Kapitel 51

~POV Taddl~

Ich hatte Ardy am Abend vor seiner Wohnung abgesetzt und bin dann weiter nach Hause gefahren. Schon den ganzen Tag über hatte ich einen Hass auf Niklas. Fast noch mehr als auf Nico und Felix. Aber ich wusste, dass ich mir jetzt schnell einen Plan überlegen musste, da Nico und Felix nicht so einfach aufgeben werden. Sie können doch einfach Niklas töten und uns anderen in Ruhe lassen. Niklas ist sowieso ein Arschloch. Wenn meine Mutter wüsste, was für ein Arsch ihr Bruder ist und was er so für Spiele spielt. "Thaddeus!", holte meine Mutter mich aus meinen Gedanken, weswegen ich sie fragend anschaute. "Wie kann man denn so abwesend sein? Ich habe die ganze Zeit über deinen Namen gesagt." "Sorry. Was ist denn?" "Dein Vater und ich sind am Wochenende auf eine Hochzeit eingeladen, könntest du auf Sophie aufpassen? Wenn du schon etwas vorhast geht sie sonst zu Niklas." "Nein!", rief ich schnell, weswegen meine Mutter mich verwirrt ansah. "Ich meine.... Ich kann auf sie aufpassen. Sie braucht nicht zu Niklas Ich habe am Wochenende nichts vor." Naja, eigentlich hatte ich das. Ich wollte das Wochenende eigentlich mit Ardy verbringen, wer weiß wann diese Stille um Nico und Felix wieder vorbei war. Aber ich wollte Sophie unter keinen Umständen alleine bei Niklas lassen. Ich traue Niklas wirklich alles zu und wollte einfach nicht, dass Sophie bei einem Mörder bleibt. "Okay. Wir werden Freitag schon wegfahren, da die Hochzeit ein wenig weiter entfernt ist, wir werden uns dann ein Hotel nehmen und am Sonntag zurückfahren.", erklärte mir meine Mutter und in diesem Moment kamen Sophie und mein Vater in die Küche. "Geh ich zu Onkel Niklas?", fragte Sophie. "Nein, du bleibst bei mir.", sagte ich und Sophie fing sofort an zu grinsen. Nachdem Sophie dann auf ihr Zimmer gegangen war, setzte sich mein Vater mir gegenüber und schaute mich wissend an, was ich mit einem fragenden Blick erwiderte. "Ähm... Hab ich etwas falsch gemacht?" "Das weiß ich noch nicht genau.", antwortete er nur und schaute mich weiter an. "Was ist denn?" "Ich konnte es dich gar nicht eher fragen, weil du ja nie da warst. Als Marley und Luna hier waren, an dem einem Tag, weißt du noch?" "Dad, du musst schon ein wenig genauer sein. Luna und Marley sind oft hier." "Ja, das ist unschwer zu übersehen. Aber ich meine diesen einen bestimmten Tag. Da war noch jemand anderes hier. Wer war das?" Ich musste kurz überlegen um zu begreifen, dass er Ardy meinte. "Ardy." "Und wer genau ist Ardy?" "Freund.", antwortete ich knapp und auch meine Mutter wurde jetzt hellhörig. "Ein Freund?", fragte sie. Ich verdrehte nur die Augen und seufzte. "Nein. Er ist mein Freund. Seid ihr jetzt zufrieden?" "Wie lange schon?" Eigentlich ja erst seit gestern wieder, doch wir waren schon mal zusammen, wenn auch nur für ein paar Tage. "Paar Wochen.", antwortete ich wieder knapp. "Und wann stellst du uns ihn mal vor?", fragte mein Vater. "Eigentlich sollte er am Wochenende vorbeikommen, doch ihr seid ja nicht da. Pech für euch.", lachte ich und verschwand in meinem Zimmer, bevor einer von den beiden irgendwas erwidern konnte.

~POV Ardy~

"Ich werde als erstes den Notenspiegel an die Tafel schreiben und euch danach die Arbeiten wiedergeben.", erklärte unser Lehrer. "Na das wurde ja auch so langsam mal Zeit.", flüsterte Luna mir zu. Aber unser Geschichtslehrer brauchte halt ein wenig bis er die Arbeiten kontrolliert hatte, es war schon ein Fortschritt, dass wir sie überhaupt zurückbekommen. "Was ist eigentlich bei Taddl und dir noch passiert, als ich weggegangen bin? Das hab ich dich die ganze Woche über gar nicht gefragt.", fragte Luna mich, während sie in ihrem Blatt etwas zeichnete. Sollte ich es ihr sagen? Eigentlich doch schon, sie war schließlich meine beste Freundin. "Wir sind zusammen.", antwortete ich ihr, weswegen sie jetzt ihren Stift hin schmiss und mich geschockt ansah. "Erzähl." "Er hat mir alles erklärt und ein wenig von seiner Vergangenheit erzählt, ich hab eingesehen, dass ich ein Idiot war und Niklas nicht hätte glauben sollen." "Warte. Von seiner Vergangenheit erzählt? Was hat er erzählt?" "Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen darf..." "Achso, verstehe. Schon okay.", sagte sie lächelnd und schaute jetzt auf ihre Arbeit, welche sie gerade von dem Lehrer bekommen hatte. Auch ich schaute auf meine und stellte mit Bewunderung fest, dass ich eine zwei hatte. Wie auch immer ich das hinbekommen habe. Hatte Taddl mir nicht damals bei einer Aufgabe geholfen?

T: 11. Dezember 1941
Ardy: ?
T: Die Antwort auf die 4. Frage.

Ich schaute mich in der Klasse um, doch alle waren konzentriert am nachdenken. Woher wusste er von der Arbeit? Woher wusste er welche Aufgabe ich nicht konnte? Aber was ist, wenn er mir gerade die falsche Antwort gibt? Na gut, ob ich jetzt etwas hin schreibe, was vielleicht falsch ist oder ob ich gar nichts hin schreibe, war eigentlich egal. Also schrieb ich als Antwort für die 4. Frage, 11. Dezember 1941.

Die Aufgabe war sogar richtig. Er sagte ja er konnte alles sehen, auch wenn es mir immer noch ein Rätsel war, wie er auf meine Aufgabe schauen konnte. "Ihr werdet bitte zu Hause die Berichtigung machen und sie mir am Montagmorgen vorzeigen.", rief der Lehrer durch die Klasse und sobald wieder Ruhe eingekehrt war, fuhr er mit dem Unterricht fort. Geschichte war wirklich einer der langweiligsten Stunden und dann auch noch auf einem Freitag in der letzten Stunde. Ich konnte es gar nicht erwaten, bis endlich die Schulglocke klingelte und wir nach Hause gehen konnten. Den Rest des Unterrichts verbrachte ich eigentlich, genau wie Luna, mit dem Zeichnen. Ich zeichnete einfach irgendwelche wahllosen Gestalten in meinen Block. "Okay, ihr dürft dann heute auch ein wenig eher gehen. Schließlich ist es Freitag und ich bemerke, dass ihr keine Konzentration mehr habt." "Geil. Endlich.", stöhnte Luna und packte ihre Sachen zusammen. Wir wollten gerade aus der Schule rausgehen, als wir im Gang zwei Leute sahen, welche uns beiden ziemlich bekannt vorkamen. "Sind das Taddl und Herr Lange?", fragte Luna. "Ja.", gab ich nur verwirrt zurück. Warum redete Taddl mit unserem Direktor? Und warum sah Herr Lange wütend aus, Taddl jedoch ziemlich gelassen. 

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