Kapitel 1

Der schneidend heiße Wüstenwind schlug mir ins Gesicht. Eine Kupferrote Locke in die Augen...genervt wischte ich sie weg.

Es hatte lange nichtmehr geregnet und in den Straßen Thebens Tanzte der Staub wie aufgebrachte Geister.

Die Sonne brennt hernieder, unbahmherzig hält sie die Stadt in ihrem glühendem Griff.

Ich konnte schon dem Markt hören der Singsang aus dem Stimmengewirr Trausender Menschen und dem Geschrei unzähliger Tiere erfüllte die Luft, Das Brutzeln von Essen und das klappern der Kutschenräder auf dem holprigen Boden...das war der Markt. Aber auch die Gerüche von kostbaren Salben, angebratenen Gewürzen, der Duft von Feuern und Karamell, Stroh, Schweiß und Mist, machten den Großen Markt Thebens zu einem Ort voller Märchen von Fliegenden Teppichen und magerscher Wunderlampen...alles gehüllt in den ewigen Schein des Morgensterns, der stetig am Himmel zu sehen war.

Die Schatten wurden länger, flink schwang ich mich zu einem Anderem Dach.

Die Welt der kleinen gewundenen Gassen war eine Welt des Treibens, des Handels und der Hektik, die Welt der Dächer war eine Welt der Sonne, der Freiheit und dem Anblick der Wüste die in der Ferne nach mir rief...und die Welt der ein oder anderen wütenden Hausfrau, die mich mit Kamelkot bewarf wen ich ihrem Dach zu nahe kahm.

Von diesen Dächern hielt ich mich fern, außer wenn die Nacht durch die Gassen der Stadt wanderte. Dann war ich frei, und ich wurde ein Teil der Dunkelheit und meine Schritte wurden eins mit der Melodie des Windes.

Dann wenn der Geruch von Wasserpfeifen aus den Fenstern stieg, und ganz Theben schlief, dann konnte ich sein wie ich war und mein Werk verrichten.

Ich konnte Ein Schatten unter deinem Bett sein, ein Wispern am Offenen Fenster.

Ich konnte dir dein Brot aus der Hand und die Unterhose vom Po klauen, ohne das du es merkst.

Den ich war eine Diebin Thebens, und jetzt war die Sonne bereits Golden.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top