Verfrühtes Weihnachtsgeschenk

4. Verfrühtes Weihnachtsgeschenk

Hermine schloss die Tür zum Häuschen ihrer Eltern auf und ging mit Caspian hinein. „Sie sind in der Küche", erklärte sie ihrem Sohn dabei. „Granny hat bestimmt einen schönen Kakao und Plätzchen für dich, Süßer."

„Ja?"

„Für dich immer." Hermine drückte den Kleinen noch einmal an sich. Er war aber auch zu niedlich. Locken wie sie und auch die Haarfarben stimmten überein. Dazu hatte Caspian leuchtend blaue Augen und eine süße Stupsnase. Hermine war Rabastan Lestrange während der Schlacht begegnet und konnte schon jetzt sagen, dass sein Sohn, nein, ihr Sohn, einmal genauso gut aussehen würde wie sein Erzeuger. „Sie werden dich lieb haben, Spatz, mach dir keine Sorgen."

„kay, Mommy."

„Wir sind da", Hermine trug Caspian, als sie gemeinsam die Küche betraten.

„Das nenne ich einmal ein Weihnachtsgeschenk." Joshua Granger war schneller als seine Frau und schnappte sich seinen Enkel. Hermine hatte ihre Eltern vorab per Eule informiert. „Herzlich Willkommen, Caspian, schön, dass du jetzt zur Familie gehörst. Ich bin dein Grandpa."

„Grandpa."

„Und ich deine Granny." Jane Granger schoss sich der Umarmung einfach an. „Du bist ein ganz süßer, Caspian. Wie wäre es mit Kakao und Sahne?"

„Plätzchen?"

„Die gibt es dazu, Spatz." Jane Granger lachte und strich dem Jungen über die Wange. „Du wirst mal ein kleiner Frauenschwarm werden, Hermine, das wird dein Sohn auf jeden Fall."

„Sein Vater sah sehr gut aus", bestätigte Hermine und zog Caspian die Jacke aus. „Wir waren eben alle gemeinsam noch einkaufen. Caspian brauchte so einiges. Einen Buggy haben wir auch besorgt und natürlich einen Schlitten."

„Teddy", Caspian zeigte seinen neuen Freund vor.

„Der ist genauso süß wie du." Jane Granger verteilte Kakao. „Dich könnte ich die ganze Zeit knuddeln, Caspian." Der Kleine strahlte.

„Was macht Harry, zieht er endlich um?"

„Ja, Dad, wurde aber auch Zeit. Er packt gerade seine Sachen und zieht übergangsweise mit seiner Tochter Cassiopeia zu Cas und mir."

„Sehr gut, so kommt er endlich aus dem Grimmauldplatz heraus. Wundert mich eh, wie er es so lange dort ausgehalten hat." Jane Granger verteilte Kekse. „Das Haus neben uns ist im Übrigen heute Morgen frei geworden. Mrs. Winterbottom entschloss sich spontan, zu ihrem Sohn zu ziehen. Das wollte er ja schon lange, um sich besser um seine Mutter kümmern zu können. Jetzt steht das Haus leer und soll verkauft werden. Ein Makler wurde noch nicht eingeschaltet und ich habe einen Schlüssel, um nach dem Rechten sehen zu können."

„Das wäre großartig. Harry packt nur schnell seine Sachen zusammen und kommt dann her. Was meinst du, Mom, kann er sich dann gleich das Haus ansehen, wenn Interesse besteht?"

„Warum nicht, Mrs. Winterbottom möchte so schnell wie möglich verkaufen. Gut, es müsste einiges renoviert und ausgetauscht werden, aber im großen und ganzen wird es nicht allzu viel Arbeit sein."

„Harry hat zehn Wochen Urlaub ab sofort genehmigt bekommen, das wäre auch kein Problem." Hermine zog Caspian auf ihren Schoß. „Wir wohnen außerhalb, da fällt es nicht auf, wenn wir etwas schummeln. Dachdecker und Fensterbaufirma haben wir hier vor Ort, die sollten wir auch nehmen. Die sind wirklich gut und wenn Harry das Haus gefällt und er sich mit den Winterbottoms einig wird, könnte man Montag gleich damit anfangen."

„Das Dach müsste erneuert werden, ebenso die Fenster", Joshua Granger kannte das Nachbarhaus sehr gut. Er hatte sich einige Male mit dem Sohn der Besitzerin darüber unterhalten und für diese kleinere Reparaturen durchgeführt. „Im Frühjahr braucht das Haus zudem einen neuen Anstrich. Außerdem sollten die Heizungsanlage erneuert werden. Die ist völlig veraltet."

„Eine Heizungsbaufirma gibt es auch vor Ort."

„Streichen tun wir selbst", schlug Hermine vor, „bzw. ein entsprechender Zauber."

„Streichparty", schlug Jane Granger vor. „Außerdem sollte sich ein Fachmann sich den Kamin und die Rohrleitungen ansehen."

„Wenn man uns so reden hört, würde man denken, es ist schon sicher, dass Harry das Haus nimmt."

„Warum sollte Harry auch nicht, das Haus ist schön, Dad."

Es klingelte, so dass die Unterhaltung unterbrochen wurde. Hermine ging gemeinsam mit Caspian öffnen und kam kurz darauf mit Harry und Cassiopeia wieder. „Wir hätten da ein Haus für euch", überfiel Hermine gleich nach der Begrüßung ihren besten Freund.

„Da wart ihr ja fleißig und mehr als schnell. Erzählt." Harry und Cassiopeia sahen die Grangers aufmerksam an.

„Die Nachbarin ist zu ihrem Sohn gezogen und will verkaufen", berichtete Jane Granger und schenkte Kaffee und Kakao ein. „Gut, es gibt noch einiges zu machen. Doch das dürfte kein Problem sein. Die wichtigsten Handwerker sind hier vor Ort und der Rest wird per Magie erledigt. Es ist in etwa so groß wie unsere beiden Häuser und man könnte wirklich etwas daraus machen."

„Können wir es uns ansehen?" Cassiopeia strahlte.

„Ich habe den Schlüssel, Herzchen."

„Dann los."

„Du möchtest hier bleiben, Cassie?"

„Mir gefällt es hier, Onkel Harry. Dann können Cas und ich gemeinsam auf dich und Tante Hermine aufpassen. Mommy sagte, ihr sollt euch endlich vernünftige Partner zulegen."

„Ich mag deine Mommy." Jane Granger lachte. „Das sagen Onkel Josh und ich schon lange, Herzchen."

„Bellatrix Lestrange scheint gerne gekuppelt zu haben." Auch Hermine musste lachen. Das hatte sie der gemein gefährlichen Hexe gar nicht zugetraut.

„Sie liest gerne den Tagespropheten und den Klitterer und regt sich immer über die Klatschgeschichten von Rita Kimmkorn auf", erzählte Cassiopeia. „Die Artikel von Tante Lunas Vater und von Onkel Colin findet sie dagegen gut."

„Die Kimmkorn war früher noch schlimmer", brummte Hermine. „Ich hab sie einmal ein Jahr in einem Marmeladenglas eingesperrt und ihr im Anschluss gedroht, ich würde sie beim Ministerium anzeigen, weil sie ein nicht registrierter Animagus ist und deshalb in unserem vierten Schuljahr in Hogwarts als Käfer alles belauschen konnte."

„Hättest du mal machen sollen. Die schreibt doch nur Lügen über euch. Mommy hätte sie gerne verhext."

„Die Frau gefällt mir", brummte Joshua Granger. „Dann lasst uns mal das Haus ansehen."

Schweigend sah Harry sich um. Cassiopeia war mit Caspian losgezogen und die Kinder sahen sich alles auf eigene Faust an. Vorsichtshalber ging Jane Granger ihnen hinterher. Nicht, dass etwas passierte. „Gefällt es dir, Harry?"

„Es ist wirklich schön, Mimi, es ist groß genug, ich kann mir sogar ein Büro einrichten und im Keller einen Fitnessraum. Zudem ist es in deiner Nähe und in der deiner Eltern. Bessere Nachbarn kann man doch gar nicht haben. Der Garten ist groß, doch nicht zu groß. Würde also auch passen."

„Onkel Harry, darf ich mir mein Zimmer selbst aussuchen?"

„Darfst du, Cassie."

„Dann nehmt ihr das Haus?"

„Cassie hat ja schon ihr Zimmer", lachte Harry. „Es ist wirklich schön. Gut, dann werde ich umgehend mit Mrs. Winterbottom sprechen. Wenn alles klappt, dann bin ich in Kürze der neue Eigentümer des Hauses und kann vielleicht schon am Montag die Handerker durch das Haus schicken. Dürfen Cassie und ich so lange bei dir wohnen, Mine?"

„Ich wäre böse wenn nicht."

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