𝟷𝟺. 𝙱𝙸𝚂 𝟸𝟶. 𝙰𝚄𝙶𝚄𝚂𝚃 𝟷𝟾𝟿𝟿
Ich wünschte wirklich, ich wüsste, wie ich das hier anfangen sollte, doch ich weiß es nicht.
Die Woche begann... gut?
Nein, eigentlich nicht...
Ich habe mich in meine Arbeit mit den Tieren geflüchtet und habe... Mr. Underwood... das Brot vorbeigebracht, von dem ich gesagt habe, dass ich es für ihn backen könnte.
Dabei ist »ihm vorbeigebracht« gar nicht mal richtig, denn er war zu dem Zeitpunkt noch immer nicht wieder da, genauso wie er es auch jetzt noch nicht ist.
Ich habe mich um seine Tiere gekümmert und bin dann nach Saint Denis zu einer Besprechung mit dem US. Marshall Dutch Dalton.
Er erzählte, dass wir nun stets ihn kontaktieren sollen, wenn Dep. Marshall Moriarty uns nochmal so einen Befehl gibt, wie den mit dem Doc.
Außerdem sind die Pinkertons nicht mehr anerkannt, dennoch haben wir den Gefangenen laufen lassen.
Während wir auf dem Weg nach Rhodes waren, überrumpelte der US. Marshall Williams und mich ziemlich.
Er eröffnete uns, dass wir unsere eigene Stadt bekamen und damit von nun an Sheriffs waren.
Ich... habe erstmal gar nicht gewusst, was ich sagen sollte...
Irgendwo habe ich mich gefreut, andererseits frage ich mich noch immer, ob ich dem überhaupt gewachsen bin.
Ich bin noch nicht lange Dep. Sheriff gewesen und war wirklich zufrieden mit dieser Position.
Auch Valentine ist gar nicht so schlecht, wie ich am Anfang dachte.
Bei dem Gespräch mit dem Doctor habe ich nur mit halbem Ohr zugehört (doch ich glaube, der US. Marshall hatte sich bei ihm dafür entschuldigt, dass wir ihn unter einem falschen Vorwand nach Blackwater bestellt und ihn dann kurz für eine Aussage dort festgehalten haben) und schließlich habe ich mir meinen Stern geholt.
Nachdem ich Williams gegenüber mehr oder weniger meine Bedenken geäußert hatte (er hatte mich begleitet), bin ich zu Moriarty geritten und habe erzählt, was besprochen worden ist, denn er, genauso wie Miller, waren bei der Besprechung nicht anwesend.
Später kam Allison dazu und gemeinsam ritten wir, nachdem wir ein Telegramm erhalten haben, dass jemand denkt, ein Dunkelhäutiger würde eine Dame mit roten Haaren entführen, nach Valentine, haben dort jedoch niemanden angetroffen.
Als ich nach Strawberry reiten wollte, trat ein Mann ans Büro heran, der seine Handelslizenz erneuern wollte, und später kamen noch zwei Damen, die eine Kopfgeldjägerlizenz wollten.
Ich bin jedenfalls nach Strawberry geritten und habe diese Herrschaften meinen Kollegen überlassen.
Strawberry ist eine schöne kleine Stadt.
Nachdem ich mir das Büro angeschaut hatte, wollte ich mir die Stadt selbst anschauen und bin dabei auf den Herrn getroffen, der in Valentine war.
John Morrison ist ursprünglich aus Annesburg, bevor er nach Schottland gezogen ist und nun wieder zurückkommt.
Er ist Händler, aber was ich am wenigsten erwartet habe: Er befürwortet Frauen in der Rolle des Gesetzeshüters.
Ich habe mich eine Weile mit ihm unterhalten, bevor er mir eine wunderschöne, weite Fläche in der Nähe der Stadt gezeigt hat.
Es war wirklich wunderschön dort, doch ich merkte, wie meine Gedanken sich verdichteten.
Als er mich gefragt hat, warum ich Gesetzeshüterin geworden bin, habe ich ihn belogen.
Natürlich habe ich das, so halb zumindest, denn ich kann es einfach nicht erzählen, nicht so weit ins Detail gehen... Und wenn, dann würde es jemand sein, dem ich vertraue.
Wir sind also zurückgeritten und er hat sich verabschiedet.
Wenig später kam, wie der sich gerade nach Strawberry verirrt hat, weiß ich nicht, Goodnight daher, und erzählte, er würde den Job als Pinkerton an den Nagel hängen und einen Handel mit Fellen eröffnen.
Von mir wollte er eine Kopfgeldjägerlizenz, die ich ihm schließlich ausgestellt habe.
Zusammen sind wir später nach Rhodes, denn ich musste mal aus Strawberry raus.
Dort traf ich im Saloon auf Hope MacKenzie, Allison, Williams und noch jemanden.
Nachdem ich ihnen ein bisschen bei ihren Gesprächen zugehört habe, habe ich mich nach oben auf die Terrasse gesetzt.
Allison kam dazu und fragte, da ich mich sehr bedrückt anhörte, ob alles in Ordnung sei.
Ich bejahte, doch er und später auch Williams wollten mir nicht glauben.
Selbst als wir mit dem Zug aus Rhodes weggefahren sind und uns an einen schönen Wasserfall gesetzt haben, wollten sie mir nicht glauben.
Und Sie haben ja recht...
Aber selbst wenn Allison meint, dass es immer besser ist, darüber zu reden, als es in sich hineinzufressen, tue ich es.
Und auch wenn ich mir damit wahrscheinlich nur selbst schade: Ich habe Dinge, egal wie aufgeschlossen und fröhlich ich auch sein mag, immer in mich hineingefressen...
Irgendwann ließen Sie dann locker.
Es tut mir leid, dass ich sie angelogen habe.
In Annesburg trennten sich unsere Wege und jeder ritt nach Hause.
Warum können mich diese Bilder, die immer wieder vor meinen Augen vorbeihuschen, wenn ich mal wieder einen dieser Träume hatte, nicht endlich in Ruhe lassen?!
Warum immer dann, wenn ich es gerade nicht gebrauchen kann?!
Mein Leben läuft doch gut.
Ich bin eigentlich wieder fröhlich, habe endlich den Job als Gesetzeshüterin, nette Kollegen und habe viele Leute kennengelernt.
Und dennoch...
Warum? Warum das alles?!
Manchmal wünschte ich, ich würde diese Männer, würde ihren Anführer endlich finden.
Und dann, dann wäre mir mein Gesetzeshüterdasein egal!
Ich würde sie brennen lassen dafür, was sie meinen Eltern angetan haben, was sie einem kleinen Mädchen angetan haben, ihr ihre Eltern zu nehmen!
Auch wenn es weniger geworden ist, ertappe ich mich noch oft bei dem Wunsch, an diesem Tag einfach mit Ihnen gestorben zu sein. Dann gäbe es zumindest die Emily nicht, die kaum noch zum Vorschein kommt...
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