Kapitel 62
~POV Nico~
Seit zwei Tagen saß Taddl schon in diesem Raum und seit zwei Tagen, hatten wir Ardy keine Aufgabe mehr gegeben. Doch das sollte sich jetzt ändern. "Schreib Ardy gleich, dass er um 14 Uhr zum Bahnhof gehen soll.", sagte ich zu Felix. "Ich werde mal nach Taddl sehen." Wir hatten uns in der Nähe vom Antiquitätenladen ein Hotel gebucht, um in der Nähe von Taddl zu sein. Es wäre zwar nur eine halbe Stunde von unserem Haus entfernt, doch sicher ist sicher. Wir brauchten vom Hotel aus nur fünf Minuten zu dem Laden, weswegen ich schnell da war. Als ich Taddls Auto sah, welches immer noch auf der Auffahrt stand, viel mir ein, dass er doch 200€ mitbringen sollte. Doch er hatte natürlich noch die Autoschlüssel. Das ich da nicht eher drauf gekommen bin, ihm die wegzuholen. Obwohl, er damit in seiner jetzigen Lage sowieso nichts anfangen konnte. Als ich das Haus betrat, begrüßten mich erstmal zwei Ratten im Flur. Bah, das ist wirklich ekelhaft. Ich ging die alte Holztreppe hoch, in das Kinderzimmer in welchem Taddl saß. "Guten Tag.", sagte ich fröhlich zu ihm, nahm ihm das Tuch vom Mund ab und setzte mich ihm gegenüber. Er schaute mich nur finster an, sagte jedoch nichts. "Du bist ja heute wieder sehr gesprächig.", sagte ich ironisch. "Wo sind deine Autoschlüssel?" Er antwortete mir immer noch nicht, sondern schaute mich weiter mit einem finsteren Blick an. Ich spielte vor seinen Augen mit dem Messer herum und grinste ihn an. "Sag schon. Oder willst du nochmal mit dem Messer Bekanntschaft machen?" Immer noch sagte er nichts und ich hatte keine Lust, ihn weiter zu fragen, weswegen ich mit dem Messer seine Hose auf schnitt und auch seine Haut traf. "Immer noch nicht?", fragte ich ihn ein letztes Mal. Er schaute mich weiterhin finster an und achtete nicht mal auf das Messer. "Du bist ganz anders als Ardy. Dir ist es anscheinend egal, ob ich dich verletzte. Wo sind die Schlüssel?" Immer noch der gleiche Blick und dieses mal reichte es mir wirklich. Ich setzte mich auf seinen Schoss und stach mit dem Messer in seine Hüfte. "Sag es.", flüsterte ich ihm aggressiv zu. Und obwohl ich den Schmerz in seinem Gesicht sehen konnte, gab er keinen Ton von sich. Ich rammte das Messer noch weiter in seine Hüfte, doch immer noch blieb er hart. Jetzt drehte ich es, zog es immer wieder langsam ein Stück raus und langsam wieder rein. "Mach es nicht schwerer als es schon ist.", sagte ich und hörte dabei nicht auf mit dem Messer in seiner Hüfte zu spielen. "Hosentasche.", brachte er unter Schmerzen hervor. Sofort zog ich ihm das Messer aus seiner Hüfte und grinste ihn an. "Geht doch. Du hättest dir das auch ersparen können."Ich griff in seine Hosentasche, weswegen er kurz zusammen zuckte und was mich zum Lachen brachte. Immer noch. Und das nur wegen früher. Ich holte die Autoschlüssel hervor, ging von seinem Schoss runter, band ihm das Tuch um den Mund, und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Haus, hinunter zu seinem Auto. In diesem fand ich eigentlich nicht viel, ein paar Papiere, aber sonst nichts interessantes. Bis ich ein kleines Fach vorne im Auto fand. Dort war ein kleines Portemonnaie drin mit 350€. Ein Grinsend schlich sich auf meine Lippen. Ich nahm das Geld raus und ging wieder zurück zu Felix.
"Ich hab uns etwas mitgebracht. Ein kleines Geschenk von Taddl.", sagte ich und legte das Geld auf den Tisch. "Was ist mit Ardy?", fragte ich Felix danach. "Er geht gleich los zum Bahnhof. Sein Ticket habe ich bereits bezahlt, er wird es am Infostand bekommen." "Gut. Mal schauen, wie er auf seine Aufgabe reagieren wird." "Meinst du er wird es verkraften?" "Hm... Weiß nicht. Ich glaube, es wird schwer für ihn werden. Aber wenn wir ihn ein wenig unter Druck setzten, wird es auf jeden Fall machen. Ob er es danach verkraften wird ist nicht unser Problem. Er sollte es aber vielleicht. Denn es wird nicht das letzte Mal sein, dass er so etwas gemacht hat."
~POV Ardy~
Wieder saß ich seit zwei Tagen einfach in diesem Hotel herum und machte gar nichts. Ich bekam keine neue Aufgabe, geschweige denn sonst irgendwas von T. Nicht das es schlecht wäre, aber ich hatte es satt in diesem Hotel zu hocken. Konnte er mich denn nicht einfach in Ruhe lassen? Doch genau als ich das dachte, bekam ich eine Nachricht von ihm.
T: Geh um 14 Uhr zum Bahnhof.
Ich schaute auf die Uhr. 13:30. Zum Bahnhof brauchte ich in etwa zwanzig Minuten. Schon fast aus Reflex wollte ich eine Waffe mitnehmen, doch mir fiel auf, dass ich keine mehr hatte. Ob Nico und Felix sie mir weggeholt hatten? Wenn es überhaupt Nico und Felix in dem Haus waren. Aber wer sollte es sonst gewesen sein? Ich ging also nur mit meinem Handy auf die Straße, rief mir ein Taxi und fuhr zum Bahnhof. Immer noch sah man die Verletzung in meinem Gesicht, weswegen ich ab und an auch ein paar komische Blicke zugeworfen bekam. Mein Oberschenkel verheilte ganz gut, tat aber ab und an trotzdem noch weh. Doch im Moment war mir das eigentlich egal. Um kurz vor zwei Uhr kam ich dann beim Bahnhof an, setzte mich auf eine Bank und wartete auf die nächste Aufgabe, welche genau um 14 Uhr kam.
T: Geh zum Infostand. Sie werden dich erkennen.
Ich stellte seine Aufgaben gar nicht mehr infrage, sondern nahm es einfach so hin. Als die Frau am Infostand mich erblickte, lächelte sie und drückte mir ein Ticket in die Hand.
T: Fahr dort hin.
Danke, da wäre ich ohne Hilfe nie drauf gekommen. Ich ging zu dem Gleis, welches auf dem Ticket stand und musste noch gut eine Viertelstunde warten, bis der Zug kam. Ich schaute erst jetzt wohin ich fahren sollte und sah, dass ich 4 Stunden lang im Zug sitzen durfte. Bestimmt war es genauso unnötig wie bei dem Antiquitätenladen und Nico und Felix würden mir wieder auflauern. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als wollte Taddl, dass ich sterbe...
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