Kapitel 73
~POV Ardy~
"Ich will dir eine kleine Geschichte über deinen Freund erzählen.", fing Nico an und setzte sich mir gegenüber. "Es ist schon ein paar Jahre her, doch er hat es nie vergessen. Und du wirst es auch nicht vergessen. Er hat dir bestimmt nie von seiner Vergangenheit erzählt oder?" Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Ich weiß noch, dass Sophie mir gesagt hatte, dass sein letzter Freund ihn verletzt hatte, doch mehr wusste ich nicht. "Taddl und ich waren zusammen." Was? Okay, das kam echt unerwartet. Nico kam näher zu mir, doch nur um meine Hände aus den Fesseln zu befreien. "Es lief alles gut, bis Taddl irgendwann Schluss gemacht hat. Die Details interessieren doch sowieso nicht. Jedenfalls, war er an diesen einen Abend alleine zu Hause. Ich stand plötzlich vor seiner Haustür, habe mir mit Gewalt Einlass geschaffen und habe ihn dann..." Nico kam wieder näher zu mir und flüsterte mir in mein Ohr: "Vergewaltigt." Mein Herz setzte wieder aus und fing dann an schneller zu schlagen. "Und deswegen sollst du ihn in eine Falle locken. Damit ich es nochmal machen konnte. Doch davor bist du dran." Er kam näher, aber ich drückte ihn weg. "Nein!", schrie ich. "Wehr dich nicht.", sagte er ruhig und hielt plötzlich ein Messer in der Hand. "Du weißt doch wie sehr das weh tun kann oder? Was ist, wenn dieses Messer ganz aus versehen deine Kehle durchschneidet?" Ich hörte sofort auf mich zu wehren und krabbelte an die Wand. Nico kam wieder näher, setzte sich auf meinen Schoss und strich mit seinen Händen unter mein Shirt. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und ich anfing zu wimmern. "Alles ist gut Baby.", flüsterte er mir ins Ohr und biss mir sanft in mein Ohrläppchen. Er ging weiter zu meinem Hosenbund, ich konnte und durfte mich nicht wehren. Ich schloss die Augen, weil ich einfach nicht hinschauen wollte. Und als er meinen Hosenbund gerade öffnen wollte, wurde er plötzlich von mir runter gezogen. "Du Arschloch!", schrie eine mir vertraute Stimme und ich sah, dass es Taddl war. Luna kam auf mich zu und umarmte mich. "Ist alles okay?" Ich nickte nur, schaute zu Taddl und Nico und erschrak, als ich sah, was Taddl da gerade tat. Nico lag auf dem Boden und Taddl trat immer wieder auf ihn ein. Ich sah wie sich um Nico eine Blutlache bildete, doch ich konnte nicht zulassen, dass Nico stirbt. "TADDL!", schrie ich, sprang auf, umklammerte ihn von hinten und zog ihn von Nico weg. "Er hat es nicht anders verdient!", schrie Taddl. "Bitte! Hör auf.", sagte ich und wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Anscheinend merkte Taddl das, denn sofort drehte er sich um und schaute mich an. Er packte mich sanft an den Hüften und zog mich dann in eine Umarmung. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, dass die Zeit stehen blieb, bis Taddl plötzlich rief: "Luna! Runter!" Taddl zog mich auf den Boden und ich hörte nur noch einen Schuss. Taddl hatte seine Arme schützend um mich geworfen und erst jetzt sah ich, dass Felix im Türrahmen stand. Marley war hinter ihm und zerrte ihn auf den Boden. "Nicht schießen!", schrie ich. "Bitte!" Ich befreite mich aus Taddls Griff und krabbelte zu Nico. Dieser lag schwach auf dem Boden, doch er lebte noch. Er blutete aus der Nase und spukte Blut und ich war mir sicher, dass er auch innere Blutungen hatte. Ich schaute zu Felix, welcher am Boden saß und eine Waffe an dem Kopf gehalten bekam. Alle schauten mich fragend und abwartend an. Ich sah Nicos Handy in der Ecke liegen, hob es auf und warf es Felix zu. "Ruf einen Krankenwagen." Danach stand ich auf, nahm Taddls Hand und zog ihn mit raus. Luna und Marley kamen uns hinterher. Wir stiegen ins Auto und erst jetzt, nachdem der ganze Schock halbwegs überwunden war, fingen die Fragen an. "Warum hast du sie am Leben gelassen?", fragte Taddl mich. "Hab ich nicht. Ihr habt das getan. Du hättest Nico umbringen können und Marley du hättest Felix umbringen können. Doch ihr habt es nicht getan, weil ich gesagt habe ihr sollt es nicht tun. Wenn ihr sie wirklich hättet tot sehen wollen, hättet ihr sie auch getötet ohne auf mich zu hören. Aber ich konnte nicht zu lassen, dass sie sterben. Auch wenn sie Arschlöcher sind. Tobi ist mein bester Freund und ich kann nicht mit ansehen, wie er erfahren muss, dass sein Bruder umgebracht wurde." Taddl nickte nur und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Wir fuhren zu dem Büro, in dem wir uns im Wohnzimmer niederließen. "Wäre es okay, wenn wir euch alleine lassen?", fragte Luna. Taddl und ich nickten gleichzeitig, weswegen Luna und Marley sich jetzt von uns verabschiedeten und gingen. "Was hat er dir angetan?", fragte Taddl sanft und nahm mich in den Arm. "Nichts. Du kamst früh genug. Aber stimmt es, was er mir erzählt hat? Dass er dich..." Ich wusste nicht, ob ich es wirklich aussprechen sollte, weil ich nicht wusste, wie er reagieren würde. "Ja.", sagte er nur. Ich setzte mich aufrichtig hin, schaute ihm tief in die Augen und setzte mich dann auf seinen Schoss. "Das meinte Sophie mit, dass dein letzter Freund dich verletzt hat?" Er nickte nur. "Und deswegen habe ich keinem mehr vertraut. Bis du kamst.", sagte er leise. Ich antwortete ihm nicht, sondern umarmte ihn einfach. "Ich liebe dich.", flüsterte ich ihm zu. "Ich dich auch." "Und was machen wir jetzt gegen Nico und Felix?" Taddl zuckte nur mit den Schultern. "Vielleicht können wir sie bedrohen, sodass sie uns in Ruhe lassen."
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