Treffende Verluste von SixtyfiveRoses99

Ziro p.o.v

Nach dem Gespräch mit meiner Mutter, nahm der Rest des Tages, einen für mich quälend langsamen Lauf. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich endlich, die Nacht über unseres Haus legte. Als der Mond am höchsten stand, machte ich mich, natürlich nach einer kurzen Verabschiedung von meiner Mutter, auf den Weg zum See. Ich brauchte nicht lange da ich einen kürzeren Weg kannte. Die Blätter von den Bäumen, rauschten im leichten Wind sanft an einander, das lange Gras, leuchtete etwas im Mondschein. Es war wunderschön hier. Wäre es etwas wärmer, dann wäre dies hier die schönste Nacht, welche ich je hätte miterleben dürfen.

Ich zog meinen Umhang etwas näher an mich um die Wärme zu behalten. Am See angekommen, konnte ich Sahir stehen sehen. Er hatte einen großen dicken Umhang um und eine bereits  angezündete  Fackel in seiner linken Hand. Langsam ging ich auf ihn zu. Mutter hatte mir alles was sie wusste erzählt, nachdem ich mit ihr über das, was Sahir mir gesagt hat, in Kenntnis gesetzt habe. Leider konnte sie mir nichts neues sagen außer dass es nicht gewollt war, dass alles so kommen musste. Was genau Sie damit meinte, weiß ich nicht. Sie sagte aber auch, dass ich ihm vertrauen kann. Tolle Hilfe, ganz toll.

Ich wollte etwas sagen, da hob Sahir seinen Rechten Arm und deutete mir ruhig zu sein. Ich stellte mich stumm neben ihm hin, den Blick, auf die sich spiegelnden Sterne auf dem Wasser gerichtet. Ich weiß nicht wieso, aber Mutter klang das gesamte Gespräch über traurig. Auch wirkte Sie nicht ganz sie selbst zu sein, als ich ging

Nach einiger Zeit, die ich in Gedanken versunken schien, atmete Sahir tief ein und aus.

"Ziro sag mir eines Liebst du deine Familie?"

"Ja." Wer liebt seine Familie denn nicht?_

Er nickte nur stumm.

"Schließe deine Augen Ziro-" das tat ich
"Was hörst du?"

Ich atmete ruhig und gleichmäßig ein und wieder aus. Dann konzentrierte ich mich auf meine Umgebung.

"Ich höre das Rauschen der Bäume, ich kann das Wasser am Rande vom See an das Ufer schwappen hören, die Eulen die sich einander rufen, verschiedenste Vögel höre ich singen und-"
Ich stockte und versuchte genauer hin zuhören

"Und was noch?" fragte Sahir.

Mein Herz ging an etwas schneller zu schlagen, meine Atmung wurde schneller und ungleichmäßiger. Ich schlug meine Augen schnell auf und sah panisch zu ihm.

"Ich höre Schreie. Schrei aus der Richtung von meinem zu Hause!"

Ich machte mich mit den letzten Worten daran, so schnell wie möglich zurück zu gehen. Sahir rannte mir hinterher und rief meinen Namen wieder und wieder, doch ich hörte nicht. Nicht jetzt. Meine Familie wenn nicht sogar das ganze Dorf, waren in Gefahr. Am Waldrand angekommen, spielte sich das reinste Grauen ab. Frauen und Kinder wurden auf die Straßen gezerrt, Fackeln wurden durch Fenster in Häuser geworfen, Männer, die sich versuchten zu wehren, wurden einer nach dem anderen abgeschlachtet. Überall waren panische,bittere Schreie von Mütter und Kindern zu hören.

Ich machte mich, so schnell es nun eben ging, auf den Weg zu unserem Haus. Da wir nicht in der Mitte des Dorfes wohnten, lief ich weniger Gefahr jemand unerwartetem über den Weg zu laufen.
Noch von weit weg, konnte ich einen Mann rufen hören "Was will so ein schwaches Weib deines Gleichen mir antun!? Ich sage dir jetzt mal was, du, und deine reizenden Töchter, kommt mit zu unserem Herren oder-"

Als ich um die Ecke gebogen war, wünschte ich mir es nicht getan zu haben. Kaum das ich alles realisiert habe, hatten Linda und Astrid jeweils ein bereits blutiges Messer an der Kehle.

Mutter flehte und ich konnte nicht anders als stumm da stehen. Als meine Mutter einwilligte, das sie mit zu ihrem Herren gehen würde, ließ der Mann ab von ihr und grinste teuflisch.

Er sah sich meine Schwestern an und drehte sich leicht lachend wieder zu meiner Mutter.

"Wisst ihr, ich denke wir haben bereits guten Fang gemacht mit anderen, jungen und weit aus schöneren Mädchen als mit Euch. Abgesehen daVon, musste ich mich wiederholen. Tja was für eine Verschwendung aber ändern kann man nichts. Befehl ist nunmal Befehl, also"

Der Mann sah zu Mutter, die ihn nur geschockt ansah. Ich sah wahrscheinlich nicht besser aus, doch war mir das gerade das letzte woran ich meckern könnte. Meine Schwestern weinten bitterlich und schneller als das ich es glauben konnte, hatten die zwei Männer, die hinter ihnen standen, auf Befehl von  diesem Unmenschen, die Messer mit Druck von Links nach rechts gezogen. Das Blut spritzte einen kurzen Moment aus ihnen heraus, Mutter schrie wie am Spieß und viel kurzer Hand dem selben Tod in die Arme. Ich war wie leer gefegt. Keine Gefühle, Gedanken. Alles in mir, zog sich zusammen, Tränen liefen ihren Weg über meine Wangen. Die Schreie der anderen Dorfbewohner konnte ich nicht mehr hören. Das Atmen viel mir immer schwerer. Das ganze wurde mir zu viel, ich hörte nichts mehr. Nur noch meinen eigenen Herzschlag. Mit nassen Augen sah ich verbittert auf die drei Leichen meiner Familie. Wo die anderen waren, wusste ich nicht. Ich glaube ich wollte es auch nicht wirklich zu wissen bekommen, aus Angst das gleiche zu erfahren. Alles geschah um mich herum viel langsamer. Als wenn jemand die Zeit langsamer laufen ließ. Ich sah die drei Männer in Ritung Dorfmitte rennen, die Messer, ließen sie einfach achtlos auf den Boden fallen bevor sie verschwanden.

Das ist jetzt vier Jahre her.

Sahir hat mich in Sicherheit, weit weg von meinem Heimatort, in einen abgelegenen, tiefen Wald gebracht.
Er hat mir alles erzählt. Er fang mich völlig aufgelöst am Boden liegend und nahm mich mit. Auch hat er mir erzählt, dass Er wärend er mir folgen wollte, von Soldaten angegriffen und somit von mir getrennt wurde.
Er sagte mir: "Wenn ich schneller gewesen wäre, hätte ich Sie retten können. Zumindest die kleinste."

Wochenlang weinten wir beide. Sahir, weil er sich die Schuld an ihrem Tod gab, und Ich, weil ich nichtstuend vor ihnen auf dem Boden saß. Sie waren weg. Für immer und heute war ihr Todestag.

Ein paar Tage nach dem Überfall, kamen wir zurück. Ich konnte nicht mein Leben einfach so, ohne Abschluss weiter Leben. Schon garnicht in den wissen, das Sie noch immer dort, ohne eine Gaststätte liegen würden. Wir waren nicht einmal im Dorf, da brach ich in Tränen aus. Wärend der Beerdigung meiner Schwestern und Mutter, habe ich geweint, geschluchtst. Sahir kamen beim Abschied nehmen Tränen hoch. Sahir und ich haben ein Grabloch ausgehoben, wo Linda auf der einen, Astrid auf der anderen Seite, und Mutter in der Mitte lag.

Ich stellte eine kaputte Glasschale, welche vor unserem Haus lag auf das Grab, Sahir stellte eine große Wachskerze hinein und zündete diese an. Wärend die Kerze anfing langsam runter zu brennen, sang ich ein altes Einschlaflied, welches Vater und Mutter jedem von uns vorgesungen haben.

Sahir sprach etwas auf einer anderen Sprache zu ihnen. Ich konnte es nicht verstehen und ich habe bis jetzt auch nicht nachgefragt.

Nachdem alles gemacht war, haben wir uns im Dorf auf den Rest meiner Familie gemacht, doch fanden wir keine Spuren.

Auch heute war es wieder so weit. Ich sang gerade das Lied vertig und zündete eine neue Kerze an. Sahir sprach seinen Teil des Rituals auf der mir unbekannten Sprache, ich ging derweil ein paar Schritte zu meinem früheren zu Hause.

Nach einiger Zeit trat Sahir neben mich und sagte "Du hast eine Entscheidung getroffen." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

"Ja das habe ich. Wirst du mir helfen?"

Er sah zu mir doch ich sah einfach weiter stur auf das verbrannte Holz.

"Du weißt das ich dich nur ungern alleine gehen lassen würde. Also Ja, ich werde dir helfen wo ich kann."

"Gut. Dann komm, es gibt viel zu tun, aber noch viel mehr zu lernen für mich."

"Ziro was hast du genau vor?"

Ich grinste nur und drehte mich zu ihm

"Sag kannst du es denn nicht hören?"

Es wurde still und Sahir schüttelte mit dem Kopf.
Ich fing an ein wenig zu kichern, ging auf ihn zu, drehte ihn im Vorbeigehen in meine Richtung in die ich gehe und sagte nur

"Das Schicksal ruft meinen Namen!"

Und ich werde ihm nur zu gerne folgen.

Hallo Leute hier ist das ersehnte Kapitel von @SixtyfiveRoses99. Die nächste ist @Dixon_Reedus. Wir freuen uns schon auf dein. Ich wünsche euch viel Spaß eure Schatten29

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