𝟷𝟷. 𝙱𝙸𝚂 𝟷𝟽. 𝚂𝙴𝙿𝚃𝙴𝙼𝙱𝙴𝚁 / 𝟸𝟻. 𝚂𝙴𝙿𝚃𝙴𝙼𝙱𝙴𝚁 𝙱𝙸𝚂 𝟷. 𝙾𝙺𝚃𝙾𝙱𝙴𝚁 𝟷𝟾𝟿𝟿
(geschrieben in der zuletzt datierten Woche)
Vorletzte Woche ist nicht sonderlich viel passiert. Sindo saß weiterhin bei mir in der Zelle, und da ich lange nichts zu tun hatte, habe ich irgendwann angefangen, das Büro zu putzen.
Während ich putzte, klopfte es an die Tür und ein Briefzusteller stand davor.
Er drückte mir einen Brief in die Hand. Ich bedankte mich und setzte mich an den Schreibtisch, um ihn zu lesen.
Er war von meinen Großeltern, die sich fragten, wie es mir geht.
Da im Moment sowieso nicht viel los war, beschloss ich die Woche, einfach zu ihnen zu fahren und darauf zu vertrauen, dass Allison und Miller zurechtkommen.
Vorher sah ich jedoch noch einmal nach Sindo, der mir die Zeichnung gab, die er von mir angefertigt hatte.
Mittlerweile wurde ich, was Miller und Allison angeht, eines Besseren belehrt.
Aber erst einmal hatte ich die Woche dann doch noch etwas zu tun, denn ich wurde vom Doc. ins Krankenhaus bestellt.
Dort fand ich Hope MacKenzie vor, der es sichtlich nicht gut ging.
Ich habe sie gefragt, weshalb ich hier bin, und sie erzählte mir von einer Situation im Restaurant von Miss Parker.
Ebenfalls anwesend war die Frau, die wir vor Wochen einmal wegen ihrer Maskierung belehrt hatten.
Auch sie fragte ich, ob sie etwas wisse, doch sie konnte mir nicht mehr sagen, als dass es Hope plötzlich schlecht ging, denn sie selbst hatte aufgrund dessen, dass sie nichts gegessen hatte, keine Beschwerden.
Daraufhin ging ich zum „La Belle", dem Restaurant von Miss Parker, und befragte Allison und Parker in der Sache.
Als ich nun alle Aussagen aufgenommen hatte, setzte ich mich in den Zug und fuhr zu meinen Großeltern, da ich an diesem Tag sowieso nichts mehr in dieser Sache tun konnte.
Die Zeit bei meinen Großeltern war wirklich toll, und dennoch bin ich früher zurück, als ich eigentlich gedacht hatte, was, das kann ich nun im Nachhinein sagen, unbewusst die richtige Entscheidung war.
Am Bahnsteig las ich ein Telegramm vom Lehrling des Docs, der sagte, Miller wäre im Krankenhaus.
Ich habe sofort einen Zug zurück genommen und am Bahnsteig von Rhodes hat mich bereits das nächste Telegramm erreicht.
Ich habe mich sofort auf den Weg zum Krankenhaus gemacht und dort sowohl Allison als auch Miller verletzt und vollkommen schwach vorgefunden.
Allisons linke Wange zierte eine Narbe, die bis über die linke Augenbraue verlief, und Miller hatte sich anscheinend ein paar Rippenbrüche zugezogen.
Ich habe mir im Detail von ihnen erzählen lassen, was passiert ist, bevor der Lehrling vom Doc. hineinkam und sagte, unten wäre jemand, der mit mir reden wollte. Miller und Allison, aber vor allem Miller, fanden überhaupt nicht gut, dass ich - wie drückte Miller es noch gleich aus? - »lieber einer Verbrecherin zuhöre als den eigenen Kollegen«.
Als ich runterging, erblickte ich Hope MacKenzie, die mich zu einem Gespräch bat.
Ich gewährte es ihr und sie erzählte mir das Ganze aus ihrer Perspektive.
Die Mittel, die sie angewandt hat, um mit Allison zu sprechen, waren definitiv falsch, aber ich verstehe ihren Grund, weshalb sie mit ihm sprechen wollte.
Sie wollte von ihm die Bestätigung, dass für den Obdachlosen Clinton, ihre Schwester Haylie und den Dunkelhäutigen Sindo gesorgt ist.
Allison hat ihr anscheinend sein Wort gegeben, weshalb sie Miller und ihn vor dem Krankenhaus wieder hat laufen lassen.
Als wir uns gerade am Unterhalten waren, stürmte Allison hinein und sagte mir: Ich solle ihr nicht zuhören.
Das Ende vom Lied war, dass Allison nicht mehr so ganz Herr seiner Sinne war, denn er richtete: Ich wollte, als er am Wasser stand, nur mit ihm reden, seine Waffe auf mich.
Sofort blieb ich stehen und versuchte ihm mitfühlend ins Gewissen zu reden, bevor ich schließlich meinen Revolver aus dem Holster nahm und ihn von mir schob, um ihm zu zeigen, dass ich ihm nichts tun wollte. Schließlich stand ich nun ganz unbewaffnet da.
Schließlich beruhigte er sich endlich wieder, denn bevor er am Wasser seine Waffe auf mich gerichtet hatte, war er noch drauf und dran gewesen, ein Blutbad anzurichten, indem er drohte, sowohl Hope MacKenzie, Sindo als auch die Dame, die ihre Maskierung nicht abnimmt, umzubringen.
Davon konnte ich ihn jedoch abbringen, indem ich auf ihn einredete.
Schließlich nahmen ihn Doc. Miller und sein Lehrling Ben Coulter wieder mit ins Krankenhaus und gaben ihm dort ein Beruhigungsmittel.
Ich blieb am Wasser stehen, denn ich musste, unter anderem auch weil mittlerweile ein Telegramm an den US. Marshall geschrieben worden war und dieser angekündigt hatte, aufgrund der aktuellen Situation noch diese Woche vorbeizukommen, irgendwie einen kühlen Kopf bekommen.
Schließlich gesellte sich Clinton McLaughlin zu mir, der irgendwann ebenfalls auf das Gelände des Krankenhauses gekommen war.
Er erzählte mir, dass Entscheidungen treffen nicht immer leicht wäre, doch dass er glaubte, ich hätte in dieser Situation die Richtigen getroffen.
Danach machte ich mich auf den Weg nach Rhodes (das Krankenhaus ist sehr nah an dieser Stadt gelegen), wo ich im Büro schließlich auf US. Marshall Dutch Dalton traf.
Ich schilderte ihm, was passiert war, und, dass ich, als einzige Gesetzeshüterin im Dienst, die noch fähig war zu handeln, mein Bestes versucht habe, zu verhindern, dass jemand stirbt.
Als er schließlich über alles informiert war und entschieden hatte, was in dieser Sache nun getan werden würde, tat er etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe.
Da jeder der beteiligten Gesetzeshüter gerade einmal Sheriff war und Marshall Underwood so schnell erstmal nicht mehr zugegen sein konnte, beschloss Dalton, einen von uns zu befördern, damit wir nicht länger auf den Marshall oder ihn angewiesen waren, wenn es einmal wieder genauso schnell gehen musste wie in diesem Moment.
Er forderte mich auf, ihm meinen Sheriffstern zu geben und ich sah ihn nur verwundert an, folgte seiner Aufforderung jedoch.
Aufgrund der guten Arbeit, die ich bis jetzt, laut ihm, machte, und der Tatsache, dass ich in der aktuellen Situation nicht nur einen kühlen Kopf bewahrte, sondern auch ein Blutbad verhinderte, beförderte er mich.
Ein Blutbad habe ich zwar tatsächlich verhindert, doch einen kühlen Kopf bewahrt habe ich keineswegs - im Gegenteil sogar.
Und obwohl ich selbst nicht glaube, dass ich dafür geeignet bin, habe ich den Stern des Deputy Marshalls angenommen.
Ob das ein Fehler war?
Ich werde es wohl sehen.
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