November| Fragen über Fragen über Fragen über Fragen über Fragen über Fragen ...
Anni ließ sich auf einen der Sitzsäcke fallen, also tat ich es ihr gleich.
"Also - " begann ich. "Ist das hier wirklich - "
" - das Klassenzimmer?" vollendete sie meinen Satz. "Ja. Unsre Schule hat ein ziemlich besonderes Prinzip. Es gibt nur einen Lehrer oder Lehrerin pro Fach. Die kümmern sich hauptsächlich um die Organisierung der Materialien und Lernstoff bei den Themenwochen."
"Themenwochen?" echote ich. Meine Güte, seit wann war ich so Papagei-ig?
Anni schien das Erklären nicht auszumachen. "Ja. Jede Woche hat ein anderes Thema, wie zum Beispiel 'Das alte Ägypten' oder 'Frankreich' und so weiter. In den Unterrichten lernen wir alles, was in Bezug damit kommt. Dann bleibt der Stoff länger hängen. Naja, und HerrSnickers ist richtig Erdmännchen-verrückt, also lernen wir ziemlich viel über die Erde."
"Und die Lehrer unterrichten nicht?"
"Nope. Die geben nur Aufgaben. Um die zu lösen, haben wir dann die ganze Stunde. Manchmal sind die Lehrer auch Veranstalter von kleinen Spielen, oder Schiedsrichter. Ansonsten bringen wir uns die Dinge aber gegenseitig bei."
Ich war echt beeindruckt. Wieso hatte keine andere Schule bei uns diese verdammt gute System eingeführt? Was den Unterricht anging, hatten wir nämlich immer noch die selbe Art und Weise wie die Erdmännchen. Wirklich deprimierend.
"Wie ist das Orchester?" fragte ich dann.
Anni lachte. "Orchester? Ach ja, stimmt. Du hast morgen deine erste Probe. Na ja - es ist gut, denke ich. Gemeinsam klingen wir fast magisch."
Magisch.
Musik war eine Art von Magie, oder nicht?
Bevor ich mir das weiter durch den Kopf gehen lassen konnte, fragte Anni mich etwas. "Und - wie gut spielst du?"
Geistesabwesend sah ich sie an. "Mhm. Keine Ahnung. Gut genug, hoffe ich. Wieso fragst du?"
"Hihihi." Anni kicherte. "Bruno Snickers hat dich in den höchsten Tönen gelobt. Er meint, du hast es schon."
"Was?" Ich starrte sie entgeistert an. "Wieso? Was hab ich?"
Annis Grinsen verwandelte sich in Blitzschnelle in einen erschrockenen Gesichtsausdruck. "Ähm...Ein...Nichts..." murmelte sie, und fuhr sich mit fahrigen Fingern durch das Haar. Hugo rettete sie aus der scheinbar sehr unangenehmen Situation. "Anni, Mia. Abendessen."
"JA!" ein stämmig gebautes Mädchen, dass bisher noch auf einem Sitzsack gelegen hatte, sprang auf. "Schnell!" Sie rannte zur Tür, und drehte sich an der Türschwelle um. "Mann, seid ihr langsam!" stöhnte sie genervt.
"Tanja." schaltete Anni sich ein. "Keiner nimmt dir dein Essen weg." Die anderen im Zimmer lachten, aber es war ein freundschaftliches Lachen.
"Na gut." rief Anni, und erhob sich von dem gemütlichen Sitzsack.
Dann hielt sie mir ihre Hand hin.
"Komm."
Ich ergriff sie, und ließ mich von ihr hochziehen.
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