Nachwort und Danksagung

Historisches Nachwort

Ich persönlich freue mich bei historischen Romanen immer besonders auf das Nachwort, um zu erfahren, was der tatsächliche Hintergrund der Geschichte ist. Ehrlich gesagt bin ich sogar enttäuscht, wenn keins kommt :D. Da ihr nun schon die Geschichte gelesen habt, interessiert euch vielleicht auch die Geschichte hinter der Geschichte. Ich habe nach bestem Gewissen recherchiert, aber wie üblich garantiere ich nicht dafür, dass alle Informationen hundertprozentig richtig sind. Dass ich mit dem Buch selbst erst recht keinen Anspruch auf historische Korrektheit erhebe, habe ich glaube ich schon im Vorwort erwähnt :D.

Die schottischen Unabhängigkeitskriege

Die schottischen Unabhängigkeitskriege begannen 1286, als der schottische König Alexander III. starb. Mit der Unterstützung von Edward I. (König von England) wurde 1292 John Balliol sein Nachfolger – unter der Bedingung, dass dieser ihm den Lehnseid schwören musste. Edwards Ziel lag dabei vor allem darin, Schottland auf diese Art unter seine Kontrolle zu bringen. In dieser Position begann er nach und nach, in die schottische Politik einzugreifen und zwang sie unter anderem dazu, gegen Frankreich den Krieg zu ziehen, obwohl diese seit 1173 Alliierte waren. Die Schotten erkannten wiederum, dass sie dem Einhalt gebieten mussten. 1295 erneuerten sie ihre Allianz mit Frankreich und zogen gemeinsam mit ihnen gegen England in den Krieg.

Edwards Antwort bestand darin, in Schottland einzumarschieren. In Berwick ließ er allein 7500 Menschen ermorden, unabhängig von Alter und Geschlecht. Er zog weiter nach Norden, zwang John Balliol, ihm die königlichen Insignien Schottlands zu übergeben, nahm ihn gemeinsam mit weiteren schottischen Adligen gefangen und ließ sich vom schottischen Adel als rechtmäßiger Herrscher von Schottland anerkennen. Seine Reaktion und sein harter Regierungsstil in Schottland brachten ihm den Namen „Hammer of the Scots" ein.

Innerhalb eines Jahres brachen Rebellionen aus. Am meisten stachen dabei Andrew Murray (im Norden) und William Wallace (im Süden) als Anführer heraus. Die Kämpfe fanden ihren ersten Höhepunkt am 11.09.1297 in der Schlacht an der Stirling Bridge, in der Wallace das englische Heer (ca. 12.000 Mann) mit nur 2.300 Männern besiegte. Allerdings fiel ihm ausgerechnet sein eigenes Volk in den Rücken. Ein Teil der schottischen Adligen fürchtete um ihre Besitztümer in England und unterstützte Edward I. 1298 marschierte er erneut in Schottland ein und besiegte Wallace in der Schlacht von Falkirk.

In den folgenden Jahren setzte sich der Konflikt erbittert fort. Wallace wurde hingerichtet. 1304 kapitulierte der schottische Adel und handelte einen Kompromiss mit Edward aus – er besetzte alle wichtigen Ämter mit Männern, die ihm loyal waren.

Zwei Jahre später wechselte Robert Bruce, Earl of Carrick, erneut die Seiten (er hatte kurzzeitig Wallace unterstützt, sich dann auf Edwards Seite geschlagen, bis er sich endgültig für die Rebellen entschied) und krönte sich selbst zum König von Schottland. Durch seine Guerilla Taktik eroberte er bis 1313 den größten Teil des Landes zurück, und schlug das englische Heer schließlich 1314 in der Schlacht von Bannockburn. Als Ende der Unabhängigkeitskriege wird der von Bruce ausgehandelte Vertrag von Edinburgh 1328 angesehen, mit dem er die Unabhängigkeit Schottlands sicherte.

Sowohl William Wallace („Braveheart") als auch Robert (the) Bruce werden auch heute noch von den Schotten als Helden gefeiert.

Orte, Burgen, Geschehnisse und Personen

Wie die meisten sich wohl denken können, hat Faodail nicht (nachgewiesen) existiert. Ich habe es ungefähr dort angesiedelt, wo zu diesem Zeitpunkt Land des Kincaid Clans gelegen haben könnte. Abgesehen davon und von Julies Zuhause haben alle anderen erwähnten Orte tatsächlich existiert. Roxburgh Castle gehörte im Mittelalter zu den bedeutendsten Burgen Schottlands, wurde jedoch später zerstört und ist heute nur noch eine Ruine. Sowohl der Aufbau als auch alle Geschehnisse dort entspringen meiner Fantasie. Es gab nie eine politisch arrangierte Massenhochzeit, weder dort noch an einem anderen Ort in Schottland. Gleiches gilt für die Stadt Kirkintilloch – dort existierte ebenfalls eine kleine Burg, aber sowohl die Beschreibungen der Stadt als auch der Burg (und der dortigen Garnison) sind fiktiv.

In Edinburgh habe ich mich an alten Aufzeichnungen orientiert. Edinburgh Castle wurde im Laufe der Jahrhunderte beständig verändert und erweitert. Meine Beschreibung geht der Anschaulichkeit halber auf den heutigen Zustand zurück. Die Kapelle, in der Julie und Alec die Nacht verbracht haben, hätten die beiden aber tatsächlich schon gekannt. Die St. Margaret's Chapel stammt nämlich aus vom Anfang des 12. Jahrhunderts und ist noch heute erhalten. Der Geheimgang im Kerker geht auf meine Kappe, aber ich würde nicht ausschließen, dass es irgendwo tatsächlich einen gab – es war durchaus üblich, solche Fluchtmöglichkeiten beim Bau von Burgen einfließen zu lassen.

An der Stelle möchte ich auch erwähnen, dass Will ein historisches Vorbild hat. Im Kincaid Clan gibt es eine Legende über einen gewissen Francis Kincaid, der 1313 einen erfolgreichen Angriff auf Edinburgh Castle unternommen haben soll. Thomas Randolph, Earl of Moray, hat 1314 jenen Handstreich durchgeführt, den ich Will und seinen Männern zugeschrieben habe. Angeblich hat ihm ein Mann namens William Francis einen versteckten Pfad zur Burg gezeigt, wodurch sie die Burg erobern konnten. Aus diesen beiden Legenden habe ich William Francis Kincaid gemacht.

Wann genau Thomas Randolph – der angeblich der Neffe von Robert Bruce war – Edinburgh Castle zurückerobert hat, ist meines Wissens nach nicht bekannt. Mit Sicherheit war es jedoch Wochen, wenn nicht sogar Monate vor der Schlacht von Bannockburn am 23./24. Juni. Aus dramaturgischen Gründen habe ich das Ganze kurz vor die Schlacht verlegt. Dass die englische Armee an Edinburgh vorbeigezogen ist, ist verhältnismäßig sicher. Ihr Zwischenstopp und Versuch, die Burg zurück in englische Hand zu bringen, ist jedoch fiktiv. Jegliche beschriebene Handlungen von Thomas Randolph in diesem Zusammenhang sind ebenfalls meiner Fantasie entsprungen.

Die meisten erwähnten Personen sind fiktiv. Jenen die es nicht sind, habe ich sowohl Verhalten als auch Aussehen angedichtet. Die Geburtstagsfeier des Earl of Wigton sowie dessen Burg sind ebenfalls fiktiv. Malcolm Fleming, Earl of Wigton hat tatsächlich existiert und gehörte zu den Unterstützern von Robert Bruce. Sein Titel wurde ihm jedoch erst 1341 von Bruce verliehen – ich war so frei, ihn dennoch so zu bezeichnen.

Noch etwas zur Sprache: Ich hatte schon im Vorwort erwähnt, dass ich absichtlich nicht gestellt altmodisch schreiben würde. Zum einen, weil es deutlich schlechter lesbar wäre und den Lesefluss stören würde. Zum anderen würde es nicht zu meinem Schreibstil passen, und ich hätte deutlich länger zum Schreiben gebraucht (und mich damit nicht wohl gefühlt).

Schlacht von Bannockburn

Im Juni 1314 überquerte Edward II. die Grenze zu Schottland, um Stirling Castle aus der Belagerung der Schotten zu befreien und gleichzeitig Bruce zu einem Kampf auf offenem Feld zu zwingen. Über die Größe seines Heeres gibt es verschiedene Meinungen. Es dürften etwa eine 2000 Männer starke Kavallerie (berittene Kämpfer) und eine 25000 starke Infanterie (Fußsoldaten) gewesen sein – möglicherweise tauchte nur etwa die Hälfte der Infanterie tatsächlich auf, aber es war dennoch bei Weitem die größte englische Armee, die bis dahin in Schottland einmarschiert ist.

Die schottische Armee bestand aus etwa 6000 Männern, wobei nur ein Bruchteil der Kavallerie angehörte.

Bruce' Heer lagerte im Süden von Stirling Castle, genauer gesagt im New Park, der von den Bewohnern der Burg zur Jagd genutzt wurde. Auf diese Art blockierte er die Straße zur Burg, und das Schlachtfeld wurde von dem Fluss Forth und dem Bach Bannock begrenzt. Als das englische Heer am 23. Juni ankam, wagte eine Gruppe der Kavallerie einen Vorstoß. Sir Henry de Bohun entdeckte angeblich Robert Bruce und ritt mit seiner Lanze auf ihn zu, um ihn zu töten. Bruce hat sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen, gewartet und de Bohun geköpft. Der Rest der Gruppe versuchte in Richtung Stirling Castle zu entkommen, wurde jedoch von den Schotten abgefangen. Ohne ihre Bogenschützen sah die Kavallerie keine Möglichkeit, die schottischen „Schiltrons" zu überwinden und mussten umkehren. Der erste Tag der Schlacht war entschieden – die Schotten hatten gesiegt und ihr Kampfgeist war dementsprechend groß. Im Gegensatz zu dem der englischen Armee, die nicht nur aus Engländern, sondern auch aus Männern aus Irland und Wales bestand.

Im Morgengrauen des 24. Juni verließen die Schotten den Wald, um sich ihrem Feind entgegen zu stellen. Abt Maurice of Inchaffrey trat vor das schottische Heer und segnete sie, als sie niederknieten. Die englische Kavallerie griff an, wurden jedoch von den schottischen Schildtrons abgewehrt. Die Schotten rückten dabei beständig vor, sodass beide Heere so dicht beieinander waren, dass die englischen Bogenschützen nicht schießen konnten. Gleichzeitig wurden die Engländer von den Bächen Bannock und Pelstream eingeklemmt und konnten sich dementsprechend weder neu aufstellen noch manövrieren. Eine Gruppe englischer Bogenschützen konnte nach links ausweichen und von dort aus die Schotten angreifen. Bruce bemerkte jedoch die Gefahr und gab seiner Kavallerie (die sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte) den Befehl, die Gruppe anzugreifen – erfolgreich.

Während die Schotten weiter vorrückten, erkannte Edward II., dass die Schlacht verloren war, und floh. Das englische Heer brach in Panik aus und floh ebenfalls. Bruce'Taktik war aufgegangen. Obwohl er in der Unterzahl war, hatte er gesiegt. Edward II. wurde auf der Flucht gefangen genommen, und zu Bruce' Bedingungen freigelassen – auf diese Art erreichte er auf politischem Weg Schottlands Unabhängigkeit.

Das Lager der Verletzten ist ebenfalls fiktiv, aber es ist davon auszugehen, dass ein solches irgendwo in der Nähe der Schlacht tatsächlich gegeben hat.

Nachwort und Danksagung

Bevor ich mit dem Nachwort und der Danksagung abschließe, möchte ich euch noch darum bitten, mir zwei Fragen zu beantworten.

1. In welches Genre würdet ihr dieses Buch am ehesten einordnen?

a) Liebesroman

b) historischer Liebesroman (Subgenre von a)

c) historischer Roman

d) historische Romanze (Subgenre von c – unterscheidet sich meiner Meinung nach insofern von b, wie stark der Fokus auf der Liebesgeschichte liegt. Vielleicht gibt es aber auch keinen Unterschied xD)

e) historischer Jugendroman

f) Coming of Age (im Mittelpunkt steht ein Mensch, der gerade erwachsen wird)

Einfach so aus dem Bauch heraus :). Es gibt kein richtig oder falsch, und Genre verschwimmen sowieso immer. Mich interessiert eure Meinung, weil ihr das Buch ohne jede Vorgeschichte und Nebengedanken, die ich als Autorin habe, gelesen habt.

2. Habt ihr eine alternative Idee für den Titel?

Ich finde, dass der Arbeitstitel nicht so richtig gut passt, aber ich bin auch extrem schlecht darin, mir einen auszudenken. Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee :D.

Ich bin immer noch ein wenig von mir selbst überrascht, dass ich mich wirklich an diesen Roman gewagt habe. Es war nicht immer einfach – zu Beginn hat es ewig gedauert, bis ich überhaupt eine Idee und eine Handlung gefunden hatte, zwischendrin hatte ich den Eindruck, dass alles furchtbar langweilig wird, und am Ende sind auch wieder Zweifel aufgetaucht (die spätestens bei der Überarbeitung zurückkommen werden xD). Es hat sich zum Teil anders entwickelt als geplant, Szenen sind weggefallen und neu hinzugekommen. Ich hatte versucht, im vornherein zu plotten, und habe ziemlich schnell festgestellt, dass ich damit absolut nicht arbeiten kann.

Schottland ist ein wundervolles Land (ich kann jedem nur empfehlen, dorthin zu reisen), mit einer faszinierenden Geschichte. Es war eine tolle Erfahrung, dieses Buch zu schreiben und dabei zumindest gedanklich Zeit in Schottland verbringen. Julie und Will sind mir sehr ans Herz gewachsen, jeder auf seine Weise. Ich schließe nicht aus, irgendwann in die Welt der historischen Romane zurückzukehren – aber einen zweiten Teil wird es definitiv nicht geben. Es war nie so geplant und ich wüsste auch nicht, wie ich die Geschichte fortsetzen sollte.

Mein Dank geht an @Kathi975, für deine Liebe, deine Freude an der Geschichte, und dafür, dass wir uns immer aufeinander verlassen können.

@saskiarey, für jeden einzelnen Kommentar, den ich am Ende jedes Kapitels von dir vorgefunden habe. Ich freue mich immer wieder, dass wir uns über Wattpad kennengelernt haben.

@inky_universe, für deine Freundschaft und dafür, dass du meine Geschichten liest und dich von ihnen mitreißen lässt.

@Elkiewerner1 für deine motivierenden und begeisterten Kommentare.

, für deine unzähligen Kommentare, in denen du wahlweise jemanden angeschrien oder mich zum Grinsen gebracht hast.

Außerdem möchte ich mich bei jedem Einzelnen bedanken, der die Geschichte gelesen, gevotet oder sogar kommentiert hat. Es bedeutet mir sehr viel, und ich freue mich besonders über die Kommentare zu den letzten Kapiteln, weil normalerweise die wenigsten Leser noch kommentieren, wenn die Kapitel so kurz hintereinander veröffentlicht werden.

Nachdem ich die Geschichte überarbeitet habe, werde ich sie an Verlage schicken – mit etwas Glück kann man sie dann also auch als „richtiges" Buch lesen.

Bis dahin werde ich natürlich weiterschreiben. Wer mehr von mir lesen will, sollte einfach gelegentlich einen Blick auf mein Profil werfen oder mir folgen. Sobald es Infos bezüglich einer möglichen Veröffentlichung gibt, werden die auch hier erscheinen – wen es interessiert, der sollte die Geschichte also in seiner Bibliothek behalten.

Bis zum nächsten Buch, würde ich sagen :D.

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