war, richtete.
Ein wenig unterhielten wir, also Morrison, die beiden MacKenzie-Schwestern, die Frau mit Maskierung, und ich, uns noch, bevor Miller ankam und fragte, ob ich Zeit für ein Gespräch hätte.
Nur seine Anwesenheit ließ mich wieder hochfahren, weshalb ich zu ihm sagte, dass wir das später machen würden.
Dann habe ich mich von allen verabschiedet und bin aus der Stadt heraus in Richtung Strawberry geritten. Kurz hinter der Stadt traf ich Moriarty und Allison, die mich schließlich begleitet haben.
In einem Goldgräberlager im Gebiet des Little Creek River hielten wir an und Frank und ich erzählten Allison noch einmal genau, was mit Miller vorgefallen war.
Eben jener schrieb mir kurz darauf ein Telegramm.
(In diesem Moment wünschte ich wirklich, dass es dort keinen Telegrafen geben würde.)
Als wir nun alle am Wasser saßen, kam Miller, dem ich geschrieben hatte, wo wir waren, an und wir sprachen noch einmal.
Wieder warf er mir vor, dass ich falsch gehandelt hätte, und sagte auch noch einige andere Dinge, die seinen Unmut darüber, dass ich nun diesen Deputy-Marshall-Stern trug, zum Ausdruck brachten.
Irgendwann reichte es mir, und da ich sowieso wieder sauer war, entgegnete ich wütend: „Wenn Sie meinen, dass ich falsch gehandelt hätte, dann übertrage ich das nächste Mal, wenn sowas passiert, alle Verantwortung auf Sie!
Und dann beurteile ich einmal, ob Sie meiner Ansicht nach falsch gehandelt haben in einer Situation, in der Sie, da es an Ihnen alleine liegt, was Sie tun, für mich richtig gehandelt zu haben!"
Ich weiß, dass ich mit ihm arbeiten muss und mit ihm klar kommen muss, aber das heißt noch lange nicht, dass ich ihn mögen muss, denn gerade ist er auf dem besten Weg dahin, dass ich genau das nicht mehr tue!
Na ja, zumindest ist er dann abgehauen, worüber ich sehr froh war.
Allison, Moriarty und ich haben dann noch kurz über den Vorfall in Parkers Restaurant gesprochen und wie das vielleicht mit dem Fall auf der Gudri Farm zusammenhängen könnte.
Annabell Parker könnte sich theoretisch an Hope rächen wollen, weshalb sie sie vergiftet haben könnte, denn schließlich versteht sich Parker mit Benavidez sehr gut.
{Mittlerweile wissen wir, dass Hope eine Vergiftung davongetragen hat}
Die Frage ist nur, ob das wirklich so ist, denn an sich gibt es noch andere Möglichkeiten.
- Hope könnte sich selbst vergiftet haben
- Hope hat eine Allergie gegen etwas, das im Essen ist.
- Hope könnte tatsächlich vergiftet worden sein.
Die Frage beim letzten Punkt ist nur: Von wem?
Angenommen, es ist Gift gewesen:
Hier ist die Frage, ob es Gift ist, das sofort wirkt. Dann könnten es sowohl Parker als auch diejenigen gewesen sein, die mit Hope da waren, sogar der Doc. selbst.
Wenn es jedoch ein Gift ist, das mehrere Stunden braucht, bevor es wirkt, könnte es jeder gewesen sein.
Wenn man nun allerdings die Idee, dass der Doc es gewesen ist, einmal weiterspinnt, gäbe es folgende Möglichkeiten:
Einerseits könnte der Doc sie ohne ihr Wissen vergiftet haben, was dann versuchter Mord wäre.
Allerdings glaube ich nicht, dass er einen Grund dazu hätte.
Andererseits könnte sie ihre Symptome zuerst vorgetäuscht haben und sich dann, im Wissen des Docs, gezielt dieses Gift verabreichen lassen haben.
Bloß: Wozu das Alles?
Eine dritte Möglichkeit ist, dass Hope ihre Symptome vorgetäuscht hat und der Doctor, im Glauben, sie hätte wirklich etwas, ihr genügend Mittel verabreicht hat, die dies, da sie sie eigentlich gar nicht brauchte, hervorriefen.
Im Endeffekt kann es jeder gewesen sein, weshalb wir uns dringend überlegen müssen, wie wir nun weiter vorgehen.
Aber egal: Genug davon.
Von einigen habe ich jetzt schon gehört, dass ich dringend mal etwas Pause machen muss - und vermutlich haben sie recht, aber ich kann gerade nicht.
Allison ist zwar nächste Woche wieder im Dienst, doch wer weiß, wie aktiv.
Miller ist auf Fortbildung und Underwood...
Ich hoffe wirklich, dass es Francis gut geht, doch wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann weiß ich genau, dass dem nicht so ist.
So schnell und unerwartet wie er vor drei Wochen aufgebrochen ist, muss etwas Schreckliches passiert sein...
Und wenn er zurückkommt und völlig am Boden zerstört ist?
Dann, auch wenn er es nicht gut heißen wird, werde ich ihn bitten, dem Dienst erst einmal fernzubleiben.
Er ist sich selbst keine Hilfe, wenn er dann wieder den Dienst antritt.
Ich weiß: Eigentlich könnte mir egal sein, was in seinem Leben oder im Leben anderer passiert und wie es ihm damit geht, doch das ist es nicht.
Es ist mir nicht egal, weil es mir nicht egal ist, dass es nie war.
Zwar bin ich schon immer jemand gewesen, dem andere Menschen, vor allem deren Schicksal, nicht egal sind, und werde vermutlich auch immer so ein Mensch bleiben.
Aber während es mir bei anderen nur einfach nicht egal ist, mache ich mir um ihn, auch wenn mir das erst jetzt so wirklich klar wird, anscheinend regelrecht Sorgen.
Woher das kommt?
Das würde ich auch nur zu gerne wissen.
Auch wenn vermutlich kein Tag vergeht, in dem ich all das nicht zumindest im Hinterkopf habe, bin ich mir noch immer nicht im Klaren über...
Ja. Was eigentlich?
Darüber, wie ich zu ihm stehe, was ich denken und fühlen soll?
Vermutlich...
Wie sagte Sindo?
„Sie haben begonnen, mit diesem Stern zu denken."
Und auch wenn ich darauf antwortete, dass mir bei all dem, was gerade passiert, keine andere Wahl bleibt, gehen mir seine Worte nicht aus dem Kopf...
Habe ich das denn wirklich?
Hätte ich begonnen damit zu denken, dann hätte ich bei der Sache am Krankenhaus, als Allison und Miller entführt worden waren, wohl kaum gezögert, Hope MacKenzie einzusperren, oder hätte Allison nicht sofort versucht, vor dem Fehler, einfach drauflos zu ballern, zu bewahren.
Andererseits...
„Sie haben begonnen, mit diesem Stern zu denken..."
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