~POV Ardy~

Ich wollte Aristo nicht die ganze Zeit angucken, weswegen ich mich im Raum umschaute. Hier war nichts außer einem Schrank, ein paar Kisten mit Flaschen und eine Tür. Ich wusste nicht wo diese Tür hinführte, doch es interessierte mich dennoch. War da vielleicht die Box mit dem Geld drin? Da auch meine Füße gefesselt waren, konnte ich nicht aufstehen, ich wollte es aber auch nicht wirklich, da sonst bestimmt Aristo Alarm schlagen würde. Ich schaute mich weiter im Raum um, auch wenn es hier sonst nicht wirklich was gab. Zumindest dachte ich das, bis ich ein kleines Loch in der Wand erkannte. Man konnte es so auf die schnelle nicht wirklich sehen, doch ich sah, dass es nicht nur irgendein Loch war. Irgendwas war in diesem Loch versteckt. War das... eine Kamera?! Sie beobachteten mich? Na toll, erst der Hund und jetzt auch noch die Kamera. Ich blieb einfach still sitzen und dachte über meine Freunde nach. Was war mit ihnen? Ging es ihnen gut? Was machten sie im Moment? Hatten sie versucht mich zu erreichen? Erreichen. T konnte mich nicht mehr erreichen. Das Spiel war zu Ende, da mein Handy kaputt ist. Darüber habe ich bis gerade gar nicht nachgedacht. Jetzt musste ich hier nur noch rauskommen und mein Leben konnte wieder normal sein. Doch ich wusste nicht, ob ich hier überhaupt noch lebend raus kam. Die Stunden vergingen, ich weiß zwar nicht wie viele, doch ich sah durch das Kellerfenster, wie die Sonne langsam unterging. Ich beobachtete den Sonnenuntergang durch die schmalen Fenster und konnte mich für einen kurzen Moment entspannen, doch das war nicht lange von Dauer, denn Nico und Felix kamen wieder in Raum. Felix kam auf mich zu und befreite meine beiden Hände aus den Fesseln. "Ich habe was für dich.", sagte er grinsend und reichte mir drei Schmerztabletten. "Felix nimm vier. Ich glaub die Wirkung ist nicht so groß. Und falls doch, dann liegst du hier tot und wir wissen es.", sagte Nico, welcher Aristo gerade etwas zu essen gab. Er gab mir ein großes Glas Wasser und noch eine Tablette mehr dazu. "Schluck.", sagte er kalt. Ich musste es jetzt tun. Ich wusste nicht, was die beiden sonst mit mir tun würden. "Mach jetzt. Der Schmerz wird nachlassen.", sagte Felix. Ich schaute mir die Tabletten an und zögerte immer noch, doch Felix Geduld war anscheinend zu Ende. "Nico, gib mir mal das Messer." Nico, der immer noch mit Aristo beschäftigt war, hockte vor dem Schrank, holte aus dem Schrank das Messer raus, welches immer noch Blut an der Klinge hatte und warf es Felix zu, sodass es vor ihm auf dem Boden landete. Felix nahm es in die Hand, schaute mir genau in die Augen und stach wieder in meinen Oberschenkel, dass die Wunde wieder aufging. Und als ob das schon nicht genug wäre, zog er das Messer zu meinem Knie durch. "Willst du sie jetzt nehmen?" Ich sagte nichts, sondern schluckte die Tabletten so schnell es ging. "Geht doch.", sagte Felix zufrieden. Nico und er verließen wieder den Keller und ich hatte Angst vor dem, was jetzt kam. Ich wusste nicht, was für Auswirkungen eine Überdosis an Tabletten hatte, doch vielleicht habe ich ja Glück und es war gar keine Überdosis. Ich weiß nicht wie viel Zeit noch verging, doch plötzlich wurde mit schlecht und alles fing an sich zudrehen. Mein Magen verkrampfte sich, weswegen ich schlagartig meine Hände drauflegte, da Felix diese nicht mehr gefesselt hatte. Es drehte sich alles immer schneller und ich sah nur noch verschwommen. Ich hatte das Gefühl, dass die Tabletten gleich wieder hoch kamen. Doch das passierte nicht, ich sah nur noch verschwommener, ich krampfte zusammen, bis plötzlich alles schwarz wurde und mein Schmerz nachließ.

~POV Taddl~

Marley und ich hatten die Plätze getauscht, sodass er jetzt fuhr und ich Ardy im Blick hatte. Er sollte sich selber mit dem Messer schneiden. Wie viel Hass kann ein Mensch bloß in sich haben? Und jetzt hatten sie auch noch den Hund zu Ardy gebracht. Ich wusste, dass der Hund ziemlich aggressiv werden konnte, weswegen ich nur hoffte, dass angebunden blieb. Ich hatte noch nie so einen Hass auf Nico und Felix wie jetzt. Ardy schaute, zu meinem eigenen Erschrecken, direkt in die Kamera, er wusste also, dass er beobachtet wird. Doch bestimmt dachte er, dass Nico und Felix ihn beobachteten. Danach geschah gar nichts mehr und ich klappte den PC wieder zu. "Marley geht das auch ein wenig schneller?" "Sorry, aber ich will nicht auch noch einen Unfall bauen." Wir mussten noch gut zwei Stunden fahren und ich weiß nicht, ob wir es noch rechtzeitig schaffen. Die Zeit verging schleppend, doch ich konnte nicht die ganze Zeit auf den Laptop schauen, da der Akku langsam nachließ. Wir hatten nur noch 20 Minuten zu fahren und ich entschied mich ein letztes Mal nach Ardy zu schauen. Doch was ich sah, versetzte mir ein Stich im Herz. Ardy krampfte auf dem Boden und es sah so aus, als ob er starke Magenschmerzen hatte. "Fuck Marley! Fahr schneller! Ardy krampft total! Ich glaube, er hat eine Überdosis!" Marley reagierte sofort und fuhr so schnell es ging los, wir wurden von allen Seiten angehupt, da wir über eine rote Ampel fuhren. Ich sah, dass Ardy aufhörte zu krampfen und nur noch schlaff auf dem Boden lag. Viel eher als geplant kamen wir an dem Haus an. Marley und ich nahmen unsere Waffen in die Hand, ich trat die Tür ein und ging vor. Wir mussten erst sicherstellen, dass Nico und Felix nicht hier waren. Da ich sie in der Küche und im Wohnzimmer nicht sehen konnte, ging ich zu der Tür, welche in den Keller führte. Doch die Tür war verschlossen. Auch diese Tür trat ich ein und wir rannten nach unten. Auf der Mitte der Treppe, gab ich Marley ein Zeichen, dass er anhalten soll. Ardy lag reglos auf dem Boden, genau wie Aristo. Nur, dass ich mir bei Aristo sicher war, dass er schlief. "Er darf nicht aufwachen.", flüsterte ich Marley zu und leise stiegen wir die Treppen hinunter, darauf bedacht Aristo nicht aufzuwecken.