Kapitel 22
~POV Taddl~
Ich ging leise zu Ardy, während Marley aufpasste, dass Aristo nicht aufwacht und dass Nico und Felix nicht kamen. Ich kniete mich zu ihm und tastete mit meinen beiden Fingern an seiner Pulsader am Hals. Der Puls war schwach, aber aus Erfahrung wusste ich, dass er stabil war. Ich atmete erleichtert aus, löste das Seil von seinen Füßen, nahm das Tuch aus meinem Mund und hob ihn hoch. "Okay, lass uns gehen.", flüsterte ich Marley zu und schaute nochmal zu Aristo. Plötzlich sah ich wie Aristo langsam seine Augen öffnete. Als er realisierte, dass wir nicht zum Besuch gekommen waren, sprang er auf, bellte uns an und ging soweit auf uns zu wie es ging. "Weg hier.", sagte Marley und ließ mich mit Ardy auf dem Arm vorrennen. Ich hörte wie eine Tür oben aufging und zwei Stimmen etwas sagten, doch ich wusste nicht was. Marley und ich rannten aus der Tür und ich hörte Nico sagen: "Sie sind hier!" Ich legte Ardy hinten auf dem Rücksitz ab und setzte mich neben ihm, Marley fuhr so schnell er ging los. "Ardy darf uns nicht sehen.", sagte ich zu Marley. "Ich versuche eine Abkürzung zu nehmen, aber ich weiß nicht ob die Straße offen ist. Eigentlich ist dort eine Baustelle. Wenn wir da jetzt lang fahren und die Straße immer noch gesperrt ist, müssen wir einen Umweg fahren." "Egal, versuche es." Zu unserem Glück war die Straße offen und nicht befahren, weswegen Marley viel schneller fuhr als eigentlich erlaubt. Ich schaute währenddessen immer wieder zu Ardy und strich ihm durch die Haare. Nein! Ich musste damit aufhören. Ich weiß was Niklas sagen wird. Er will das Spiel mit ihm weiterführen und wir konnten es nicht verhindern. Nach drei Stunden Fahrt tauschten Marley und ich wieder die Plätze und ich fuhr bis nach Hause. Wir kamen eine gute Stunde eher an als geplant. Sofort stieg ich aus und nahm Ardy wieder auf den Arm, während Marley die Waffen mitnahm. "Ihr habt es also doch geschafft.", sagte Niklas. "Er hat eine Überdosis bekommen.", antwortete ich ihm. Niklas nickte zu der Tür hinter ihm. "Bringt ihn dort rein und kommt dann zu mir." Marley öffnete mir die Tür, ich legte Ardy auf das Bett ab, deckte ihn zu und zusammen mit Marley verschwanden wir wieder aus dem Raum und gingen zu Niklas in die Küche. Dort saß Niklas, welcher gerade eine rauchte und ein Paket in der Hand hielt. Ich machte Marley und mir einen Kaffee und schaute Niklas abwartend an. "Da Ardy ja erstaunlicherweise überlebt hat, kann er auch das Spiel weiterspielen, sobald es ihm wieder einigermaßen gut geht." Es war so klar, dass Niklas das sagen wird. "Hier ist ein neues Handy für ihn und gebt ihm am besten auch neue Klamotten. Aber passt auf, dass er nicht weiß wie ihr ausseht. Sagt mir Bescheid, sobald er wieder aufgewacht ist." "Ich hole ihm gleich Klamotten.", sagte ich, reichte Marley einen Kaffee und setzte mich zu ihnen. "Okay, ich werde gehen, hab schließlich noch anderen Leuten Anweisungen zu geben." Niklas war in einem Bereich in einer Firma der Chef, weswegen er auch gut verdiente. Meine Eltern und alle anderen aus unserer Familie denken, dass Niklas eine eigene kleine Firma hat, in der auch Marley und ich arbeiteten. Dieses Spiel machte er nur zum Spaß, gab mir und Marley aber trotzdem Geld, damit es so aussah als ob dieses hier ein richtiger Beruf wäre. "Ich werde ein paar Klamotten holen und kann dann auch gleich noch schnell duschen gehen. Passt du solange auf Ardy auf?", fragte ich Marley. "Klar." "Wenn ich wieder komme, kannst du nach Hause gehen, nur will ich Ardy gerade nicht gerne alleine lassen." Marley nickte zustimmend und so machte ich mich auf den Weg nach Hause. Es war jetzt bereits 19 Uhr und wie immer freute sich Sophie als sie mich sah. "Kleine, ich habe gerade echt nicht viel Zeit. Bald bin ich mehr für dich da, okay?" Sie nickte nur enttäuscht und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Schnell ging ich duschen und kramte neue Klamotten aus meinem Schrank. Dann fuhr ich wieder zum Büro und ging sofort in den Raum, indem Ardy lag. Marley saß auf einem Stuhl und richtete das neue Handy von Ardy ein. "Bro, du kannst nach Hause gehen. Ich mache das schon." "Sicher? Du siehst müde aus." "Ne alles gut. Geh du ruhig." Marley nickte, gab mir einen Handschlag und verschwand dann. Ich richtete das Handy weiter ein und nahm dann mein privates Handy raus. Ich hatte extra ein Handy für das Spiel. Ich speicherte die Nummer von Ardy in mein privates Handy ein und legte es zurück in die Box. Wir hatten die anderen Nummern von Ardys Freunden und Familie auf dem Computer gespeichert, welche Marley bereits ins Handy eingespeichert hatte. Ich beobachtete Ardy die ganze Zeit ob er wieder aufwachte. Denn falls er aufwacht, musste ich hier weg. Schließlich darf er mich nicht sehen. Niklas wollte nicht, dass ein Spieler mich, ihn oder Marley sah, er meinte, es wäre zu unserer Sicherheit. Je anonymer wir waren, desto weniger Beweise hatte ein Spieler, falls er zu Polizei geht. Wir können einen Spieler schließlich nicht Tag und Nacht überwachen, vor allem nicht die Spieler, welche nur kleine Aufgaben hatten. Sie konnten die Nummer ruhig zurückverfolgen, würden jedoch nicht auf keine Spur kommen, da Niklas irgendein Programm ins Handy installiert hatte, welches das zurückverfolgen verhinderte. Ich sah Ardy noch eine Weile an, bis ich schließlich ziemlich müde wurde und meine Augen schloss.
Als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte und zu Ardy schaute, schlief er immer noch. Ich ging in die Küche, holte ein Glas Wasser und stellte es neben das Bett. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis er aufwachte, schließlich schlief er schon gut 12 Stunden. Ich schaute gerade meine Nachrichten nach, als ich ein verschlafenes Geräusch hörte. Ich schaute zu Ardy und sah, dass er aufwachte.
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