Kapitel 27
~POV Ardy~
Die ganze Zeit machte ich mir Gedanken, wo ich Marley schon mal gesehen habe, ob ich Taddl und Marley vertrauen konnte und wie ich hier unbemerkt raus komme. Plötzlich ging die Tür auf und Marley kam mit einer Tablette und einem Glas Wasser ins Zimmer. "Wie geht es dir?", fragte er. "Naja, den Umständen entsprechend." Ich nahm ihm die Tablette und das Wasser aus der Hand und trank es in einem Schluck leer.
"Hinter dir sitzt so ein Typ- nicht hingucken- der dich immer wieder mal anstarrt. Ich glaube, du hast einen heimlichen Liebhaber. Also schlecht sieht er ja nicht aus."
"Kanntest du den?", fragte Luna mich. Ich schüttelte nur den Kopf. "Hm... Vielleicht ein Stalker oder so?"
Ich stieß Luna leicht und unauffällig mit meinem Ellenbogen an und nickte vorsichtig in die Richtung in der dieser mysteriöse Typ stand. Luna formte nur Stalker mit ihren Lippen und lachte.
Während ich an einer Ampel warten musste, bis die Autos stehen blieben, sah ich etwas Beunruhigendes. Der Typ verfolgte mich tatsächlich.
Ich verschluckte mich fast in dem Wasser, als mir wieder einfiel wo ich ihn schon mal gesehen habe. "Kann es sein, dass ich dich irgendwoher kenne?", fragte ich Marley vorsichtig, da ich ihm immer noch nicht vertraute. "Ja, das ist gut möglich. Ich war der Stalker von dir bevor das Spiel angefangen hat." "Warum?" "Weil wir wissen mussten, ob du für das Spiel geeignet bist." "Sind du und Taddl die einzigen die dieses Spiel machen? Oder gibt es noch andere Personen die euch helfen?" Bevor Marley mir antworten konnte, ging die Tür wieder auf und Taddl kam ins Zimmer. "Pizza?", fragte er lächelnd. Ich nickte und nahm ihm die Pizzaschachtel aus der Hand. Er ging zu Marley und flüsterte ihm irgendwas zu, ich versuchte so gut es geht mitzuhören, doch viel verstehen konnte ich nicht. "Er will es so.... In ein paar Tagen." Mehr konnte ich nicht verstehen von dem, was Taddl sagte. Marley verschwand wieder aus dem Zimmer und Taddl setzte sich neben mich. "Wie geht es dir?" "Geht so." "Du bist echt mutig und schlau weißt du das?" "Warum muss ich dieses Spiel machen?", lenkte ich vom Thema ab. Taddl zuckte nur mit den Schultern. "Auch ich habe meine Regeln die ich einhalten muss. Und das beinhaltet, nicht über das reden, was hinter den Kulissen abgeht.", sagte Taddl lächelnd auch wenn das Lächeln ein wenig aufgezwungen aussah. "Ich hätte es fast geschafft...", sagte ich niedergeschlagen. "Nein, hättest du nicht." Ich schaute ihn nur fragend an. "Der Koffer war nicht der richtige Koffer. Es war eine Attrappe. Sie haben uns in eine Falle gelockt und wollten dich umbringen." "Sind sie noch in der Stadt?" Taddl nickte nur. "Und was passiert jetzt?", fragte ich ihn weiter, auch wenn ich Angst davor hatte, dass er sagt, dass ich das Spiel weiter machen muss. "Wissen wir noch nicht. Ruh dich erstmal aus und dann sehen wir weiter." Doch ich wollte nicht locker lassen und fragte weiter. "Was war in dem Koffer?" "Nur ein Zettel auf dem stand, dass wir auf die Falle reingefallen sind. Übrigens darfst du den Hoodie und die Hose ruhig behalten." Ich hatte also die ganze Zeit seine Sachen an? "Wieso wusstest du die ganze Zeit wo ich bin?", fragte ich Taddl. Ich hatte einfach noch so viele Fragen an ihn, die ich ihm jetzt stellen konnte. "Das darf ich dir auch nicht sagen. Schließlich ist das Spiel immer noch nicht beendet." Mit diesem Satz stand er auf und verschwand wieder aus dem Raum. Ich sollte also weitermachen? Ich sollte das Spiel weiterspielen? Nein! Ich will es nicht mehr spielen. Ich will die ganze Scheiße nicht weitermachen. Ich will hier weg. Ich hatte kein Handy mehr, das heißt Taddl konnte mich nicht erreichen. Und wenn ich jetzt abhaue und einfach erstmal irgendwo ein Hotel nehme ohne irgendjemanden zu sagen wo ich war, konnte er nicht wissen wo ich bin. Vielleicht schaffe ich dann endlich, dass dieses Spiel beendet ist. Zumindest für mich. Ich musste hier weg. Noch heute.
~POV Taddl~
"Er sollte sich erstmal ausruhen.", sagte ich zu Marley und Luna welche im Büro saßen. "Okay, ich werde morgen früh nochmal vorbeikommen. Er vertraut euch beiden nicht." "Kein Wunder. Nach allem was er erlebt hat und machen musste, würde ich mir selber nicht mal vertrauen.", gab ich zurück. Luna verabschiedete sich von uns und ich überlegte schon mal wie wir weiter vorgehen konnten, denn Niklas will, dass das Spiel weitergeht. Mit Ardy. "Du magst ihn, richtig?", fragte Marley und schaute mich grinsend an. "Was meinst du?" "Ich sehe es doch. Du machst dir Sorgen um ihn und kümmerst dich um ihn. Bei den letzten beiden Hauptpersonen hast du das nicht gemacht. Die sind beide gestorben." "Ich will einfach nur nicht mehr, dass wegen uns jemand stirbt. Es reicht doch langsam." "Ja klar. Jetzt mach mir doch nichts vor." "Okay, vielleicht mag ich ihn. Aber nicht so wie du jetzt denkst. Würde dieses Spiel nicht sein, könnte er ein guter Freund werden. Doch wir müssen dieses Spiel jetzt endlich beenden. Hat Niklas irgendwelche Anweisungen gegeben?" Marley schüttelte nur mit dem Kopf. "Na schön... Also Nico und Felix sind noch in der Stadt und ich glaube auch nicht, dass sie gehen. Nicht solange die Hauptperson nicht tot ist. Das heißt, wir brauchen den Koffer, den sie auf jeden Fall dabeihaben, denn sie würden ihn nicht alleine zu Hause liegen lassen. Und vielleicht müssen wir die beiden sogar töten, wenn sie uns nicht in Ruhe lassen." "Du willst sie töten?" "Vielleicht. Aber dazu kommen wir dann, wenn es Ardy wieder besser geht."
Ich bin die ganze Nacht lang im Büro geblieben, nur um aufzupassen, dass Nico und Felix nicht kommen. Wer weiß, was sie für einen Plan verfolgen. "Hey, wie geht es Ardy?", fragte Marley mich zur Begrüßung. "Keine Ahnung, ich gehe mal nach ihm gucken." Doch als ich den Raum betrat traf mich der Schlag. Ardy war nicht mehr da und das Fenster war auf. Entweder war er abgehauen und Nico und Felix waren hier ohne, dass ich es bemerkt habe. "Marley! Ardy, ist weg. Wir müssen ihn finden! Niklas wird uns umbringen. Wir haben kein Lebenszeichen oder sonst irgendwas von ihm."
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