Aussichtsloser Kampf

Ohne Worte sprinteten wir durch den Wald. Das Psiana neben mir schwieg den ganzen Weg über und suchte hektisch in allen Richtungen nach irgendwelchen Anzeichen zu den Wilderern. Doch keine Spur. Nach einer Weile schnaubte das Psiana verärgert auf und schrie wütend :" Man, wo sind diese Idioten!? " Verzweifelt schnupperte sie in alle Richtungen, sprang hinter mehrere Büsche, um dort eventuelle Anzeichen zu finden und blieb dann schließlich wieder traurig vor mir stehen. "Ich denke...wir sind zu spät...die sind schon über alle Berge" schluchzte sie kaum hörbar.

Ich selbst war mittlerweile in Gedanken vertieft. Es ist so viel in letzter Zeit geschehen und ich hatte nie die Zeit, alle Geschehnisse zu verarbeiten. Mein Leben schien immer mehr aus den Fugen zu geraten. Mehrere Male wäre ich fast gestorben, wurde von der bekanntesten Wildererin gejagt, besuchte mehrere Regionen in kürzester Zeit und wurde aus irgendeinem Grund von einem wahnsinnigen Yveltal verfolgt.
Und nun könnten auch meine Freunde für immer weg sein. Ich wusste einfach nicht mehr, wie ich auf das alles reagieren sollte. Tausende Gefühle kamen in mir hoch und ich wusste nicht, ob ich wütend, traurig oder am Boden zerstört sein soll. Ich hatte ein komplett normales Leben, welches nun ein einziger Alptraum wurde.

Das Psiana riss mich nun wieder aus meiner wirren Gedankenwelt. "Hast du vielleicht eine Ahnung, was wir jetzt tun können?" Fragte sie. Ich schwieg und überlegte, was wir jetzt tun könnten, als wir plötzlich eine
Stimme aus dem Gebüsch zu uns sagen hörten:" Aha....Haben wir doch noch nicht alle Evolitionen von den Wald gefangen....sogar das einzige Nachtara, wovon unsere Trainer geredet haben, ist da." Eine weitere Stimme erwiderte:" Ja...schappen wir sie uns, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!"

Ohne Vorwarnung raste ein extrem schnelles Pokemon aus dem Gebüsch und rammte sich mit vollem Körpereinsatz gegen Psiana. Die Bewegungen des Angreifers waren so schnell, dass wir nicht erkennen konnten, was es für ein Pokemon war. Erst als es stehenblieb, erkannte ich, dass es sich um ein Snibunna handelte. Das Snibunna fragte mit hinterlistiger Stimme:" Oder gebt ihr auf und kommt freiwillig mit? Das erspart uns einiges an Zeit"

"Wie könnt ihr nur solchen Monstern gehorchen?" Knurrte Psiana die beiden an, während ihr Kristall aufblitzte und sie eine Zauberschein-Attacke auflud.
Ich stellte mich auch in Kampfposition. "Unsere Trainer sind keine Monster! Und sie machen uns stark! Dank ihnen können wir jetzt auf euch Schwächlinge herabsehen." meinte das Snibunna lässig.
Ich persönlich wusste, dass das Psiana es hasste, beleidigt zu werden und so schnell wütend wurde. Deshalb wusste ich gleich, dass sie spätestens jetzt den Zauberschein entladen würde. Und genau das hatte sie jetzt vor. Doch gerade als sie die Attacke abschießen wollte, sprang der zweite Angreifer, ein Morbitesse, aus demselben Busch und änderte mit Psychokinese die Blickrichtung von dem Psiana, welche vorhin noch auf das Snibunna sah, direkt in meine Richtung. Und dann schoss sie natürlich mit einem lauten Kampfschrei ihre stärkste Zauberschein-Attacke ab. Die grellen Lichtblitze trafen auf mich und bohrten sich in meinem Körper, wodurch ich schmerzhaft aufschrie und mit einem dumpfen Stöhnen zu Boden fiel. Das Psiana sah geschockt zu mir und entschuldigte sich dreimal, bevor sie wieder wütend zu den beiden sah. "Hinterlistiger Trick" giftete sie das Morbitesse an, welche nur siegessicher sagte:" Tja, Zielen will gelernt sein!"

Das Snibunna spreizte seine Krallen nun, raste mit derselben Geschwindigkeit zu Psiana und bohrte die Krallen in ihr zartrosa Fell, welches an der Stelle sofort rot wurde und sie aufschreien ließ. Ächzend rappelte ich mich auf . Der Zauberschein von Psiana hatte es wirklich in sich, weshalb ich durch diese eine Attacke schnell erschöpft war. Und ich wusste genau: Wenn der Kampf so weitergehen würde, würden die beiden garnicht lange brauchen, um uns beide bewusstlos zu schlagen. Die zwei waren auch wirklich gut trainiert, das merkte man sofort.

Psiana lud eine Spukball-Attacke auf und schoss ihn aus Rache für den vorigen Angriff in Snibunna's Gesicht, wodurch er taumelnd nach hinten fiel. Doch viel schien ihm dieser Angriff nicht ausgemacht zu haben. Das Snibunna und das Morbitesse rannten nun beide auf Psiana zu und griffen beide mit einer Unlicht-Attacke an, sodass Psiana ächzend zu Boden fiel und mit zugekniffenen Augen liegen blieb. Ich schluckte und rappelte mich wieder auf die Pfoten. Der Kampf schien schneller vorüber zu gehen, als erwartet. Etwas ängstlich ging ich ein paar Schritte zurück, um etwas mehr Distanz von ihnen zu haben. Doch das Snibunna rannte erneut mit irrer Geschwindigkeit auf mich zu. Mit einer blitzartigen Nachthieb-Attacke schlug er mir direkt in den Magen und mir wurde für einen kurzen Moment extremst schlecht. Ich fiel nach hinten und hielt mir krampfhaft mit meiner Vorderpfote an meinen Magen, während ich ächzend auf das grinsende Snibunna sah. Nun jedoch kam auch das Morbitesse zu mir. Mit einem gekonnten "Durchbruch" schlug sie mir in meinen Rücken und ich jaulte so laut auf, dass das sicherlich der ganze Wald gehört hatte. Kraftlos lag ich am Boden und konnte kaum noch aufstehen. In der Offensive war vorallem das Snibunna ziemlich stark. Und ich musste mir innerlich bereits eingestehen, dass ich aus diesen Kampf nicht siegreich hervorgehen werde. In Gedanken malte ich mir bereits aus, wie ich in irgendeinem dunklen Käfig gesteckt werde und entweder verkauft oder für andere Sachen verwendet werde. Das einzige, was ich wollte, war Freiheit und meine Freunde. Und die wollte ich mir nicht nehmen lassen.
Also stand ich nochmal ächzend auf und machte mich auf die Angriffe der beiden bereit.
"Du gibst immer noch nicht auf?" Meinte das Snibunna amüsiert, während er sich die Krallen schärfte und polierte. Ich schnaufte. Es war aussichtslos. Doch dann kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht fliehen sollte. Wenn ich weiterkämpfen würde, würde ich besiegt werden, das wusste ich. Also musste ich einfach versuchen, abzuhauen. Nach meiner Flucht plante ich dann, die beiden heimlich zu verfolgen, dass sie mich dann direkt zu meinen Freunden führten. So war zumindest der Plan. Ob dieser aufgehen würde, musste ich wohl selbst herausfinden.

Mit neuen Mut schoss ich einen Spukball auf den Boden, sodass viel Dreck in die Luft geschleudert wurde und den beiden vorerst die Sicht nahm. Vermutlich dachten sie, dass ich gleich aus der Staubwolke einen Angriff auf die beiden startete, doch ich drehte mich um und hastete mit meiner letzten vorhandenen Kraft in den dichten Wald. Ich schnaufte und atmete die ganze Zeit ziemlich unregelmäßig. Vermutlich überanstrengte ich mich auch massivst. Aber ich wollte nicht aufgeben. So schnell mich meine Pfoten tragen konnten, sprintete ich weiter, ohne mich umzudrehen. Ob sie realisiert hatten, dass ich fliehen wollte und mir hinterherjagen, wusste ich nicht. Und für einen Bruchteil einer Sekunde dachte ich tatsächlich, es würde funktionieren. Doch dann hörte ich rasend schnelle Schritte hinter mir. Eindeutig die Schritte von den Snibunna. Er war definitiv direkt hinter mir. Erst jetzt fiel mir wieder ein, wie schnell sich das Snibunna bewegen konnte und dass es viel schneller war, als ich. Ich kniff die Augen zusammen und rannte nun noch schneller. Mein Puls raste und es fiel mir immer schwerer, Luft zu bekommen. Ich überanstrengte mich spätestens ab hier auf alle Fälle.

Und dann fiel es mir wieder ein. Ich kannte diese Gegend. Genau dieselbe Route, die ich gerade rannte, war ich bereits einmal gerannt. Nun erinnerte ich mich.
Es war der Traum. Ich hatte ja bereits mehrere Träume, doch dies war eindeutig der Traum, in welchen in von irgend etwas verfolgt wurde. Ich erkannte mich in der Situation wieder. Und dann kam noch ein Gedanke in mir hoch. Ich hatte ebenfalls geträumt, dass all meine Freunde von Wilderern gefangen wurden. Und genau das passierte eben gerade. Doch während ich so in Gedanken vertieft rannte, bemerkte ich nicht, dass mich das Snibunna bereits eingeholt hatte und seine Krallen in meine Flanke stieß. Ich machte eine Drehung in der Luft und landete am Bauch auf irgendetwas weichem und klebrigen. Hastig versuchte ich aufzustehen....doch es gelang mir nicht.
Zuerst dachte ich, dass mein Körper mir meldete, dass ich mich viel zu überangestrengt hatte, doch das war nicht der Grund. Denn der Grund war, dass ich nicht auf Schlamm oder Moos gelandet war, sondern direkt in ein tiefes Loch aus Moor. Ich holte tief Luft. War das jetzt wirklich passiert?

Das Snibunna sah auch etwas sprachlos aus. "Schnell! Komm da raus!" Zischte er mich an. Genau das versuchte ich auch, aber es misslang. Ich lag direkt auf bodenlosen Moor und ich spürte, wie mein Körper immer tiefer sank. Ich hatte nicht einmal irgendwas, an den ich mich festhalten konnte und spürte außer dem klebrigen Moor keinen Halt an meinen Pfoten. Langsam bekam ich Panik. Ich strampelte und zappelte verzweifelt mit meiner letzten Kraft und versuchte, mich irgendwie befreien zu können. Doch alles misslang. Das Moor begann mich immer tiefer hinabzuziehen. "T-tu doch was! Hilf mir!" Brüllte ich meinen eigentlichen Angreifer an. Denn ich wusste, dass es sich das Ziel des Snibunna's war, mich zu befreien. Immerhin gehorchte er den Menschen und ich wusste, dass Nachtaras bei Wilderern sehr beliebt waren und sehr selten waren. Das Snibunna versuchte nun, mir seine Pfoten zu Reichen, doch da meine Pfoten bereits versunken waren, musste ich in seine Pfoten beißen. Er kniff die Augen schmerzhaft zusammen und versuchte mich herauszuziehen, doch ich bewegte mich kein Stück. Nun Biss ich noch fester in seine Pfote. Ich hoffte, das die dadurch entstandenen Schmerzen ihn dazu Antrieben, noch stärker zu ziehen, doch er schrie nur auf und setzte eine Spukball-Attacke auf mich ein, sodass ich ächzend losließ. "Nicht so fest, du Idiot!" Zischte er mich an. Erneut versuchte ich, panisch mich aus dem Moor zu befreien, doch ich sank dadurch fiel schneller ab. Langsam akzeptierte ich meinen nahenden Tod, auch wenn es ein wirklich grauenvoller werden würde. Es ist so eine schlimme Folter, wenn man weiß, dass man vermutlich bald sterben wird und quasi auf seinen Tod wartet.
Und genau nach dem Gedanke hörte ich die Stimme eines Menschen. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung und sah in das verblüffte Gesicht von einem Pokemon-Wilderer, der mir ziemlich bekannt war......

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