Kapitel 9

~POV Ardy~

Mit jeder Minute die ich hier stand stieg meine Angst. Was ist, wenn die Polizei schon längst gerufen ist und mich jetzt sucht? Ich könnte der Polizei doch eigentlich alles erzählen oder? Nein! Nein, wenn T herausfindet, dass ich der Polizei von diesem Spiel erzählt habe werden meine Familie und meine Freunde tot sein. Ich konnte es niemanden sagen. Ich muss dieses Spiel jetzt einfach durchstehen, so schlimm kann es ja nicht werden.

T: Komm morgen Nachts um halb 1 in das Parkhaus vom Einkaufszentrum. Lass uns nicht warten.

Uns? Wen meint er mit uns? Wird er kommen und das Geld höchstpersönlich abholen? Werde ich ihn sehen können? Werde ich sehen können wer hinter diesem Spiel steckt? T war auf jeden Fall nicht alleine. Er steckte nicht alleine hinter dem Spiel. War es wirklich T der mir die ganze Zeit schrieb? Oder gab es noch andere Leute, die mir auch diese Aufgaben stellten? Sie finden es sicher lustig wie ich ihre ganzen Aufgaben löse, wie ich mir Ärger einhandel und wie ich mich strafbar mache. Als ich wieder zu Hause ankam, legte ich die Tüte zu den anderen beiden Tüten in die ich nicht reingucken durfte. Ich wollte so gerne wissen was in den Tüten ist und wer hinter T steckt. Vielleicht ist sein Anfangsbuchstabe gar nicht T und ich soll es nur glauben. "Ardy?", holte mich eine weibliche Stimme aus meinen Gedanken. Es war Luna die in mein Zimmer kam. "Hey.", begrüßte ich sie. "Wusste ich doch, dass du wieder da bist. Lukas und Tobi sind im Wohnzimmer, wir wollten in den Ferien vielleicht spontan ein paar Tage wegfahren. Campen oder sowas. Wir besprechen es gerade." Ich ging mit Luna ins Wohnzimmer, auf dem Tisch lagen überall Prospekte und ein Zettel mit Rechnungen rum. "Also es darf nicht zu teuer werden, dass heißt diese Drei fallen schon mal raus.", sagte Lukas und schmiss drei Prospekte hinter sich. "Ich kann meinen Onkel fragen, ob wir seine Auto mitnehmen dürfen. Die haben ein ziemlich großes Auto damit auch unsere ganzen Sachen reinpassen.", schlug Tobi vor. "Ich wäre für diesen Platz. In der Nähe ist ein Strand und sogar ein Grillplatz. Außerdem ist es nicht so teuer.", sagte Luna und zeigte uns ein Prospekt. "Warum fahren wir eigentlich im Herbst?", fragte ich. "Naja... Das wissen wir auch nicht. Einfach mal raus aus dieser Stadt. Aber vielleicht haben wir ja Glück und das Wetter spielt mit.", antwortete Tobi mir. Während er gerade von 'mit spielen' redete, bekam ich eine Nachricht von T. Was ein Zufall.

T: Du hast in den Ferien keine Zeit.

Was soll das heißen, ich habe in den Ferien keine Zeit? Das kann ja wohl immer noch ich entscheiden. Er kann mir doch jetzt nicht auch noch verbieten etwas mit meinen Freunden zu machen.

Ardy: Das kann ich doch selber entscheiden.
T: Nein, dieses mal nicht. Sag deinen Freunden für die Ferien ab. Du wirst nicht da sein.

Nicht da sein? Soll ich jetzt etwa meine Ferien bei T verbringen?

Ardy: Wo soll ich denn sein?
T: Das erfährst du, wenn es soweit ist. Sag ihnen ab.

Ich musste es ja wohl oder übel tun. Ob ich will oder nicht. "Leute?", sagte ich vorsichtig. Alle drei schauten mich fragend an. "Ich kann nicht mitkommen. Meine Mutter hat mir gerade geschrieben, ich werde in den nächsten Tagen zu meinen Eltern gehen, da es meiner Oma immer noch nicht besser geht." "Wie lange wirst du bleiben?", fragte Luna. "Weiß ich nicht. Sie brauchen mich." "Okay, das ist verständlich. Wir könnten doch in der zweiten Woche fahren, vielleicht bist du bis dahin wieder da?" "Ich weiß es nicht. Vielleicht. Fahrt sonst einfach ohne mich. Ist egal." Die drei waren mindestens genauso enttäuscht wie ich trotzdem waren sie damit einverstanden, dass ich nicht mitgehen würde. Vielleicht, wenn ich die Aufgaben schnell erledige, könnte ich es noch rechtzeitig nach Hause schaffen und dann könnte ich mitfahren. Wenn ich nur wüsste wann T will, dass ich weggehe, dann würde ich mich darauf vorbereiten. Den restlichen Tag verbrachten wir vier damit weiter zu besprechen, wo es denn jetzt hingehen soll, auch wenn ich vielleicht gar nicht mitgehen würde. Nachdem dann alles soweit besprochen war und Luna und Lukas nach Hause gegangen waren, saßen Tobi und ich jetzt im Wohnzimmer und schauten irgendeinen Film. Um 22 Uhr ging ich in mein Zimmer und wollte eigentlich noch mindestens eine Stunde Schlaf bekommen. Doch daraus wurde nichts, denn immer wieder kam mir eine Frage in den Sinn. Was ist, wenn T nicht nur das Geld sondern auch mich mitnimmt? Er sagte doch, dass ich in den Ferien keine Zeit haben werde. Dass ich in den Ferien nicht da sein werde. Aber wo sollte ich hin? Was waren die nächsten Aufgaben? Werden sie gefährlich werden? Ich hasse diese Ungewissheit. Doch bevor ich mir noch weiter den Kopf darüber zerbrechen konnte, klingelte mein Wecker wieder. Mitternacht. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit um zum Parkhaus zu kommen. Ich nahm die Tüte mit dem Geld, welches unter einem Haufen Klamotten lag, zog mir Schuhe und eine Jacke an und ging so leise wie möglich raus. Keine Ahnung ob Tobi schon schlief, doch so wie es aussah, hat er mich nicht rausgehen hören. Zum Glück. Das Parkhaus war nur ca 10 Minuten von der Wohnung entfernt.

T: In den dritten Stock.

Ich lief über die Treppe in den dritten Stock. Das Parkhaus schloss nie, weswegen hier auch immer noch ein paar Autos standen. Ich schaute mich um, lief ein wenig rum, doch nirgends saß jemand in einem Auto. Ich beschloss einfach an einer Säule zu warten, irgendwann würde T mir schon die nächste Nachricht senden. Ich schaute jede paar Sekunden auf mein Handy, da es schon ein wenig gruselig war, mitten in er Nacht ganz alleine in einem Parkhaus zu sein. Es war jetzt eine Minute vor halb 1 und gerade als mein Handy umschlug und die Uhr 00:30 anzeigte, hörte ich ein Auto das dritte Stockwerk hochfahren. Es war ein großes schwarzes Auto, welches viel zu schnell fuhr und direkt auf mich zu kam. Vor mir machte es eine scharfe Kurve und blieb ein wenig entfernt von mir stehen, dann öffnete sich die hintere Autotür.

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