Kapitel 37
~POV Ardy~
Während ich langsam aufwachte, merkte ich wie mir jemand durch die Haare strich. Ich öffnete langsam die Augen und als ich mich an das Licht gewöhnt hatte, schaute ich hoch zu Taddl. "Guten Morgen.", sagte er lächelnd. "Morgen.", nuschelte ich und legte mich wieder auf seine Brust. "Wie lange beobachtest du mich schon?", fragte ich ihn. "Lange genug um zu wissen, dass ich dich wirklich gerne habe." Ich lächelte, kam zu ihm hoch und küsste ihn. "Also, hast du Hunger?", fragte er mich und ich nickte nur. "Dann lass uns essen gehen." "Wohin?" "Zu mir nach Hause. Mehr sitzt gerade nicht drin.", lachte Taddl und ich stimmte mit ein. Langsam stand ich auf, da meine Hüfte zwar immer noch weh tat, doch es nicht mehr sehr schmerzte. Taddl schaute mich beunruhigt an, doch ich lächelte nur. "Keine Angst, so schlimm ist es nicht." Wir stiegen zu Taddl ins Auto und nach einer zehnminütigen Autofahrt kamen wir bei ihm zu Hause an. "Mom? Dad...? Okay, es ist keiner da." "Wieso? Wäre es schlimm wenn jemand da wäre?" "Nein. Nur so haben wir Zeit für uns.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Wir gingen hoch in sein Zimmer und er gab mir ein paar Klamotten von sich. "Du kannst dich duschen gehen und ich werde uns solange etwas in der Küche zu Essen machen." Ich nickte nur und ging ins Badezimmer. Ich hätte niemals gedacht, dass ich auf diese Art und Weise mal einen Jungen kennen lerne. Doch ich mochte Taddl. Sehr sogar. Ja, ich hatte Gefühle für ihn. Der Hoodie war mir zwar eine Nummer zu groß, doch dafür war er gemütlich und roch nach ihm. Ich sog den Duft vom Hoodie ein und lief zu Taddl in die Küche. "Das riecht gut.", sagte ich und schaute ihm über die Schulter. "Ich hoffe, dass es genauso gut schmeckt wie es riecht?" "Mindestens genauso gut.", lächelte Taddl. Zum ersten Mal heute schaute ich auf die Uhr. Ich erschrak als ich sah, dass es schon halb 12 war. Taddl stellte das Essen auf den Tisch und schaute mich fragend an. "Alles okay?" "Wie spät bin ich aufgewacht?" "Keine Ahnung... Gegen 11 Uhr oder so? Du hast über 12 Stunden geschlafen.", lachte er. Naja, nach den ganzen Tagen, hatte ich mir ein wenig Schlaf ja auch wirklich verdient. Ich war nur froh, dass es jetzt endlich vorbei war.
Als wir gerade das Essen beendet hatten, klingelte Taddls Handy. "Luna.", sagte er und ging ran. Ich räumte währenddessen schon mal das Geschirr weg und hörte mit einem Ohr zu. "Nico und Felix haben sein Handy.... Er ist bei mir.... Ja, alles okay.... Kannst du davor ein neues holen...? Es sollte noch Geld in der Küche im Büro sein.... Danke, bis später...." Nachdem er aufgelegt hatte, brauchte ich meine Frage gar nicht erst stellen. "Luna hat sich Sorgen um dich gemacht. Sie kommt später vorbei und bringt dir ein neues Handy mit." "Taddl, du brauchst mir kein Handy kaufen. Das kann ich auch selber machen." "Ich kauf es dir ja auch nicht. Das ist das Geld von Niklas. Und das ist ja wohl das Mindeste was er machen kann, nachdem was du alles durchmachen musstest." Ich hörte wie die Tür aufging und sah wie eine Katze rein gerannt kam. "Also normalerweise kann sie keine Türen öffnen.", sagte Taddl verwundert und ging in den Flur um nachzuschauen. Ich sah wie er anfing zu lächeln und die Arme offen hielt. Ein kleines Mädchen kam auf ihn zu gerannt und umarmte ihn stürmisch. "Du bist wieder da!", rief sie. "Ja und jetzt werde ich auch nicht mehr so viel arbeiten müssen." Taddl trug das Mädchen in die Küche und setzte sie dort ab. "Wie du bist überhaupt hier...", bevor er die Frage beenden konnte, kam eine junge Frau in die Küche. "Ich habe sie mitgenommen." "Danke Alina.", sagte Taddl plötzlich ziemlich abweisend. Das kleine Mädchen schaute mich erst fragend an und winkte mir danach herzlich zu, was ich erwiderte. "Bis bald Sophie.", sagte die Frau freundlich. "Wir sehen uns.", sagte sie zu Taddl und zwinkerte ihr zu. Nachdem sie weg war, wendete Taddl sich genervt an mich. "Das erkläre ich dir gleich. Sophie, das ist Ardy. Ardy, das ist Sophie, meine kleine Schwester." "Ist er dein Freund?", fragte Sophie. Taddl lächelte, schaute zu mir und dann wieder zu Sophie. "Ja, ist er." "Toll! Jetzt kann er öfter vorbei kommen, richtig? Ich mag ihn." Taddl und ich mussten lachten. "Ja, er wird öfter vorbeikommen. Möchtest du etwas essen?" "Nein, ich habe im Kindergarten etwas gegessen. Darf ich Fernsehen gucken?" Taddl nickte. "Guckt ihr mit mir?" "Wir sind sofort da." Sophie ging aus der Küche und Taddl kam zu mir. "Dieses Mädchen welches gerade hier war, war Alina. Sie ist in mich verliebt und versucht mich rum zu kriegen. Aber ganz ehrlich, sie ist wirklich hässlich." "Und ich dachte schon, du hast keinen Geschmack.", lachte ich und gab ihm einen Kuss. Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer indem Sophie saß und schauten mit ihr eine Serie. Nach kurzer Zeit wurden wir jedoch gestört, da Taddls Handy wieder klingelte. "Marley und Luna können wirklich in den unpassendsten Momenten anrufen... Hey Bro." Er ging raus zum telefonieren und Sophie wendete sich jetzt mir zu. "Wie lange kennt ihr euch schon?" Es war süß wie neugierig sie war. "Seit ein paar Wochen." "Du darfst ihm nicht weh tun, okay?" "Nein, natürlich nicht." "Gut. Weil er hatte einmal einen Freund und der hat ihm weh getan. Taddl war dann ganz lange traurig und wütend. Er wollte nicht mehr mit mir spielen und hat nicht mehr mit Mama, Papa oder mir geredet. Er kam ganz oft spät nach Hause und hat dann geweint. Ich will nicht, dass das wieder passiert." Wow, ich wusste nicht, dass Taddl mal so schlimm verletzt wurde. "Keine Angst, ich werde ihm nicht weh tun." "Danke!", strahlte sie und in dem Moment kam Taddl wieder rein. "Die gleichen Fragen, die auch Luna hatte. Er wird später vielleicht auch noch vorbeikommen." "Wer?", fragte Sophie. "Marley." "Ja! Kann er mir Lieder mitbringen?" "Ja, ich sage ihm das okay?" Sophie nickte, sprang vom Sofa und rannte die Treppe hoch. "Ich denke, Sophie wird später Sängerin. Sie ist wirklich süchtig nach Musik. Dabei ist es ihr egal, welche.", lachte Taddl und auch ich lachte. Doch mich ließ es nicht los, was Sophie zu mir gesagt hatte, weswegen ich ihn jetzt darauf ansprechen musste. "Sophie hatte mir gerade erzählt, dass dich jemand verletzt hat, du danach abweisend warst und wütend oder traurig warst. Was ist damals passiert?"
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