Kapitel 3

~POV Ardy~

Ich schaute nach links und rechts, ob ich vielleicht noch sehe, wie jemand in eine Wohnung oder den Gang entlang lief. Doch nirgends war jemand zu sehen. Ich hob den Zettel auf, schloss die Tür hinter mir und las ihn.

                                                              Spielst du mit?

Okay, jetzt wurde ich wirklich neugierig wer war das und was sollte das bedeuten? Doch weil ich sowieso nicht mitspielen wollte, schmiss ich auch diesen Zettel einfach weg. Es dauerte nicht lange, bis es wieder klingelte. Und wieder lag ein neuer Zettel auf dem Boden. Auch auf diesem stand:

                                                              Spielst du mit?

Langsam kam mir ein Verdacht auf. Ich schmiss diesen Zettel wieder weg und nach ein paar Sekunden klingelte es an der Tür. Wer auch immer mir diese Zettel vor die Tür legte, musste mich genau in diesem Moment sehen. Schnell schaute ich mich in der Küche um, doch ich konnte rein gar nichts erkennen. Als ich wieder zur Tür lief, lag wie schon erwartet, ein neuer Zettel vor der Tür. Auf dem stand das Gleiche wie auf den anderen dreien. Dieses mal schmiss ich den Zettel nicht weg, sondern ließ ihn einfach dem Tisch liegen und ignorierte ihn um weiter für Geschichte zu üben. Doch lange hielt die Ruhe nicht an, denn schon bekam ich eine SMS. Ich schaute auf mein Handy. Unbekannt. 

Spielst du mit?

Ernsthaft? Woher hat er meine Nummer?

Ardy: Wo soll ich mitspielen?
Unbekannt: Beantworte meine Frage.
Ardy: Nein, ich werde nicht mitspielen.
Unbekannt: Solltest du aber.
Ardy: Warum? Worum geht es in diesem "Spiel"?
Unbekannt: Das wirst du erst wissen, wenn du mitspielst. Also ich frage dich ein letztes Mal. Spielst du mit?
Ardy: Nein.
Unbekannt: Schau vor die Tür.

Gerade als die Nachricht gelesen hatte, klingelte es schon wieder an der Tür. Auf dem Boden lag ein blauer großer Briefumschlag. Ich schaute wieder nach links und rechts, doch immer noch konnte ich niemanden sehen. Ich holte den Brief rein und machte ihn in der Küche auf. In diesem Umschlag war wieder ein Brief und Bilder. Bilder von meinen Freunden und Familie. Von Luna, Tobi, Lukas und... und Luis meinem Ex? Okay. Von meinen Eltern und meiner kleinen Schwester. Ich las mir schnell den Brief durch.

Spielst du mit?
Vielleicht überlegst du es dir lieber zweimal ob du mitspielst oder nicht.
Du willst doch nicht, dass deinen Liebsten etwas zustößt oder?
Ich weiß, wie viel dir an deiner Schwester hängt. Es wäre doch schade, wenn du sich nicht wieder sehen kannst.
Spielst du mit?

Mein Herz fing an zu rasen. Wenn es um meine Schwester geht, verstehe ich wirklich keinen Spaß. Woher kannte dieser Typ meine Freunde und Familie. Die Fotos wurden heimlich aufgenommen, das konnte man sehen. Ich schaute nochmal auf mein Handy, auf welchem ich jetzt wieder eine neue Nachricht hatte.

Spielst du mit?

Blieb mir denn was anderes übrig? Ich konnte doch nicht meine ganzen Freunde und Familie in Gefahr bringen nur, weil ich bei so einem blöden Spiel nicht mitmachen wollte.

Na schön. Ich spiele mit.

Es dauerte einen Moment bis er mir wieder antwortete.

Spieler 37:
Name: Ardian Bora (Hauptperson)
Alter: 18
Größe: 1,80m
Geburtstag: 14.06.1999
Eltern: Katerina Bora & Frank Bora
Geschwister: Nele Bora

Hauptpersonen müssen alle Aufgaben erfüllen, die ihnen gestellt werden. Falls sie sich weigern dürfen sie von einem geliebten Mensch Abschied nehmen. Das Spiel ist zu Ende, wenn alle Aufgaben erfolgreich ausgeführt worden sind. Die Aufgaben kommen zufällig am Tag. Gibt es bei einer Aufgabe keine bestimmte Zeitangabe ist diese Aufgabe über mehrere Tage zu erledigen. Trotzdem wird jede Aufgabe sofort angefangen. Aussteigen geht nicht. Alles andere wird während des Spiels erklärt. Die erste Aufgabe startet morgen.

Viel Spaß!

Woher kannte er soviel über mich? War es vielleicht dieser Typ von gestern? Natürlich, wer sollte es denn sonst gewesen sein?

Ardy: Warst du der Typ, der mich gestern verfolgt hat?
Unbekannt: Nein. Bis morgen.
Ardy: Wer bist du?

Doch es kam keine Antwort mehr. Ich war die Hauptperson und Spieler 37. Das heißt es gibt noch andere Personen? Aber wer waren diese? War jeder vielleicht eine Hauptperson? Musste jeder die gleichen Aufgaben erledigen und sie wollten nur gucken, wer am schnellsten war? Länger darüber nachdenken konnte ich nicht, denn wieder klingelte es an der Tür. Doch dieses mal war es kein Brief oder sowas, sondern Luna. "Hey.", begrüßte ich sie. "Hi..." "Alles okay?" Luna sah ziemlich verwirrt aus. "Ja, alles gut." Plötzlich bekam ich wieder eine Nachricht von diesem Unbekannten.

Erzähle niemanden von dem Spiel.

Ich hatte kurz überlegt, ob ich Luna davon erzähle, aber das hatte sich jetzt wohl erledigt. Ich erzähle es ihr nicht.

~POV Unbekannt~

"Er spielt mit.", teilte ich unserem Boss mit. "Gut, perfekt. Nicht mehr lange Jungs und wir schwimmen in Geld." "Warte! Du willst ihn das machen lassen?", fragte ich geschockt. "Wer denn sonst? Wir beobachten ihn schon länger, er wird das schon schaffen." "Das hast du bei den letzten beiden auch schon gesagt. Und was ist passiert? Sie sind beide tot." "Ist das wirklich mein Problem? Ich weiß, dass diese Typen wirklich gefährlich sind und man mit denen nicht spielt. Aber er wird das schon schaukeln. Außerdem haben wir doch dieses mal viel mehr durchplant. Die werden gar nicht merken, dass unser Ardy das Geld holt." Ich antwortete ihm nicht mehr und ging mit meinem besten Freund raus. "Ich fass es nicht, dass er es schon wieder macht.", seufzte ich. "Was willst du denn tun? Wir müssen das nun mal machen. Wir brauchen das Geld wirklich dringend." Ich nickte nur zustimmend. "Hast ja Recht. Ich will eigentlich nur nicht, dass wieder jemand stirbt. Bei den letzten beiden Versuchen ist es doch genauso schief gegangen... Aber wie du gesagt hast, wir brauchen das Geld wirklich unbedingt." Wir beide liefen schweigend nebeneinander her nach Hause, während ich mir Sorgen machte was passieren würde. Das war das dritte Mal, dass dieses Spiel wieder ausartet. Es gab diese Spiele schon öfter, doch meistens war es harmlos und nur zu unserem Spaß. Die Personen sollten irgendwelche witzigen Sachen erledigen. Jedes mal mussten wir diese Personen zwar drohen mit ihren Freunden und Familien, doch alles in allem machte es ziemlich Spaß. Aber ich wusste, dass es dieses mal nicht so spaßig werden sollte.

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