𝟷𝟺. 𝙱𝙸𝚂 𝟸𝟶 𝙹𝚊𝚗𝚞𝚊𝚛 𝟷𝟿𝟶𝟶
Wieder ist es eine Weile her, seit ich meinen letzten Eintrag geschrieben habe.
Ab jetzt werde ich mir vornehmen, das wieder regelmäßig zu tun.
Folgende Wochen sind leider so lange her, dass ich mich nicht mehr an die Daten erinnere:
In einer Woche erreichte uns ein Telegramm, dass die Emerald-Station in Flammen steht.
Wenn ich mich jetzt so zurückerinnere, dann wundert es mich, dass ich trotz des lichterloh brennenden Gebäudes so ruhig bleiben konnte, anders als es bei der brennenden Gutri-Farm gewesen war.
Und dennoch habe ich schlussendlich gravierende Fehler gemacht.
Ich habe Frank mehr oder weniger die Führung überlassen.
Er ist nicht mehr das, was er einmal war.
Er ist nicht mehr als ein Zivilist, der aus solchen Dingen herausgehalten werden muss!
Daran hätte ich denken müssen, aber gut - vielleicht hat dieses Feuer ja unterbewusst irgendetwas mit mir gemacht...
Jedenfalls haben wir die Leichen nach Saint Denis verbracht.
Dort entbrannte irgendwann eine Diskussion zwischen Miller und mir.
Mittlerweile ist mir dieser Herr mehr als nur unsympathisch.
Er geht mir regelrecht konstant auf den Geist.
Jedenfalls reichte es mir mit seinen Äußerungen, weshalb ich ihm ins Gesicht schlug.
Wie ich es mir dachte, schlug er zurück.
So ging es kurz hin und her, ehe er mir schließlich seinen Revolver über den Kopf zog.
Als ich wieder zu mir kam, war Miller verschwunden und Mr. Ryan hat mir gesagt, er hätte ihn nach Rhodes geschickt, damit es nicht noch weiter eskaliert.
Vermutlich werde ich ihm dafür immer dankbar sein, denn auf Miller hatte ich zu diesem Zeitpunkt absolut keine Lust.
Schließlich nähte er, ich bin noch immer erstaunt, dass er das kann, mir die Wunde am Kopf, die wieder aufgegangen war.
Als ich mich dann auf den Weg nach Hause machen wollte, bestand er darauf, mich zu begleiten.
Egal, ob er sich zu diesem Zeitpunkt ernsthaft um mich sorgte oder es tat, weil er meinte, es wäre seine Pflicht - nett war es dennoch.
Allgemein gab es zu diesem Zeitpunkt noch nichts, was ich an ihm auszusetzen gehabt hätte, und das, worüber ich sehr froh bin, hat sich bis jetzt nicht geändert.
In einer weiteren Woche ist wirklich viel geschehen.
Ryan und ich, genauso wie Mister Miller, traten unseren Dienst an.
Im Laufe der Woche ritt ich nach Saint Denis und fand dort eine Leiche vor dem Büro.
Das Oberteil war aufgeschnitten und der Person war das Wort »Liar« in die Brust geritzt worden.
Ich untersuchte sie und schließlich kamen Mr. Miller und Ryan dazu.
Später kamen durch Zufall Sindo, Hope und Frank vorbei (Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob Moriko Madow ebenfalls dabei war).
Ich schrieb ein Telegramm an den Justizarzt, der die Leiche schließlich mitnahm.
Daraufhin sprach Hope Mr. Miller an.
Es ging wohl darum, dass er meinte, sie hätte irgendetwas in seinem Saloon nicht bezahlt.
Daraufhin entbrannte eine Diskussion, die sich immer weiter hochschaukelte.
Schließlich schlug Miller Sindo und schließlich auch Frank, der nur unbeteiligt daneben stand.
Miller wurde festgenommen und die Satteltaschen seines Pferdes wurden untersucht.
Dort fand sich verbranntes Geld, was bedeutete, dass Hope tatsächlich gezahlt hatte.
Wir überführten Miller nach Rhodes, wo wir ihn in die Zelle sperrten.
Zuerst wollte er nichts sagen, schließlich redete er jedoch.
Er schob sein Verhalten gegenüber allen in den vergangenen Wochen, genauso wie das Verbrennen des Geldes auf die Entführung von ihm und Allison.
Auch seine Kindheitstraumata nannte er als Grund.
Außerdem sagte er, der Geldschein wäre gerissen, weshalb er ihn verbrannt hätte, aber Geld kann man auch dann umtauschen.
Jedenfalls haben wir ihn nach all dem in eine Einrichtung für Geisteswissenschaften einweisen lassen.
Ich kann nicht sagen, dass ich Miller sonderlich mag, aber dennoch ist es unerwartet schnell so gekommen.
Ich kann mich zwar nicht beschweren, dass ich ihn nicht mehr ertragen muss, aber dennoch kam das alles zu schnell, da uns dadurch schließlich früher als gedacht ein Gesetzeshüter wegbrach.
Dennoch bin ich froh, dass er gerade nicht auf den Straßen unterwegs ist.
Außerdem gibt es noch eine weitere erwähnenswerte Woche.
Sindo kam vorbei und beschwerte sich, warum denn die anderen, die im Falle Miller zu Schaden kamen, Schmerzensgeld bekommen hatten, aber er nicht.
Mr. Ryan und ich sagten, dass wir davon ausgingen, dass er diese Schlägerei wollte, denn er hatte Miller angestachelt.
Daraufhin verließ er das Büro und meinte, dass, aufgrund von rassistischen Äußerungen von Ryan ihm gegenüber, nun alle Gesetzeshüter bei ihm unten durch sind.
Diese Aussage kann ich bis jetzt nicht verstehen, denn weder Ryan noch ich oder irgendwer sonst haben sich irgendwie in diese Richtung geäußert.
Na ja... Mittlerweile gibt es ja einen Brief, in dem er sich zumindest bei mir entschuldigt.
Wenig später kam die kleine Haylie vorbei und brachte uns Kaffee.
Zuerst fand ich das etwas merkwürdig, da ich dachte, dass Sindo sie vorgeschickt hätte.
Aber da habe ich mich geirrt, denn Sie war bei der Sache gar nicht dabei.
Ein wenig unterhielten wir uns, ehe man von draußen einen Schuss hörte, und schließlich erkannten wir, dass in unser Büro hineingeschossen worden war.
Mit gezogenen Waffen traten wir nach draußen. Unsere Augen fielen auf Sindo, Frank und Moriko Madow, die dem Sheriffbüro gegenüberstanden.
Dabei fällt mir gerade auf, dass ich bis jetzt mit keiner Silbe erwähnt habe, dass wir dank Emma Cohen endlich eben diesen Namen für die Frau mit Maskierung haben, auf die Cohen eine Zeit lang aufpasste, als sie noch im Sissika-Staatsgefängnis arbeitete.
Für einen Moment habe ich mit dem Gedanken gespielt, sie, also alle, wie sie dort draußen standen, zum Eigenschutz mit meinem Revolver zu bedrohen, da es für mich nahe lag, dass jemand von ihnen das gewesen sein musste.
Doch Ryan entdeckte daraufhin jemanden auf dem Dach: Hope MacKenzie.
Wir baten sie vom Dach zu kommen und sind hinter dem Haus, weil sie auf den hinteren Teil des Daches verschwand.
Es dauerte, doch schließlich kam sie vom Dach.
Wenn ich mir das Ganze im Nachhinein noch einmal durch den Kopf gehen lasse, dann hätte ich sie vermutlich längst gewaltsam dort hinunterholen müssen... Ich muss mir diesen langen Geduldsfaden dringend abgewöhnen und schneller härter durchgreifen...
Als Gesetzeshüterin musst du das Emily!
Was danach geschah, bekomme ich, denn das Ganze ist schon eine Weile her, nicht mehr zusammen.
Außerdem kam in einer dieser Wochen der US-Marshall vorbei, der mich wie aus heiterem Himmel zur Marshall dieses Staates beförderte.
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