Kapitel 33
~POV Ardy~
Nico hatte mit dem Messer genau in meine Schussverletzung getroffen, welche jetzt wieder höllisch weh tat und blutete. Ich spürte das Blut an meinem Oberarm runterlaufen und schaute wie die kleinen Tropfen langsam auf den Boden trafen. "Wie wäre es wenn ich Lasse anrufe? Er könnte uns heute Nacht helfen. Dann sind wir in der Überzahl. Taddl und Marley werden definitiv alleine kommen.", hörte die Stimme von Felix. "Gute Idee." Sie wollten Taddl und Marley töten. Ich wollte die beiden warnen, doch wie sollte ich das anstellen? Ich konnte schließlich keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen. Keine Ahnung warum ich Taddl und Marley helfen wollte, aber ich wollte nicht das sie sterben. Auch wenn sie mich sterben gelassen hätten, will ich nicht, dass sie sterben. Sie durften das Haus nicht betreten. Wie sollte ich sie denn vorwarnen? Ich konnte nicht mehr wirklich klar denken. Meine Verletzungen schmerzten, ich hatte Durst und Hunger und war total müde. Doch schlafen kam jetzt nicht infrage. Vielleicht konnte ich vom Fenster aus sehen, wann die beiden vor dem Haus stehen und sie so irgendwie warnen. Draußen wurde es immer dunkler und somit auch der Raum, da der Lichtschalter anscheinend von außen war. Ich wusste zwar nicht wie spät es war, doch ich hörte mindestens drei Stimmen von unten. Der Kumpel von Nico und Felix war also da. Ich versuchte aufzustehen, was sich mit meiner blutenden Wunde als schwierig erwies. Ich konnte mich nirgends abstützen, da meine Hände ja zusammengebunden waren. Als ich endlich stand, konnte ich auf die Straße blicken und sah hoffentlich wann Marley und Taddl hier lang kamen. Ich schaute ziemlich lange aus dem Fenster und außer ein paar Leuten die gerade von einer Party kamen oder hin gingen, sah ich niemanden. Ich sah wie es draußen langsam schon wieder hell wurde, also war es jetzt vielleicht 3 oder 4 Uhr nachts. Ich wollte es gerade aufgeben und dachte Taddl und Marley werden nicht mehr kommen, als ein Auto direkt vor dem Haus parkte. Zwei große Leute stiegen aus dem Wagen und bei genauerem hinsehen, sah ich, dass es Taddl und Marley waren. Und wie sollte ich jetzt auch mich aufmerksam machen? Das habe ich ja mal wieder super überlegt. Ich versuchte irgendwie mit meinem Ellenbogen gegen das Fenster zu kommen, doch viele Laute gab es nicht von sich. Was sollte ich jetzt machen? Ich sah wie die beiden eine Waffe in die Hand nahmen und sich das Haus genauer ansahen. Zu meinem Glück erblickte Marley mich und machte Taddl darauf aufmerksam. Ich schüttelte energisch mit dem Kopf, da ich sonst nicht wusste, wie ich es ihnen erklären sollte. Die beiden schauten mich nur fragend an. Taddl sagte irgendwas, doch ich konnte es nicht verstehen. Er kam näher zum Fenster und sagte es nochmal: "Sind Nico und Felix da?" Ich nickte, wusste aber nicht wie ich ihnen sagen sollte, dass noch jemand da war und Taddl und Marley in Gefahr waren. Ich schaute schnell zur Tür, weil ich dachte, dass jemand kam, doch es war anscheinend nur der Hund. "Sind sie noch wach?", fragte Taddl so leise, dass ich es gerade so verstand. Wieder nickte ich nur. Taddl wandte sich an Marley, sie besprachen irgendwas und danach drehte sich Taddl wieder zu mir. "Wir werden dich da rausholen." Ich schüttelte nur schnell mit dem Kopf, doch die beiden waren schon verschwunden. Ich setzte mich wieder auf den Boden, da meine Hüfte von dem ganzen stehen weh tat und konnte einfach nur hoffen, dass Taddl und Marley nichts passiert. Ich hörte eine Zeit lang gar nichts und machte mir wirklich Sorgen. Und plötzlich füllte ein lauter Schuss die Stille. Verdammt. Ungewollt kamen mir die Tränen.
~POV Taddl~
"Nico und Felix sind noch wach. Wir müssen aufpassen. Wenn es sein muss, müssen wir sie töten...", erklärte ich Marley. "Okay, lass uns durch den Garten gehen." Ich nickte und wandte mich wieder an Ardy, welcher in einem dunklen Raum, weiter oben stand. "Wir werden dich da rausholen.", sagte ich zu ihm und ging dann mit Marley durch den Garten. "Siehst du sie?", fragte ich Marley, welcher heimlich durch die Fenster schaute. "Nein, nichts." "Okay, dann lass uns durch die Hintertür gehen." Leise und mit Gefühl öffnete ich die Tür, welche nicht verschlossen war. Marley und ich schlichen uns in den Flur, ich schaute in das Wohnzimmer, in welchem keiner war und erhaschte dann einen kurzen Blick in den Spiegel, weswegen ich erschrak. Im Spiegel sah ich Nico und Felix hinter mir und Marley stehen, welche die Waffen auf uns gerichtet hielten. "Duck dich.", flüsterte ich Marley zu. "Was?" "Mach einfach. Duck dich. Jetzt." Ich drehte mich schnell um, schoss auf Nico und duckte mich genau wie Marley, denn wie erwartet, löste Felix einen Schuss, welcher uns verfehlte. Nico sackte auf den Boden, ich hatte ihn ins Bein getroffen. Sofort rannte ich auf Felix zu und nahm ihn die Waffe ab und schubste ihn auf den Boden. "Bewege dich nicht!", schrie ich ihn an und zielte mit der Waffe auf ihn. "Wir sollten ihn auch handlungsunfähig machen.", sagte Marley und schoss Felix sauber in den Oberschenkel. Da beide nicht mehr aufstehen konnten, rannten wir nach oben um Ardy zu helfen. Wir waren fast oben angekommen, als ein Schuss gelöst wurde, welcher ganz knapp die Decke und nicht uns traf. Ohne zu überlegen rannte ich auf den Typ zu und zwang ihn auf den Boden. "T, lass mich das machen! Gehe du zu Ardy." Ich musste kurz überlegen in welchem Raum er sein könnte. Als ich die einzige Tür sah, welche infrage kommen konnte, wollte ich sie öffnen. Doch natürlich war sie verschlossen. Ich hatte wegen Nico und Felix so viel Wut in mir, dass es kein Problem war, die Tür einzutreten. Als ich das Licht einschaltete, sah ich Ardy zitternd an der Wand sitzen. Ich eilte zu ihm und nahm ihm das Tuch vom Mund. "Hey, es ist alles gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen und nahm das Seil, womit seine Hände gefesselt waren ab. Ardy zitterte immer noch und ich sah Tränen seine Wange herunter laufen. Ohne zu überlegen nahm ich ihn in den Arm und versuchte ihn zu beruhigen. "Schhh. Wir sind hier. Es ist okay. Wir gehen jetzt, ja?" Ich schaute ihn wieder an und er nickte nur. Ich half ihm hoch und zusammen gingen wir in den Flur in dem Marley stand.
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