Kapitel 2

~POV Ardy~

Nach guten drei Stunden hatten Tobi und ich soviel Stoff aufgeschrieben und uns eingeprügelt, dass wir beide Kopfschmerzen hatten. "Lass uns nach Hause gehen.", schlug ich vor und ließ mich in den Sessel der Bibliothek fallen. "Gute Idee.", stimmte er mir zu und wir beide packten unsere Sachen zusammen und verließen die Bibliothek. Erst jetzt dachte ich wieder an diesen Typen, der mich die ganze Zeit über verfolgt hatte. Ich schaute schnell in alle möglichen Richtungen ob ich ihn noch irgendwo sehe, doch er war nicht mehr zu sehen. Trotzdem ließ mich das Gefühl nicht los, weiter verfolgt zu werden. Auf dem Weg nach Hause schaute ich die ganze Zeit hinter mich ob ich ihn nicht vielleicht doch noch irgendwo sehe. "Alles in Ordnung Ardy? Leidest du unter Verfolgungswahn oder warum drehst du dich die ganze Zeit um?", fragte Tobi mich. "Ne, dachte nur ich hätte jemanden gesehen, den ich kenne. Hab mich wohl versehen." Doch als wir zu Hause waren dachte ich immer noch an diesen Typen. Warum war er mir die ganze Zeit gefolgt? Und vor allem, warum und woher kannte er mich? Darüber sollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, ich sollte mich jetzt eher um die Arbeit kümmern. Also holte ich nochmal meine Notizen raus und fing an zu lesen.

"Ey Ardy!", rief jemand und warf mir ein Kissen ins Gesicht. Ich schreckte auf und schaute Tobi verschlafend und fragend an. "Was sollte das?" "Möchtest du vielleicht mit zur Schule?" Ich rieb mir kurz meine Augen um klarer sehen zu können und erst jetzt fiel mir auf, dass ich gestern wohl auf dem Sofa eingeschlafen war, während ich für die Arbeit geübt hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 6 Uhr morgens war. Seufzend stand ich auf und ging erstmal unter die Dusche. Danach lief ich zu Tobi in die Küche welcher freundlicherweise das Frühstück gemacht hatte, was bei ihm nicht allzu oft vorkam. "Womit hab ich das denn verdient?", fragte ich ihn lachend. "Keine Ahnung. Ich dachte, ich bin heute mal ein wenig freundlich." Nach dem Frühstück machten Tobi und ich soweit fertig, dass wir los gehen konnten zur Schule. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf Luna. "Hey.", begrüßte sie uns. "Hi.", sagten Tobi und ich gleichzeitig. Zu meinem Glück mussten wir natürlich gleich in der ersten Stunde Physik haben, dass heißt, dass wir jetzt die Arbeiten schrieben. "Kann ich wieder abgeben?", hörte ich Tobi hinter mir fragen, weswegen ein paar aus der Klasse lachten. Ein paar Fragen konnte ich gut beantworten. Die Zeit war nur schneller vorbei als gedacht und nach 40 Minuten mussten wir wieder abgeben. "Okay, ich glaube ich hab es ganz gut hinbekommen.", sagte Luna erleichtert. "Ich hab total reingeschissen.", meinte Tobias. "Ja, bei mir ging es so." Der Rest des Schultages verging eher schleppend und ich war froh, als die erlösende Schulglocke endlich ertönte. Die letzten drei Wochen ziehen sich wirklich hin und vergehen in Zeitlupe. Aber zum Glück schreiben wir nur noch eine Arbeit, die ich hoffentlich nicht vergessen werde. Da Tobi noch eine Stunde mehr hatte, bin ich alleine nach Hause gegangen und hatte jetzt in Ruhe Zeit für die Arbeit in Geschichte zu lernen. Geschichte war wohl einer der langweiligsten Fächer. Nach gut einer Stunde, die mir gar nicht solange vorkam, kam auch Tobi nach Hause. "Ich hab uns etwas zu essen mitgebracht.", grinste er und legte zwei Pizzaschachteln auf den Tisch. Warum auch kochen, wenn man gestern einkaufen war? "Und ein Liebesbrief von deinem heimlichen Verehrer." Er gab mir einen einfachen weißen Brief, auf dem nichts stand. "Woher hast du den?", fragte ich ihn. "Der lag vor der Tür." Als ich rein gekommen bin, lag der Brief noch nicht vor der Tür, das heißt jemand muss ihn wohl gerade eben erst dort hingelegt haben. Als ich ihn öffnete, holte ich ein DIN A4 Blatt hervor, auf welchem nur in der Mitte ein Satz stand.

                                                                        Spielst du mit?

Mitspielen? Wobei? "Und? Was schreibt dein Verehrer? Lieber, Ardy. Ich würde dich gerne wieder treffen. Wollen wir uns heute Abend im Park treffen? Ich liebe dich." "Nein. Er war nur.... nur von meiner Tante." "Deiner Tante?" "Ja, sie ist im Moment im Urlaub und hat mir einen Brief geschickt." "Macht man das nicht normalerweise auf einer Postkarte?" "Keine Ahnung. Du weißt doch, dass sie anders ist." Zum Glück beließ es Tobi dabei, stellte nicht weiter fragen und wir konnten in Ruhe essen. "Ich treffe mich gleich noch mit Lukas, willst du mitkommen?" "Ne, Luna kommt später vorbei." "Na schön." Tobi nahm die leeren Pizzaschachteln mit und warf sie in den Müll. "Ich gehe dann gleich.... Für was lernst du da eigentlich?" "Geschichte." "Oh ja.... Ach dafür kann ich auch noch später üben." Ich schaute ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und fing an zu lachen, weil ich wusste, dass er sowieso erst ein Tag vor der Arbeit anfängt zu lernen. Aber, weil ich auf diesen Stress keine Lust habe, fange ich lieber an drei Tage vorher zu lernen. "Na schön, ich geh dann. Bis später.", verabschiedete sich Tobi. "Bis dann." "Und lass deinen heimlichen Verehrer nicht zu lange warten.", lachte er. Als Tobi aus der Tür raus war, schaute ich mir den Brief nochmal genauer an. 

                                                                                    Spielst du mit?

Was sollte das heißen? Und wer hat das überhaupt geschrieben? War es vielleicht dieser komische Typ, welcher mich gestern die ganze Zeit verfolgt hatte?Aber was wollte der denn von mir? Ach egal. Ich sollte mir darüber keine Gedanken machen. Bestimmt nur irgendein Streich, den ich einfach nicht verstehe. Ich zerknüllte das Papier und warf es einfach in den Mülleimer. Als ich mich gerade wieder meinen Notizen für Geschichte gewidmet hatte, klingelte es an der Tür. Das könnte Luna sein. So früh? Es war doch erst zwei Uhr und sie meinte, sie wolle um drei kommen. Doch als ich die Tür öffnete, stand dort nicht Luna und sonst irgendjemand. Mein Blick schweifte auf den Boden und dort lag noch ein Zettel, aber dieses mal ohne einen Briefumschlag.

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