Kapitel 10
~POV Ardy~
Eine komplett in schwarz gekleidete Gestalt kam aus dem Wagen. Wie damals im Unterricht. Laut der Statur war es ein Mann. War es vielleicht T? Je näher er kam, desto schneller schlug mein Herz, bis er direkt vor mir stand. Was ist wenn ich ihm jetzt die Kapuze aus dem Gesicht ziehe? Würde vor mir dann T oder jemand anders stehen? Der Typ vor mir streckte die Hand aus, sofort gab ich ihm die Tüte. Danach drehte er sich wieder um und als er gerade ins Auto gestiegen ist, die Tür noch nicht mal ganz zu war, fuhr das Auto auch schon wieder rasend davon. Stand vor mir gerade wirklich T? Der, der hinter allem steckt? Er meinte, lass uns nicht warten. Vielleicht war es auch jemand anderes. Einen kurzen Moment lang, wollte ich ihm einfach die Kapuze wegziehen um zu sehen, wer diesen ganzen Mist mit mir macht. Doch im Nachhinein bin ich froh, dass ich es nicht getan habe. Ich habe einfach zu viel Respekt vor ihm oder vor ihnen. Den ganzen Weg bis in die Wohnung überlegte ich, weiter wer hinter diesem Spiel stecken könnte. Ich würde so gerne wissen, wer es ist. Wenn ich doch nur einen Namen hätte. "Ardy.", holte mich die verwirrte Stimme von Tobi aus meinen Gedanken. "Wo kommst du denn jetzt noch her?" Na toll, das hat mir noch gefehlt. "Ich hatte Kopfschmerzen und dachte ein wenig Luft würde mir vielleicht gut tun." "Achso. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht." "Gute Nacht..." Auch ich ging in mein Bett, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich zur Ruhe kam und ich aufhören konnte über T nachzudenken.
Trotz, dass ich Ferien hatte und eigentlich dachte, dass ich ausschlafen kann, wurde ich durch mein Handy geweckt. Ich schaute kurz auf die Uhr und sah, dass es erst 9 Uhr war. Es waren Ferien, wieso jetzt schon? Wie nicht anders erwartet, war die Nachricht von T.
T: Guten Morgen.
Wieso wünschte er mir jetzt einen guten Morgen? Wenn er mir sonst schreibst, kommt nur eine neue Aufgabe. Verwirrt durch den Stimmungswandel, schrieb ich ihm zurück.
Ardy: Guten Morgen.
Danach kam nichts mehr. Immer noch ein wenig verwirrt ging ich in die Küche. Tobi war noch nicht wach, was mich auch nicht wirklich wunderte. Er schlief immer ziemlich lange. Als ich mir gerade einen Tee gemacht hatte und dabei war meine anderen Nachrichten durchzulesen, kam wieder eine Nachricht von T.
T: Pack deine Tasche. Du hast eine halbe Stunde.
Oh nein. Ich wollte noch gar nicht losgehen und dachte, dass ich noch Zeit habe um mich von meinen Freunden zu verabschieden. Ich ging also in mein Zimmer und suchte irgendeine Tasche.
T: Eine kleine Tasche reicht. Klamotten brauchst du nicht.
Wenn ich keine Klamotten brauche, heißt es doch, dass ich nicht lange wegbleiben werde, oder? Ich schnappte mir einen Rucksack, packte mein Portmonee ein und bevor ich noch irgendwas anderes einpacken konnte, meldete sich T wieder.
T: Pack die beiden Tüten ein. Schau nicht rein.
Ich kramte unter meinen ganzen Klamotten nach den Tüten und packte auch die in meinen Rucksack. Ich hatte jetzt noch gut 10 Minuten Zeit. Als ich wieder in die Küche kam, saß Tobi dort und schaute mich verwirrt an. "Wo willst du hin?" "Meine Mutter meinte, ich solle so bald es geht kommen. Sie bräuchten ein wenig Unterstützung.", log ich schnell. "Okay. Meld dich bald, ja?" "Klar, mach ich. Bis dann." "Tschau." Ohne viele weitere Worte ging ich aus der Wohnung, da ich nicht wusste wie lange ich noch Zeit hatte.
T: Warte noch kurz.
Während ich auf, was auch immer, wartete schrieb ich Luna und Lukas schnell eine Nachricht, dass ich ab heute ein paar Tage nicht da sein werde. Vor mir hielt ein schwarzes Auto, indem ein Junge der in meinem Alter ist saß. War das T?
T: Steig ein.
Schweigend stieg ich ein. Keiner von uns sagte etwas, bis eine Nachricht auf dem Radio Display erschien.
T: Lernt euch doch ein wenig kennen.
Als die Nachricht verschwand, erschien das Navi mit einer Route auf dem Display. Zwei Stunden mussten wie fahren. Um die Stille zu unterbrechen, fing ich an ihn zu fragen: "Wie heißt du eigentlich?" "Alex." "Ich bin Ar-" "Ardian oder Ardy, ich weiß." "Ähm... Woher? " "Du bist die Hauptperson. Aber ich darf nicht mehr erzählen." Mich interessierte brennend woher er das wusste und wer noch von mir weiß. Aber bestimmt wird ihm genauso mit seiner Familie gedroht wie mir, weswegen ich einfach dabei beließ. "Weißt du wo wir hinfahren?", fragte ich ihn weiter. "Nein..." Ich weiß nicht ob ich es mir nur einbildete oder ob Alex wirklich ein wenig eingeschüchtert wirkte. "Kennst du den Namen, von dem Typen der dieses Spiel mit uns spielt?", fragte Alex nach einer Weile des Schweigens. "Nicht wirklich. Ich weiß du, dass er-" Ich unterbrach, als ich eine Nachricht von T bekam.
T: Sag ihm nichts.
"Nein, ich weiß nicht wie er heißt." "Meinst du es ist ein Junge?" Ich bin so dumm. "Nein... keine Ahnung. Also... Ich denke, dass es ein Junge ist." "Achso..." In den nächsten beiden Stunden redete keiner mehr von uns mehr ein Wort. Aber ich sah, dass Alex wirklich Angst hatte und in sich gekehrt wirkte. "Alex?", fragte ich vorsichtig. "Ja?", antwortete er ohne den Blick von der Straße abzuwenden. "Versteh das jetzt nicht falsch, aber du wirkst ziemlich eingeschüchtert... Ist... Ist alles in Ordnung?" Anscheinend überlegte Alex, was er antworten sollte, da wieder Stille eintrat. "Bedroht er dich?", fragte Alex danach. "Ja..." "Mich auch. Meine Mutter ist krank und muss operiert werden. Da mein Vater aber alleine nicht so gut verdient, können wir die Operation nicht bezahlen. Wenn ich meine Aufgabe richtig erfülle, dann wird er die Operation bezahlen. Das hat er mir versprochen. Ich fahre dich nicht nur zu diesem Ort, sondern muss auch noch andere Sachen machen, aber davon darf ich dir nichts erzählen. Ich hab nur Angst, dass ich irgendwas falsch mache und meine Mutter dann vielleicht.... nicht mehr lange hat." "Das tut mir leid..." Alex erwiderte es nur mit einem schwachen Lächeln und wieder trat Stille ein.
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